Hat eine Journalistin nach einem langen Berufsleben etwas zu erzählen? Natürlich. Erst recht, wenn sie – wie Gabi Thieme – auch den Zeitenwechsel in Chemnitz miterlebt hat. Die DDR-Zeit erlebte sie dort als Redakteurin und stellvertretende Außenstellenleiterin der Nachrichtenagentur ADN, die Zeit danach als Mitarbeiterin der „Freien Presse“. Und mit der Öffnung der Grenzen tauchte […]
In den letzten Wochen gab es zumindest zwei Meldungen darüber, dass Parteien die Presse von Veranstaltungen, ganz oder teilweise, ausschlossen oder ausschließen wollen. Zuerst schloss die AfD alle Journalistinnen und Journalisten von Wahlparty nach der Landtagswahl in Thüringen aus. Jetzt will das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW), bei den Gründungsparteitagen der Landesverbände in Bremen und Niedersachsen, […]
Der Journalismus ist in der ganzen Bundesrepublik in den vergangenen Jahren massiv unter Druck gekommen. Den großen Verlagen und vor allem den Regionalzeitungen brachen Auflage und Einnahmen weg. Ganze Regionen verlieren eine unabhängige Berichterstattung, während die Plattformen der großen IT-Konzerne die Gesellschaft mit Fakenews und Verschwörungstheorien überschwemmen. Dabei braucht die Demokratie einen unabhängigen Journalismus wie […]
Schaut man auf die Ergebnisse der Europawahl und zum Leipziger Stadtrat, fragt man sich, was in der politischen Kommunikation schiefläuft. Erreichen Parteien, Politiker und auch wir als Journalisten die Menschen nicht mehr? Was ist mit dem Einfluss der neuen Medien, wie TikTok & Co? Ein großes Thema ist selbstverständlich: die Rolle des Lokaljournalismus. Wir haben […]
In Leipzig sind die politischen Fronten rund um den Nahost-Konflikt verhärtet. Auch die Redaktion der Leipziger Zeitung (LZ) setzt sich mit der Frage auseinander, wie eine bestmögliche Berichterstattung über die Lage in Nahost und das Klima vor Ort in Leipzig aussehen kann. Im Rahmen dieser Auseinandersetzung haben wir ein Interview mit dem Medien- und Kommunikationswissenschaftler […]
Der Landgerichts-Prozess gegen eine Leipziger Polizeibeamtin wegen Vorwürfen des illegalen Radverkaufs liegt seit heute offiziell mehrere Wochen auf Eis. Medienschaffende leben nach wie vor gefährlich, so der Befund einer aktuellen Untersuchung. Und: Mit schwierigen Themen im Gepäck wurde der Kanzler vom chinesischen Präsidenten empfangen, angeblich fiel ein besonders markanter Satz. Die LZ fasst zusammen, was […]
Am Mittwoch, dem 13. März, gaben die Europaabgeordneten in Straßburg endgültig grünes Licht für neue Regeln zum Schutz von Journalistinnen und Journalisten und von Medien vor politischer oder wirtschaftlicher Einflussnahme mit einem Europäischen Medienfreiheitsgesetz. Ein Gesetz, das auch für regionale Medien wie die Leipziger Zeitung eine Rolle spielt. Denn es schützt auch hier wichtige journalistische […]
Bei Bielefeld kursieren ja unbestätigte Gerüchte, dass es die Stadt gar nicht gibt. Und Wuppertal ist wohl auch eher eine launige Erfindung. Jedenfalls kommt Benjamin Fredrich auch bei seiner ausgedehnten Lesereise mit seinem Buch „Die Redaktion“ nicht hin. Das hat der Katapult-Gründer 2020 veröffentlicht, wie man das so macht als Debütant – mitten in der […]
Er gehört zu den markantesten Köpfen in der deutschen Presselandschaft, die sich mit klugen und ausgefeilten Kommentaren immer wieder zur deutschen Politik geäußert haben: Heribert Prantl. 25 Jahre lang Leiter des Innenressorts der „Süddeutschen Zeitung“. Und auch im Ruhestand schreibt er weiter Kommentare für die Zeitung, die ihn aus seinem Leben als Staatsanwalt herausgeholt hat, […]
Zwei Jahre nach einer Blockade von DHL am Flughafen musste heute die erste beteiligte Person vor Gericht erscheinen. Der Konzern bot einen Vergleich an, den die Aktivistin ablehnte. Außerdem: Armin Schuster bekommt offenbar vorerst kein Konzept gegen „Linksextremismus“ und das Leipziger Internetradio detektor.fm hat einen wichtigen Preis erhalten. Die LZ fasst zusammen, was am Freitag, […]
Sind wir nun klüger? Sind die Zuhörer der Diskussionsveranstaltung „Journalismus in Zeiten der Klimakrise“, zu der Scientists 4 Future Leipzig und das Referat Wissenspolitik der Stadt Leipzig am Dienstag, 13. Juni, ins Stadtbüro am Burgplatz eingeladen hatten, etwas besser informiert, wie (Klima-)Journalismus funktioniert? Denn längst weiß eine Mehrheit der Bundesbürger, wie gefährlich der Klimawandel ist […]
Eigentlich haben wir hier seit Jahren immer wieder darüber geschrieben, wie die großen US-amerikanischen Internetkonzerne die Medienlandschaft systematisch zerstören. Nicht nur, indem sie immer mehr Nutzer in ihre a-sozialen Netzwerke ziehen und sie in einer Flut von widersprüchlichen, oft übertriebenen oder erfundenen Meldungen irren lassen. Noch viel radikaler war die Zerstörung der Finanzierungsbasis für traditionelle, […]
Wie ist das eigentlich mit der journalistischen Objektivität? Ist journalistische Berichterstattung in Deutschland nicht mehr wirklich objektiv, weil diverse Studien ergeben haben, dass Journalisten sich bei Befragungen eher etwas links der Mitte verorten lassen? Eine Frage, der sich jetzt Prof. Dr. Christian Hoffmann von der Universität Leipzig gewidmet hat, der sich mit dem schönen Thema […]
„Die ARD steckt in einer schweren Krise“, schrieb der „Spiegel“ am 7. Januar zu einem Interview mit ARD-Chef Kai Gniffke. Und „Zeit online“ schrieb am 5. Januar: „Die ‚Tagesschau‘ ist eine sehr schlechte Sendung, deshalb muss sie viel länger dauern.“ Beides hat miteinander zu tun. Und mit einer Studie, die der ARD-Forschungsdienst gerade veröffentlicht hat. […]
Mit einem Großaufgebot aus 14 Bundesländern ist die Polizei angerückt, um den Klimaprotest im vom Abbaggern bedrohen Dorf Lützerath (NRW) abzuräumen. Ein sehr bunter und großenteils friedlicher Protest. Doch das martialische Vorgehen der Polizei erzeugt – wie zu erwarten – auch Gegenwehr. Und die dominiert seit Sonntag die medialen Schlagzeilen. Doch dafür gibt es jetzt […]
Die Inflation trifft auch Journalistinnen und Journalisten. Und besonders hart jene, die nicht festangestellt sind und sich als Freischaffende bei großen Medienhäusern verdingen müssen. Viele dieser Medienhäuser haben in den vergangenen Jahren ihre Sparmaßnahmen sowieso schon auf dem Rücken der Freien ausgetragen. Doch der Freischreiber e. V., der Berufsverband freier Journalistinnen und Journalisten, will das […]
Als vor einigen Monaten Frank Beutners Telefon klingelte und sich auf der anderen Seite der Leitung das Sächsische Justizministerium meldete, musste er erst einmal stutzen. Schnell wurde aber klar: Er war nicht in Schwierigkeiten geraten, vielmehr war dieser Anruf der Startschuss für eine Projektreihe, welche nun, Anfang Oktober, ihren Anfang nahm. Denn das – nennen […]
„Mach mal, Leo, guck mal, was unser Chatbot macht!“ – „Unser Chatbot? Wir haben doch gar keinen!“ –„Wir müssen einen haben. Die Leute aus Mittweida wollen mit ihm sprechen.“ – „Welche Leute aus Mittweida?“ – „Die von der Fakultät Medien, Fachgruppe Content und Publikation. Leo? Wo ist der Bursche wieder!? Immer, wenn man ihn braucht […]
In der Reihe „Sprachschätze“ erkundet der Dudenverlag den Kosmos verschiedenster Arbeits- und Lebenswelten. Emsig werden dabei möglichst viele Begriffe aus dem großen Duden zusammengetragen, die dann regelrechte Wortfelder ergeben und zeigen, wie groß nicht nur der Wortschatz einer Berufsgruppe ist, sondern auch, wie sehr er ein Teil der Alltagssprache ist. Denn über Medien redet ja […]
Es ist leider Fakt, dass viele Journalisten und Intendanten noch nicht begriffen haben, was für eine Bedrohung die Klimakrise für die Menschheit inzwischen darstellt. Dazu gehören auch einige Intendanten öffentlich-rechtlicher Sender in Deutschland. So brachte es die ARD tatsächlich fertig, den von der Initiative „Klima° vor acht“ an sie herangetragenen Gedanken, eine aktuelle Klima-Sendung fest […]
Journalisten lassen sich nicht auf einem Schauwagen eines Fußballclubs herumfahren. Auch wenn sie noch so freundlich dazu eingeladen werden. Das haben viele Leute, die mit großen Kameras dicke tun, vergessen. Sie merken nicht mal mehr, wie käuflich sie sind. Und dass das, was sie da anstellen, mit Journalismus nichts mehr zu tun hat. Erstaunlich, dass […]
Vom 3. bis 10. Mai 2022 wird es sie wieder geben, die „Woche der Meinungsfreiheit“. Als eine gemeinsame Aktion großer Buch- und Zeitungsverlage wie dem Börsenverein des Deutschen Buchhandels, aber auch unzähliger Buchläden, bis hin zu „Reporter ohne Grenzen“ und „Amnesty International“ eine breit angelegte Initiative, die mit der Freiheit, sich frei zu informieren, sich […]
Die Geschichte ist noch nicht zu Ende. Aber für Oliver Schröm ist das Jahr 2021 so etwas wie ein Abschied von den Recherchen zum „größten Steuerraub der Geschichte“. Seit 2013 war er einer der wichtigsten Journalisten bei der Aufdeckung der Raubzüge, mit denen Banker, Anwälte und Superreiche die Staatskassen plündern und sich Steuern zurückerstatten lassen, die sie niemals gezahlt haben. Das Buch ist Bilanz und Zwischenstandbericht zugleich.
Jede einzelne „Bild“-Zeitung wäre eigentlich schon ein ausreichender Grund, die komplette Redaktion zu entlassen, aber für Chefredakteur Julian Reichelt wurde etwas anderes zum Verhängnis: neue Berichte über Machtmissbrauch. Außerdem: Leipzigs Polizeipräsident fordert Einschränkungen für militante linksradikale Demonstrationen und der Bahnstreckenausbau in Leipzig und Sachsen kommt nicht wie geplant voran. Die LZ fasst zusammen, was am Montag, dem 18. Oktober 2021, in Leipzig, Sachsen und darüber hinaus wichtig war.
Gern gibt sich die AfD als bürgerlich-konservative Volkspartei, die sich um den „abgehängten Osten“ kümmert. Wie machen die Rechtspopulisten ihre Bilder medial salonfähig? Wir sprachen mit der HTWK-Absolventin Sonja Heyen, die sich in ihrer kürzlich als Buch publizierten, nicht-repräsentativen Masterarbeit mit dieser Frage auseinandergesetzt hat – und Schlüsse zieht, wie professioneller Journalismus mit der Partei umgehen soll. Die 26-Jährige hat zuletzt Medienmanagement studiert und hält sich aktuell bis Ende März für einen Freiwilligendienst in Rijeka (Kroatien) auf.
Wer beherrscht die Diskurse? Wer bestimmt eigentlich, wie Menschen die Welt sehen? Ihr eigenes Land? Ihre Vergangenheit? Wer sich mit Journalismus beschäftigt, kommt um diese Fragen eigentlich nicht herum. Aber wer macht das schon? Und: Warum passiert das nicht? Solche Fragen beschäftigen den Münchner Medienforscher Michael Meyen. Nicht ganz zufällig, denn vor 30 Jahren erlebte er mit, wie in in Leipzig die Sektion Journalistik ab- und umgewickelt wurde.
LEIPZIGER ZEITUNG/Auszug Ausgabe 83, seit 25. September im HandelFrühsommer 2011. Obama im White House. Im Irak und in Afghanistan herrschte zwar Krieg. Aber in Syrien nicht. Die deutsche Wirtschaft brummte nach der Finanzkrise wieder lauter und im Reichstag regierte Angela Merkels gelb-schwarze Koalition. Ein narzisstisch veranlagter Immobilienhai namens Donald Trump verdiente damals sein Geld noch damit, bei Immobilienbewertungen zu betrügen, überteuerte Clubgebühren für seine Golfplätze einzufordern, vergoldete Steaks zu verticken und eine Fernsehshow namens „The Apprentice“ zu moderieren, deren Höhepunkt darin bestand, dass er „You are fired!“ in eine Kamera brüllen durfte.
Für alle Leser/-innenDer Landtag hat sich heute mit dem sogenannten Fahrradgate und der Löschaffäre im sächsischen Verfassungsschutz beschäftigt. Ministerpräsident Kretschmer sprach Innenminister Wöller dabei sein Vertrauen aus. Auch auf den gestrigen Stadtrat in Leipzig blicken wir zurück. Nach vorn guckt derweil die Verwaltung bei Zukunftsplänen für das Naturkundemuseum. Die L-IZ fasst zusammen, was am Donnerstag, den 16. Juli 2020, in Leipzig und Sachsen wichtig war.
Anfang April haben die Kommunikationsforscher der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU) (ja, das ist die Universität, die jetzt endlich versucht, ihren Namenspatron Wilhelm Zwo loszuwerden) schon eine erste Auswertung vorgelegt zum Umgang der sogenannten „Alternativen Medien“ mit der Coronakrise. Ausgewertet wurden die Monate Januar bis März. Und auch da wurde schon deutlich, wie die Verschwörungsmythen waberten. Jetzt haben sie auch eine Untersuchung zu den klassischen Medien vorgelegt.
Es ist, als hätte jemand den Geist aus der Flasche gelassen, die zerstörerischen Alpträume herausgelassen, und nun zermürben sie die Demokratie: Hass, Beleidigung, Lüge, Verleumdung. Diskussionen entgleisen, Menschen werden zu Trollen und Berserkern und sind für realistische Berichterstattung kaum noch erreichbar. Aber was können Medien dagegen noch tun? Patrick Gensing, der seit 2017 beim Projekt ARD-faktenfinder arbeitet, versucht, es zu erklären.
Ein Reporter des „Spiegel“ habe „in großem Umfang eigene Geschichten manipuliert“. Mit dieser Enthüllung ging am Mittwoch, den 19. Dezember, das Nachrichtenmagazin selbst an die Öffentlichkeit. Der Journalist Claas Relotius hat in Zeiten der Glaubwürdigkeitskrise zahlreiche Reportagen mit erfundenen Zitaten und Begebenheiten ausgeschmückt. Der Fall dürfte grundsätzliche Diskussionen darüber in Gang bringen, ob es zur Aufgabe von Journalismus gehört, gute „Geschichten“ zu erzählen.
Für FreikäuferSpätestens seit Donald Trumps kometenhaftem Aufstieg zum US-Präsidenten ist das Thema Fakenews in aller Munde. Rechte Foren pöbeln gegen die Medien. Die sozialen Netzwerke werden mit Lügengeschichten geflutet. Die Emotionen kochen hoch. Was ist da los? Warum geraten klassische Medien gerade jetzt so unter Druck? Mit Stephan Russ-Mohl hat ein gestandener Journalistikprofessor sich des Themas jetzt angenommen.
Für Freikäufer Natürlich muss die Wahrheit nicht gerettet werden. Der Titel führt ein wenig in die Irre, weil er im Grunde eine Grundthese jener rechtsradikalen Bewegung aufnimmt, die mit dem Frontalangriff auf „die Medien“ natürlich einen Frontalangriff auf die Demokratie gestartet haben. Denn „die Medien“ mögen zwar nicht (mehr) die sogenannte „vierte Macht“ sein. Aber in einer funktionierenden Demokratie stören sie. Dazu sind sie da.
Im Jahr 2016 feierte das Institut für Kommunikations- und Medienwissenschaft der Uni Leipzig. Den 100. Geburtstag irgendwie, auch wenn das Ganze erst einmal als Institut für Zeitungskunde begann, gegründet mitten im Weltkrieg durch den Wirtschaftswissenschaftler Karl Bücher. Es gab eine Menge Gründe, sich dieser 100 Jahre zu erinnern – und auch noch ein ordentliches Buch draus zu machen.
Oh ja, über Medien haben wir auch ein bisschen nachgedacht in diesem Jahr. Wir bekommen ja immer wieder solche seltsame Rückmeldungen wie: Warum seid ihr so kritisch? Oder gleich einen abgewandelten Spruch um die Ohren gehauen, der gern Hajo Friedrichs zugeschrieben wird: „Journalismus darf sich mit keiner Sache gemein machen, auch nicht mit einer guten.“ Das ist dann schon keine Nachtigall, die man trampeln hört. Eher ein großer grauer Dinosaurier.
„Übersichtlich. Wissenschaftlich. Neu. Das Wörterbuch der Journalistik ist jetzt online“, meldete der Herbert von Halem Verlag kurz vorm Weihnachtsfest. Es gab also gleich mal ein schönes Online-Geschenk für „Wissenschaftler und Studierende der entsprechenden Fachrichtungen und (...) alle, die sich für Journalistik und praktischen Journalismus interessieren“. Gibt es die tatsächlich? Hat Herr Trump das alles nicht gerade für überflüssig erklärt?
KommentarEs geht nicht um Nachrichten, auch wenn das Jens Rehländer so glaubt, früher mal selbst als Journalist tätig, seit 2010 in der PR zugange. Auf seinem Blog ging er auf die Gerüchte ein, dass „Spiegel Online“ mit seinem seit kurzem getesteten Produkt „Spiegel Plus“ wohl auf die Nase fällt und damit nicht die erhofften Einnahmen erzielt. Nachrichten, so Rehländer, verkaufen sich nun mal nicht.
KommentarAch Gottchen, jetzt freuen sie sich wieder: „Facebook will gegen gefälschte Meldungen vorgehen“, titelt die FAZ. „Schluss mit Fakebook“, meint Zeit Online. Bei „Spiegel“ ist es Zuckerberg, der „gegen erfundene Nachrichten“ vorgehen will. Und man lobt den Knaben auch noch für seine lächerliche Liste der Ankündigungen. Die nichts, gar nichts bewirken wird.
Nein, auf die Nase gefallen ist Mark Zuckerberg noch nicht. Aber unangenehm aufgefallen. Sein Netzwerk war es, das zur großen Müll- und Lügenschleuder im amerikanischen Präsidentschaftswahlkampf geworden ist. Es wurde zur „Fake News“-Schleuder. Das als „Social Media“ verkaufte Privatnetzwerk entpuppt sich als riesige Nachrichtenplattform, deren Inhaber so tut, als sei er für die Inhalte gar nicht verantwortlich. Gier hat Verantwortung gefressen.
Das Thema Medienarbeit bei Legida- und Pegida-Demonstrationen beschäftigt nun seit Wochen die Redaktion der L-IZ, LEIPZIGER ZEITUNG und viele Medien in Deutschland. Die Frage nach dem Übergriff auf einen unserer Kollegen, den Dauerbedrohungen und dem daraufhin angekündigten Stopp der Berichterstattung immer: Wie soll es weitergehen? Am 7. März 2016 möchte Legida, wie schon am 11. Januar, mit Unterstützung von Pegida in Leipzig demonstrieren. In der vergangenen Woche trafen sich Vertreter des Innenministeriums mit Vertretern der Journalisten Sachsens zu einem Gespräch. Michael Hiller (Geschäftsführer des DJV Sachsen) hatte im Nachgang Zeit, ein paar persönliche Eindrücke aus dem Gespräch gegenüber L-IZ zu schildern.
Aber was tun, fragen sich gerade Roland Jahn und Ides Debruyne in Thomas Mayers kleinem Essayband "Nun sag, wie hast du's mit ..", wenn nicht nur privatwirtschaftliche Medien dem enormen Geschwindigkeitsdruck der digitalen Welt ausgesetzt sind und gleichzeitig die Redaktionen zusammenstreichen, sondern auch die öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten nur noch auf Einschaltquoten schielen und größtenteils nur noch senden, "was Quote macht"?
Was kommt dabei heraus, wenn man einfach mal Träger des Preises für die Freiheit und die Zukunft der Medien fragt, was sie zu den großen Themen der Zeit zu sagen haben? Den Preis vergibt die Medienstiftung der Sparkasse Leipzig. 49 Preisträger wurden seit 2001 geehrt. Einer der ersten war Thomas Mayer, der jetzt dieses Essayband zusammengetragen hat.
Das Projekt „LZ TV“ (LZ Television) der LZ Medien GmbH wird gefördert durch die Sächsische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.
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