Die Arbeitsgemeinschaft Frauenprojekte Leipzig hat die Stadt Leipzig per Petition dazu aufgefordert, mehr für den Schutz von Frauen und Kindern vor Gewalt zu unternehmen. Sie präsentierte dafür sechs konkrete Punkte. In der Ratsversammlung am Mittwoch, dem 23. Oktober, stimmte der Stadtrat aber nur für eine allgemein gehaltene Formel – immerhin einstimmig. „Leipzig entwickelt das Hilfesystem […]
Aufwachsen in den Nullerjahren in einer ostdeutschen Kleinstadt. Aufwachsen zwischen den unterschiedlichen Lebensvorstellungen und –träumen der Eltern. Erwachsen werden, mit all den Schönheiten und Komplikationen, die das Älterwerden beschert. Das Hochgefühl der ersten Liebe, der tiefe Fall, wenn diese Liebe nicht vor der Berührung mit den dunklen Seiten des Lebens schützt. Der Wunsch, zu gefallen, […]
Eigentlich kann man sich nur wundern, dass Frauen nicht viel häufiger protestieren und richtig Lärm machen. Denn was Sexismus und häusliche Gewalt vor allem gegen Frauen betrifft, ändert sich augenscheinlich nichts. Viele Männer benehmen sich immer noch wie die Paschas und lösen Konflikte mit körperlicher Gewalt. Ab dem 1. Oktober bekommt Leipzig deshalb auch eine […]
Rund die Hälfte der Frauen und Kinder, die Schutz vor häuslicher Gewalt suchen, mussten in diesem Jahr abgelehnt werden. Die Mitarbeitenden von Frauenhäusern und der Koordinierungs- und Interventionsstelle bei häuslicher Gewalt und Stalking (KIS) sind massiv überlastet. Nun sollen die Strukturen für Schutz und Unterstützung bei häuslicher Gewalt in Leipzig ausgebaut werden. Nach zähem Ringen […]
Wenn Gabi Eßbach montagmorgens zu ihrer Arbeit in der Koordinierungs- und Interventionsstelle gegen häusliche Gewalt und Stalking (KIS) kommt, dann liegen dort rund zwanzig Meldungen von der Polizei über neu registrierte Fälle häuslicher Gewalt. Darunter auch Hochrisikofälle, bei denen Leib und Leben der Betroffenen in akuter Gefahr sind. Eine Beratungsstelle kann das nicht mehr leisten, […]
In diesem Jahr hat sich die „Sicherheitskonferenz“ des Kommunalen Präventionsrates mit dem Thema „Häusliche Gewalt“ beschäftigt. Im vergangenen Jahr war die Zahl der erfassten Fälle in Leipzig deutlich gestiegen. Außerdem: Für minderjährige Geflüchtete gibt es eine neue Unterkunft und im Rosental werden wegen Baumarbeiten mehrere Wege gesperrt. Die LZ fasst zusammen, was am Mittwoch, dem […]
Fast zwei Drittel der befragten Mädchen mit Dating-Erfahrung haben sexuelle Grenzüberschreitungen erlebt. Bei den Jungen sind es 60,1 Prozent. Das hat eine Studie der Hochschule Fulda herausgefunden. Sexualisierte Gewalt ist dabei nicht die einzige Form der Gewalt, die Jugendliche in ihren ersten Beziehungen erleben. Warum wird trotzdem so wenig über die sogenannte Teen Dating Violence […]
Hinweis: Im folgenden Text wird es um häusliche Gewalt, Polizei, Jugendhilfe, Alkohol und psychische Krankheiten gehen. Stellen wir uns eine Person namens Jona vor, 15 Jahre alt. Es ist Ostern. Vor kurzem hat Jonas Vater seinen Job verloren. Seitdem trinkt er mehr Alkohol als sonst. Der Vater war schon einige Male gewalttätig. Ein paar Mal […]
Die Stadt will nun endlich den Unfallschwerpunkt vor dem Hauptbahnhof angehen und weniger Platz für Autos und mehr für Räder und Fußgänger/-innen schaffen. Außerdem ist die Zahl der zugelassenen Privat-Pkw in Leipzig erstmals rückläufig und bei einer Studie zu Gewalt gegen Frauen in Sachsen gab ein Drittel der Befragten an, vergewaltigt worden zu sein. Die […]
Seit einigen Wochen sind in Bahnen und Bussen ein paar ungewöhnliche Plakate zu sehen, auf denen Medizinerinnen auf ein wichtiges Beratungsangebot aufmerksam machen. Mit dem Motto „Jede Vergewaltigung ist ein medizinischer Notfall“ macht BELLIS e.V. seit Anfang Januar 2022 mit einer großangelegten Plakatkampagne auf das Thema aufmerksam. Ein Jahr lang weisen Innen- und Außenplakate an […]
2020 war das, im April, da wurde die 37-jährige Sozialarbeiterin Myriam Z. Im Leipziger Auwald von ihrem langjährigen Lebensgefährten ermordet. Ein Vorfall, der seinerzeit nicht nur die Leipziger/-innen entsetzte, sondern auch ein paar Dinge in Bewegung brachte. Erstmals gründet sich auch in Leipzig eine Gruppe #keinemehr. Und zwei junge Autorinnen machen sich daran, ein Thema zu recherchieren, von dem man vorher den Eindruck haben konnte, dass es in Deutschland gar nicht existiert.
Die Corona-Pandemie bestimmt das gesellschaftliche Leben nun schon seit über einem Jahr. Monatelange Lockdowns inklusive Homeschooling beziehungsweise Online-Studium und dem Wegfall von Freizeitaktivitäten und sozialen Kontakten haben ihre Spuren hinterlassen. Viele Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene hatten mit den gleichen Problemen zu kämpfen: Isolation, fehlender Ausgleich, Ungewissheit.
Seit nunmehr über einem Jahr bestimmt die Corona-Pandemie zu großen Teilen unser Leben. Homeoffice, Kontaktbeschränkungen, Ausgangssperren, Kinderbetreuung – für viele stieg der Stresspegel in den letzten Monaten enorm. Hinzu kommen Existenzängste, gerade in den Branchen, die seit mehreren Monaten nahezu stillgelegt wurden. Themen, über die diskutiert wurde und wird. Ein großes Dunkelfeld ist jedoch noch immer das der häuslichen Gewalt.
Wovor Fachleute warnten, scheint eingetreten. Erste Daten legen nahe, dass häusliche Gewalt vor allem während der Lockdown-Phasen im Frühjahr 2020 und im aktuellen Winter 2020/21 zugenommen hat. Dies zeigt eine repräsentative Studie ebenso wie die Belegungszahlen von Frauenhäusern. In Kooperation mit dem Rechercheprojekt CORRECTIV.Lokal hat die LEIPZIGER ZEITUNG die Situation auch in Leipzig untersucht.
Am Dienstag, 9. März, stellte Innenminister Roland Wöller die sächsische Kriminalitätsstatistik für das Jahr 2020 vor, das Corona-Jahr, von dem man eigentlich hätte erwarten dürfen, dass die Zahl der Straftaten deutlich zurückgehen würde. Entsprechend gespannt haben nicht nur die Landtagsfraktionen auf die neue Statistik gewartet.
Das Corona-Jahr war auch ein Jahr der stillen Gewalt. Denn viele Familien, die schon vor den Lockdowns Probleme hatten, saßen nun auf einmal in oft viel zu kleinen Wohnungen aufeinander und die Konflikte eskalierten. Schon bald mehrten sich die Nachrichten über zunehmende häusliche Gewalt. Im Oktober, als sich der zweite Lockdown ankündigte, thematisierten das die Fraktionen von Linken und Grünen im Leipziger Stadtrat.
Die Ausgangsbeschränkungen zum Corona-Shutdown haben auch ein Problem wieder sichtbar gemacht, das sonst im Alltagsgeschehen kaum Beachtung findet: die Gewalt an Frauen. Denn am häufigsten erleben Frauen Gewalt in ihrer Partnerschaft, die zur Hölle werden kann, wenn der Partner seine Probleme nur noch mit Gewalt auslebt. Dann braucht es Zufluchtsorte für die Schwächeren. Aber die reichen in Leipzig schon lange nicht mehr.
„Das Private bleibt politisch“; unter diesem Motto zogen am heutigen Samstagnachmittag etwa 500 Menschen vom Auwald durch den Leipziger Süden. Die Aktion, die von einer Vielzahl Leipziger Bündnisse, Vereine und Gruppen („Sichtbar und selbstbestimmt“, „Queers for evacuation“, „FEM*Streik“, „Frauen für Frauen“, „DaMigra“) initiiert wurde, sollte aufmerksam machen auf häusliche und sexualisierte Gewalt, die vielerorts Realität ist und oft im Verborgenen bleibt. Wie ein Sprecher der Polizei bestätigte, lief die Demonstration ruhig und ohne Zwischenfälle ab.
Es war ein großes Thema im Shutdown: Die Sorge darum, dass es in der Zeit des Zuhausebleibenmüssens in Familien und Partnerschaften vermehrt zu Gewalt kommt und die Opfer keine Chance haben, sich Hilfe zu holen oder wenigstens der beklemmenden Situation zu entfliehen. Die Leipziger Band „wonach wir suchen“ hat das Problem jetzt in einem Song und einem beeindruckenden Musikclip thematisiert.
Geschäfte öffnen wieder, Busse fahren häufiger, doch wer irgendetwas davon nutzen möchte, muss Mund und Nase bedecken. Wie genau Anwendung und Kontrolle umgesetzt werden sollen, ist vielen noch nicht ganz klar. Derweil ist die Grippesaison in Sachsen mit 50 Todesopfern und mehr als 20.000 Erkrankten zu Ende gegangen. Die L-IZ fasst zusammen, was am Montag, den 20. April 2020, in Leipzig und Sachsen wichtig war.
Die Fälle häuslicher Gewalt nehmen zu. Grund seien die Ausgangsbeschränkungen, um den Coronavirus einzudämmen, wird in vielen Medien derzeit diskutiert. Ist das wirklich so? Anja Pannewitz, Professorin für Sozialarbeitswissenschaften an der HTWK Leipzig, argumentiert: „Der Raum ist nicht die Ursache.“
In Leipzig ist der Beratungsbedarf bei häuslicher Gewalt bisher nicht angestiegen. Er war schon vorher hoch und das Personal knapp. Lynn Huber ist seit 2006 Mitarbeiterin in der Koordinierungs- und Interventionsstelle gegen häusliche Gewalt und Stalking und im Vorstand des Vereins Frauen für Frauen e.V. Wann die Fälle häuslicher Gewalt in Leipzig zuletzt am höchsten waren, wie man Hilfe bekommt und was zu häuslicher Gewalt führt, erklärt sie im Interview.
Schon mehr als 500 Opfer häuslicher Gewalt in Leipzig haben sich in den ersten neun Monaten dieses Jahres an die Interventionsstelle KIS gewendet. Am Ende des Jahres werden es wohl über 700 sein – mehr als in den vergangenen Jahren. Betroffen sind vor allem Frauen beziehungsweise Migrantinnen. Ein Netzwerk gegen häusliche Gewalt fordert mehr Geld, mehr Personal, mehr Sensibilisierung und ein zusätzliches Frauenschutzhaus in der Stadt.
Das Amtsgericht Leipzig hat einen 33-Jährigen wegen vorsätzlicher Körperverletzung, Nötigung und Verstoßes gegen das Waffengesetz zu einer Bewährungsstrafe von einem Jahr und drei Monaten verurteilt. Der Mann soll seine ehemalige Freundin in seiner Wohnung misshandelt haben. Er selbst stellte sich vor Gericht eher als Opfer dar.
Juristisch ist die Sache klar: Kinder haben das Recht auf eine gewaltfreie Erziehung. In der Praxis stoßen Eltern oft an ihre Grenzen. Viele wissen, dass Gewalt sinnlos und schädlich ist. Doch wie geht es besser? Starke Eltern - starke Kinder ist ein Angebot des Deutschen Kinderschutzbundes mit dem Ziel, den Familienalltag gelassener und souveräner zu meistern. Der Kurs geht über zehn Wochen und startet am 14. April in Grünau.
Das Projekt „LZ TV“ (LZ Television) der LZ Medien GmbH wird gefördert durch die Sächsische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.
Aktuelle Kommentare