Der Fachkräftebedarf der sächsischen Wirtschaft bewegt sich noch immer auf einem hohen Niveau, auch wenn der Anteil offener Stellen etwas rückläufig ist: So ein zentraler Befund des aktuellen Fachkräftemonitorings, das die sächsischen HWKs und IHKs im Frühjahr 2024 gemeinsam durchgeführt haben. Ein spannender Punkt: Erstmals spielt auch der Einfluss Künstlicher Intelligenz eine Rolle in der […]
Das Ausscheiden der Baby-Boomer-Generation verschärft die Situation der beruflichen Pflege in Deutschland massiv. Neben erheblichen Finanzierungslücken in der Pflegeversicherung bedroht die steigende Personalnot zunehmend die Versorgung pflegebedürftiger Menschen. Das sind Ergebnisse des aktuellen Pflegereports der DAK-Gesundheit, für den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unter der Leitung von Professor Thomas Klie vom Institut AGP Sozialforschung die Auswirkungen der […]
Die Leipziger S-Bahnen müssen ihren Betrieb wegen Personalmangels einschränken. Zum Start des Schuljahres beginnt auch das Projekt „Umweltprofis“ in Sachsen. Außerdem: Hunderte Menschen demonstrieren in Leipzig gegen die Reform des EU-Asylsystems. Und: Das Naturkundemuseum bereitet sich auf seinen neuen Standort vor. Die LZ fasst zusammen, was am Mittwoch, dem 10. April 2024, in Leipzig, Sachsen […]
Während immer mehr Unternehmen Probleme bekommen, ihre Arbeitsstellen zu besetzen, halten sächsische Ausländerbehörden noch immer an der alten Abschiebepraxis fest. Viele Asylsuchende, die gern arbeiten würden, dürfen es nicht, solange die Behörden ihnern keine sicheren Aufenjhaltsstatus zuweisen. Und dabei reisen Sachsens Minister längst nach Asien, um dort dringend benötigte Arbeitskräfte anzuheuern. Von versprochenen Chancenaufenthaltsrecht keine […]
Um Pflegefachkräfte konkurrieren Krankenhäuser, Kliniken, Alten- und Pflegeheime und auch ambulante Pflegedienste. Die Situation ist in vielen Einrichtungen kritisch, man kann durchaus vom Fachkräftemangel sprechen. Dabei haben ambulante Pflegedienste eine große Bedeutung, wenn es darum geht, pflegebedürftigen Menschen ein selbstständiges Leben im gewohnten Lebensumfeld zu ermöglichen. Sie suchen ihre Kundinnen und Kunden mit Pflegefachkräften, Pflegehelfern […]
Leipzig hat ein Problem mit der Fachkräftesicherung. Monat für Monat meldet die Arbeitsagentur Leipzig über 9.000 freie Stellen, viele davon mit hoher Qualifikation. Ein Problem, das nicht neu ist, sondern die Stadt seit 2016 beschäftigt. Dafür wurde damals extra die Fachkräfteallianz Leipzig (FKAL) gegründet. In der Ratsversammlung am 18. Oktober wurde dafür die „Evaluation der […]
Dies ist ein Erfahrungsbericht, der aus Erzählungen heraus entstanden ist. Die Autorin fasst dabei in der Ich-Perspektive verschiedene Gespräche mit der Protagonistin zusammen. Diese Erfahrungen sind individuell und persönlich und stellen keine Beurteilung der Situation in anderen Einrichtungen dar. „Momentan fehlt in unserer Einrichtung über die Hälfte des Personals. Wir haben verkürzte Öffnungszeiten. Einige Kolleg*innen […]
Deutschland braucht dringend mehr Fachkräfte, das ist nichts Neues. Dafür gehen allerorten Unternehmen, Kommunen, Landes- und Bundespolitiker*innen auf Anwerbungstouren im Ausland. Jedoch: Deutschland gehört im internationalen Vergleich zu den unattraktivsten Zielen für Ausländer*innen. Das hat die Studie Expat Insider 2023 ergeben. Auf Platz 49 von 53 landet der deutsche Staat, dahinter kommen nur noch Südkorea, […]
Das Drama nimmt seinen Lauf. So könnte man die Meldung des Statistischen Landesamtes vom 5. September überschreiben. Denn das hat jetzt einmal vorgerechnet, wie viele Arbeitskräfte Sachsen allein in den nächsten sieben Jahren verloren gehen werden. Am 31. Dezember 2022 hatten 1.649.504 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte ihren Arbeitsplatz im Freistaat Sachsen. Das durchschnittliche Alter dieser Beschäftigten betrug […]
Deutschland muss derzeit einiges aushalten. Das betrifft nicht nur die Energiepreise und die Folgen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine. Die Situation ähnelt auch der des Jahres 1998, als die wirtschaftliche Stagnation das Ende der Kohl-Regierung mit sich brachte, welche die wirtschaftliche Reform des Landes über Jahre vertrödelt hatte. Auch jetzt sind wieder wirtschaftliche Reformen […]
„Anstieg des Medianlohns in Sachsen auf über 3.000 Euro“, meldete die Bundesagentur für Arbeit am Freitag, dem 21. Juli. Eine etwas irreführende Überschrift, denn wie so oft beschäftigte sich auch diese Meldung nur mit einem Teil der Beschäftigten in Sachsen – eigentlich nur der Hälfte. Was dann schon beim nächsten Satz deutlich wurde: „In Sachsen […]
In den ostdeutschen Bundesländern läuft so einiges schief: Praktisch alle Branchen klagen mittlerweile über ein massives Fachkräfteproblem. Der Nachwuchs fehlt. Aber gleichzeitig lassen sich viele Bürger von rechtsextremen Parteien zu Ausländerhass aufstacheln und sich einreden, alles wäre besser, wenn Deutschland seine Grenzen dichtmachen würde. Aber das Gegenteil ist der Fall: Ohne Zuwanderung fehlen noch mehr […]
Da hält Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD) im Bundesrat extra eine engagierte Rede zur Fachkräfteeinwanderung nach Deutschland. „Was wir brauchen, sind offene Türen für Arbeits- und Fachkräfte aus dem Ausland. Deutschland muss sich zu einem modernen Einwanderungsland entwickeln, wie es uns andere Länder schon seit Jahrzehnten vormachen.“ Aber dann meldet sich sein Parteikollege, der Landtagsabgeordnete […]
Die eigentliche Nachricht zum Leipziger Arbeitsmarkt im Juni 2023 lautet nicht, dass die Arbeitslosigkeit wieder geringfügig gestiegen ist. Denn diese Steigerung hat einzig und allein damit zu tun, dass insbesondere aus der Ukraine geflüchtete Menschen nun nach und nach in den Arbeitsmarkt integriert werden müssen. Einen Arbeitsmarkt, der noch immer aufnahmefähig ist. Davon erzählt nämlich […]
Die Situation der gewerblichen Wirtschaft im IHK-Bezirk Leipzig hat sich nach dem Stimmungstief im vergangenen Herbst weiter aufgehellt, teilt die IHK zu Leipzig mit. Während die Lageeinschätzungen gegenüber dem Jahresbeginn stabil blieben, haben die Unternehmen ihre Geschäftserwartungen nochmals angehoben. Im Ergebnis klettert der IHK-Geschäftsklima-Index um weitere neun auf 117Punkte. Damit scheinen die noch Ende 2022 […]
Die Zahl der Engpassberufe ist im Jahr 2022 kräftig gestiegen, meldet die Bundesagentur für Arbeit. Das heißt: In immer mehr Berufen gelingt es den Unternehmen nicht, junge Leute als Nachwuchs zu gewinnen. Das geht aus der jährlichen Fachkräfteengpassanalyse der Bundesagentur für Arbeit (BA) hervor. In 200 der rund 1.200 bewerteten Berufen wurde ein Engpass festgestellt, […]
Normalerweise brauchte kein Schüler, keine Schülerin die Schule ohne einen qualifizierten Abschluss verlassen. Selbst der Hauptschulabschluss erzählt ja davon, dass sich auch das staatliche Bildungssystem nicht wirklich um die jungen Menschen bemüht hat. Aber auch den erreichen in Sachsen viele junge Menschen nicht. Eine aktuelle Studie der Bertelsmann-Stiftung zeigt, dass Sachsen da gar keine Ausnahme […]
Da freut sich sogar IHK-Präsident Kristian Kirpal: Die Stimmung der gewerblichen Wirtschaft im IHK-Bezirk Leipzig hat sich gegenüber dem Tiefpunkt im Herbst 2022 deutlich verbessert. Dies zeigen die Ergebnisse der Konjunkturbefragung der Industrie- und Handelskammer (IHK) zu Leipzig zum Jahresbeginn 2023, an der sich 616 Unternehmen aller Branchen und Größenklassen mit insgesamt mehr als 35.000 […]
Das haben Leipzigs Unternehmen in den vergangenen 30 Jahren tatsächlich noch nicht erlebt. Eine derartige Ballung von Problemen und Krisen, dass eine Planung über die nächsten Monate kaum noch möglich ist: Energiekosten, Kraftstoffpreise, Rohstoffkosten, Lieferengpässe, steigende Arbeitskosten und dazu noch der nicht gelöste Arbeitskräftemangel – da fand Leipzigs IHK-Präsident Kristian Kirpal am Mittwoch, dem 9. […]
Natürlich erfreut das eine ganze Branche, wenn die Corona-Regeln weitgehend wieder gelockert wurden und Reisen relativ unbeschwert wieder möglich ist. Das hat vor allem dem Städtetourismus gutgetan. Und entsprechend freut sich auch die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) der Region Leipzig-Halle-Dessau über die neuesten Tourismus-Zahlen aus Sachsen und die Übernachtungszahlen aus Leipzig. Leipzig verzeichnete im ersten Halbjahr […]
Der Fachkräftemangel hat längst auch die kommunalen Verwaltungen in Sachsen erreicht. Längst steht auch Leipzigs Verwaltung in direkter Konkurrenz mit privaten Unternehmen, die oft deutlich bessere Bezahlung bieten können, um junge Leute für sich zu gewinnen. Leipzigs Stadtverwaltung will nun mit einer attraktiveren Entlohnung auf den Fachkräftemangel reagieren. Um neue Spitzenfachkräfte anwerben und binden zu […]
Schon im August war klar, dass Leipzig deutlich besser durch das Corona-Jahr 2021 kommen würde als noch im Doppelhaushalt 2021/2022 geplant. Endgültige Zahlen zum Jahresabschluss gibt es noch nicht. Weshalb es durchaus ein kleiner Seiltanz war, den die vier Stadträte Steffen Wehmann (Linke), Martin Biederstedt (Grüne), Sven Morlok (Freibeuter/FDP) und Christian Schulz (SPD) da wagten, als sie als Änderungsantrag zur Informationsvorlage des Finanzbürgermeisters sechs zusätzliche Ausgabeposten beantragten. Umfang: 1,2 Millionen Euro.
Der noch amtierende Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) hat im April 2021 einen Gesetzentwurf vorgelegt, mit dem sachgrundlose Befristungen eingeschränkt werden sollen. Doch nun muss sich eine neue Parteienkonstellation dem Thema widmen – was dauern kann. Freibeuter und Linksfraktion wollten die Sache in Leipzig bei Verwaltung und Eiegnbetrieben selbst in die Hand nehmen und haben den Stadtrat am Mittwoch, den 10. November, über zwei Anträge zu diesem Thema abstimmen lassen.
Da ist der Wurm drin, auch wenn die Arbeitsagentur Leipzig einen möglichen Grund gefunden hat, warum ausgerechnet in Leipzig im August die Arbeitslosenzahl gestiegen ist, während sie deutschlandweit sogar um 12.000 sank. Das Leipziger Ergebnis mit 465 Arbeitslosen mehr als im Juni beeinflusst auch das sächsische Ergebnis, wo dann insgesamt 330 als Plus steht.
Supermarktkasse statt Biertheke: Im Zuge der Corona-Pandemie verzeichnen die Leipziger Hotels und Gaststätten eine dramatische Abwanderung von Fachkräften. Innerhalb des vergangenen Jahres haben in der Stadt rund 2.100 Köche, Servicekräfte und Hotelangestellte dem Gastgewerbe den Rücken gekehrt – das ist jeder siebte Beschäftigte der Branche, wie die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) unter Berufung auf jüngste Zahlen der Arbeitsagentur mitteilt.
Vielleicht fällt es ja immer mehr Menschen auf, aber die Freundlichkeit im Alltag ist ein Gut, was alle gemeinsam pflegen sollten. Zwei Fahrern der LVB scheint dies noch nicht so geläufig, obwohl sie mit ihrem geschätzten Alter von runden 50 Jahren irgendwann einmal einen gewissen Grundrespekt vor allen Menschen gelernt haben sollten. Am vorgestrigen Tag wurde Stadträtin Ute Elisabeth Gabelmann (Piraten) gegen 15:50 Uhr Zeugin einer „Unterhaltung“ in der Linie 11, welche über ein deftiges Sächsisch weit hinausschoss. Bei einigen LVB-Fahrern scheinen Begriffe wie „Fotze“ jedenfalls zum ganz normalen Alltagsgebrauch zu gehören.
Regelmäßig befragen die Industrie- und Handelskammern ihre Mitglieder in Sachsen zur Lage und zu den Zukunftserwartungen. Das ergibt dann zumindest so ein Grundgefühl, wohin sich die Wirtschaft in Sachsen entwickelt. Und im Frühjahr 2019 ist es vor allem die (exportierende) Industrie, die richtige Bauchschmerzen hat.
Am Freitag, 24. Mai, debattierte der Sächsische Landtag nach einer Fachregierungserklärung von Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD) über Fachkräfte für Sachsen. Denn Sachsen steuert sehenden Auges mitten hinein in einen gewaltigen Fachkräftemangel. „Bis 2030 fehlen nach heutigen Prognosen über 320.000 Erwerbspersonen in Sachsen. Das ist ein Rückgang der Erwerbstätigen von rund 14 Prozent – in einigen Regionen werden es gar über 20 Prozent sein“, sagte Dulig.
Vor zwei Wochen haben die sächsischen IHKs den Geschäftsklimaindex für ganz Sachsen veröffentlicht. Jetzt gibt es auch die Einzelauswertung für Leipzig. Und die zeigt, dass es im Grunde nur drei Branchen sind, in denen die Stimmung kräftig abgesackt ist. Und die Ursachen sind jedes Mal etwas andere.
Der mehr als suspekte „Bildungsmonitor“ der INSM zeigt zwar, wie stark das Effizienz-Denken des Neoliberalismus auch schon unser Bildungssystem deformiert hat. Und eigentlich dachten ja die Schöpfer dieser „modularen Bildung“, dass man damit schneller gut ausgebildeten Nachwuchs für die Wirtschaft bekommt. Aber das Gegenteil ist der Fall. Und das stellt ein Verband fest, der wissen muss, worauf es ankommt: der Verband der ostdeutschen Maschinenbauer.
Der Beschäftigungsaufbau in Sachsen geht weiter. Auch im 1. Quartal 2018. „Im ersten Quartal 2018 gab es rund 2.051.600 Erwerbstätige in Sachsen. Im Vergleich zum Vorjahresquartal erhöhte sich deren Anzahl um 1,2 Prozent bzw. rund 25.000 Personen“, meldet das Statistische Landesamt. Es ist vor allem der Dienstleistungsbereich, der die Entwicklung antreibt.
Das nennt man „Von 3 auf 1 binnen eines Jahres“. Denn da ist das Problem der Fachkräftesicherung in Leipzigs Unternehmen in der jüngsten IHK-Konjunkturumfrage gelandet. Vor einem Jahr meldeten nur 38 Prozent der teilnehmenden Unternehmen Probleme bei der Fachkräftesicherung, mittlerweile sind es 50 Prozent. Und der Wirtschaftsmotor Leipzig brummt. Er zieht längst ganz Sachsen mit.
Für FreikäuferWas für ein Problem da im Osten heranreift, das wird erst richtig deutlich, wenn man nicht nur die Statistiken der Arbeitsagentur betrachtet, sondern auch wieder auf Zahlen zurückgreift, die Paul M. Schröder vom Bremer Institut für Arbeitsmarktforschung und Jugendberufshilfe (BIAJ) zusammengestellt hat. Denn im Osten geht die Zahl der Arbeitsuchenden dramatisch zurück.
Es wird zwar eine Menge über Gleichstellung, Gleichberechtigung und Feminismus in deutschen Medien berichtet. Aber das ändert nichts daran, dass Frauen auf dem Arbeitsmarkt nicht nur benachteiligt werden. Sie werden auch mit falschen Rollenbildern abgespeist und in „softe“ Ausbildungswege abgedrängt. Da ist seit 1990 mächtig was schiefgelaufen, stellt jetzt auch der Verband der ostdeutschen Maschinenbauer fest.
Nu ja, man würde ja gern eine ganz große Geschichte draus machen. Etwa mit dem Einleitungssatz: „Mehr als die Hälfte der Kleinunternehmer in Leipzig sieht im Fachkräftemangel das größte unternehmerische Risiko, das sind deutlich mehr als im Vorjahr.“ So leitet die Commerzbank Leipzig ihre Meldung zur eigenen neuen Umfrage unter den bei ihnen aktiven Gewerbetreibenden ein. Dass Fachkräftemangel zum Hauptproblem wird, war zu erwarten.
Das Argument, Deutschland brauche Zuwanderung, um seinen Fachkräftebedarf zu decken, ist bislang das einzige, das von Seiten der Wirtschaft unterstützt wird, wenn es um die Aufnahme von Flüchtlingen geht. Die Zahlen dazu selbst stammen aus dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), das der Bundesagentur für Arbeit angegliedert ist. 400.000 Menschen müssten jedes Jahr zuwandern, um das Arbeitskräftepotenzial in Deutschland zu sichern.
Der Mindestlohn hat gewirkt. Und wie. Und sogar richtig. Denn genau das steckte ja hinter dem nur scheinbar sonderbaren Effekt des Jahres 2015, als ausgerechnet in Ostdeutschland im Allgemeinen und in Sachsen im Speziellen die Erwerbstätigenzahl deutlich zurückging. Ein Effekt, den es in Sachsen seit dem Frühjahr 2010 nicht mehr gegeben hatte. Nun steigt sie wieder. Auch das war zu erwarten.
Wie kommt man da nun raus? Oder ist das Problem des zunehmenden Fachkräftemangels gar keines? Oder ist die Fragestellung falsch? - Wahrscheinlich nicht. Denn mit dem „Fachkräftemonitor“ besitzt die IHK zu Leipzig seit 2014 ein Programm, mit dem sich recht zielgenau berechnen lässt, wo es künftig Fachkräfteengpässe geben wird. Und für 2022 prognostiziert das Programm 129.000 fehlende Fachkräfte in Sachsen.
Vor Kurzem haben die sächsischen IHK ihre Gesamtkonjunkturbilanz für Sachsen vorgelegt. Das frische Datenmaterial vom Jahresbeginn gibt es natürlich auch extra für Leipzig. Samt der erstaunlichen Nachricht, dass das Gastgewerbe keineswegs Arbeitsplätze abbaut, sondern im Gegenteil: Nirgendwo ist der Arbeitskräftebedarf derzeit größer.
Wir lassen uns ja nicht alles erzählen. Auch nicht, wenn das Landesamt für Statistik so locker die Meldung hinwirft: "2015 erstmals wieder leichter Rückgang der Erwerbstätigenzahl in Sachsen seit sechs Jahren." Die ganze Zeit wird von Stellenzuwachs erzählt - und dann so eine Nachricht? Was ist da los?
So deutlich wie lange nicht hat jetzt noch kurz vor Jahresschluss die Sächsische Arbeitsagentur daran erinnert, dass Sachsen ein Problem hat. Und das Problem heißt simpel: Sachsen hat nicht genug Ausbildungsnachwuchs für die Wirtschaft. Seit 2010 haben sich die Ausbildungsjahrgänge halbiert und die sächsischen Unternehmen müssen endlich umdenken bei der Suche nach dem Fachkräftenachwuchs.
Gerade haben wir uns hier mit einer Landtagsanfrage des Linke-Abgeordneten Nico Brünler beschäftigt, den die Frage bewegt: Warum sind eigentlich immer mehr Sachsen auf Grundsicherung im Alter angewiesen? So richtig konnte ihm das auch Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD) nicht erklären, außer: Es sollte eigentlich weniger Bedürftige geben, wenn die Beschäftigung steigt.
"Nur noch München und Stuttgart vor Dresden: Großstadtranking der SGB II-Quoten (Hartz IV)". Da staunt auch Paul M. Schröder vom Bremer Institut für Arbeitsmarktforschung und Jugendberufshilfe (BIAJ). Geht's Dresden wirklich so gut? Oder gar Leipzig, das sich in dieser Statistik ebenfalls unaufhörlich nach oben arbeitet? Der letzte Platz in diesem "Ranking" ist schon seit 2006 Geschichte.
Leipzig freut sich über jedes Jahr mit steigenden Bevölkerungszahlen und Geburten. Der OBM strahlt und malt schon mal die 600.000 an die Wand. Aber die demografische Entwicklung in Sachsen hat Folgen. Und einige davon lassen sich nicht mehr reparieren, weil nicht nur die Kinder fehlen, sondern auch die Fachkräfte. Beispiel Oschatz. Am 29. Oktober schrieb OBM Andreas Kretschmar (parteilos) einen bewegenden Brief.
Leipzigs Bevölkerung wächst, die Geburtenzahlen steigen sanft. Das verändert die Stadt. Sie wird jünger, lebendiger. Aber wer Kinder hat, weiß, dass es eine Gratwanderung bleibt zwischen Familienplanung, Ausbildung, oft genug noch immer prekären Jobs und Lebenskosten. Aber wie ist das nun mit der Wirtschaftsentwicklung?
Und wie bitteschön wird die Zukunft? Das versuchen auch Sachsens Statistiker ab und an zu berechnen. Sie haben es jetzt wieder mal versucht - für einen ganz speziellen Bereich: den Pflegebereich. Wenn immer mehr alte Leute im Land leben, braucht das natürlich auch mehr Pflegekräfte. Aber wie rechnet man das aus, wenn die zugrunde liegenden Zahlen falsch sind? Doppelt falsch sogar.
Die moderne Wirtschaft in Leipzig ist nicht laut. Aber das ist auch ein Nachteil. Denn wenn man nicht rauchende Schlote sieht, lärmende Walzstraßen hört oder ganze Züge vollgepackt mit neuen Maschinen entdeckt, dann wird man von jenem Teil der Politik, der so gern "in Wirtschaft" macht, meist nicht mal wahrgenommen. Deswegen wächst das Cluster IT in Mitteldeutschland eher still vor sich hin. Und braucht ständig gut ausgebildetes Personal.
Es gibt eine Reihe Themen, die schwelen derzeit in Sachsen und Mitteldeutschland so vor sich hin. Man redet drüber, aber man nimmt sie nicht wirklich ernst. Irgendetwas verändert sich - aber es gibt immer noch etwas, was jetzt mal gerade wichtig ist. Demografische Entwicklung? Wohnungsmarktengpässe? Arbeitskräftemangel? - Letzteres gerade Thema einer Studie, aus der die Arbeitsagentur herausliest: "Sachsen hat noch reichlich Potenzial".
Sachsens Wirtschaft kann schon ordentlich Remmidemmi machen, wenn es um ihre Belange geht. Manchmal hört Politik. Manchmal auch nicht. Und Letzteres oft genug bei Themen, bei denen schnelles Handeln an der Tagesordnung wäre. Wie beim Thema Fachkräftemangel. Irgendwie kommt Sachsens Politik dabei einfach nicht zu Potte. Dabei sind die ausbildbaren jungen Leute da.
Haben wir schon erzählt, dass Sachsen wächst? Haben wir. Die Zahlen werden von Monat zu Monat deutlicher, auch wenn das Statistische Landesamt um acht Monate mit der Zählung hinterher hängt. Jetzt hat es die Einwohnerzahlen für September 2014 vorgelegt. Um über 3.000 wuchs die sächsische Bevölkerung seit Dezember 2013.
Sachsen wächst. Das haben wir an dieser Stelle schon ein paar Mal erzählt. Die drei Großstädte sind zum Schrittmacher der Entwicklung geworden. Allen voran Leipzig. Das bestätigen auch die Zahlen aus dem August 2014. Und die ländlichen Räume verlieren immer weiter. Höchste Zeit für eine andere Politik.
Man kann ja durcheinander kommen, wenn es um den Mittelstand geht. Gerade in Sachsen. Da geht es der Bundeagentur für Arbeit nicht anders als anderen Institutionen, die versuchen, die sächsische Wirtschaft irgendwie einzuordnen in Großbetriebe, mittelständische und kleine Unternehmen. Was nicht ganz unwichtig ist, wenn man wissen will, wer denn nun die sächsische Konjunktur trägt.
Am Donnerstag, 19. Februar, legte die IHK zu Leipzig nicht nur die aktuellen Konjunkturzahlen für Leipzig vor. Sie nutzte auch die Gelegenheit, um wieder wichtige "Wirtschaftspolitische Schlussfolgerungen" zu formulieren. Dass der Wirtschaftsverkehr darin auftaucht, war zu erwarten. Aber eigentlich brennt ein anderes Problem schon viel heftiger: Es fehlt an Fachkräftenachwuchs.
Die Zeiten ändern sich. Die Sachsen kehren heim. Erst in der vergangenen Woche stellte das sächsische Landesamt für Statistik erstaunt fest, dass nicht nur die Zahl der Auspendler aus Sachsen 2013 sank, sondern die Zahl der Einpendler weiter stieg. Die Bundesagentur für Arbeit hat neuere Zahlen. Und die Botschaft: 2014 hat sich der Trend noch verstärkt.
Lange haben die Auguren nicht so sehr auf die neuen Arbeitsmarktzahlen gewartet wie jetzt im Januar 2015. Denn seit dem 1. Januar gilt der Mindestlohn - auch in Leipzig. Und es gab ja eine ganze Reihe von "Experten" und Instituten, die den Verlust tausender Arbeitsplätze angekündigt hatten. Die Arbeitslosenzahlen stiegen zwar im Januar. Aber daran ist nur die Saison schuld, heißt es auch aus der Arbeitsagentur Leipzig.
So sachlich gab sich das "Regjo"-Magazin bislang noch nicht. Gern gab man den Heften übergreifende Titel, die auch so eine Ahnung davon aufkommen ließen, dass man eine Region wie Mitteldeutschland auch vernetzt, vieldimensional und im Fluss denken kann. Diesmal zeigt sich das Anliegen ganz nüchtern auf dem Titel: "Fachkraft gesucht". Der Nachwuchsmangel macht sich bemerkbar. Und er wird auch 2015 ein Mega-Thema sein.
Nicht nur Politiker und Einwohner wundern sich: Leipzig wächst, hält nun seit ein paar Jahren die Spitze in den Wachstumsraten deutscher Großstädte. Auch 2013 wuchs die Bevölkerungszahl um 10.724. Und 2014 wird es ganz ähnlich sein, kündigt Peter Dütthorn, Abteilungsleiter Statistik im Amt für Statistik und Wahlen der Stadt Leipzig an. Am Mittwoch, 17. Dezember, stellte er zusammen mit Amtsleiterin Dr. Ruth Schmidt den neuesten Quartalsbericht der Stadt vor, die Nr. 3 für das Jahr 2014.
Die Zahlen sind frappierend - und sie sollten auch die sächsische Politik wachrütteln: 99.000 Fachkräfte werden dem Freistaat Sachsen im Jahr 2020 fehlen, rund 11.000 davon allein in Leipzig. Das ist diesmal kein Ergebnis einer zufälligen Umfrage unter Unternehmern, sondern ein Rechenergebnis in einem neuen Online-Angebot, das die IHK zu Leipzig zur Verfügung stellt: dem Fachkräftemonitor. Und es sind ernst zu nehmende Zahlen.
Es ist schon erstaunlich, dass genauso wie beim ver.di-Wahlforum zwei Tage zuvor auch beim IHK-Wahlforum am 13. August am Ende ein Thema im Mittelpunkt stand, das die Einladenden vorher gar nicht auf der Agenda hatten: die Personalpolitik der CDU/FDP-Regierung. Selbst der FDP-Vorsitzende Holger Zastrow sagte mehr als deutlich: Die "Polizeireform 2020" war eindeutig ein Fehler, "wenn man die Sache heute rückschauend betrachtet". Unter anderem.
Wie schräg manche bundesdeutsche Diskussion über die "Rente mit 67" oder die "abschlagsfreie Rente mit 63" ist, das zeigt dann oft der Blick auf die Statistik. Denn die wirtschaftlichen Umwälzungen der letzten 25 Jahre und die gebrochenen Berufskarrieren vieler Sachsen haben dazu geführt, dass so Mancher auch noch nach dem 65. Lebensjahr früh aufstehen und zur Arbeit gehen muss. Die Zahl der Rentner, die zur Arbeit gehen, wächst seit Jahren.
Was passiert eigentlich in einem Wirtschaftsraum, wenn sich immer mehr Probleme, die gelöst werden müssen, stauen? Ungelöst, weil die politischen Akteure nicht den Mumm und nicht die Kompetenz haben, wirklich kluge Beschlüsse zu fassen? - Noch geht es der deutschen und der sächsische Wirtschaft ganz gut. Aber selbst die Unternehmer in der Region Leipzig spüren, dass vor allem an einer Stelle gespart wird: Das sind die Investitionen in die Zukunft.
Fachkräftebedarf sichern, Leistungsangebot systematisch weiterentwickeln, größere Strukturen etablieren, Kooperationen ausbauen - so lauten die wichtigsten Herausforderungen der sächsischen Gesundheitswirtschaft gemäß einer aktuellen Umfrage der drei sächsischen Industrie- und Handelskammern (IHKs). Laut der letzten IHK-Konjunkturumfrage im Herbst 2013 stellt sich die Geschäftslage in der sächsischen Gesundheitswirtschaft im abgelaufenen Jahr positiv dar.
Noch sind andere Sorgen drängender - die Energiepreise zum Beispiel und die Rohstoffpreise. Doch immer stärker schiebt sich das Nachwuchsproblem in der sächsischen Wirtschaft in den Vordergrund. Benannte vor zwei Jahren noch jedes fünfte Unternehmen Schwierigkeiten bei der Fachkräftesuche, ist es mittlerweile jedes vierte.
Das Projekt „LZ TV“ (LZ Television) der LZ Medien GmbH wird gefördert durch die Sächsische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.
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