Der letzte sรคchsische Ministerprรคsident, der sich tatsรคchlich mit dem Thema Demografie beschรคftigt hat, war Georg Milbradt. Seine Nachfolger haben das Thema vรถllig vernachlรคssigt, obwohl es die Grundlage fรผr alles ist: Ohne fleiรige und gut gebildete Bรผrger ist kein Freistaat zu machen. Dumm nur, wenn diese Bรผrger gar nicht erst geboren werden. Gerade ist Sachsen dabei, [โฆ]
Ende Juni ging die Meldung durch den Blรคtterwald, dass die Griechen eine Sechs-Tage-Woche einfรผhren wollen, weil die Arbeitskrรคfte fehlen. Und populistische Politiker wie der bayerische Ministerprรคsident Markus Sรถder waren sofort dabei und forderten auch fรผr Deutschland die Einfรผhrung der Sechs-Tage-Woche, also eine Rรผckkehr ins 19. Jahrhundert. Alexander Kritikos, wissenschaftliches Mitglied im Vorstand des DIW Berlin, [โฆ]
Eine bunte Traube an Menschen tummelt sich bei schรถnstem Sonnenschein am Sonntagnachmittag an der langen Tafel, die vor dem kleinen Eckladen in der Kochstraรe/Ecke Steinstraรe aufgebaut ist. Der Tisch ist geschmรผckt mit salbeigrรผnen Decken, Kerzen, Blumen, Kuchen und Obst, die Stimmung gelรถst und wohlwollend. Genauso, wie es sich Sophie Vincentz, Lena Eckner und Miriam Gรผnther [โฆ]
Nicht nur in Leipzig sinken seit einigen Jahre die Geburtenraten. Das Phรคnomen erleben auch andere deutsche Groรstรคdte. Und nicht nur die. Die Demografie-Forscher/-innen rรคtseln, woran das liegen kรถnnte. Sind es โ wie das Amt fรผr Statistik und Wahlen vermutet โ โmultiple Krisen und Unsicherheiten im gesellschaftlichen Umfeldโ, die junge Paare ihren Kinderwunsch unterdrรผcken lassen? In [โฆ]
Leipzig wรคchst. Auch trotz all der Probleme fรผr junge Leute und Menschen mit niedrigen Einkommen, in der Stadt noch eine bezahlbare Wohnung zu bekommen. Im Herbst sah es noch ganz so aus, als wรผrde Leipzig stagnieren. Eine Softwareumstellung im Einwohnermeldeamt sorgte fรผr Lรผcken in der Datenerhebung und aufkommende Zweifel, ob das Leipziger Bevรถlkerungswachstum so anhรคlt. [โฆ]
Im jรผngsten Quartalsbericht der Stadt Leipzig war es schon Thema: Leipzig wรคchst weiter. Seit 1999 hรคlt das Leipziger Bevรถlkerungswachstum an, mal mit einem Sprung nach oben, mal wieder gelinder. Aber es lรคsst sich immer schlechter voraussagen, stellte jรผngst erst der Leiter des Amtes fรผr Statistik und Wahlen, Dr. Christian Schmitt fest. Der Grund ist in [โฆ]
Sehr umfassend macht sich Christoph Bein im neuen Quartalsbericht Gedanken darรผber, warum seit 2018 die Geburtenzahlen in Leipzig wieder sinken, obwohl die Zahl der Frauen im gebรคrfรคhigen Alter weiterhin ansteigt. Mehr junge Frauen mรผssten doch auch mehr Geburten ergeben, oder? Wรคre da nicht eine gesellschaftliche Wirklichkeit, die Kinderkriegen eigentlich zum Abenteuer macht. Diese Wirklichkeit ist [โฆ]
Endlich ist das geklรคrt. Endlich mรผssen Eltern ihren Kindern nicht mehr mit Bienen und Schmetterlingen erklรคren, wie das eigentlich passiert mit dem Kindermachen. Vom Klapperstorch ganz zu schweigen. Sollten ein paar Minderjรคhrige jetzt erschrecken, weil ihnen Papa und Mama erklรคrt haben, dass der Klapperstorch das immer noch macht, so seien sie getrรถstet: Nein, das ist wirklich ein Mรคrchen. Und den Prahlhans in Eurer Klasse mรผsst ihr auch nicht mehr fragen.
Es waren zumindest einige Medien und ihre Schlagzeilenschreiber, die 2020 schon krรคftig drauflosorakelten, wie die Geburtenzahl in Deutschland zum Jahresende krรคftig ansteigen wรผrde, weil es da im Frรผhjahr einen harten Lockdown gegeben hatte. Was zumindest eine Menge รผber das Menschenbild dieser Orakel-Spezialisten sagt, aber nichts รผber die Wirklichkeit eines Lockdowns, in dem Familien wochenlang in (zu) kleinen Wohnungen aufeinanderhocken mรผssen. Die Prophezeiungen waren Kรคse, was jetzt auch das Statistische Landesamt fรผr Sachsen bestรคtigt.
Der am Freitag, 2. Oktober, von Verwaltungsbรผrgermeister Ulrich Hรถrning vorgelegte Trendbericht โ30 Jahre Wiedervereinigungโ zeigt auch, wie hart die ersten zehn Jahre fรผr die Leipziger/-innen waren. Nicht nur, dass die Stadt 1990 vรถllig ramponiert war und der zerrรผttete Wohnungsbestand erst aufwendig saniert werden musste. Die meisten Leipziger/-innen erlebten heftige Umbrรผche in ihrem Arbeitsleben.
Die vor zwei Wochen verkรผndete Entscheidung, in Kreiรsรคlen keine Begleitpersonen mehr zu erlauben, sorgte fรผr viel รrger und Empรถrung. Weil sich die Umstรคnde mittlerweile geรคndert hรคtten, haben drei Kliniken in Leipzig diese Entscheidung heute zurรผckgenommen. Viele weitere Entscheidungen in allen Bereichen des Lebens sind ab morgen zu warten. Die L-IZ fasst zusammen, was am Dienstag, den 14, April 2020, in Leipzig und Sachsen wichtig war.
Seit mehreren Wochen schon gilt in Leipzigs Krankenhรคusern der Besucherstopp. Bisher ausgenommen waren Geburten. Nun allerdings wird es Partner/-innen verwehrt, bei der Entbindung dabei zu sein. Zu groร sei das Risiko. Betroffene richten sich mit einer Petition an Oberbรผrgermeister Burkhard Jung sowie die Leitungen der Geburtenkliniken des Universitรคtsklinikums Leipzig und des St.-Georg-Klinikums und St. Elisabeth-Krankenhaus.
Dieser Tage staunten Sachsens Statistiker mal wieder. Diesmal รผber Zwilinge. โIn Sachsen wurden 2017 bei 36.349 Geburten 36.980 Kinder geboren, darunter waren 626 Mehrlingsgeburten mit insgesamt 1.257 Mehrlingskindern. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes war damit jedes 29. geborene Kind ein Mehrlingskindโ, lautete ihre Meldung.
Da waren Leipzigs Statistiker sehr euphorisch, als sie im Vorspann des Quartalsberichts III/2016 kurzerhand titelten: โGebรคrfreudige Sachsenโ. Mal ganz zu schweigen, dass es zwingend Sรคchsinnen heiรen muss. Na ja, und dann ist da die Zahl. Auf den ersten Blick sieht sie ganz hรผbsch aus: 1,59. Bundessieger in der Disziplin Gebรคrfreude, oder?
3.355 Geburten im ersten Halbjahr 2016 in Leipzig, 289 mehr als zum selben Zeitpunkt im Vorjahr: Es sieht ganz so aus, als ob genau das passiert, was die neue Leipziger Bevรถlkerungsprognose vom April vorausgesagt hat: Leipzig steuert auf Geburtenzahlen von 7.000 und mehr zu. Und der Sozialbรผrgermeister muss immer neue Kita-Bau-Programme auflegen mit immer mehr Betreuungsplรคtzen.
Die Zahl der Neugeborenen von Crystal-abhรคngigen Mรผttern steigt in Sachsen seit 2007 drastisch an. In den vergangenen drei Jahren habe es bei landesweit ungefรคhr 35.000 Geburten pro Jahr jeweils zwischen 160 und 180 betroffene Kinder gegeben, stellte der Kinderarzt und Neonatologe Jรผrgen Dinger vom Universitรคtsklinikum Carl Gustav Carus in Dresden am 15. April in einem Beitrag der โSรคchsischen Zeitungโ fest.
Am 6. Januar verรถffentlichte die Stadt Leipzig auch wieder die Hitliste der Vornamen, die 2015 vergeben wurden. Eine Liste, die immer ein wenig verrรคt, wie die jungen Eltern denken und wie unsere Gesellschaft gerade tickt. Und wenn man genau hinschaut, dann ist die Vornamenwahl 2015 einen Tick konservativer geworden.
Eigentlich kรถnnen sich Leipzigs Statistiker hinsetzen und aus den Prognosen der letzten Jahre lauter Papierflieger falten. Und dabei hatten sie doch schon viel hรถhere Zuwachszahlen fรผr Leipzig errechnet als die Landesstatistiker oder die im Bund. Zum zweiten Mal gab es 2015 auch einen deutlichen Geburtenรผberschuss.
Warum Leipzig wรคchst, kann man natรผrlich aus den bloรen Zahlen ablesen. Erstmals gab es 2014 einen Geburtenรผberschuss in Leipzig. Oder, wie auch Statistikmann Peter Dรผtthorn genรผsslich wiederholt: "Zum ersten Mal seit 1965." Fast 50 Jahre war es her, dass in Leipzig mal mehr Kinder geboren wurden, als Einwohner starben. Die Zahl aus dem Statistischen Jahrbuch besticht: 595.660 Einwohner hatte Leipzig damals, im Babyboomer-Jahr 1965.
Leipzig freut sich รผber jedes Jahr mit steigenden Bevรถlkerungszahlen und Geburten. Der OBM strahlt und malt schon mal die 600.000 an die Wand. Aber die demografische Entwicklung in Sachsen hat Folgen. Und einige davon lassen sich nicht mehr reparieren, weil nicht nur die Kinder fehlen, sondern auch die Fachkrรคfte. Beispiel Oschatz. Am 29. Oktober schrieb OBM Andreas Kretschmar (parteilos) einen bewegenden Brief.
Fรผr Statistiker ist es so eine Art Lรถffelbiscuit: Am 26. Oktober sammelten Sachsens Landesstatistiker mal alle Zahlen zu Mehrlingsgeburten im Land zusammen. Bis 2013 sah es so aus, als wรผrde der Freistaat da von Rekord zu Rekord rennen: 614 Mehrlingsgeburten - das war einsame Spitze seit 1990. Beinah wie die Geburtenzahl an sich.
Leipzig wรคchst. Und wรคchst. Und wird weiter wachsen. Das zeigt auch der jรผngste Quartalsbericht der Stadt, den Ruth Schmidt, die Leiterin des Amtes fรผr Statistik und Wahlen, am Montag, 7. September, vorstellte. Hinten, im gelb eingefรคrbten Teil, stehen da immer die aktuellsten Zahlen zur Stadtentwicklung. Und siehe da: Das Babyplappern wird uns weiter erfreuen.
Das Projekt โLZ TVโ (LZ Television) der LZ Medien GmbH wird gefรถrdert durch die Sรคchsische Landesanstalt fรผr privaten Rundfunk und neue Medien. Diese Maรnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf Grundlage des vom Sรคchsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.
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