Wenn es um moderne Datenverwaltung geht, ist Deutschland ein Dritte-Welt-Land. Was mit Entscheidungen aus den 1980er Jahren zu tun hat, die deutschen Behörden untersagen, ihre Datenbestände abzugleichen. Was wiederum unter anderem zum Ergebnis hat, dass keine Zahl so ungewiss ist wie die aktuelle Einwohnerzahl. Wie viele Einwohner/-innen Leipzig aktuell hat, weiß kein Mensch. Vielleicht irgendwas […]
Es ist schon erstaunlich, dass man bei den großen Krisen unserer Zeit, die sich alle über Jahrzehnte angebahnt haben, immer wieder das Gleiche erlebt: Man kann die Lösungen benennen, kann es den aktiven Politikern ins Stammbuch schreiben – doch die handeln nicht und riskieren, dass die Krisen sich tatsächlich bis zu jenem Punkt entwickeln, an […]
Nach dem Landesamt für Statistik hat auch das Leipziger Amt für Statistik und Wahlen die neuesten Zahlen zu Geburten und Sterbefällen im ersten Halbjahr 2024 veröffentlicht. Auf den ersten Blick scheint an den Zahlen nichts Besonderes zu sein. Sie liegen ungefähr auf dem Niveau des Vorjahres, bedeuten also erst einmal keinen weiteren Absturz. Aber die […]
Es wird zwar jede Menge geschrieben über die gewollte Gleichberechtigung von Mann und Frau in der Partnerschaft und die gerechte Teilung in die Kinderbetreuung. Und viele junge Paare möchten das auch leben. Aber die Wirklichkeit sieht anders aus. Denn die meisten Jobs machen ein solches Betreuungsmodell fast unmöglich. Und eine aktuelle Studie bestätigt jetzt die […]
Der letzte sächsische Ministerpräsident, der sich tatsächlich mit dem Thema Demografie beschäftigt hat, war Georg Milbradt. Seine Nachfolger haben das Thema völlig vernachlässigt, obwohl es die Grundlage für alles ist: Ohne fleißige und gut gebildete Bürger ist kein Freistaat zu machen. Dumm nur, wenn diese Bürger gar nicht erst geboren werden. Gerade ist Sachsen dabei, […]
Die Wehrpflicht für junge Menschen wieder einzuführen, ist nicht nur ungerecht, sondern unverantwortlich, stellte Marcel Fratzscher, Präsident des DIW Berlin, am 28. Juni in einer Kolumne in der „Zeit“ fest. In der es nicht nur um den Vorstoß von Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius ging, die Wehrpflicht wieder einführen. „Was manche begrüßen, ist für junge Menschen jedoch […]
Die Zahlen bedeuten keine Entspannung, auch wenn die Berechnungen nach dem Zensus 2022 nun für Leipzig 20.000 Einwohner weniger bedeuten, als zuvor amtlich ausgewiesen. Denn dadurch wird noch deutlicher, welch schlechte Performance der Wohnungsbau in Leipzig tatsächlich seit Jahren hinlegt. Denn mit diesem jetzt amtlich gestrichenen Einwohnern wäre die Wohnungsnot in Leipzig noch eine ganze […]
Die nach Corona so drastisch gesunkenen Geburtenzahlen auch in Leipzig haben ganz verschiedene Folgen für das Netz der Kindertagesstätten in der Stadt. Einige ältere, nicht mehr sanierungswürdige Einrichtungen können geschlossen werden, größere Einrichtungen können die Kinderzahl senken. Aber gleichzeitig taucht das Problem auf, dass das Kita-Personal nach Anzahl der betreuten Kinder finanziert wird. Und auf […]
Es ist auch nur eine Hochrechnung. Aber die am Dienstag, dem 9. April, veröffentlichte neue Bevölkerungsvorausberechnung zeigt, wie sich Deutschland in den nächsten Jahren weiter verändern wird. Und eben nicht nur Deutschland, sondern auch die einzelnen Bundesländer. Und während der Süden weiter Bevölkerungswachstum verzeichnen wird, wird ein Bundesland wie Sachsen schrumpfen. Mit zwei Ausnahmen. „In […]
Im Sachsenmonitor werden seit 2017 vor allem die Befindlichkeiten der Sachsen abgefragt, viele Meinungsfragen zur persönlichen Zufriedenheit der Bürgerinnen und Bürger, zu Fragen der Gerechtigkeit, zur gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit oder zur Einschätzung der Demokratie und zu Verschwörungstheorien. Aber es wird auch ein Meinungsbild zu Wirtschaftsfragen und zur Bevölkerungsentwicklung erhoben, das sich regional auswerten lässt. Was Andrea […]
Nicht nur in Leipzig sinken seit einigen Jahre die Geburtenraten. Das Phänomen erleben auch andere deutsche Großstädte. Und nicht nur die. Die Demografie-Forscher/-innen rätseln, woran das liegen könnte. Sind es – wie das Amt für Statistik und Wahlen vermutet – „multiple Krisen und Unsicherheiten im gesellschaftlichen Umfeld“, die junge Paare ihren Kinderwunsch unterdrücken lassen? In […]
„Wo bleiben die Kinder?“ Diese Frage stellte sich Andrea Schultz und widmete ihr einen ihrer Beiträge im neuen Quartalsbericht Nr. 4 für 2023. Denn eine Zahl hatte dann doch auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Amt für Statistik und Wahlen geschockt: „Im Jahr 2023 wurden in Leipzig nur 4.900 Kinder geboren. Das ist der niedrigste […]
Ist das menschliche Leben berechenbar? Kann man alles planen? Irgendwie wohl nicht. Zumindest zeigt sich immer wieder, dass eine Gesellschaft für eine Planung auch nur übers Jahr hinaus viel zu komplex ist. Was Leipzig gerade beim Thema Kita-Plätze spürt. Am 13. März war das ein schönes Diskussionsthema in der Ratsversammlung, denn aktuell verzeichnet Leipzig etwas, […]
Leipzig wächst. Auch trotz all der Probleme für junge Leute und Menschen mit niedrigen Einkommen, in der Stadt noch eine bezahlbare Wohnung zu bekommen. Im Herbst sah es noch ganz so aus, als würde Leipzig stagnieren. Eine Softwareumstellung im Einwohnermeldeamt sorgte für Lücken in der Datenerhebung und aufkommende Zweifel, ob das Leipziger Bevölkerungswachstum so anhält. […]
Die neue Beitragsreihe „Analysen zur Stadtgesellschaft“ des Amtes für Statistik und Wahlen nimmt ab sofort zentrale Entwicklungen in Leipzig sowie deren Hintergründe in den Blick. Die ersten beiden Beiträge dazu sind jetzt über www.leipzig.de/statistik abrufbar. Auftakt der neuen Reihe bilden zwei Analysen zu ganz unterschiedlichen Themen: Im Beitrag „Migrantinnen und Migranten in Leipzig 2022“ wird […]
Das Drama nimmt seinen Lauf. So könnte man die Meldung des Statistischen Landesamtes vom 5. September überschreiben. Denn das hat jetzt einmal vorgerechnet, wie viele Arbeitskräfte Sachsen allein in den nächsten sieben Jahren verloren gehen werden. Am 31. Dezember 2022 hatten 1.649.504 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte ihren Arbeitsplatz im Freistaat Sachsen. Das durchschnittliche Alter dieser Beschäftigten betrug […]
Der letzte sächsische Ministerpräsident, der das Thema Demografie noch ernst genommen hat, hieß Georg Milbradt. Seine Nachfolger interessieren sich nicht wirklich dafür, wie sich die Lebenswelten der Sachsen immer weiter auseinander entwickeln. Sie haben keine Rezepte für die ländlichen Räume. Und die Probleme der Großstädte interessieren sie auch nicht. Schon gar nicht die von Leipzig, […]
Bevor Leipzigs Statistiker die neue Bevölkerungsvorausberechnung vorlegen, diskutieren sie im am Montag, dem 17. April, vorgestellten Quartalsbericht die Tücken, die auftauchen, wenn man die Bevölkerungsentwicklung in Leipzig voraussagen möchte. Immerhin warten lauter Ämter in der Stadt auf Zahlen, mit denen sie irgendwie planen können. „Die Leipziger Bevölkerungsvorausschätzung 2019 prognostiziert die Einwohnerentwicklung der Stadt Leipzig in […]
Ganz so als müsste das so sein, meldete das Statistische Landesamt am Donnerstag, dem 9. Februar: „Sachsens Einwohnerzahl voraussichtlich spätestens ab 2034 unter 4 Millionen. In Sachsen werden laut der 15. koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung (15. kBV) des Statistischen Bundesamtes im Jahr 2070 zwischen 3,1 Millionen und 3,9 Millionen Personen leben.“ 2070? Wer kommt nur auf die […]
Nehmt den jungen Menschen die wirtschaftliche Sicherheit bei der Familiengründung, und ihr bekommt ein massives demografisches Problem. So kann man die jüngste Karte im Nationalatlas, die das Leibniz-Institut für Länderkunde (IfL) veröffentlicht hat, auch interpretieren. Und längst rächen sich nicht nur die falschen wirtschaftlichen Entscheidungen der 1990er Jahre, auch wenn der Osten beim jungen Berufsnachwuchs […]
Mit „Werte der deutschen Heimat“ ging es 1957 los in dieser Reihe komprimiert vorgestellter Landschaften in Deutschland. Inzwischen heißt die Reihe „Landschaften in Deutschland“ und mit „Zwischen Lommatzsch und Wilsdruff“ liegt jetzt der 83. Band vor. Er entführt seine Leser in ein sächsisches Ländchen, das meistens übersehen wird, wenn die großen touristischen Destinationen gepriesen werden. […]
Nachdem sich schon der erste Quartalsbericht 2022 für Leipzig intensiv mit der Suburbanisierung rund um Leipzig beschäftigt hat, arbeitet sich im neuen Quartalsbericht 2/2022 Jens Vöckler durch ein Thema, das derzeit einen Teil der Stadtspitze gehörig um den Schlaf bringt: den verstärkten Wegzug von Familien mit Kindern ins Leipziger Umland. Die Einwohnermeldestatistik gibt dazu jede […]
Leipzig wächst wieder. Oder schon wieder. Es ist derselbe Effekt wie im Corona-Jahr 2020: Bis zum Sommer schien auch Leipzig wie alle anderen sächsischen Landkreise und kreisfreien Städte an Bevölkerung zu verlieren, stand ein für Leipzig zumindest seit zwei Jahrzehnten ungewohntes Minus von 342 Einwohner/-innen unterm Strich. Doch mit dem Beginn des Herbstes steigt auch die Bevölkerungszahl wieder.
Am 7. Oktober legte das Statistische Landesamt die jüngsten Hochrechnungen zur Entwicklung der Schülerzahlen in Sachsen vor. Zahlen, die auch bestätigen, wie enorm der Druck in Leipzig ist, weitere Schulen zu bauen. Denn in Leipzig endet der Anstieg der Schülerzahlen nicht schon 2025/2026, sondern frühestens 2035/2036.
Beschäftigt sich jetzt auch das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) mit Demografie? Ist das nicht das Arbeitsgebiet des ebenso in Leipzig heimischen Leibniz-Instituts für Länderkunde? Am 6. Juli jedenfalls schickte das UFZ eine entsprechende Meldung an DPA, das die neue Null-Meldung gleich an alle großen Medien lancierte. Die Redaktionen selbst wurden erst am 7. Juli beschickt. Und es steckte wirklich nicht mehr drin. Im Corona-Jahr kamen vor allem die Wanderungen der jungen Menschen zum Erliegen. Was nur beiläufig im Text zu lesen ist.
Der Mensch ist ein widersprüchliches Wesen. Er ist zu genialen Erfindungen, Vernunft und Solidarität genauso fähig wie zur größten Bosheit und Dummheit, zu Aberglaube und Ignoranz. Er kann die Klügsten unter sich bewundern und gleichzeitig die größten Egomanen an die Macht wählen. Und so stecken wir mittendrin im Dilemma einer doppelten Überbevölkerung. Wenn wir es jetzt klug anstellen, kommen wir mit zwei blauen Augen davon, meint Reiner Klingholz.
„Demografischer Wandel“, das klingt so harmlos wie Klimawandel, Kulturwandel oder Meinungswandel. Aber der Begriff verharmlost die Folgen einer Politik, die den Menschen aus dem Blick verloren hat und eine Gesellschaft nur noch nach ökonomischen Prämissen gestaltet. Aber die auf Effizienz getrimmte Zeitökonomie stiehlt den Menschen nicht nur Freizeit und Lebenszeit. Sie macht Menschsein selbst zur Ware. Mit dramatischen demografischen Folgen.
Einige Monate lang sah es so aus, als würde die Corona-Pandemie das Leipziger Bevölkerungswachstum komplett ausbremsen. Aber zum Jahresende gab es dann doch noch einen deutlichen Aufwärtstrend in der Bevölkerungsentwicklung. Zum 31. Dezember verzeichnete das Leipziger Melderegister 605.407 Menschen in Leipzig. Das sind 3.739 Einwohnerinnen und Einwohner mehr als zum Stichtag 31. Dezember 2019.
Reihenweise fragten ja deutsche Medien – so wie der „Spiegel“ – „Warum Sachsen?“. Warum sind ausgerechnet sächsische Landkreise jetzt die absoluten Hotspots bei Corona-Infizierten in Deutschland? Könnte es sein, dass das etwas mit den AfD-Wahlergebnissen zu tun hat? Auf die Idee kann man schon kommen, wenn man die Nähe von AfD und „Querdenkern“ betrachtet. Aber kann es nicht auch sein, dass ein ganz sachlicher Grund dahintersteckt? Einer, der etwas mit den Wanderungsbewegungen der jungen Ostdeutschen zu tun hat?
Statistiker sind kühle Rechner, aber keine Hellseher. Sie wissen nicht, wie sich die Welt in den nächsten Jahren verändert. Aber trotzdem wünscht sich die Politik immer neue, möglichst belastbare Prognosen für die Zukunft. Obwohl diese Prognosen tückisch sind. Sie suggerieren eine Aussage über die Zukunft, die aber nur aus Daten der Vergangenheit geschlussfolgert wird unter der seltsamen Annahme: Es geht immer so weiter.
Am Donnerstag, 10. September, veröffentlichte das Berlin-Institut eine neue Studie zum Zustand der Deutschen Einheit: „Vielfalt der Einheit“. Sie geht zwar nicht auf die emotionalen und kaum auf die sozialen Folgen der 30 Jahre ein, dafür sehr auf die demografischen. Und die meisten Deutschen bleiben eben nicht an Ort und Stelle, wenn die Wirtschaft sich verändert. Sie wandern. Und verzichten auch aufs Kinderkriegen.
Sachsen-Anhalt – das ist das so oft übersehene 2-Millionen-Einwohner-Bundesland zwischen Sachsen und Niedersachsen. Ein für den Osten eigentlich sehr typisches Bundesland mit massiven Bevölkerungsverlusten in den ländlichen Räumen, ein paar wenigen Wachstums-Hotspots und der großen Zukunftsfrage: Wo sollen die künftigen Bewohner eigentlich herkommen? Der Frage ist jetzt in einer Studie das Institut für Länderkunde nachgegangen.
Man mag die Modelle kritisieren, die die deutschen Wirtschaftsinstitute so nutzen, um ihre Prognosen in die Zukunft zu berechnen. Sie sind viel zu schematisch, um die Komplexität von Wirtschaft oder gar die Wechselbeziehungen mit Politik und Demografie tatsächlich abzubilden. Aber manchmal kommt da doch so ein Körnchen Wirklichkeit durch. Das IWH in Halle hat jetzt mal so ein bisschen mit Kohleausstieg, Klimapaket und Demografie herumgerechnet.
Zu unserem Beitrag „Eine Studie für Thüringen zeigt, was das Fehlen junger Frauen für Folgen für die Demokratie hat“ brachte Leser „Olaf“ mal wieder einen seiner gepfefferten Kommentare. Diesmal spitzte er sich in der Frage zu: „Ist es nicht vielmehr so, dass vorwiegend junge Männer hierher kommen? Hat da jemand Probleme mit dem wirklichen Leben?“ Zwei sehr suggestive Fragen. Aber die Antwort lautet in beiden Fällen: Nein. Auf zu den Fakten.
Wie sagte doch Katja Salomo, Gastforscherin am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB), so schön knapp und deutlich? – „Demografie ist unerbittlich.“ Da können Politiker herumeiern und Purzelbäume schlagen – das Thema holt sie ein, ob sie wollen oder nicht. Und wenn es über desaströse Wahlergebnisse ist. Und auch im Jahr 2019 geht die demografische Entwicklung in Sachsen unerbittlich weiter.
Der Rechtsrutsch bei den Wahlen in Ostdeutschland hat mehrere Ursachen. Eine aber wird fast immer negiert, obwohl sie seit Jahren offen zutage liegt. Seit den Tagen von Sachsens Ministerpräsident Georg Milbradt (CDU), der mit seiner Demografie-Karawane durchs Land zog und wenigstens versuchte herauszufinden, was der demografische Erdrutsch im Osten seit 1990 eigentlich für Folgen hat. Und wie man damit umgehen müsste. Seit seinem Rücktritt 2008 verschwand das Thema völlig aus der sächsischen Landespolitik.
Am Gelde hängt, zum Gelde drängt doch alles, könnte man in freier Interpretation nach Goethe sagen, wenn man das studiert, was das Berlin-Institut „Teilhabeatlas Deutschland“ nennt und am Donnerstag, 22. August, in Berlin vorgestellt hat. Das Original von Goethe klingt freilich so: „Nach Golde drängt, Am Golde hängt / Doch alles. Ach wir Armen!“ Als hätte er geahnt, was aus einem Land wird, in dem Geld Politik macht. Ziemlich notdürftige, wie man meinen könnte.
Am Montag, 12. August, haben wir uns ja etwas kritischer mit der neuesten „Studie“ des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln zu den „abgehängten Regionen“ Deutschlands beschäftigt. Am selben Tag stellte der Neuland 21 e. V. in Berlin seine Studie vor, wie man die Dörfer abseits der urbanen Zentren vielleicht retten könnte. Denn eins ist Fakt: Mit den üblichen alten Gießkannen funktioniert das nicht. Die ländlichen Räume müssen sich völlig neu erfinden.
Horst Seehofer will jetzt endlich Heimatminister sein, meinten die einen, die anderen schwärmten gleich mal wieder von „Milliarden gegen Leerstand, Funklöcher und arme Kommunen“ (Zeit) oder meinten gar „Seehofer verspricht aktiveren Staat“ (Spiegel). Alles nur, weil Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) in dieser Woche den neuen „Deutschlandatlas“ vorlegte, der in 56 Karten zeigt, wie tief gespalten Deutschland ist.
Seit einiger Zeit untersucht das in Leipzig ansässige Leibniz-Institut für Länderkunde die auseinanderdriftenden Entwicklungen zwischen boomenden Großstädten und abgehängten ländlichen Regionen. Der Forschungsbereich nennt sich „Multiple Geographien regionaler und lokaler Entwicklung“. In der aktuellen Debatte über abgehängte Regionen plädiert IfL-Direktor Sebastian Lentz nun für eine stärkere Fokussierung auf die individuellen Entwicklungspotenziale von strukturschwachen Räumen.
„Henrik Müller ist Professor für wirtschaftspolitischen Journalismus an der Technischen Universität Dortmund. Zuvor arbeitete der promovierte Volkswirt als Vizechefredakteur des manager magazin“, teilt der „Spiegel“ über seinen Kolumnisten mit, der in seinen „Spiegel“-Kolumnen das demonstriert, was man als marktkonforme Wirtschaftslehre bezeichnen kann. Dabei kommt ab und zu so etwa heraus wie am 23. Juni die Kolumne „Die Städte verstopfen, die Dörfer veröden“.
Am Freitag, 5. April, veröffentlichte das Berlin-Institut seine neue Studie zur demografischen Entwicklung in Deutschland. Das Fazit lässt sich eigentlich auf den Punkt bringen: Die Politiker sind ratlos. Sie doktern nur an Symptomen herum, ignorieren aber noch immer die Prozesse, die das Land gründlich verändern. Auch den Osten, der massiv überaltert. Dafür wird Leipzig wohl weiter wachsen, bis hier 700.000 Menschen wohnen.
Manchmal muss man es ja den Blitzmerkern in unserer neueren politischen Landschaft einfach amtlich unter die Nase reiben: „Am 31. Dezember 2017 lebten im Freistaat Sachsen 4.081.308 Einwohner. Das sind 475 bzw. 0,01 Prozent weniger als Ende 2016. Die Einwohnerzahl der Deutschen ist um 14.581 Personen bzw. 0,4 Prozent gesunken. Dagegen stieg die Zahl der in Sachsen lebenden Ausländer um 14.106 Personen bzw. 8,2 Prozent.“ Die einen halten das in ihrer Kartoffelweltsicht für eine „Flüchtlingskrise“. Aber es ist viel schlimmer: Es ist eine demografische Falle.
Sachsen ist ein Land in der Klemme. Statistisch ist das alles längst bekannt. Doch die zum Teil bittere Wahrheit wurde immer wieder durch regierungsamtliche Schönfärberei weggeredet. Auch deshalb hat sich schleichend das Gefühl verbreitet, dass dieser Politik nicht zu trauen ist. Und die aktuelle Umfrage der "Sächsischen Zeitung" thematisiert diesen Unmut nun auch erstmals in einer der sächsischen Regionalzeitungen. Und bestätigt damit die Kritik der SPD.
„IfL entwickelt Tool für genauere Bevölkerungsprognosen“, meldete das Institut für Länderkunde am Montag, 4. Dezember, und machte damit wieder auf etwas aufmerksam, was derzeit die ganze deutsche Politik beschäftigen müsste. Denn das komplette Land scheint in Bewegung – die ländlichen Regionen werden einsam, die Städte sind auf den Zuwachs nicht eingestellt. Da könnte ein besseres Werkzeug helfen, finden die Geografen vom IfL.
Am Dienstag, 14. November, gab es im Schloss Hartenfels in Torgau einen Projekttag Demografie. Da stellte das Institut für Länderkunde die Ergebnisse einer kleinen Demografie-Studie zum Landkreis Nordsachsen vor. Die der Landkreis natürlich aus gutem Grund bestellt hat: Man braucht belastbare Zahlen, um die richtigen Weichen für die Zukunft zu stellen. Wir haben Landrat Kai Emanuel (parteilos) mal gefragt, wie er das sieht.
Leipzig wächst. Doch wie wirkt sich das auf den angrenzenden Landkreis Nordsachsen aus? Wie entwickeln sich die Regionen in unmittelbarer Nachbarschaft der Großstadt? Und wie verändern sich diese Entwicklungsprozesse, je weiter man in den ländlichen Raum vordringt? Um diese und weitere Fragen zu beantworten, hat der Landkreis eine wissenschaftliche Untersuchung demografischer Tendenzen beim Leipziger Leibniz-Institut für Länderkunde (IfL) in Auftrag gegeben.
Sachsen schrumpft wieder. Nachdem der Freistaat von 2014 auf 2015 offiziell wieder einen Einwohnerzuwachs von 30.000 hatte, weisen die jüngsten Zahlen des Statistischen Landesamtes für September 2016 darauf hin, dass der kurze Schub durch die Aufnahme von Asylsuchenden ausgereizt ist. Die offizielle Einwohnerzahl ging von 4,084 auf 4,080 Millionen zurück. Es dominiert wieder die demografische Entwicklung von vor dem Sommer 2015.
Wann kam eigentlich diese Diskussion um die Nesthocker auf? Junge Leute, die nicht gleich mit 18 zu Hause ausziehen, wegziehen und sozusagen flügge werden? War es ein besoffener Soziologieprofessor? Ein publicity-versessenes Mietportal? Oder gar eine pr-trunkene Mietautobude? Jedenfalls wird über das Phänomen auch von ernsthaften Forschern geredet. Von denen des Leibniz-Instituts für Länderkunde (IfL) zum Beispiel.
Wenn es um das Älterwerden der deutschen Bevölkerung geht, dann geraten Politik und Versicherungen leicht in den Alarmmodus. Oder den Sirenenmodus: Alle machen Lärm, verbreiten Angst. Aber an den Ursachen ändert sich nichts. Mit aktuellen Zahlen meldet sich jetzt der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) e.V. zu Wort: Sachsen altert zu schnell ist das Motto.
Am Samstag, 10. September, war Weltsuizidtag. Es gab wieder die üblichen Mahnungen und die Statements der Verbände, die davor warnen, das Phänomen medial auszuschlachten. Aber nach wie vor differieren die Zahlen zu Suiziden in Deutschland. Das könnte sehr viel mit Politik und auch Armut zu tun haben, vermutet Susanne Schaper, gesundheitspolitische Sprecherin der Linksfraktion im Landtag.
Der Feriensommer ist eigentlich eine gute Zeit, nicht nur mit sommerlicher Reiselust durchs Land zu fahren und sich mal auszuklinken aus der Politik-Mühle in Dresden. Aber der Vorsitzende der Linksfraktion im Landtag, Rico Gebhardt, wollte die Zeit doch lieber nutzen, um mal zu sehen, was in den Landkreisen stockt und klemmt und den Bach runtergeht. Denn das ist ja das Problem der sächsischen Landkreise.
Wenn Wirtschaftstheoretiker zu Soziologen werden, dann kommt ungefähr das dabei heraus, was Steffen Müller vom Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) jetzt in Zusammenarbeit mit der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg herausbekommen hat. Die Studie war den möglichen Ursachen von Jugendarbeitslosigkeit gewidmet. Und dann so etwas: Es menschelt.
Nicht nur bei Infrastrukturen macht das völlig gegenläufige Entwicklungsmuster sächsischen Kommunen zu schaffen: die ländlichen Regionen bluten aus, einige städtische Wachstumspunkte ragen rot aus dem Meer der blauen Trauer. Das macht logischerweise auch den Wohnungsgenossenschaften zu schaffen. Am Donnerstag, 23. Juni, haben sie eine Studie zu dem Thema vorgestellt.
Wenn man Politikern so zuhört, dann ist es immer wieder ganz schrecklich, dass unsere Gesellschaft immer älter wird, regelrecht zu vergreisen scheint. Aber irgendetwas kann in der Betrachtung nicht stimmen. Denn wenn immer mehr Menschen 80, 90, 95 Jahre alt werden, heißt das ja auch, dass sie vorher länger fit waren. Und arbeitsfähig, oder? - Frische Zahlen aus Sachsen.
Siehe da: Da lagen wir also mit den 13 Milliarden Euro Steuereinnahmen für Sachsen gar nicht daneben. Am Dienstag, 10. Mai, hat Finanzminister Prof. Dr. Georg Unland die Ergebnisse der Mai-Steuerschätzung für Sachsen vorgestellt. Für den sächsischen Staatshaushalt sind im laufenden Jahr Steuereinnahmen von rund 13,01 Milliarden Euro zu erwarten.
Bevor am heutigen Mittwoch, 20. April, auch die Stadt Leipzig ihre neue Bevölkerungsprognose vorlegt, hat am Dienstag, 19. April, Innenminister Markus Ulbig das Kabinett über die Ergebnisse der „6. Regionalisierten Bevölkerungsvorausberechnung für den Freistaat Sachsen bis 2030“ informiert. Dabei glaubt jetzt sogar die Staatsregierung endlich, dass Leipzig auf 600.000 Einwohner anwächst.
Dass in Sachsen die Zahl der angemeldeten Gewerbe im Jahr 2015 von 171.587 auf 171.031 sank, das haben wir eben gerade schon berichtet. Auch dass es erstmals seit Jahren mit einem leichten Rückgang der Erwerbstätigenzahl einherging. Und dass vor allem im Baugewerbe deutlich mehr Betriebe abgemeldet als angemeldet wurden. Und natürlich hat das mit der oft und gern beschworenen „demografischen Entwicklung“ zu tun.
Man darf durchaus ein wenig nervös werden, wenn man die demografischen Entwicklungen derzeit in Sachsen und anderswo betrachtet. Leipzigs Bevölkerungswachstum gehört ja dazu. Aber es ist nicht ganz so einzigartig, wie es mit Blick auf die Wachstumsraten oft scheint. Alle europäischen Staaten haben dieselben Probleme. Und ignorieren sie mit aller Macht.
Die Diskussion hatte Leipzig schon einmal vor Jahren: Sollten Asylsuchende in der Stadt ihre Bedarfe nun in Sachleistungen bekommen oder in Geld? Das ist nicht einmal eine finanzielle Frage, aber wohl eine der Achtung vor Menschen. So dass es zumindest eine echte Kopfnuss ist, warum Leipzigs CDU-Fraktion gerade jetzt beantragt, Asylbewerbern wieder Sachleistungen statt Geld in die Hand zu drücken.
Das Berlin-Institut brachte es am 26. Januar auf eine griffige Formel: "Der Osten wird zum Einwanderungsland". In der Studie "Der Osten auf Wanderschaft" hat sich das Institut einmal mit den demografischen Veränderungen in Ostdeutschland beschäftigt - zwar nur mit den Zahlen von 2008 bis 2013 (haben die keine neueren?), aber auch die machen schon deutlich, dass die neuen Bundesländer auch eine neue Politik brauchen.
Da nun zu unserem jüngst hier veröffentlichten Beitrag zum Wachstum der Stadt Leipzig die Frage aufkam "Ja, wie ist das dann aber mit der Region drumherum? Gibt es da Zahlen?" Natürlich gibt es die. Für das Bundesland Sachsen sogar geballt auf einer Website, in die die Landesstatistiker alle Zahlen zur demografischen Entwicklung einpflegen: Das ist der Demografiemonitor. Die grüne Farbe darf einen dabei nicht irritieren.
Während Leipzigs Statistiker noch grübeln darüber, wie man nun die nächste Bevölkerungsprognose für Leipzig berechnen könnte, haben ihre Dresdner Kollegen am Freitag, 27. November, schon ein Ergebnis vorgelegt. Sie sagen für Dresden ein Wachstum von aktuell 542.289 auf 580.500 Einwohner im Jahr 2025 voraus. Und auch in Dresden rechnet man nur damit, dass Frauen im Schnitt noch 1,5 Kinder bekommen.
Die letzte Bevölkerungsprognose des Freistaats Sachsen stammt aus dem Jahr 2011. Wer sich erinnert: Auf dieser Prognose bauten sämtliche Kürzungspläne auf, die die damalige CDU/FDP-Regierung für den sächsischen Staatsapparat beschloss. Die Prognose sah bis 2025 einen Rückgang der sächsischen Bevölkerung auf 3,65 bis 3,78 Millionen Einwohner voraus. Das Besondere an der Prognose: Sie erwies sich schon im nächsten Jahr als völlig falsch.
Es ist das 25te. Und Leipzigs Statistiker sind mächtig stolz: Seit 1991 geben sie jedes Jahr ein "Statistisches Jahrbuch" für die Stadt Leipzig heraus, jedes voller Zahlen, die einem alle schon irgendwie bekannt vorkommen, wenn man das 250-Seiten-Werk in die Hand bekommt. Immerhin stammen die meisten Zahlen aus dem Vorjahr. Und auch das scheint schon wieder Äonen her zu sein.
Gäbe es in Sachsen so etwas wie einen Demografieminister oder eine Demografieministerin, dann würde dieser Job einer voller Schweißausbrüche sein. Oder voller Hosianna-Erlebnisse, wenn dieser Ministerposten auch zu echten Entscheidungen führen dürfte. Aber Sachsens Regierung weigert sich bis heute, die drängendste Aufgabe im Land auch mit Geld und Personal zu untersetzen. Ergebnis ist eine schleichende Katastrophe.
Die demografische Entwicklung in Sachsen hat Folgen. Und es sieht nicht so aus, als hätte die sächsische Regierung ein Rezept gefunden, dem gegenzusteuern. Jetzt versucht die Linksfraktion mit einem Antrag „Landesoffensive für eine bedarfsgerechte, flächendeckende und gut erreichbare medizinische Versorgung in Sachsen“ in Sachen Ärzteversorgung eine Kursänderung zu bewirken.
"Nur noch München und Stuttgart vor Dresden: Großstadtranking der SGB II-Quoten (Hartz IV)". Da staunt auch Paul M. Schröder vom Bremer Institut für Arbeitsmarktforschung und Jugendberufshilfe (BIAJ). Geht's Dresden wirklich so gut? Oder gar Leipzig, das sich in dieser Statistik ebenfalls unaufhörlich nach oben arbeitet? Der letzte Platz in diesem "Ranking" ist schon seit 2006 Geschichte.
Muss man sich um Dresden Sorgen machen? Immerhin meldet das Statistische Landesamt am 12. November erstmals einen Bevölkerungsrückgang für die sächsische Landeshauptstadt von Dezember 2014 zum März 2015 um 323 Personen. Fliehen die Dresdner jetzt aus der Hauptstadt der Pegidisten?
Eigentlich hatte die IHK zu Leipzig am Dienstag eingeladen, um den neuen Handelsatlas für die Region Leipzig vorzustellen. Oberbürgermeister, Bürgermeister und zuständige Amtsleiter/innen waren gekommen und bekamen eine Lehrstunde in Sachen Demografie. Denn dass die jungen Menschen scharenweise aus den ländlichen Regionen der Republik fliehen, hat auch mit dem täglichen Einkauf zu tun.
Leipzig freut sich über jedes Jahr mit steigenden Bevölkerungszahlen und Geburten. Der OBM strahlt und malt schon mal die 600.000 an die Wand. Aber die demografische Entwicklung in Sachsen hat Folgen. Und einige davon lassen sich nicht mehr reparieren, weil nicht nur die Kinder fehlen, sondern auch die Fachkräfte. Beispiel Oschatz. Am 29. Oktober schrieb OBM Andreas Kretschmar (parteilos) einen bewegenden Brief.
Für Statistiker ist es so eine Art Löffelbiscuit: Am 26. Oktober sammelten Sachsens Landesstatistiker mal alle Zahlen zu Mehrlingsgeburten im Land zusammen. Bis 2013 sah es so aus, als würde der Freistaat da von Rekord zu Rekord rennen: 614 Mehrlingsgeburten - das war einsame Spitze seit 1990. Beinah wie die Geburtenzahl an sich.
Die Zahlen geistern schon eine ganze Weile durch die Diskussion: Wie viel Zuwanderung braucht Deutschland eigentlich, um nicht in wenigen Jahrzehnten zu vergreisen und zu einem Land zu schrumpfen, in dem die Arbeitskräfte fehlen? Die SPD-nahe Friedrich-Ebert-Stiftung hat nun mal das ifo Institut beauftragt, sich mit diesem demografischen Aspekt der Zuwanderung zu beschäftigen.
An dieser Stelle haben wir in den letzten Monaten mehrfach über den Einwohnerzuwachs in Sachsen seit Frühjahr 2014 berichtet. Die sächsischen Landesstatistiker lassen sich bei so etwas immer eine Menge mehr Zeit. So ungefähr zehn Monate. Jetzt bestätigen sie offiziell: Der Freistaat verliert nicht mehr, er wächst wieder.
Wo hat denn nun die deutsche Zuwanderungsdebatte ihren Knacks? Erst bei den Nixmehrmerkern in der ostsächsischen Provinz? Bei überforderten Landesministern? Nein. Der Knacks sitzt viel weiter oben in der deutschen Regulierungsmaschine, die die Bevölkerungszahl so zu regulieren versucht, als sei es eine Art Raumtemperatur: 80 Millionen, das scheint gerade so richtig. 81,5 geht noch. Und dann beginnt die Panik.
Das "Regjo"-Magazin, dessen 41. Ausgabe dieser Tage erschienen ist, ist so eine Art Appetizer: Die Mannschaft um Herausgeber Claus-Peter Paulus bringt es tatsächlich fertig, für jedes einzelne Heft dieses Mitteldeutschland-Magazins ein Mega-Thema zu setzen, das den Nerv der Region trifft - und dann ist es wie in der Eulenspiegelgeschichte mit dem Wirt, der für den reinen Duft aus der Küche bezahlt werden möchte.
Am 8. Juli veröffentlichte die Bertelsmann Stiftung ihre neue Bevölkerungsprognose für die Bundesrepublik. Einige Medien gaben sich da recht erschreckt, weil die Prognose bis 2030 tatsächlich einen Bevölkerungsrückgang von rund einer halben Million für Deutschland ergab - trotz Zuwanderung. Aber auch die Bertelsmann-Prognosen haben so ihre Tücken. Denn man kann zwar die Zahlen der jüngeren Vergangenheit fortschreiben in die Zukunft.
Dass Leipzig ab 1930 über 700.000 Einwohner hatte und mit Köln um Rang 4 der größten deutschen Städte nach Berlin, Hamburg und München kämpfte, dürfte den interessierten Leipzigern bekannt sein. Insbesondere nach der Wiedervereinigung Deutschlands sackte die Einwohnerzahl bis 1998 auf nahezu 437.000 ab. Seitdem geht es nach oben. Seit dem Zensus 2011 (durch den wurde die Einwohnerzahl Leipzigs stark nach unten korrigiert), geht es rasant nach oben. Die jährlichen Einwohnerzuwächse liegen bei rund 11.000 Personen.
Auch Leipzigs Statistiker sind ab und zu richtig stolz. Zum Beispiel, wenn sie ins Melderegister schauen und sehen, wie da die Post abgeht, wie sich die Leipziger Monat für Monat vermehren. Und es geht mit Volldampf auf die 560.000 Einwohner zu, stellen sie jetzt fest. Leipzig ist damit nicht nur unangefochten die einwohnerstärkste Stadt Sachsens, sondern auch eine der dynamischsten Städte Ostdeutschlands.
Auf ihre Art nahm am Freitag, 10. Juli, die sächsische Arbeitsagentur Stellung zur Zuwanderungs-Diskussion. Klar und deutlich. Denn aus eigener Kraft kann Sachsen - genausowenig wie die ganze Bundesrepublik - den Arbeitskräftebedarf der Zukunft nicht decken. Dazu werden einfach zu wenige Kinder geboren. Firmenchefs wissen das. Seit 2010 sind sie mit dem Thema konfrontiert.
Das Projekt „LZ TV“ (LZ Television) der LZ Medien GmbH wird gefördert durch die Sächsische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.
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