Iflingen ist ein Ort, der dringend etwas „gerichtet“ werden muss. Zwei Engel erhalten den Auftrag, hier ein wenig für Ordnung zu sorgen. Während der eine fest davon überzeugt ist, dass alles nach Plan verlaufen muss, beginnt der andere plötzlich zu zweifeln. In einem chaotisch-himmlischen Zusammenstoß von Akten und Generationen entspinnt sich ein Strudel, an dessen […]
„Es gibt Dinge, die gehören dem Wasser.“ Wenn der Winter kalt genug ist, friert der Wilmersee zu, und man kann über das Eis bis auf die kleine Waldinsel gehen. Der Winter, als die Erzählerin acht war, war kalt. Aber nicht kalt genug. In diesem Winter verlor sie Alice und ihren Namen an den See. Seitdem […]
„Halber Löwe“ ist der dritte Jugendroman von Johannes Herwig. Swen Lase Awe hat den Roman für die Bühne bearbeitet. Am 6. Februar hat diese Bühnenfassung in den Cammerspielen Premiere. Wir begegnen darin Sascha vor seinem letzten Schuljahr. Es sind die frühen1990er Jahre. Er trifft sich mit seinen Freunden in einem Abbruchhaus und gemeinsam überlegen sie […]
Die erste Premiere des Jahres 2025 in den Cammerspielen beschäftigt sich mit einer tierischen Machtergreifung. „Die Vögel“ (Regie: Stephan Drehmann) ist ab 30. Januar zu sehen. Die Bühnenfabel bringt Texte von Daphne du Maurier und Aristophanes zusammen. Was passiert, wenn wir die Revolution der Vögel konsequent zu Ende denken? Wo stehen wir als Menschheit? Was […]
Es war einmal … blablabla … so fangen gewöhnliche Märchen an, nicht aber dieses. Gemeinsam mit dem Brotkäppchen schwappen die Cammerspiele in Till Wiebels Weihnachtsstück ab sechs Jahren ins Schwappseits, dem geheimen Land der Missverständnisse. Das Schwappseits wird bewohnt von fehlerhaften Charakteren, welche durch Falschversteher, Buchstabendreher oder blühende Fantasien aus ihren ursprünglichen Geschichten gerissen werden […]
Leipzig, kurz vor der Wende: Lebenshungrig und mit künstlerischen Ambitionen im Gepäck zieht die namenlose Ich-Erzählerin von „Oktober okay“ aus der brandenburgischen Provinz in die Großstadt, Brandherd der Montagsdemonstrationen. Dort gerät sie über ihren Jugendfreund Heiko Jaskulke schnell in einen illustren Kreis aus Lebenskünstler/-innen und Bohemiens. Mit einem Mal öffnet sich der Anfang Zwanzigjährigen eine […]
„Viele Dinge sind unter Boris‘ Würde. Zum Beispiel Mitleid. Oder Cornichons.“ Nene ist Anfang zwanzig und Bademeisterin im städtischen Schwimmbad. Boris hat Puma-Augen, ist arbeitslos und war an Kinderlähmung erkrankt. Er kapituliert vor ihrer Direktheit und ihrem Lebenswillen, sie vor seinem Entschluss, sein Mädchen glücklich zu machen. „Nordstadt“ ist eine Liebesgeschichte mit ungewöhnlichen Figuren und […]
Was hat der gemeine Österreicher mit einem Punschkrapfen zu tun? Und wird morgen auch ein scheißen Tag sein? Haben auch Sie zu Hause eine Beethoven-Maske über dem Klavier hängen? Und wen wundert ein blinder Fleck bei 7,5 Dioptrien auf jedem Auge? Diesen Fragen gehen die Musikerin Mary Broadcast und die Schauspielerin Verena Noll an ihrem […]
Der Fall scheint klar. Katharina Blum hat dem mutmaßlichen Verbrecher Ludwig Götten zur Flucht vor den Behörden verholfen. Und womöglich ist sie sogar seine Komplizin und war in seine Verbrechen eingeweiht. Das jedenfalls glauben Kommissar Beizmenne und Staatsanwalt Hach. Doch Katharina bestreitet die Vorwürfe: Sie habe Götten erst am Vorabend kennengelernt und sich Hals über […]
„Die Gebärmutter ist ein Tier, das glühend nach Kindern verlangt. Bleibt dasselbe nach der Pubertät lange Zeit unfruchtbar, so erzürnt es sich, durchzieht den ganzen Körper, verstopft die Luftwege, hemmt die Atmung und erzeugt allerlei Krankheiten“, zitieren die Cammerspiele Platon, um auf die Wiederaufnahme des poetischen, feministische Monologtheaters „Hysteria“ am 5. Oktober hinzuweisen. Das Stück […]
Ausgehend von historischen Materialien und Interviews formuliert Flurstück 3587/3588. Gedicht auf ein Haus. einen vielstimmigen lyrischen Querschnitt durch die fast hundertjährige wechselhafte Geschichte eines ehemaligen Beamt:innen-Wohnhauses in Leipzig. Der Text entstand im Rahmen des Projektes Konstellationen – GehSchichten Zweier Häuser des Goase e. V., gefördert von der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen sowie der Rosa-Luxemburg-Stiftung. Zwei […]
Karl Schmidt ist zurück. Ja, der Karl Schmidt, der Herrn Lehmann immer an die Elektrolyte erinnert hat. Der Karl Schmidt, der am Tag der Maueröffnung in die Klinik kam. Nach Jahren in einer Drogen-Therapie-WG in Hamburg stehen plötzlich die alten Techno-Kumpels aus Berlin vor der Tür. „Magical Mystery“ lautet der Plan. Ja, wie bei den […]
„Freiheit bedeutet die Freiheit, zu sagen, dass Zwei und Zwei Vier ist. Gilt dies, ergibt sich alles Übrige von selbst.“ – Die Welt ist im Jahr 1984 nicht mehr, wie wir sie kennen: Ein alles und jeden überwachender Parteiapparat herrscht in einem perfekt konstruierten, totalitären Staat. Parteifeinde werden durch die Gedankenpolizei eliminiert oder einer Gehirnwäsche […]
Julius will schmusen. Ronja hat ständig eine Schere in der Hand. Und Silvan? Denkt immerzu an seine Eltern. An zwei Abenden gewähren Ronja Strempek, Julius Colditz und Silvan Vincent Birkner tiefe Einblicke in die Wahrnehmungen ihrer Welt. Zwischen Enge und Hoffnung, Klarheit und Konsum gibt es etwas, das sie antreibt. Aber was ist das? Kaum […]
Ein König, der einen Schmied ermorden will, um an dessen Frau heranzukommen, zwei Feen, die einen Kuhfladen taufen, eine Prinzessin, die immer nur „Merda“ sagt und ein Knopfmacher, der den Teufel begräbt. Da stimmt doch was nicht? Diese Märchen klingen nicht gerade so, als seien sie als Gutenachtgeschichten für unsere lieben Kleinen geeignet. Sind sie […]
Nene ist Anfang zwanzig und Bademeisterin im städtischen Schwimmbad. Boris hat Puma-Augen, ist arbeitslos und war an Kinderlähmung erkrankt. Er kapituliert vor ihrer Direktheit und ihrem Lebenswillen, sie vor seinem Entschluss, sein Mädchen glücklich zu machen. „Nordstadt“ ist eine Liebesgeschichte mit ungewöhnlichen Figuren und ohne klassisches Happy End. So die Story in Annika Büsings Debütroman […]
Es ist Sommer. Und das ist die Zeit für die vielen Theaterbühnen in Leipzig, ihr Publikum ins Freie einzuladen. Zu großem und kleinem, modernem und klassischen Theater unter Bäumen, auf schattigen Höfen, in kühlen Abendstunden. Sommertheater der Cammerspiele Leipzig in der Moritzbastei lädt nun am Mittwoch, dem 19. Juli, zur Premiere eines echten Klassikers ein: […]
Vorsichtig gehen zwanzig Paare an der S-Bahn-Station vorbei. Dort ein Windstoß, da ein krähender Rabe, das Dröhnen eines Helikopters, eine Fahrradklingel, Schritte auf Asphalt. Wie nehme ich die Stadt wahr, wenn ich sie mit geschlossenen Augen durchquere? Wer führt mich? Wohin gehen wir? Und vor allem: Was höre ich? -Schauplatz: Leipzig, Bayerischer Bahnhof. In der […]
Eine Transition ist Hexenwerk. „Ich bin trans“, „Ich war nie ein Mann“, „mein Name ist …“, das sind die Zaubersprüche. In der Badewanne gebraute Hormontinktur ist die Alchemie-Salbe, die bei regelmäßigem Auftragen die Gesichtszüge verändert und Brüste wachsen lässt, zum Preis der eigenen Fruchtbarkeit. „I put a spell on me“, das am Donnerstag, dem 13. […]
Eine ostdeutsche Kleinstadt. Eine gemeinsame Tat. Drei Tage, in denen die Vergangenheit zur Gegenwart wird. Damit beginnt diese Uraufführung aus dem Hausrat von Stojek und Weber, die am Donnerstag, dem 9. März, ihre Uraufführung in den Cammerspielen Leipzig erlebt. Torsten und Sarah leben ein ruhiges Großstadtleben als emanzipiertes und gleichberechtigtes Paar. Als Torstens Mutter Petra […]
„Das Leben der Frau fängt doch mit dem Mann erst recht an, d.h. ihr glückliches Leben. Keinem Menschen kann ich sagen, wie glücklich mich mein lieber Friedel macht. Aus der Enge in die Weite ging mein Weg und ganz erfüllt bin ich von dem Gedanken, dass er der ‘Rechte’ ist.“ Dies schreibt Elise Herold an […]
Bei Charles Dickens und Weihnachten, da denkt man fast nur an seine berühmte Weihnachtsgeschichte mit Ebeneezer Scrooge und den Geistern der drei Weihnachten. Aber dasselbe Anliegen verfolgte Dickens in seinem ebenso berühmten Roman „Oliver Twist“. Und diesen Oliver bringen die Cammerspiele jetzt als richtiges Weihnachtsstück wieder auf die Bühne. Der neunjährige Waisenjunge Oliver Twist wächst […]
Eine neue Premiere gibt es am Donnerstag, dem 24. November, in den Cammerspielen: „A Matter of Food“, ein „philotarisches Gastmahl, mit saisonalen Gedanken, ohne alles vom performativ-philosophischen Kollektiv Philomation“. Und worum geht es? Ums Essen natürlich. Denn der Mensch ist, was er isst. Und manche machen daraus ein regelrechtes Drama. Nahrungsaufnahme ist Verwandlung. Eine stete […]
Am Donnerstag, dem 6. Oktober, laden die Cammerspiele zu ihrer nächsten Premiere ins Werk 2 ein. Diesmal wird’s englisch. – Willkommen im Vereinigten Königreich! Lord und Lady Windermere geben eines ihrer berühmten Feste. Anlass ist der 21. Geburtstag der jungen Lady. Der Londoner Hochadel gibt sich ein Stelldichein auf dieser exklusiven Party. Wissen die Gäste […]
Klein Krebslow mag wie eine typische, uncharmante und eintönige ostdeutsche Plattenbausiedlung aussehen. Für die Menschen, die dort wohnen, ist es Heimat. Hier verlieben sie sich zum ersten Mal und müssen Abschied nehmen. Hier träumen sie und werden enttäuscht. Hier gibt es Elton John-Fans, besondere Wörter aus fremden Sprachen, Neonazis, einen alten Herren aus einem fernen […]
„Im Alter von zwölf Jahren war ich besessen von dystopischen Filmen: Große Konzerne, die ungehindert über den Planeten und seine Ressourcen regieren und Heldinnen oder Helden, die sich ihnen entschlossen entgegenstellen. Heute weiß ich, dass der große Umbruch nicht von Einzelpersonen abhängig ist“, heißt es in Peter Thiers und Sören Zweinigers Stück „MEGACORP. Freedom of […]
Leipzigs Theater können am Samstag, 15. Januar, nach langer Pause wieder für das Publikum öffnen. Auch die Cammerspiele Leipzig nutzen die Gelegenheit, mit einem klassischen Doppelpack wieder in die Öffentlichkeit zu gehen. „Es gibt ein Unten, unter allem, für das die Worte fehlen. Dann kommt das Knurren“, sagt Kassandra in „Hekabe“. Troja, die einst leuchtende und mächtige Stadt, liegt in Trümmern. Eine List der Griechen brachte nach zehn Jahren erbittertem Krieg ihren Untergang.
Einfach mal faul und verfressen sein? Einfach mal seinen Gelüsten frönen? Einfach mal die Wirklichkeit Traum sein lassen! Kommt mit uns auf eine kleine lasterhafte Reise in die Welt der Abschweifungen, laden die Cammerspiele am Donnerstag, 14. Oktober, zur nächsten Premiere ein.
„Es gibt ein Unten, unter allem, für das die Worte fehlen. Dann kommt das Knurren“, sagt Kassandra in „Hekabe“. Troja, die einst leuchtende und mächtige Stadt, liegt in Trümmern. Eine List der Griechen brachte nach zehn Jahren erbittertem Krieg ihren Untergang. Die wenigen überlebenden Frauen werden als Beutestücke verlost – unter Männern, unter Griechen, unter den Siegern der Schlacht. Hekabe, die gefallene Königin Trojas, hat alles verloren – ihre Kinder, ihren Mann, ihre Heimat – doch ein Ende des Leids, der Grausamkeit und der Demütigung ist nicht in Sicht …
Am Dienstag, 21. September laden die Kammerspiele zu ihrer nächsten Premiere ein: „Glitchko“, eine Performance von Kunde_Wolf und Gästen in Kooperation mit dem WERK 2. Darin geht es sehr anschaulich um die Routinen und quasi-religiösen Werbelügen einer völlig enthemmten Arbeitswelt. Wer in diesen Schleifen landet, wird entweder aalglatt oder zur Sparringpartnerin in einem rücksichtslosen Boxkampf.
Da ist die Freude auch im Leipziger Süden groß. Auch die Cammerspiele öffnen wieder. Sie sind neben mehreren anderen Leipziger Kultureinrichtungen Teil des Modellprojekts Kultur//Reallabor, in dem ausprobiert wird, was derzeit schon mit Publikum alles machbar ist. Die erste Veranstaltung vor Publikum in den Cammerspielen wird die Premiere von „Ich fress dich auf!“ am Mittwoch, 26. Mai sein. Die Inszenierung des Kollektivs M. Rrisk basiert auf dem Bilderbuch „Wo die wilden Kerle wohnen“ von Maurice Sendak und Samuel Becketts „Warten auf Godot“.
Wie lange hält das eine Gesellschaft eigentlich aus ohne Kunst und Kultur? Ohne diese mitreißenden Erlebnisse in einer Gemeinschaft, in denen auch die Alltagsverkrustungen einmal abbröckeln können und man merkt, dass man noch ein fühlender Mensch ist? Wahrscheinlich nicht lange, ohne dass man darunter seelisch leidet. Einige Videoveröffentlichungen Leipziger Häuser erzählen derzeit davon.
Es ist eine leise Aufbruchsstimmung in der Kulturbranche zu verspüren. Vielleicht, vielleicht ist es ja irgendwann in nächster Zukunft wieder möglich, vor richtigem Publikum zu spielen. Vor Leuten, die mitfiebern, mitlachen, klatschen vor Begeisterung. Vielleicht. Auch die Cammerspiele bereiten sich dezent euphorisch und dabei äußerst gewissenhaft auf den Neustart vor. Am 22. April wird es laut Plan wieder eine Premiere geben, mit Publikum im Saal. Wie viel genau und unter welchen Bedingungen werden freilich die kommenden Wochen ergeben.
Eigentlich hatten auch die im Werk 2 heimischen Cammerspiele damit gerechnet, dass nach dem 10. Januar wieder Kulturveranstaltungen möglich sein würden. Und so hatte man sogar mit etwas Puffer für den 21. Januar die Premiere für „Shiny Happy People“ angesetzt. Aber die muss nun aufs Frühjahr verschoben werden. Trotzdem gibt es am 21. Januar ein Online-Angebot zum Stück.
„Sei frei. Sei Geil. Sei ein Mann. (Und nimm’s dir einfach.)“ – nach diesen oder ähnlichen Mottos inszenieren sich Männlichkeitsbewegungen wie zum Beispiel Alphas oder Incels im Internet und der Musikkultur. Diese Formen zerstörerischer Männlichkeit untersucht die Regisseurin Lea Matika in ihrer aktuellen Popkultur-Collage „Dead Whore“, die am 15. Oktober um 20 Uhr in den Cammerspielen Leipzig Premiere feiert.
Zu einer recht ausgefallenen Inszenierung laden die Cammerspiele Leipzig am heutigen 22. September ein. Das Jahr 2020 steht ganz im Zeichen der Industriekultur in Leipzig. In diesem Rahmen rückt der Leipziger Künstler Sven Glatzmaier die Halle A der WERK 2 – Kulturfabrik in ein ganz neues Licht. In Anlehnung an Motive des Gefangenseins und der Freiheit aus Schillers Drama „Maria Stuart“ entsteht mit der interdisziplinären Messe MARIANNE ein kontemplatives Erlebnis.
Und noch ein beliebtes Leipziger Theater meldet die Wiederaufnahme des Spielbetriebes. Die Cammerspiele Leipzig in der Kochstraße 132 (Werk 2) starten in die neue Theatersaison mit ersten Veranstaltungen indoor. Am Donnerstag, 10. September, um 20 Uhr, feiert das Live-Science-Fiction-Rollenspiel „2174“ unter der Regie von Cyprian Zajt Premiere. Es ist eine dystopische Zukunftsvision an Bord des Raumschiffes Epsilon Eridani V, bei der das Publikum den Ausgang des Abends selbst bestimmt.
Das Gelände in seinem rudimentären Zwischenzustand, bevor wieder etwas drauf gebaut wird, lädt geradezu ein, darauf ein Theaterstück aufzuführen, das die Dissonanz der Zeit zum Thema hat. Und genau so soll es werden auf dem Gelände des Eutritzscher Freiladebahnhofs, wo am 29. Juli Premiere ist für das Stück „A Clockwork Orange“ von Anthony Burgess, inszeniert von den Cammerspielen Leipzig.
Die Zukunftsfrage ist gestellt. Seit Corona kommen auch die Erwachsenen nicht mehr um die Einsicht herum, dass es im alten Trott nicht mehr weitergehen kann. Thematisch auf die Bühne bringen es am Mittwoch aber erst einmal junge Leipziger Schauspielerinnen: In welcher Welt wollen wir leben? Am Mittwoch, 1. Juli, 18:30 Uhr feiert die Jugendtheaterproduktion „Ist das das Ende? – Portrait eines Planeten“ in der Halle D der WERK 2 – Kulturfabrik Premiere.
Die Corona-Beschränkungen betreffen ja auch sämtliche Konzertveranstaltungen, die dieser Tage stattfinden sollten. Manche Bands und Veranstalter weichen – um das Publikum nicht ganz und gar im Regen stehen zu lassen – auf Livestreams aus. Das machen am heutigen Mittwoch, 8. April, auch die Cammerspiele Leipzig. Ab 21 Uhr sendet LeipStream das erste Mal live aus den Cammerspielen in der Kochstraße 132 und es wird gemütlich.
„Es hat immer geschimmert, geblinkt, gefunkelt, geglänzt, geglimmert, geglitzert, geleuchtet, gegleißt, geglüht, gezüngelt, gesengt und so weiter. Aber nie gewabert. Und jetzt wabert es seit Stunden.“ - Die Reiseschriftstellerin Berta Lalala Düdüdü Däng Däng sitzt im Ochsenfurt-Express, um ihr neues Reisebuch namens „Meine Fahrt im Ochsenfurt-Express“ zu schreiben. Sie sitzt dort schon seit Wochen einsam im Sechserabteil und es geht nicht recht voran.
„Ich möchte lieber nicht“. Sich einfach mal den Aufgaben im Arbeitsalltag verweigern und schauen, wie die anderen reagieren. Die Hauptfigur in Herman Melvilles Erzählung „Bartleby der Schreiber“ tut genau das. Was dann passiert? Die Antwort darauf gibt es in der neuen Inszenierung von DAS ÜZ in Koproduktion mit den Cammerspielen (Regie: Christian Hanisch), die am Donnerstag, 26. April, 20 Uhr, Premiere hat.
Agnes und Lars sind vorbereitet auf die Zombieapokalypse. Sie haben die Zeichen der Zeit erkannt und warten auf den Tag X. Als es so weit ist, läuft nichts wie es soll. Die beiden müssen sich in einem leerstehenden Gebäude verschanzen und ihre Chancen auf ein Überleben neu durchrechnen. Aber der Horror vor der Tür lässt sich nicht aussperren. Angst, Paranoia und ein grausames Geheimnis brechen sich immer weiter Bahn, bis die beiden nicht mehr wissen, vor wem oder was sie überhaupt sicher sind.
Der Berliner Hörspielautor Paul Plamper befasst sich in drei Hörspielen mit dem Thema Ruhe. tacet (Ruhe 2) offenbart durch das Schweigen die radikalste Konsequenz. In den Cammerspielen Leipzig wird mit „tacet oder der Klang des Schweigens“ erstmalig eine Adaption von Plampers Hörspiel auf die Bühne gebracht.
Danilo Riedls Inszenierung „Einsame Menschen“ (nach Gerhart Hauptmann) kehrt im Januar für sechs Termine in die Cammerspiele (Kochstr. 132, 04277 Leipzig) zurück: Do, 04. bis Sa, 06. & Di, 09. bis Do und 11.01., jeweils 20 Uhr. Die Inszenierung zeigt fernab einer naturalistischen Spielweise ein gestörtes Familienleben. Die moralischen Abgründe werden stetig tiefer und die entstandene Dynamik ist längst nicht mehr aufzuhalten. Rette sich wer kann und will!
Und die schwarze Katze sprach: „Wenn der Autor selbst, und dann auch noch als Katze verkleidet auf die Bühne tritt, dann tut er das nicht selten aus der selbstzufriedenen Angst heraus, dass das Publikum sein Stück als Zumutung empfindet, als pubertäre Zumutung. Er fühlt sich genötigt zu sagen: Das ist unsere Stärke, oder: Unser Stück hat Dimension. Wenn vor hundert Jahren der große Apollinaire die Kinderarmut Frankreichs beweinte, dann war ihm damals offensichtlich, was heute vielen noch verborgen ist. Dank der rationalen Welt und ihrem seligen Geplapper wissen Vernunft und Fortschritt unsere Kinder zu fressen und natürlich geben sie es nicht zu. Sie versuchen uns einzureden die Stiefmutter sei es gewesen, die böse Stiefmutter, die Schneewittchens Herz und Leber fressen wollte. Schneewittchen ist schon lange tot – drum verhängen wir die Spiegel.“
Passend zur Eröffnung des Oktoberfests herrscht auch in der Cammer Kirmesstimmung! Die „Holy Shitter Crew“ unter der Spielleitung von Maximilian Mandery will mit uns feiern! Ob wirklich ein Volksfest oder doch eher eine Messe? Das wird sich zeigen! Am Mittwoch, 20. September, 20 Uhr, hat „Halleluja, Terror lebt“ Premiere in den Cammerspielen (Kochstr. 132, 04277 Leipzig).
Jean Genet gehört ja zu jenen Dramatikern, die einfach Pech gehabt haben. Er wird meist nur auf ein Stück reduziert, das auf Kammerbühnen immer wieder gern von spielfreudigen Herren dargeboten wird: „Die Zofen“. Da vergisst man fast, dass er auch andere, gesellschaftlich durchaus brisante Stücke schrieb. „Sie“ zum Beispiel. Am Freitag, 26. Mai, feiert das Spektakel im Rahmen des Leipziger Kirchentags auf dem Weg Premiere in den Cammerspielen.
Am Donnerstag, 27. April, 20:00 Uhr, feiert „LA HAINE. Eine Hass-Revue“ Premiere in den Cammerspielen Leipzig (Kochstr. 132, 04277 Leipzig). In der Inszenierung von glanz&krawall (Regie: Marielle Sterra) steht der Hass im Fokus. Das Berliner Theaterkollektiv versucht ihn an der Schnittstelle zwischen Musik- und Sprechtheater zu sezieren.
Wenn die Cammerspiele ihre neuen Premieren ankündigen, dann ist der Sommer wirklich vorbei. Dann haben sich die freien Theatermacher ein neues großes Thema ausgedacht, so eine Art Leit-Kultur für ihre neue Spielsaison, was meistens richtig Welt-Kultur wird, weil man sich mit Leipzig und dem hiesigen Theatermachen mitten in einer Welt fühlt, deren Sorgen alle angehen. Dass man da vom Paradies träumen kann, ist schon möglich.
Es ist Leibniz-Jahr - und was spielt man da im Theater? Natürlich den „Candide“, frei nach Voltaire, beschlossen die Cammerspiele. Denn über den Philosophen Leibniz würden heute nicht wirklich viele Leute reden, hätte Voltaire nicht 1757 unter dem Pseudonym Docteur Ralph seine geniale Persiflage auf die beste aller möglichen Welten veröffentlicht.
Wer war Eva Braun? Und wen interessiert das überhaupt? Die verheimlichte Geliebte Hitlers? Ein Mädchen ihrer Zeit? Wenig ist bekannt über sie und doch weiß jeder ihren Namen einzuordnen. Aber was würde eine Frau wie sie über die Liebe erzählen? Und was sind das für Frauen, die Diktatoren lieben?
Das Projekt „LZ TV“ (LZ Television) der LZ Medien GmbH wird gefördert durch die Sächsische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.
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