Gedichte

Cover des Bandes.
·Bildung·Bücher

Architektur: Gedichte, die tatsächlich vom Unbehaustsein in der Moderne berichten

Eigentlich ist es eher ein Grund zum Nachdenken, den Rainer Vothel im Vorwort benennt: Vor 100 Jahren wurde das Bauhaus aus Weimar von erzkonservativen Kräften vertrieben. Die Bauhaus-Leute gingen nach Dessau, wo sie später ebenfalls vertrieben wurden. Doch ihre Auffassung von moderner Architektur prägt bis heute weltweit die Vorstellung vom modernen Bauen. Aber woran denken […]

Cover des Bandes.
·Bildung·Bücher

spiegel scherben spiel: Charlotte van der Meles neue Gedichte in einem neuen Lyrikverlag

Mit dem Anderort-Verlag hat Leipzig einen neuen Verlag hinzubekommen, einen Kleinstverlag, wie dessen Verleger Paul Martin bemerkt. Und mit der Leipziger Dichterin Charlotte van der Mele hat auch gleich eine Autorin hier ein Zuhause gefunden, für die das Gedichteschreiben zum Leben gehört. Denn irgendwo muss man ja seine verwirrenden Gefühle unterbringen, wenn sie einen nun […]

Cover.
·Bildung·Bücher

Von Sinnen: Warum das Dichten mit dem Öffnen unserer Sinne zu tun hat

Sie brauchen ihre Sinne. Denn nur so funktionieren Gedichte – unsinnliche Gedichte ergeben keinen Sinn. Also lud die Gesellschaft für zeitgenössische Lyrik für das aktuelle „Poesiealbum neu“ seine Mitglieder ein, sich einmal näher mit unseren fünf Sinnen zu beschäftigen. Eigentlich haben wir mehr. Aber meist beschränken sich auch die Dichter auf diese fünf: Sehen, Hören, […]

Cover des Albums.
·Bildung·Bücher

Revolution: Lauter Gedichte über Quartiersrevoluzzer, enttäuschte Hoffnungen und den kleinen Mut

Es gibt ja Leute, die wittern mal wieder so eine revolutionäre Situation. Man lässt sich ja vom Geschrei in allen möglichen Kanälen gern in die Irre führen. Dass sich einige Leute einen gewaltsamen Umsturz wünschen, ist dabei nicht zu übersehen. Nur sehen die nicht wie Revolutionäre aus, sondern eher wie grantige alte weiße Männer, die […]

Buchcover.
·Bildung·Bücher

Geister: John Sauters Besichtigung eines Landes voller Albträume

Ist Sachsen ein Land voller Geister und Gespenster? Gespenstisch ist es schon, nicht nur für den Leipziger Dichter John Sauter, der sich als Rapper Johnny Katharsis einen Namen gemacht hat. Daran erinnert schon das Gedicht, das der Verlag ganz bewusst auf den Umschlag von Sauters zweitem Gedichtband gesetzt hat: „Leipziger Tausend“. Denn an diesem Junitag […]

Jan Schaldach: Berichte vom Ausbau der Peripherie. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Berichte vom Ausbau der Peripherie: Ein Leipziger Dichter auf Erkundungen im Abseits

Da draußen ist immer ein anderer Ort – ein Unort. Wildnis. Barbarei. So kann man auch von Leipzig aus die Welt sehen. Und so sieht man auch von Leipzig aus die Welt. Hinterm Ortsausgangsschild beginnt die Barbarei. Eigentlich sogar davor, wo die Infrastrukturen ausdünnen und Städteplaner beschönigend von Peripherie reden. Ein durchaus poetisches Thema, wenn […]

Cover des Bandes.
·Bildung·Bücher

Vom Crostigall nach überall: Ein Bändchen zu Ringelnatz und einem richtigen Ringel-Wettbewerb

Am 21. April eröffnete das von Grund auf sanierte Ringelnatzhaus im Crostigall 14 in Wurzen seine Pforten. Für Wurzen ein richtiges Fest, denn damit war das Geburtshaus von Hans Gustav Bötticher, der sich als Künstler den Namen Joachim Ringelnatz gab, gerettet. Zu diesem ganz besonderen Ereignis startete der Joachim-Ringelnatz-Verein auch einen Gedichtwettbewerb, in dem es […]

Cover des Bandes.
·Bildung·Bücher

Klimawandel mit Donnerwetter: Lauter Gedichte zu einer verbrennenden Erde

Wie schreibt man eigentlich Gedichte über etwas, über das man eigentlich keine Gedichte schreiben kann – eben den durch menschliche Ignoranz ausgelösten Klimawandel, der gerade dabei ist, immer größere Teile unserer Erde unbewohnbar zu machen? Wie gehen Dichterinnen und Dichte damit um? Werden sie elegisch? Ãœberschwemmt die Trauer alles? Oder reißt sie die Wut zu […]

·Kultur·Ausstellungen

Ich bin kein Opfer, sondern ein Dichter: Erste Ausstellung von Andreas Reimann in der DenkmalWerkstatt eröffnet + Video

Mit einer Vernissage wurde am Donnerstag, 8. Juni, in der DenkmalWerkstatt der Stiftung Friedliche Revolution eine Ausstellung mit Grafiken des Leipziger Dichters und Lessingpreisträgers Andreas Reimann eröffnet. „Wir sind sehr stolz darauf, Grafiken, Texte und Gedichte von Andreas Reimann präsentieren zu dürfen“, sagt Gesine Oltmanns vom Stiftungsvorstand. Wer die Vernissage wahrnahm, konnte auch Andreas Reimann […]

Cover des Bandes.
·Bildung·Bücher

Die Gezeiten des Blaus: Die Italiengedichte Andreas Reimanns

Die Werkausgabe des Leipziger Dichters Andreas Reimann mausert sich. Der nunmehr schon sechste Band vereint seine Italien-Gedichte. Ist Italien denn ein so poetisches Land? Natürlich. Und man muss gar nichts Neues entdecken wollen, um die Poesie dieser Landschaften zwischen Venetien und Sizilien wahrnehmen zu können. Nur touristisch eilig darf man es nicht haben. Denn der […]

Cover des Bandes.
·Bildung·Bücher

Tragbare Horizonte: Teresa Baltés Gedicht aus dem Mikro-Makrokosmos des Lebens

Auch ein Leipzig-Gedicht hat Teresa Balté geschrieben. 2008 war die portugiesische Dichterin an der Pleiße. Geworden ist es ein Liebesgedicht, auch wenn nicht an die Stadt, die kaum Kontur gewinnt. Denn viel überwältigender ist der Frühling: „Atemberaubend, die Schönheit der blühenden Hügel, betäubend der Duft …“ Und dann so ein herrlicher Bruch, der die Zeiten […]

Cover des Bandes.
·Bildung·Bücher

Sotto Voce: Angelika Arends Gedichte, die eigentlich lauter Aphorismen sind

Seit 2017 lebt Angelika Arend wieder in Deutschland, nachdem die 1942 in Leipzig Geborene 1968 nach Kanada emigriert war und dort zuletzt als Professorin für Germanistik an der Universität Victoria gelehrt hatte. Aber die Rückkehr war auch ein gewisser Schock. Gerade über das verwirrende Schwarz-Weiß-Denken, das auf deutschen Straßen und in deutschen Medien vorherrscht. Angelika […]

Cover des Buches.
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Kairologoi gegen die Zeit: Charlotte van der Meles Gedichte gegen die Chronologie

„Ich bin Kairos, der alles bezwingt! Warum läufst du auf Zehenspitzen? Ich, der Kairos, laufe unablässig“, schrieb der griechische Epigrammatiker Poseidippos von Pella vor über 2.000 Jahren. Und auch wenn der Ruhm des jüngsten Zeus-Sohnes verblasste seitdem, weil die ach so geschäftigen Menschen lieber Chronos nachlaufen, dem von Uhren zerhackstückten Tag, war dieser ungreifbare Kairos […]

Cover des Buches.
·Bildung·Bücher

Offener Brief: Wie schreibt man Gedichte über die allgegenwärtige Entropie aller Dinge?

Gedichte sind offene Briefe. Denn sie erzählen vom Eigentlichen, dem, was Menschen wirklich berührt. Und deshalb spielen sie in Umbruchzeiten eine nicht zu unterschätzende Rolle. Auch wenn man das in Deutschland mit dem Allerheiligenblick auf Lorbeerkränze und Elfenbeintürme deutlich anders sieht als in Polen, wo augenscheinlich eine größere Leserschaft noch weiß, warum Gedichte so wichtig […]

Cover des Bandes.
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Tulpa: Die magische Welt unserer Träume und Gefühle

Das ganze Leben ist Poesie. Das klingt jetzt etwas falsch, weil man bei Poesie nur an süßlichen Reimkram denkt. Dabei ist ein poetisches Verhältnis zum eigenen Leben genau der Stoff, aus dem unsere Träume sind. Manchmal auch unsere Albträume. Manche wissen gar nicht, dass sie derart dicht mit dem Leben verwoben sind. In „Tulpa“ gibt […]

Buchcover.
·Bildung·Bücher

Orkaniden: Die von der Pandemie nicht verwehten Sturmgedichte von Julia Kulewatz

Die Corona-Jahre hatten auch Folgen für die Wahrnehmung von Büchern. Manches, was da erschien, blieb geradezu unbemerkt, weil reihenweise Lesungen ausfielen, Zeitungen kaum noch rezensieren und ohne Rezension auch Literaturliebhaber meist nicht mitbekommen, was neu erschienen ist. Und manches fand trotzdem zu seinen Leserinnen und Lesern – so wie der erste Lyrikband der Lyrikerin und […]

Aufnahme des Buchcovers.
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Gedenkminute für verschollene Sprachen: Neue Gedichte des aufmerksamen Dichters Franz Hodjak

Er ist einer der besten, der genauesten und poetischsten Dichter, die Deutschland derzeit hat: der 1944 in Herrmannstadt (Rumänien) geborene Franz Hodjak, den das ostdeutsche Lesepublikum schon 1988 in einer ersten, von Wulf Kirsten besorgten Auswahl kennenlernte: „Sehnsucht nach Feigenschnaps“. Seinen neuesten Gedichtband legt jetzt der Leipziger Literaturverlag vor. Und wieder zeigt der heute in […]

Buchcover – Sibylla Schwarz: Werke, Briefe, Dokumente. Kritische Ausgabe. Band 2.
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Kritische Ausgabe Band 2: Das Werk und kurze Leben der Greifswalder Dichterin Sibylla Schwarz

2021 feierten zumindest die Freunde der deutschen Barockdichtung und ein paar Greifswalder ihren 400. Geburtstag. Denn 1621 war in Greifswald eine der begabtesten deutschen Dichterinnen geboren worden, die aber schon 1638, gerade 17 Jahre alt, an der Ruhr starb. Die Texte der Bürgermeistertochter Sibylla Schwarz haben überlebt, weil der Pfarrer und kurzzeitige Hauslehrer Samuel Gerlach […]

Volker Braun: Luf-Passion. Foto: Ralf Julke
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Luf-Passion: Volker Brauns einfühlsames Requiem für die Insel Luf und ihre Bewohner

Nicht nur in Leipzig, auch in Berlin wird längst über den deutschen Kolonialismus diskutiert. Jahrzehntelang was er geradezu nicht existent in der öffentlichen Diskussion, versperrt hinter zwei großen Kriegen, die beide von Deutschland ausgingen. Da war dann auch unsichtbar, wie eng der deutsche Nationalismus von Anfang an mit dem Kolonialismus verquickt war. Und wie brutal […]

Axel Kutsch: Versnetze_15. Foto: Ralf Julke
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Versnetze_15: Gedichte aus allen Regionen der deutschen Poesie anno 2022

Eigentlich sollte es anfangs nur ein Band werden, einer, der die verschiedene Stimmen von Dichterinnen und Dichtern aus dem deutschsprachigen Raum zusammenbringt und damit zeigt, welche Themen, Stimmungen und Gemeinsamkeiten Gegenwartsdichtung in deutscher Sprache aufweist. Auch Generationen und Regionen sollten vernetzt werden, wie Herausgeber Axel Kutsch betont, der nun das 15. Buch der Vernetzung vorgelegt […]

Bernhard Theilmann: Das Geheimnis der Brücken. Foto: Ralf Julke
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Das Geheimnis der Brücken: Die nachgelesenen Gedichte des unangepassten Bernhard Theilmann

Diesen Gedichtband gibt es im Grunde in drei Teilen: den Gedichtband selbst mit 90 Gedichten. Dazu Biografische Notizen zu Bernhard Theilmann. Und ein Lesezeichen, welches das Bedauern des Verlages ausdrückt, dass leider ein kleines Malheur passiert ist: Acht der ausgewählten Gedichte sind nicht von Theilmann, sondern von Lutz Rathenow. Irgendwie sind sie in die fast […]

Wolfgang Eschker: An. Foto: Ralf Julke
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An: Wolfgang Eschkers Gedichte zu Dichtern und ans Herz gewachsenen Landschaften

Es ist eine klassische Geste, dass Dichter ihre Standeskollegen auch mal mit Widmungsgedichten würdigen. Aus Verbundenheit, echter Freundschaft oder auch später Dankbarkeit. Denn ihnen ist durchaus bewusst, dass auch Dichter Lernende und Schüler sind. Das poetische Sehen haben sie mit und von Anderen gelernt. Aber da steckt noch mehr in Wolfgang Eschkers Gedichtband. Denn das […]

Gawriil Dershawin: So werd auch ich unsterblich sein. Foto: Ralf Julke
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So werd auch ich unsterblich sein: Die Wiederentdeckung eines Dichters der russischen Aufklärung

Wer kennt schon Dershawin? Puschkin kennt man, seinen berühmten Nachfolger als bekanntester russischer Dichter. Dem Namen nach zumindest. Denn auch Puschkin haben die meisten nie gelesen. Die meisten kennen die Welt nur noch aus der Handy-Perspektive. Wem legen wir jetzt also Dershawin ans Herz? Vielleicht all jenen, die noch wissen, wie viel Literatur über ein […]

Gui Minhai: Ich zeichne mit dem Finger eine Tür auf die Wand. Foto: Ralf Julke
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Ich zeichne mit dem Finger eine Tür auf die Wand: Gui Minhais Gedichte aus seiner ersten Haft in China

Natürlich haben Autokraten vor Dichtern Angst. Es ist dieselbe Angst, die sie vor unabhängigen Journalisten, Medien und Verlagen haben. Denn sie unterlaufen ihre Propaganda, brechen aus dem Raum der staatlichen Manipulation aus. Das wird für die Dichter in diesen Autokratien schnell gefährlich. Mit getürkten Anklagen landen sie dann meist für Jahre hinter Gittern. So wie […]

Mayjia Gille: Trompeter auf der Landebahn. Foto: Ralf Julke
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Trompeter auf der Landebahn: Mayjia Gilles Gedichte über das Leben, Lieben und die ungebändigte Freiheit

Kunst entsteht im Stillen. Kunst braucht Stille. Und in den beiden Corona-Jahren gab es Stille genug, mehr als genug. Monatelang war das öffentliche Kunstleben fast lahmgelegt. Eine Zeit, die auch Mayjia Gille nutzte, um gleich mehrere Projekte voranzutreiben. Mit ihrer Band „Eisvogel“ spielte sie eine neue CD ein. Und auch ihr Gedichtband wurde fertig. Da […]

Jutta Pillat (Hrsg.): ... ist die luft wie seide ... Foto: Ralf Julke
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… ist die Luft wie Seide: Lauter Liebesgedichte von Frauen über das unendlichste Thema der Welt

Es gibt auch noch unzeitgemäße Bücher. Bücher, die sich mit all dem beschäftigen, was uns tatsächlich bewegt, umtreibt, am Leben sein lässt. Denn wenn wir die Nachrichten aus aller Welt ausschalten, sind wir alle nur noch wir selbst. Und meistens begegnen wir dann diesem komischen Ding, das wir Liebe nennen. Oder der Sehnsucht danach. Oder […]

Andreas Köllner: saitenwechsel. Foto: Ralf Julke
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saitenwechsel: Ein Bändchen aphoristischer Gedichte aus einem stilleren Leipzig

So ein bisschen hat Andreas Köllner seinen Gedichtband unter den Schutz von Stefan Zweig gestellt, der sich am 23. Februar 1942 in Petropolis das Leben nahm. Das ist 80 Jahre her. Und natürlich war der Dichter aus Österreich in einer ganz anderen Situation „nahe jenem letzten Strand“ als der 1992 geborene Dichter aus Leipzig. Wenn man jung ist, fragt man ganz anders nach der Schwere oder Leichtigkeit der Existenz.

Lutz Rathenow: Maskierungszärtlichkeit. Foto: Ralf Julke
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Maskierungszärtlichkeit: Die Dresden-Gedichte des besonnungsglücklichen Lutz Rathenow

Dass Lutz Rathenow dereinst mit den Literaturwächtern der DDR aneinandergeriet, hat auch eine Ursache in seiner Art, Gedichte zu schreiben. Er liebt die Pointe, das Aphoristische, den kleinen liebevollen Stich mit einem Vers, der ins Schwarze trifft, dorthin, wo es entweder juckt oder wehtut. Oder wo es einfach allzu Menschliches aufs Korn nimmt. Denn wer – wie er – die Mitwelt mit poetischen Augen betrachtet, erkennt sich selbst wieder in anderen.

Chris Verfuß, Felix Erdmann (Hrsg.): Mondnacht. Fünf vor Zwölf. Cover: Trabanten Verlag
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Mondnacht: 25 Essays, die Antworten suchen auf unser Zögern und Versagen in der Klimakrise

Wir haben nicht mehr viel Zeit, das Steuer herumzureißen. Sieben Jahre. Zehn vielleicht noch. Wir sind die erste Generation, die die Klimakrise schon live miterlebt. Und wir sind die letzte, die noch auf die Bremse treten kann. Wobei: Das ist schon wieder das falsche Bild. Das Auto wird diesmal keine dominierende Rolle mehr spielen können. Auch wenn das so explizit in diesem Essay-Band nicht ausgesprochen wird.

Poesiealbum neu: Was wir wollen. Foto: Ralf Julke
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Was wir wollen: Das neue „Poesiealbum neu“ fragt nach dem, was uns wirklich umtreibt im Leben

Dieses „Poesiealbum neu“ ist ein Abschied: Zum letzten Mal gibt der Leipziger Dichter Ralph Grüneberger eins dieser thematisch durchdachten Hefte heraus, in denen – auf poetische Weise – die großen Fragen unserer Zeit und unseres Lebens behandelt werden. Mit 70 Jahren will er sich endlich stärker den eigenen Buchprojekten widmen. Denn so ein Heft macht Arbeit. Das unterschätzt man so leicht.

Poesiealbum 366: Volker Sielaff. Foto: Ralf Julke
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Volker Sielaff: Ein Poesiealbum für einen aufmerksamen Dichter aus Dresden

Poesie ist eine Lebenshaltung. Vielleicht die menschlichste überhaupt. Sie regiert zwar nicht. Jedenfalls nicht in Sachsen. Aber das ändert nichts daran, dass dieses Stückchen Erde immer wieder begabte Stimmen hervorbringt, die sich wie selbstverständlich in die Sächsische Dichterschule einreihen. Dazu gehört auch der in der Lausitz geborene und in Dresden lebende Dichter Volker Sielaff, der jetzt auch mit einem „Poesiealbum“ gewürdigt wurde.

Andreas Reimann: Der Plunderhund im Lande Wiunderbunt. Foto: Ralf Julke
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Der Plunderhund im Lande Wunderbunt: Eingesammelte Lieder und Gedichte des Leipziger Dichters Andreas Reimann

Am 11. November feierte der Leipziger Dichter Andreas Reimann seinen 75. Geburtstag. Und es gab sogar ein richtiges Geburtstagsgeschenk, wie es sich ein Dichter wünschen kann: Den fünften Band der Andreas-Reimann-Gesamtausgabe in der Connewitzer Verlagsbuchhandlung – mit lauter Fundstücken, die abseits seiner großen Gedichtbände entstanden sind.

Tobias Bamborschke: Schmetterling im Winter. Foto: Ralf Julke
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Schmetterling im Winter: Die zutiefst melancholischen Tage-Texte des Sängers Tobias Bamborschke

Da hat sich Tobias Bamborschke tatsächlich selbst an die Princess 100 gesetzt und seine Texte fein säuberlich ins Schreibmaschinenlayout gebracht. Ohne Tippfehler. Auch die Zeichnungen im Buch stammen vom Sänger und Texter der Independent-Band Isolation Berlin. Ein kleines Gesamtkunstwerk. Nur Gedichte sind es eigentlich nicht. Auch wenn sie Sven Regener fantastisch findet.

Thomas Böhme: Strandpatenschaft. Foto: Ralf Julke
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Strandpatenschaft: Die erstaunlichen Nachtwachen des Dichters Thomas Böhme

Auch Dichter/-innen lassen sich anstecken von den Klagegesängen der Zeit. In diesem Fall Jayne-Ann Igel, die das Nachwort zu Thomas Böhmes neuem Gedichtband „Strandpatenschaft“ geschrieben hat. „Mancher Text wirkt eher wie ein Abgesang. Bisweilen apokalyptisch“, schreibt sie. Was natürlich verblüfft, wenn man sich durch Landpartien und Augenweiden, Nachtwachen und Raunachtsplitter gelesen hat. Apokalypsen lesen sich anders.

Michael Spyra: Die Berichte des Voyeurs. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Die Berichte des Voyeurs: 100 Gedichte, die von lauter Aufregendem erzählen, nur nicht von Liebe

Es gibt einige Dinge, die die Sächsische Dichterschule, wie sie vor Jahren mal ein profunder Sammelband aus dem Poetenladen bezeichnete, besonders markant machen. Dazu gehört ihr besonders ausgeprägtes Formbewusstsein genauso wie ihre ganz bewusste Bezugnahme auf klassische Vorbilder. Das ist auch bei Michael Spyra so, der in Halle lebt und arbeitet und auch gern mal poetische Ausflüge nach Leipzig unternimmt.

Hélia Correia: Tänzer im Taumel. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Tänzer im Taumel: Wie die Welt aussieht, wenn man sie auf der Flucht durch die nicht endende Wüste erlebt

Vielleicht sollten all die Menschen, die sich heutzutage von den schrillen Meldungen in den „social media“ irremachen lassen, einfach mal all die technischen Spielzeuge ausschalten, sich einen Tee zur Beruhigung holen und dann ein Buch lesen. Denn wie es in der Welt aussieht, wissen oft die Dichter/-innen deutlich besser als all die überdrehten Kommentatoren. Sie können sich nämlich noch einfühlen in die Menschen, über die sie schreiben. Auch in die Fliehenden, Vertriebenen, Zufluchtsuchenden.

Martina Hefter: In die Wälder gehen, Holz für ein Bett klauen. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

In die Wälder gehen, Holz für ein Bett klauen: Poetische Texte über eine Welt, die zur Ressource verkommen ist

Martina Hefter ist Autorin, Performerin und Gastdozentin für Lyrik. Und sie hatte 2020 natürlich auch mehr Zeit als sonst, nur dass sie diese Zeit wohl eher nicht in irgendwelchen Netflix-Serien und anderem Digital-Müll zugebracht hat, sondern am Schreibtisch und im Wald. Genauer: dem Leipziger Auwald. Der hat nach wie vor poetisches Potenzial, auch wenn es die meisten Nutzer gar nicht (mehr) wahrnehmen.

Ralph Grüneberger: Enthält Kunstplatzierung! Foto: Ralf Julke
·Kultur·Lesungen

Ticketverlosung zur überaus verspäteten Buchpremiere: „Enthält Kunstplatzierung. Gedichte & Miniaturen zur bildenden Kunst“

Am Freitag, dem 13. August 2021, Beginn 18 Uhr, stellt Ralph Grüneberger seine Neuerscheinung „Enthält Kunstplatzierung“ im Garten des Leipziger Schillerhauses in der Menckestr. 42, dem Publikum vor. Der musikalischen Part übernimmt der Gitarrist Martin Hoepfner. Leserclub-Mitglieder bzw. Freikäufer haben die Möglichkeit, 1 x 2 Freikarten zu gewinnen. +++Die Verlosung ist beendet+++

José Viale Moutinho: Die Flöte des Toten. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Die Flöte des Toten: Die Gedichte des portugiesischen Dichters José Viale Moutinho und die Verwüstung der Welt

Fünf Moutinhos kennt die deutsche Wikipedia, drei davon sind Fußballer. Das sagt eigentlich alles darüber, was selbst so eine unabhängige Enzyklopädie überhaupt wahrnimmt aus dem EU-Mitgliedsland Portugal. Die anderen beiden Moutinhos sind Sänger. Dichter oder Journalisten? Fehlanzeige. Höchste Zeit, mal einen Dichter namens José Viale Moutinho vorzustellen.

Poesiealbum neu: Fahren und Gefahren. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Fahren und Gefahren: Wenn Dichter/-innen sich über die Abgründe der Automobilität Gedanken machen

Mal ein Poesiealbum in Metallic, passend zum Thema. Einem Thema, bei dem man denkt: Dichter haben doch gar keine Autos? Die reiten doch lieber (Goethe), nehmen die Postkutsche (Heine) oder die Bahn (Fontane) und laufen den Rest sowieso zu Fuß (Eichendorff, Seume). Aber man kann sich auch täuschen. Und jetzt wissen wir auch, welches das Lieblingsauto der Dichter/-innen ist.

Viktor Kalinke: nichts ist besser. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

nichts ist besser: Viktor Kalinkes Gedichte über das Reisen durch Liebe, Stille und die Überraschungen des Nichts

Viktor Kalinke ist nicht nur Verleger, Psychologe, Mathematiker und Professor, er ist selbst auch Dichter. Und die Reihe „Neue Lyrik“ im Leipziger Literaturverlag begann er vor Jahren einmal mit einem eigenen Gedichtband „Indianer im karierten Hemd“. Und er hat seitdem nicht aufgehört, Gedichte zu schreiben. Gedichte, die spüren lassen, dass ernsthafte Lyriker auch immer nachdenkliche Philosophen sind.

Gedichte für eine neue Welt. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Gedichte für eine neue Welt: Eine schöne Gelegenheit, acht kanadische Dichter/-innen kennenzulernen

Es ist ein erstaunlich stilles Buch, das der Leipziger Literaturverlag hier vorgelegt hat. Aus einem Land, dessen Autor/-innen es relativ selten schaffen, die Aufmerksamkeit hiesiger Kritiker und Leser zu erwecken. Und das liegt nicht daran, dass Kanada keine aufregende Literaturszene hätte. Es liegt eher daran, dass es kaum deutsche Verlage gibt, die sich um die Übernahme von Titeln bemühen. Also letztlich auch um ein gepflegtes Kanada-Repertoire.

Angelina Polonskaja: Unvollendete Musik. Foto: Ralf Julke
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Unvollendete Musik: Die traurigen, anklagenden Gedichte der Angelina Polonskaja

Dichter/-innen wissen, wie schnell man zum Outlaw wird. Wie argwöhnisch einen die Mächtigen, Reichen und Autoritären beobachten, gerade dann, wenn die Medien längst mundtot gemacht sind und sich nicht mehr trauen, die Vorgänge im Land beim Namen zu nennen. Seit 2011, seit ihr Requiem auf die Toten der „Kursk“ in Melbourne aufgeführt wurde, gilt Angelina Polonskaja im Kreml als Dissidentin und kann in Russland praktisch nicht mehr veröffentlichen.

Hélia Correia: Das dritte Elend. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Das dritte Elend: Ein geradezu klassisches Poem über den dürftigen Zustand unserer Polis

Manchmal muss man auch bei Gedichtbänden auf das Erscheinungsjahr achten. „A Terceira Miséria“ erschien 2012 in Lissabon. Das war gerade einmal vier Jahre nach der Finanzkrise, die ja auch Europa in die Staatsschuldenkrise stürzte. Doch während sich Deutschland ab 2010 aus der Krise herausarbeiten konnte, wurde kein anderes europäisches Land so zum Symbol lähmender Schuldenpolitik wie Griechenland. Und der Verachtung des Westens, der in diesem Fall der Norden war.

Charlotte Van den Broeck: Nachtdrift. Foto: Ralf Julke
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Nachtdrift: Die Gedichte einer sehr aufmerksamen Dichterin aus Flandern

Flandern, das ist der niederländisch sprechende Norden Belgiens. Da liegt auch die zweisprachige belgische Hauptstadt Brüssel. Und dennoch ist die Literatur dieses Landstrichs hierzulande kaum bekannt. Weshalb der Leipziger Literaturverlag eine eigene Reihe „Literatur aus Flandern“ aufgelegt hat. Und dass sie voller Überraschungen steckt, zeigen auch die Gedichte von Charlotte Van den Broeck.

Johann Wolfgang Goethe: Erotica. Foto: Ralf Julke
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Erotica: Eine erstaunlich faustische Sammlung zum Liebesdichter Goethe

Nichts ist für den Ruf eines Dichters schädlicher, als von deutschen Professoren zum Klassiker erklärt zu werden. Denn das ist der beste Weg, immer wieder zensiert, amputiert und vereinnahmt zu werden. Etwas, was dieser Geheimrat aus Weimar zutiefst verabscheute. Aber er hatte da schon 1808 so eine Ahnung, denn er kannte seine Pappenheimer und Standesgenossen. Bei nichts ist das Bürgertum so verklemmt und scheinheilig wie beim Thema Erotik. Das hat sich bis heute nicht geändert.

Katja Stahl (Hrsg.): Mit Arnim spazieren. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Mit Arnim spazieren: Lauter Gedichte, die im Dichterschloss Wiepersdorf entstanden

Schloss Wiepersdorf, 80 Kilometer südlich von Berlin, ist eine Legende. Zumindest unter Dichtern, Künstlern, Literaturliebhabern. Hier lebte bis zu seinem frühen Tod der Dichter und Gutsherr Achim von Arnim, hier lebte auch seine Frau Bettina mit den Kindern, wenn sie nicht in den langen Wintern lieber nach Berlin flüchtete. Nach 1945 wurde es zum gastliche Ort für Dichter/-innen und Schriftsteller/-innen. Und blieb es bis heute, auch wenn es gerade aufwendig saniert wird.

Johannes R. Becher: Wolkenloser Sturm. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Wolkenloser Sturm: Johannes R. Bechers erstaunlich deutliche Gedichte aus Ahrenshoop

Das war es dann wohl noch nicht. Auch wenn es 1990 so aussah, als würde nicht nur die Jahresproduktion 1990 der DDR-Verlage entsorgt werden, sondern die komplette DDR-Literatur gleich mit, dürfte die noch so manchen Leser beschäftigen und so manche Edel-Kritiker auf die Palme bringen. Selbst dieser eigenartige Johannes R. Becher, Kulturminister, Staatsdichter, Autor der Nationalhymne. Ein Autor, mit dem sich Jens-Fietje Dwars besonders intensiv beschäftigt hat.

Tobias Petzoldt: Von Wegen. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Von Wegen: Eine viel-deutige Einladung zum Sich-auf-den-Weg-Machen

Es ist wieder so ein Buch, das bestens in die Zeit passt, auch wenn es natürlich nicht extra dafür geschrieben wurde. Aber was in dieser nun seit einem Jahr anhaltenden Corona-Pandemie sichtbar wird, ist ja, wie kaputt und destruktiv unsere Konsumgesellschaft geworden ist und wie wenig es die Bewohner dieser Welt überhaupt noch mit sich selbst aushalten. Da rammeln sie lieber wieder nach Mallorca, als sich der Stille der Welt anzuvertrauen beim Pilgern, Wandern, Leben.

Charlotte van der Mele: Mein Lavendel trägt Schwarz. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Mein Lavendel trägt Schwarz: Gedichte aus dem seltsam stillgesetzten Jahr 2020

„Fernweh, Liebe und andere Traurigkeiten“ hieß der Vorgängerband, den Charlotte van der Mele veröffentlicht hat. Lyrik betrachtet sie „als fortsetzung der verzweiflung mit anderen mitteln, um sich nicht im zynismus zu verlieren.“ Obwohl: In ihrem neuen Gedichtband hat sie noch einen anderen Vorschlag: „Lyrik ist die Fortsetzung der Verzweiflung mit anderen Mitteln“. Entstanden sind die neuen Gedichte im Corona-Jahr 2020.

Ralph Grüneberger: Enthält Kunstplatzierung! Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Enthält Kunstplatzierung! Ralph Grüneberger schenkt sich ein ganz besonderes Geburtstagsbuch

Wie feiert man als Dichter seinen 70. Geburtstag? Schreibt man seine Memoiren? Oder bekommt man eine Würdigung im Kulturkanal des Regionalfernsehens? Orden gibt es ja sowieso keine. Und eine große Lesung mit poesiebegeistertem Publikum ist derzeit nicht drin. Aber man kann ja eine Geburtstagspublikation veröffentlichen, in der versammelt ist, was einen Weltbetrachter wie Ralph Grüneberger besonders berührt hat.

Arndt Beck (Hrsg.): In Sodom. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

In Sodom: Avrom Sutzkevers Tagebuchnotizen, Gedichte und die Aussage von 1946

Nein, versöhnt war er mit diesen Deutschen ganz bestimmt nicht, als er am 27. Februar 1946 als Zeuge der sowjetischen Anklage im Nürnberger Prozess aussagte. Dazu hatte der jiddische Dichter Avrom Sutzkever zu viel erlebt. Er gehörte zu den wenigen Überlebenden des Wilnaer Gettos und hatte zusehen müssen, mit welchem Sadismus die deutschen Eroberer darangingen, die 80.000 Juden in der Stadt zu ermorden. Das Buch enthält nicht nur seine Tagesaufzeichnungen vom Flug nach Deutschland.

Vorsatzblatt für den Oden-Teil in der Sibylla-Schwarz-Werkausgabe. Grafik: Reinecke & Voss
·Kultur·Lesungen

Reinecke & Voss legt den ersten Band der Kritischen Werkausgabe für die „pommersche Sappho“ vor

Während die einen noch wie närrisch auf das so seltsame Jahr 2020 schauen, haben andere längst ihre Pläne für 2021 geschmiedet. Manchmal sind das auch Projekte mit einem ganz langen Vorlauf, so wie die Kritische Ausgabe der Arbeiten der Barockdichterin Sibylla Schwarz, zu der der Verlag Reinecke & Voss schon 2016 eine kleine eindrucksvolle Auswahl veröffentlicht hat. 2021 jährt sich der 400. Geburtstag der „pommerschen Sappho“.

Poesiealbum neu: Wolfgang Rischer zum Fünfundachtzigsten. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Wolfgang Rischer zum Fünfundachtzigsten: Ein ganz persönliches Poesiealbum für den Dichter aus dem Grenzgebiet

Eigentlich passt kaum etwas so gut in diese Zeit des zuweilen erzwungenen Stillehaltens wie Gedichte. Jene meist kurzen und knappen und dichten Texte, die sich erst richtig erschließen, wenn man sich Zeit und Aufmerksamkeit für sie nimmt. Ja, genau das, was einigen Leuten so schreckliche Kopfschmerzen bereitet, weil sie das mit sich selbst konfrontiert. Dabei wird die Welt für uns so erst ahnbar. Wie in den Gedichten Wolfgang Rischers.

Katrin Bibiella: Seele ist ein gesungenes Wort. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Seele ist ein gesungenes Wort: Ein Gedicht-Tableau zu Robert Schumanns Dichterliebe, gesungen von Fritz Wunderlich

Solche Stimmen, wie sie Fritz Wunderlich besaß, sind wohl wirklich ausgesprochen selten. So selten, dass sie noch nach Jahrzehnten die Menschen mit wirklich feinem Ohr begeistern. Dabei ist der lyrische Tenor schon 1966 gestorben, kurz vor seinem 36. Geburtstag. Aber zahlreiche Aufnahmen der von ihm gesungenen Lieder und Opernpartien lassen noch heute nacherleben, wie sein Gesang auf die musikalischen Zeitgenossen gewirkt haben muss.

Poesiealbum 356: Jürgen Fuchs. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Poesiealbum Nummer 356: Die unbeirrbaren Gedichte von Jürgen Fuchs in einer einfühlsamen Auswahl

Verdient hatte es Jürgen Fuchs schon lange. Jetzt hat Utz Rachowski ein Poesiealbum mit seinen Gedichten und Poemen zusammengestellt, die dem Herausgeber auch deshalb sehr vertraut sind, weil er Ähnliches erlebt hat. Gefängnis und Verhöre sind auch an Jürgen Fuchs nicht spurlos vorübergegangen, der 1999 im Alter von 48 Jahren starb. Auch weil ihm die Stasi auch noch im Westen zusetzte. Einige der Gedichte stammen direkt aus den Stasi-Unterlagen.

Adina Heidenreich:Am Ende der Stadt. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Am Ende der Stadt: Die erstaunlich stillen Gedichte der Leipziger Autorin Adina Heidenreich

Die Wolkenkratzer auf dem Cover sehen so aus, als könnte es in diesem Gedichtband um irgendeine der großen Metropolen auf der Erde gehen. Aber die Stadt, die in den Gedichten von Adina Heidenreich Konturen annimmt, ähnelt vielmehr dem doch viel kleineren Leipzig. Und man liegt auch nicht so falsch, darin auch noch eine viel kleinere Stadt namens Wolfen zu ahnen. Die stärkste Lyrik entsteht nun einmal in den kleinen Städten. Da, wo es manchmal noch richtig still sein kann.

Poesiealbum neu: Poesie & Narrheiheit. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Poesie & Narrheit: Das neue Poesiealbum neu ist ein vielstimmiges Bekenntnis zum unvergessenen Geburtstagskind

Dichter/-innen schlafen nicht. Dichter machen auch keinen Urlaub und gehen auch nicht ins Homeoffice. Denn der Ort, an dem sie sind, ist kein Büro. Sondern immer die Welt. Die Innen- und die Außenwelt. Sie kennen den Spagat und die Verwirrung, die entsteht, wenn Innen und Außen nicht zusammenpassen. Wenn die Welt verrückt wird, bekommen sie es als allererste mit. Und verzweifeln dran. Wie Friedrich Hölderlin, dem dieses Büchlein tatsächlich gewidmet ist.

Aron Koban und Annett Groh (Hrsg.): Denkzettelareale. Foto: Ralf Julke
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Denkzettelareale: Der Versuch zu erfassen, was 33 heutige Dichter/-innen eigentlich machen, wenn sie schreiben

Die Lyrik ist tot. Es lebe die Lyrik! Kein Mensch liest mehr Gedichte. Kein Mensch versteht mehr, was Dichter schreiben. Lyrik hat es schon nicht einfach in unseren Tagen. Und trotzdem erscheinen – zumeist in kleineren, mutigen Verlagen – Gedichtbände, liebevoll aufgemacht, in zumeist kleinen Auflagen. Und trotzdem stellen sich Herausgeber alle paar Jahre die weltbewegende Frage: Was ist denn eigentlich die aktuelle zeitgenössische Lyrik? Wie ist der Stand der Dinge. Ja, wo laufen sie denn?

Volker Sielaff: Glossar des Prinzen / Selbstporträt mit Zwerg. Foto: Ralf Julke
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Glossar des Prinzen / Selbstporträt mit Zwerg: Die unerhörte Ungewissheit des Lebens im unfassbaren Jetzt

Kürzlich haben wir an dieser Stelle den neuen Gedichtband des Dresdners Volker Sielaff „Barfuß vor Penelope“ besprochen. Die Edition Azur hat bei der Gelegenheit auch zwei ältere Gedichtbände von Sielaff in diesem Band neu veröffentlicht. Sie erschienen 2011 und 2015 und sind vergriffen. Zuweilen wirken sie wie ein Vortasten für den „Penelope“-Band. Denn dazu musste Corona gar nicht erst kommen, damit Dichter merken, wie unsicher das Leben auf der Erde ist.

Nora Gomringer: Gottesanbieterin. Foto: Ralf Julke
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Gottesanbieterin: Nora Gomringer erkundet den seltsamen Raum unserer Endlichkeit

Sie liebt die Doppelbödigkeit unserer Sprache und die unseres Lebens. Denn der Mensch ist gern ein bisschen schein-heilig, maskiert sich gern, tut so, als sei nichts, obwohl Leben nun einmal heißt: Es passiert ständig was, Unerwartetes, Ungewolltes, manchmal auch schrecklich Peinliches. Und nichts ist dem modernen Konsummenschen so peinlich wie das Ertapptwerden dabei, doch nur ein ganz normales Lebewesen zu sein, das einfach so von jetzt auf gleich auch sterben kann. Denn: Nichts ist sicher.

Volker Sielaff: Barfuß vor Penelope. Foto: Ralf Julke
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Barfuß vor Penelope: Mit offenen Augen und unersättlicher Liebe zum Überfluss der Welt

Es gibt Dichter, die tun so, als wären sie nicht von dieser Welt. Und es gibt jene, denen nichts wichtiger ist, als über diese Welt zu schreiben, ihr eigenes Dasein mittendrin, ihr Ausgesetzt- und Ausgeliefertsein. Die gar nicht anders können, als stets betroffen und gemeint zu sein von allem, was ihnen zustößt. Der Dresdner Autor Volker Sielaff ist so einer. Und wer hinter dem Penelope-Titel fein sortierte antike Verse erwartet, wird eines Besseren belehrt. Sofort. Mit einer zehnseitigen Liebeserklärung.

Poesiealbum neu: Heimat & Heimatverlust. Foto: Ralf Julke
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Heimat & Heimatverlust: Poesiealbum neu versammelt zuweilen sehr ironische Texte zum Thema Lebensort und Sehnsuchtsraum

Es ist noch gar nicht lange her, da wurde in den Medien noch eifrigst über einen Schwammbegriff wie Heimat debattiert. Meistens von irgendwelchen Werte-Politikern, die sich eine offene Welt mit freien Menschen einfach nicht vorstellen können. Bei Heimat denken die meisten Menschen trotzdem an alles Mögliche. Und am kompetentesten können darüber immer noch die Dichter/-innen schreiben. So wie im neuesten „Poesiealbum neu“.

Melder zu Gedichte

Das Projekt „LZ TV“ (LZ Television) der LZ Medien GmbH wird gefördert durch die Sächsische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.

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