Kirchentag

Viel Geld für den Kirchentag vom Steuerzahler. Die Giordano Bruno Stiftung warf es auf dem Kirchentag symbolisch auf die Straße. Foto: L-IZ.de
·Politik·Leipzig

Giordano Bruno Stiftung: „Leipziger Kulturdezernat verschweigt eigenes Versagen beim Kirchentagsdebakel“

Die Kunstaktion der Giordano Bruno Stiftung „11. Gebot: Du sollst deinen Kirchentag selbst bezahlen!“ erhebt schwere Vorwürfe gegen die Stadt Leipzig und die sächsische Landesregierung: Aus der kürzlich veröffentlichten Zwischenbilanz des Kulturdezernats wird deutlich, dass die Politik leichtfertig Fördergelder für den Kirchentag vergab und sehenden Auges Geld für eine ideologisch gefärbte Veranstaltung ausgab.

Kirchentag tagsüber auf der Bühne - davor Leere. Foto: L-IZ.de
·Politik·Sachsen

„Kirchentag auf dem Weg“ in Leipzig und Torgau wurde mit 3,2 Millionen Euro Steuergeldern subventioniert

So richtig doll geklappt hat das mit dem „Kirchentag auf dem Weg“ im Mai wohl nicht. Weniger Publikum als versprochen verirrte sich nach Leipzig. Und nicht nur André Schollbach, Landtagsabgeordneter der Linken im Sächsischen Landtag, hatte das dumme Gefühl, dass sich hier ein Organisationskomitee selbst gefeiert hat, ohne wirklich Publikum hinterm Ofen hervorlocken zu können.

Deutschlands höchster Würdenträger seiner Kirche: Bruder Spaghettus war bereits 2016 in Leipzig zu Gast und las aus dem Evangelium. Foto: Alexander Böhm
·Politik·Leipzig

Monströser Kirchentag 2018: Die nächste Million?

Mitten in den evangelischen Kirchentag platzte am Freitag, 26. Mai 2017, erstmals die Meldung, dass es im kommenden Jahr eine weitere religiöse Veranstaltung von internationaler Bedeutung in Leipzig geben könnte. In einer ersten Presseaussendung überraschten die Leipziger Piraten mit der Information, dass ihre Stadträtin Ute Elisabeth Gabelmann einen Antrag für den Leipziger Stadtrat vorbereite, in welchem ein kommunaler Zuschuss für einen weiteren Kirchentag in Leipzig beantragt werden soll. Von bis zu einer Million Euro war die Rede.

Kirchentag in Leipzig: Probe am 26. Mai kurz vor 20 Uhr auf dem Leipziger Marktplatz. Foto: L-IZ.de
·Leben·Gesellschaft

Kirchentage auf dem Weg: Trotz mancher Highlights ein Flop mit Ansage

Das Positive am Anfang: Die lange Kaffeetafel am Samstagnachmittag in der Leipziger Petersstraße, organisiert von evangelischen und katholischen Kirchgemeinden. Es werden Tausende gewesen sein, die sich im Laufe der vier Stunden an die Tische gesetzt und miteinander gesprochen haben. Das hat funktioniert. Warum? Weil hier Beteiligung gefragt war, Organisation von unten. Ein überzeugendes Beispiel dafür, was ehrenamtliches Engagement bewirkt. Kosten? So gut wie keine. Hier hatte der Kirchentag Gastgeber und viele Gäste.

DIE-PARTEI-Demo: „Luther war ein Schmock“. Foto: Alexander Böhm
·Leben·Gesellschaft

Die PARTEI marschiert gegen Luther und für Sonneborn + Video

Am Nachmittag demonstrierten circa 60 Personen gegen das 500. Martin-Luther-Jubiläum und thematisierten den Lutherischen Antisemitismus. Organisiert wurde die Veranstaltung von der Partei Die PARTEI. Der Demonstrationszug zog ab 13 Uhr vom Connewitzer Kreuz zum Neuen Rathaus. Zentrale Forderung war die Umbenennung des Martin-Luther-Rings in Martin-Sonneborn-Ring.

Eine Aktion der Giordano Bruno Stiftung: Der alte Luther auf dem Kirchentag in Leipzig. Foto: L-IZ.de
·Leben·Gesellschaft

Auf dem Weg: Luther beim Kirchentag + Video

Er kam spät, aber er kam. Noch auf der betonierten Fernstraße von Preußen gen Sachsen war Luthers Reise bereits das erste Mal beinahe zu Ende, als seine Reisekutsche nicht mehr starten wollte. In Berlin mit einem „Volksverhetzungs“-Bannfluch der Obrigkeit belegt, reiste der Reformator trotz Panne mutig weiter durch das Land seiner Protestanten und neuer Atheisten. Immerhin in Begleitung von Moses selbst – was konnte da schon schiefgehen – rollte er gegen 16:30 Uhr in Leipzig ein. Am Augustusplatz jedoch versuchten ihn erneut Büttel des Staates zu stoppen und zur Abkehr von seinem Weg zu zwingen. Doch der Reihe nach: Luther ein Antisemit? Moses in Leipzig? Und was hat das Spaghettimonster damit zu tun?

Der nackte Luther in Berlin. Foto: gbs, Maximilian Steinhaus
·Leben·Gesellschaft

Giordano-Bruno-Stiftung kommt mit nacktem Luther nach Leipzig

Nicht nur die Schriftstellerin Thea Dorn hadert mit diesem Luther, der dieser Tage wieder im Mittelpunkt des Kirchentages steht und die Scharen der Protestanten auch nach Leipzig lockt. Auch die Giordano-Bruno-Stiftung tut sich schwer – nicht nur mit Kirchentagen an sich (und ihre Finanzierung aus öffentlichen Kassen), sondern auch mit Martin Luther. Den bringt sie heute sogar mit nach Leipzig: nackt. Eine anstößige Sache.

„Sie“ in der Inszenierung der Cammerspiele Leipzig. Foto: Ruslan Hrushchak
·Kultur·Theater

Cammerspiele bereichern den Kirchentag mit der Premiere von Genets „Sie“

Jean Genet gehört ja zu jenen Dramatikern, die einfach Pech gehabt haben. Er wird meist nur auf ein Stück reduziert, das auf Kammerbühnen immer wieder gern von spielfreudigen Herren dargeboten wird: „Die Zofen“. Da vergisst man fast, dass er auch andere, gesellschaftlich durchaus brisante Stücke schrieb. „Sie“ zum Beispiel. Am Freitag, 26. Mai, feiert das Spektakel im Rahmen des Leipziger Kirchentags auf dem Weg Premiere in den Cammerspielen.

Stadträtin Ute Elisabeth Gabelmann. Foto: L-IZ.de
·Politik·Leipzig

Der Stadtrat tagt: Einer geht noch + Audio

Eines muss man der Stadträtin Ute Elisabeth Gabelmann lassen – sie bleibt dran. Nachdem sie in der vergangenen Ratsversammlung bereits die Auswertung der Stadtverwaltung zum finanziellen Verlauf des 100. Katholikentages förmlich in der Luft zerrissen hatte, forderte sie nunmehr die Streichung der 950.000 Euro für den kommenden Kirchentag in Leipzig. Oder besser in Berlin und eben weniger in Leipzig, wie die Stadträtin betonte. In ihrem Redebeitrag versuchte sie nochmals auf die Frage hinzuweisen, dass der versprochene finanzielle Nutzen nicht eintraf und eintreffen wird.

Die „Luther“-DVD. Foto: Ralf Julke
·Kultur·Lebensart

Luther kommt mit Posaunenklängen

Eigentlich ist er schon da. Berge von Büchern zu Luther, Reformation und Bibelübersetzung sind erschienen. Der sächsische Lutherweg ist in Betrieb gegangen, die Panorama-Ausstellung in Wittenberg wurde eröffnet. Aber 2017 wird erst einmal richtig gefeiert: „500 Jahre Reformation: Kirchentag auf dem Weg in Leipzig“. Vom 25. bis 28. Mai wird das in Leipzig zu erleben sein.

Westgiebel der Leipziger Thomaskirche. Foto: Ralf Julke
·Politik·Leipzig

Leipziger Piratin beantragt Halbierung der Zuwendung für den “Kirchentag auf dem Weg” 2017

Eine Million für den Katholikentag, eine Million für den evangelischen Kirchentag? Mit solchen Summen zeigt sich Leipzig auf eine Weise spendabel, die der enge Stadthaushalt eigentlich nicht her gibt. Erst im November hatte das Kulturdezernat für den 2017 geplanten "Kirchentag auf dem Weg" eine Zuwendung von 950.000 Euro beantragt. Das ist zu viel, findet Ute Elisabeth Gabelmann.

Stadträtin Ute Elisabeth Gabelmann. Foto: Ernst-Ulrich Kneitschel
·Leben·Gesellschaft

Katholikentag: Fürs Mittelalter keine Mittel, Alter

Während gegenüber die neue Propstei unter großem medialen Interesse eröffnet wird, steht der Stand der Kirchenkritiker etwas abseits. "Fürs Mittelalter keine Mittel, Alter!" Es geht nicht um das Kirchgebäude, sondern um die Finanzierung des Kirchentages. Dahinter steht aber auch die Kritik an einer Anspruchshaltung der Kirchen: "Die glauben wirklich, das steht ihnen zu!" Der Kirchentag nächstes Jahr in Leipzig soll kritisch begleitet werden.

Melder zu Kirchentag

Das Projekt „LZ TV“ (LZ Television) der LZ Medien GmbH wird gefördert durch die Sächsische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.

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