Es war eines der wichtigsten Themen, die die Grünen mit in die Koalition gebracht hatten. In der nächsten Regierungskoalition in Sachsen sind sie erst einmal nicht mehr vertreten. Aber der scheidende Umweltminister Wolfram Günther (Grüne) kann zum Schluss auch auf dem Gebiet der erneuerbaren Energien einen spürbaren Fortschritt für Sachsen vermelden. Der Ausbau der erneuerbaren […]
Am Samstag, dem 21. September, laden die Vertreter des Energieparks Bad Lauchstädt (Saalekreis) zu einem Bürgerinformationstag ein. Zwischen 11 und 16 Uhr können interessierte Bürgerinnen und Bürger bereits zum dritten Mal seit Start des Projekts im September 2021 Einblicke in die Fortschritte des mitteldeutschen Reallabors der Energiewende erhalten. Aktueller Anlass dafür ist die Fertigstellung des […]
Man muss es nicht verstehen, dass gleich mehrere Parteien im sächsischen Landtagswahlkampf den Klimaschutz ignorieren oder gar so tun, als wäre der eine Zumutung für die ach so stolzen und bodenständigen Sachsen, als hätte Klimaschutz in der Bevölkerung überhaupt keinen Rückhalt. Aber das Gegenteil ist der Fall. Eine aktuelle Umfrage der Initiative Klimaneutrales Deutschland (IKND) […]
Eigentlich wäre die Erstellung eines solchen Dashboards zu Klima und erneuerbaren Energien die Aufgabe des Freistaats Sachsen gewesen. Doch der steckt noch immer in der behäbigen Berichterstattung des 20. Jahrhunderts fest. Aller zwei Jahre gibt’s mal ein paar neue Daten. Das aber zeigt nicht, wo es wirklich klemmt – und wo es vorangeht. Also programmierte […]
Einer der schönsten Sätze in Christian Stöckers Essay steht auf Seite 111: „Es ist den Propagandisten der Fossilbranche gemeinsam mit den Verbündeten und Handlangern in der Politik gelungen, die Liebe zum Verbrennen und die Ablehnung Erneuerbarer Energien zu einem Aspekt konservativer Stammesidentität zu machen.“ Und es gibt noch viel mehr treffende Sätze in diesem Buch, […]
In Leipzig wird immer noch gebaut, während andernorts das Baugeschehen fast zum Erliegen gekommen ist. Aber nicht nur das ist ein Ergebnis der neuen Zahlen aus dem Neubauatlas der Bundesländer. Er zeigt auch, dass die meisten neuen Wohngebäude in ländlichen Gebieten mit Umweltthermie – also in der Regel Erdwärmepumpen – beheizt werden. Und das war […]
Die Gewerkschaft ver.di kündigte einen erneuten Warnstreik an mehreren deutschen Flughäfen für den kommenden Mittwoch an. Außerdem: Die Bundesregierung einigte sich nach längerem Ringen auf eine Kraftwerkstrategie und in Möckern gingen etwa 20 Leipzigerinnen und Leipziger unter dem Motto „Buntes Möckern“ auf die Straße. Die LZ fasst zusammen, was am Montag, dem 5. Februar 2024, […]
Das Anliegen war klar und wurde so auch von den meisten Fraktionen im Stadtrat geteilt: Wenn es um den Aufbau alternativer Energieanlagen geht, wird dazu allein für den Leipziger Bedarf das Stadtgebiet von Leipzig nicht reichen. Die Stadt braucht Partner im Umland, die Flächen für solche Anlagen zur Verfügung stellen. Die Linksfraktion packte das in […]
Die Energiewende in Deutschland und ihre Akzeptanz durch die Bürger hängt direkt von der Frage ab, was sie den Betroffenen eigentlich bringt, ob sie dabei auch finanzielle Vorteile erleben oder nur das Gefühl haben, draufzuzahlen. Deswegen ist ihre finanzielle Beteiligung an erneuerbaren Energieprojekten so wichtig. Ein Thema, das jetzt die Linksfraktion im Sächsischen Landtag wieder […]
Auch die Stadt Leipzig muss ziemlich bald komplett auf alternative Energieversorgung umgestellt werden. Teilweise arbeiten die Stadtwerke schon daran. Die Stadt selbst entwickelt einen Wärmeplan. Aber damit die Energiewende gelingt, sollen auch die Bürger der Stadt einbezogen werden. Mit einem Planspiel im Januar sollen interessierte Bürgerinnen und Bürger eingeladen werden, ihre Ideen einzubringen. Die Stadt […]
Nicht nur Oppositionsparteien machen sich derzeit warm für die kommenden Wahlkämpfe und dreschen auf die Ampel-Koalition ein. Auch die deutschen Satire-Sendungen machen sich einen Spaß daraus, der Koalition Murks und Wurstelei nachzusagen. Nicht besser die großen Medien, die sich kaum noch einholen können, der Koalition von SPD, Grünen und FDP Versagen zu unterstellen. Das Deutsche […]
Großstädte haben gegenüber ländlichen Räumen einen Vorteil beim Heizen: Hier liegt in der Regel schon ein ausgebautes Fernwärmenetz, das auch nach der Umstellung von fossilen Energieträgern auf klimafreundliche weiter genutzt werden kann. Und das ist eine Chance für Gebäudeeigentümer, schon frühzeitig auch die Kosten für die Wärmeversorgung des Hauses zu senken. Und das nutzen auch […]
Die Zeit der fossilen Brennstoffe geht zu Ende. Doch nicht alle Brennstoffe können durch Strom aus alternativen Erzeugeranlage ersetzt werden. Gerade energieintensive Unternehmen brauchen einen neuen Brennstoff – und das ist nun einmal Grüner Wasserstoff. Doch woher nehmen, wenn Deutschland beim Ausbau von Wind- und Solaranlagen einfach nicht aus dem Knick kommt? Das Deutsche Institut […]
Wie sieht eigentlich die Energiezukunft in Sachsen aus? Wenn es nach Ministerpräsident Michael Kretschmer geht, wird hier noch bis 2038 Braunkohle verbrannt. Die Zukunft bleibt also dreckig. Zumindest in dem Mantra, das auch der Braunkohlekonzern LEAG unermüdlich wiederholt. Selbst als der Konzern im Herbst 2022 in der Lausitz seine Pläne für die GigawattFactory vorstellte, wiederholte […]
Bisher war es auch im Raum Leipzig üblich, dass Windkraftanlagen einfach vom Netz genommen wurden, wenn zu viel Strom produziert wurde. So sollten die Netze vor Überlastung geschützt werden. Aber das ist irgendwie auch sinnlos, wenn man ausgerechnet umweltfreundlich produzierten Strom einfach abregelt. „Nutzen statt abregeln“: Dieses Prinzip verfolgen jetzt die Leipziger Stadtwerke und der […]
Viele Jahre lang hat die sächsische Regierung den Ausbau der Erneuerbaren Energien ausgebremst, wo sie nur konnte, hat die Kohle angepriesen. Der Ministerpräsident träumt immer noch von russischem Gas und Atomstrom. Aber während gerade der konservative Teil der Regierung noch immer versucht, die alten Positionen zu verteidigen, ändert sich auch der Freistaat längst, wie eine […]
Spätere Generationen werden sich sowieso fragen, ob die unsrige zu dumm war, nachhaltig zu denken. Seit 1990 wurden rings um Leipzig lauter Gewerbegebiete aus dem Acker gestampft, die allesamt nicht wirklich gut angebunden sind. Jedenfalls nicht mit klimaschonenden Verkehrsarten. Doch inzwischen schauen auch Unternehmen stärker darauf, wie klimaneutral ein Standort ist. Da spielt noch mehr […]
„Wenn zwei sich streiten, freut sich eben nicht der Dritte. Im Gegenteil“, erklärte zwar am Mittwoch, dem 8. Februar, die Co-Vorsitzende der SPD Sachsen und Bundestagsabgeordnete aus der Lausitz, Kathrin Michel. Aber die Wirklichkeit in Deutschland, wo mit knalligen Schlagzeilen Politik gemacht wird, ist eben doch: Ein Dritter freut sich garantiert. Und wenn es nur […]
Ist jetzt sogar Berlin schneller als Leipzig? Das war eine der Fragen, die Grünen-Stadtrat Jürgen Kasek am 18. Januar hatte, als er seine Unzufriedenheit mit der Antwort der Stadtverwaltung auf die Grünen-Anfrage zu Balkon-Solaranlagen im Stadtrat deutlich machte. Zwei wertvolle Jahre sind vergangen. „Mit dem Doppelhaushalt 2021/22 wurde ein Förderprogramm zur Errichtung von Balkonsolargeräten beauftragt, […]
Wahrscheinlich hat der CDU-Landtagsabgeordnete Georg Ludwig von Breitenbuch so eine Bloßstellung gar nicht gewollt, als er die Landesregierung nach den sächsischen Windkraftanlagen fragte. Denn mit der neuen Bundesgesetzgebung muss Sachsen jetzt endlich beginnen, die Bremsen beim Ausbau der Windkraft zu lösen. Bremsen, die seit 15 Jahren auch in der Statistik unübersehbar sind. Und daran ist […]
Der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer hat am Montag, dem 9. Januar, eine Delegation der Vereinigung zur Förderung der Nutzung Erneuerbarer Energien in Sachsen e.V. (VEE) empfangen. Dabei überreichte die Delegation einen Forderungskatalog mit Impulsen zur Beschleunigung der Energiewende im Freistaat. Den gerade beim Windkraftausbau kleckert Sachsen hinterher. Bei der Gelegenheit diskutierten der Ministerpräsident und die […]
Es wäre zu schön, wenn Gedankenspiele auch einmal Wirklichkeit werden könnten. Als junger Mensch hat man vielleicht eher unrealistische Träume, aber die Weite der Welt liegt vor einem. Als schon älterer Mensch backt man dann eher kleinere Brötchen, aber freut sich ungemein, wenn man doch noch ins Schwärmen geraten kann. Es ist schön, wenn wir […]
Energiewende ist Teamwork. Manchmal muss man das einfach so hinschreiben, weil gerade bei diesem Thema immer so gern getan wird, als wären immer die anderen schuld, wenn es nicht vorankommt. Oder als könnte ein einzelner Umweltminister den Stau auflösen, wenn die Koalitionspartner nicht mitspielen. Oder Lobbyisten dagegen anarbeiten. Am Sonntag schon machte Sachsen Umweltminister Wolfram […]
„Grüner Wasserstoff“ gilt als ein Schlüssel, um die Energieprobleme in der Region, dem Land und international zukünftig in den Griff zu bekommen. Sachsen will dabei gern eine Vorreiterrolle einnehmen. Doch noch sind viele Fragen offen und Probleme ungelöst. Ein Kongress am 2. November in Leipzig soll dafür Impulse setzen. Die LZ fasst dazu die wichtigsten […]
Prüfen kann man ja mal, befand das Leipziger Stadtplanungsamt. Noch ist ja nicht klar, wie viel Platz künftig im Leipziger Stadtgebiet für neue Windkraftanlagen ausgewiesen werden kann. Und ob man dann dort auch ein neues, vom Leipziger Ingenieur Horst Bendix entwickeltes Höhenwindrad wird bauen können. Aber SPD-Fraktion und die Freibeuter hatten zumindest erst einmal einen […]
Natürlich dauert es eine Weile, alle 83 Maßnahmen, die im neuen Energie- und Klimaschutzprogramm (EKSP) der Stadt Leipzig aufgeschrieben wurden, durchzuarbeiten und zu prüfen, welchen Sinn sie ergeben. Oder ob sie gar nichts bewirken. Wir machen es trotzdem. Denn die Puzzle-Teile ergeben durchaus ein Bild, wie Leipzig bis 2040 klimaneutral werden könnte – wenn wirklich […]
So langsam entdeckt auch die sächsische Wirtschaft das Thema Klimaneutralität für sich. Die Zeiten, sich auf die Energieversorgung aus Kohle und Erdgas zu verlassen, sind vorbei. Spätestens die massiven Energiepreissteigerungen seit 2021 haben deutlich gemacht, dass jedes einzelne Unternehmen gut beraten ist, seine Energieversorgung auf alternative Energien umzustellen. Die sächsischen IHKs sehen dringenden Handlungsbedarf. Die […]
Das Problem wird der Riemen sein. Es sei denn, jemand hat irgendwo das verheißungsvolle Material für diesen Superriemen schon entwickelt. Dann könnte es mit dem Bendix’schen Höhenwindrad in Leipzig tatsächlich klappen, für das sich Leipzigs OBM und die Ratsversammlung so begeistern. „Im Verlauf der Wirtschaftspolitischen Stunde der Ratsversammlung am 10. März 2022 hat der Geschäftsführer […]
Die unter dem Titel „Sofortprogramm für energetische Unabhängigkeit von Russland und Stärkung der Mobilitätswende“ am 11. März gestartete Petition hat das Quorum von 50.000 Unterschriften weit übererfüllt und wird somit bald im Bundestag verhandelt. Die Petition fordert unter anderem ein Tempolimit, autofreie Sonntage, Verbote von Inlandsflügen, den Ausbau der Fahrradinfrastruktur, intensivere Nutzung der Schienen, ein […]
Es hätte nicht erst Putins Krieg gegen die Ukraine gebraucht. Aber der macht zumindest sehr deutlich, wie abhängig Deutschland von russischen Energielieferungen geworden ist. Und damit erpressbar. Und dass Deutschland schnellstmöglich die Unabhängigkeit von fossilen Energielieferungen braucht. Putins Krieg beschleunigt jetzt Entwicklungen, die überfällig sind. Das wurde schon am 8. März deutlich, als auf Einladung […]
Damit hat auch Sachsens Energieminister Wolfram Günther nicht gerechnet, dass ausgerechnet die Ergebnisvorstellung zu dieser Umfrage mitten in die Zeit des von Wladimir Putin entfesselten Ukraine-Krieges und damit der forcierten Debatte um die deutsche Energieabhängigkeit fällt. Denn befragt wurden die Sachsen zur Akzeptanz der Erneuerbaren schon im September 2021. Im Dezember hatte das sächsische Energieministerium […]
Neues Jahr, altes Problem: Die Pandemie geht weiter, die Omikron-Variante des Coronavirus greift in Deutschland um sich und wegen unsicherer Datenlage hat Sachsen seine Notfallverordnung um mehrere Tage verlängert – sie war ursprünglich bis 9. Januar befristet. Außerdem: Die Vielzahl sogenannter Spaziergänge von Leugnern und Verharmlosern der COVID-19-Pandemie bringt die Polizei immer mehr an die Grenze ihrer Kräfte. Währenddessen lehnt die Bundesumweltministerin Pläne der EU-Kommission ab, unter anderem Atomkraft künftig mit grünem Gütesiegel zu adeln. Die LZ fasst zusammen, was am Dienstag, dem 4. Januar 2022, in Leipzig, Sachsen und darüber hinaus wichtig war.
Der Windenergie-Ausbau in Sachsen steht still – und benötigt dringend Unterstützung von höchster Stelle. Deswegen haben Mitglieder der Vereinigung zur Förderung der Nutzung Erneuerbarer Energien in Sachen (VEE Sachsen) e.V. einen Brandbrief an die sächsische Landesregierung übersandt. Denn ausgerechnet da, wo tatsächlich Vorranggebiete für Windkraft ausgewiesen oder in Vorbereitung sind, stellen sich Gemeinden, Bürgermeister und Bürgerinitiativen quer. Oft mit dubiosen Argumenten.
Seit Montag tagt ja in Glasgow die 26. UN-Klimakonferenz. Die Erwartungen sind gedämpft. So manche Medien waren sich schon am ersten Tag sicher, dass dabei wieder nicht das herauskommen wird, was eigentlich notwendig ist, das 1,5-Grad-Ziel zu erreichen. Weil einige Staaten scheinbar schon wieder mauern und überhaupt keine Versprechen machen wollen. Aber wieso erhoffen das alle von irgendwelchen regierenden Populisten? Warum fangen wir nicht einfach selbst an?
Beim Ausbau der Windenergie liegt Sachsen selbst im Bundesvergleich meilenweit zurück. Wäre da nicht das winzige Saarland, Sachsen wäre das absolute Schlusslicht unter den Flächenländern. Selbst in Brandenburg und Sachsen-Anhalt steht ein Vielfaches der installierten Leistung. Nur 0,2 Prozent der sächsischen Landesfläche stehen nach den aktuell geltenden Regeln für Windkraftanlagen zur Verfügung. Jetzt rollen die Verbände der Regierung den roten Teppich aus.
Alles für die Kohle. So hat auch Sachsens Regierung in den letzten Jahren agiert und sich starkgemacht dafür, dass die Braunkohlekraftwerke in der Lausitz und im Mitteldeutschen Revier länger am Netz bleiben dürfen. Eigentlich hätte sich mit der neuen Regierungskoalition ab 2019 einiges deutlich ändern sollen. Doch noch immer bremst die Regierung beim Windkraftausbau. Ein Versprechen aus dem Koalitionsvertrag ist bis heute nicht umgesetzt.
Da hat die Linksfraktion mal das Thema „Ausbau der Erneuerbaren Energien“ bei den privaten Hörnern gepackt und einen Vorschlag unterbreitet, der jeden und parallel den eigenen Geldbeutel betrifft. Mit dem heutigen Antrag könnten sich perspektivisch alle Leipziger Stadtwerke-Kundinnen und weitere Interessent/-innen am Ausbau der klimaschonenden Energiearten Wind, Sonne und Wasser beteiligen. Und dabei auch noch Geld verdienen.
„Die Natur setzt unserer Freiheit Grenzen“, hat Heiko Barske sein Buch untertitelt und damit das Dilemma zusammengefasst, in dem nicht nur unsere heutigen Politiker/-innen stecken, sondern auch unsere Manager und Ingenieure. Sein Buch bringt gut auf den Punkt, wie schwer es selbst einem Physiker und Autoentwickler fällt, das angelernte Machbarkeits-Denken zu verlassen. Obwohl es so ungefähr alles auflistet, was man zur Energiewende wissen muss.
Das meiste, was die AfD-Fraktion im Sächsischen Landtag so fragt, ist überflüssig, verkappt irgendwelche Verdächtigungen in scheinbar seriöse Fragen oder versucht diverse altertümliche Weltbilder als wissenschaftlichen Sachbestand zu formulieren. Richtig dreist war jüngst der Antrag, in Sachsen einfach mal das EEG-Gesetz abzuschaffen, weil die grauhaarigen Herren in der Fraktion immer noch der Meinung sind, es würde die Leute nur Geld kosten und nichts bringen.
Angekündigt hatten es die Stadtwerke Leipzig schon länger, dass sie ihre Anteile an Windkraft- und Solaranlagen ausbauen wollen, um ihren Strommix weiter umweltverträglich zu machen. Manchmal gibt es besondere Gelegenheiten, mit denen ein großer Schritt dazu möglich wird. So wie jetzt, da die Westsächsische Entsorgungs- und Verwertungsgesellschaft mbH (WEV) darangeht, die künftige Nutzung der Deponie Seehausen im Leipziger Norden zu planen.
Es ist ja ein ursächsisches Thema, bei dem Sachsens Regierung immer wieder versucht zu erklären, warum sie so vehement gegen jeglichen Kohleausstieg ist: das Arbeitskräftethema. Welche Folge hat das, wenn jetzt die Tagebaue und Kohlekraftwerke dichtmachen? Für die SPD-nahe Friedrich-Ebert-Stiftung haben sich jetzt Forscher der in der Schweiz ansässigen Prognos AG etwas eingehender mit dem Thema beschäftigt.
Nicht nur der Bund, auch der Freistaat Sachsen hat seit fast zehn Jahren den Ausbau der Erneuerbaren Energien mit allen Mitteln gebremst. Zehn Jahre sind eine lange Zeit, wenn ein Land eigentlich in nächster Zeit aus der Atomenergie und fast gleichzeitig auch aus der Steinkohlestromgewinnung aussteigen will. Beides Dinge, die seit fast 20 Jahren geplant sind. Aber von CDU-Regierungen mit aller Kraft ausgebremst wurden. Und trotzdem sparen die Deutschen durch die ausgebremsten Erneuerbaren. Das belegt eine neue Studie.
Überfordert war Sachsens Landwirtschaftsminister Thomas Schmidt (CDU) von seinem Amt von Anfang an. Im Grunde hat er das komplette Umweltressort in seinem Ministerium in den vergangenen fünf Jahren auf Stillstand gestellt. Der Diplom-Agraringenieur hat sich auch nicht einmal bemüht zu verstehen, was er da eigentlich für Aufgaben gehabt hätte. Ein Interview des MDR mit dem Überforderten machte es am Dienstag, 30. Juli, nur allzu deutlich.
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier hat am Donnerstag, 18. Juli, die 20 Sieger des Wettbewerbs „Reallabor der Energiewende“ im Rahmen des 7. Energieforschungsprogramms der Bundesregierung bekannt gegeben. Mit der Bekanntgabe ist auch eine Projektförderung von insgesamt 100 Millionen Euro vorgesehen. Darunter ist auch ein ganz zentrales Projekt im Raum Leipzig, an dem die VNG beteiligt ist, der „Energiepark Bad Lauchstädt“. Ein Baustein für eine Zukunft ohne Kohle.
Es ist erstaunlich: Marco Böhme, klimaschutzpolitischer Sprecher der Fraktion Die Linke im Sächsischen Landtag, sieht tatsächlich in der MIBRAG ein kluges Unternehmen. Und das nur, weil MIBRAG-Geschäftsführer Armin Eichholz dem MDR im Interview erzählt, man wolle nach dem Kohleausstieg noch mit genauso vielen Mitarbeitern tätig sein wie heute. Halt in anderen Geschäftsfeldern.
Auch für viele Wähler in Sachsen stimmt die SPD in der sächsischen Regierungskoalition viel zu oft mit der CDU, obwohl etliche ihrer Projekte aus dem Koalitionsvertrag am Widerstand der Konservativen gescheitert sind. Das tut ihr nicht gut. Auch nicht ihre stille Zustimmung zur Kohlepolitik der CDU, obwohl die Fraktion weiß, dass Sachsens Wirtschaft längst ganz andere Wege geht. Das thematisiert jetzt Jörg Vieweg, Sprecher für Energie- und Mittelstandspolitik der SPD-Fraktion.
Gegen diesen Mann sieht die komplette Bundesregierung uralt aus. Er könnte sich unter die Jugendlichen von „Fridays for Future“ mischen und wäre genau am richtigen Platz. Denn all das, was die streikenden Schüler fordern, ist seit Jahrzehnten Thema in den Büchern des Journalisten und Theologen Franz Alt. Er hat gezeigt, dass auch ein 1938 Geborener lernen kann, wenn er nur aufmerksam ist und sein Herz für das Leben entdeckt.
LEIPZIGER ZEITUNG/Auszug Ausg. 67Jens Schneider hat nicht nur die Stiftungsprofessur für die Mechanik von Werkstoffen der Photovoltaik an der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur inne, sondern ist auch Ingenieur und darüber hinaus am Fraunhofer Institut für Mikrostruktur von Werkstoffen und Systemen in Halle tätig. Seit 1994 interessiert er sich für den Zusammenhang zwischen Energieversorgung und Klima. Im großen LZ-Interview erklärt Schneider, warum der Klimawandel menschengemacht sein muss und wie aus seiner Sicht, die Energiewende aussehen muss. Gleichzeitig räumt Schneider mit Ängsten aufgrund von Versorgungslücken auf und erklärt, welche Folgen der Klimawandel für die Leipziger haben könnte.
Ein gewaltiges Problem an Kohleausstieg und Energiewende ist die Art der Debatte, die darüber geführt wird. Gerade die Verteidiger der alten, klimazerstörenden Industrien zerstören jede Debatte gern mit Bildern, die einen radikalen Technologiebruch voraussetzen und natürlich berechtigte Ängste schüren: Wenn Kohle „jetzt einfach ausgeschaltet“ wird, dann sitzen wir doch im Dunklen!? Ähnlich platt argumentierten einige Politiker auch in Katowice.
Es hätte eine spannende Geschichte werden können, wenn Sachsens Regierung ernsthaft die Energiewende ins Zentrum ihrer Wirtschaftspolitik gestellt hätte. Das hat sie aber nicht. Sie hat lieber die großen Kohlekonzerne gehätschelt und Gesetze gegen die „Verspargelung“ der Landschaft gemacht. Und die gepriesene Solarindustrie? Ausverkauft. Auch so kann man Zukunftstechnologien verlieren.
Es funktioniert. Man kann die Stromnetze so umbauen, dass sie auch mit den wechselnden Bedingungen der erneuerbaren Energien besser fertig werden. Das teilt jetzt die MITNETZ STROM mit, der Netzbetreiber im Gebiet der enviaM. Insbesondere eine neue Hochspannungsschaltanlage hat dafür gesorgt, dass 2016 wesentlich seltener zur Regulierung des Netzes eingegriffen werden musste.
Eher zurückhaltend hat das Statistische Landesamt im Dezember noch eine kleine Broschüre herausgegeben: „Erneuerbare Energien in Sachsen – Ausgabe 2016“. Es gibt sie noch. Man hat sie fast vergessen im großen Eiertanz um die Kohlekraftwerke und die Beharrlichkeit, mit der die Regierungen in Dresden und Potsdam glauben, noch bis Mitte des Jahrhunderts die klimaschädliche Braunkohle verheizen zu müssen.
2013 fragte das in Leipzig heimische Hitschfeld Büro für strategische Beratung schon einmal dieselben Fragen zur Bereitschaft der Bundesbürger, sich an Erneuerbare-Energie-Projekten finanziell zu beteiligen. Am Ergebnis hat sich im Juni 2016 eigentlich nichts geändert. Aber auch das ist eine Nachricht: Politik kann die Energiewende nicht ohne die Bürger machen. Und die wissen sehr genau, was sie wollen.
Noch stehen die Leipziger Stadtwerke ganz am Anfang eines Weges, der möglicherweise sehr lang und sehr komplex wird. Aber sie kommen nicht umhin: Nur Stadtwerke, die jetzt schaffen, sich an die künftigen Bedingungen des Energiemarktes anzupassen, werden künftig auch noch erfolgreich wirtschaften. Das ist zwar nicht ganz neu, auch bei den SWL nicht. Aber jetzt gibt es so eine Art Vision. Ein Arbeitsprogramm.
Am 10. März veröffentlichte die Sächsische Energieagentur (SAENA) mal wieder eine kleine Statistik zu den Erneuerbaren Energien in Sachsen. 2015 als Bezugsjahr. Aber die Statistik zu den Erneuerbaren Energien hängt in Sachsen noch viel weiter zurück als andere Statistiken. Eigentlich weiß man derzeit nur, wo man 2013 stand. Alles andere ist nur geschätzt.
Tut sich endlich was? Beendet Sachsen endlich seine Blockadepolitik bei den Erneuerbaren Energien? Öffnet es endlich den Weg hin zu einem Land, das den Großteil seiner Energie tatsächlich aus natürlichen Energiequellen bezieht? Der Druck kommt jetzt auch erstmals deutlicher aus der SPD-Fraktion.
Je mehr Strom aus Erneuerbaren Energien in die Netze eingespeist wird, umso öfter müssen die Netzbetreiber eingreifen, um in Überlastzeiten ganze Energieanlagen vom Netz zu nehmen. Deswegen ist die Entwicklung, die die Mitnetz Strom für 2015 zeichnet, nicht überraschend. Aber durchaus beeindruckend: 534 Mal musste die Mitnetz Strom 2015 eingreifen.
Am Freitag, 20. November, wurde im Sächsischen Landtag auch wortgewaltig über den neuen Windenergieerlass der Regierungskoalition debattiert. Er war zwar eindeutig eine Abkehr von der harten "Nein"-Linie der vorherigen CDU/FDP-Regierung. Aber an der entscheidenden Stelle ist er dafür windelweich geworden. Planungssicherheit sieht anders aus, kritisieren die Grünen.
Jetzt machen sich sogar Sachsens Statistiker Sorgen über den sächsischen Energieverbrauch. Der will einfach nicht sinken. Die Sachsen verbrauchen einfach weiter Strom, Gas, Fernwärme und Heizöl, als hätte es nie eine Energiekrise gegeben, keine steigenden Ölpreise, keine saftig erhöhten Stromrechnungen. Nicht mal die Wärmedämmung ändert was. Der absolute Energieverbrauch der privaten Haushalte in Sachsen lag 2013 um gut 17 Prozent unter dem Vergleichswert des Jahres 1991.
Das Projekt „LZ TV“ (LZ Television) der LZ Medien GmbH wird gefördert durch die Sächsische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.
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