Nach fünfmonatigem Prozess hat das Landgericht Leipzig eine hohe Geldstrafe gegen eine Polizeibeamtin verhängt, die als Schlüsselfigur in der sogenannten Fahrradgate-Affäre gilt. Im Südosten wurde eine Gedenkstele eingeweiht, die an den ersten jüdischen Friedhof Leipzigs erinnert. Und: Zwei getrennte Wirtschaftsgipfel werden als neuerliches Zeichen gedeutet, dass die Ampel-Koalition im Bund vor dem Bruch stehen könnte. […]
Sollte Jom Kippur, der höchste jüdische Feiertag, in Leipzig künftig wie ein gesetzlicher Feiertag für alle gehandhabt werden? Stadtrat Thomas Kumbernuß (Die PARTEI) wollte genau dies im Sinne der Gleichberechtigung erreichen. Die Verwaltung dagegen hielt seinen Antrag für rechtswidrig und nachteilig, die Ratsversammlung lehnte ihn am Mittwoch ab. Zwei neue Punkte dagegen fanden breite Zustimmung. […]
Am 10. September 2024 wird der gegenwärtig triste Ort der ehemaligen Ez-Chaim-Synagoge im Kolonnadenviertel um ein weiteres Erinnerungselement bereichert. Eine Klanginstallation wird den Ort als Stätte zum Aufhorchen, Zuhören und Erinnern nun auch hörbar machen und dauerhaft prägen. Die Ez-Chaim-Synagoge, die ehemals größte orthodoxe Synagoge Sachsens, wurde am 10. September 1922 eingeweiht und konnte nur […]
Der 22. April ist der jährliche Tag der Erde. In mehr als 175 Staaten soll dieser Aktionstag die Aufmerksamkeit für den Umwelt- und Klimaschutz stärken. Außerdem: Das Erich-Zeigner-Haus in Leipzig erhält 1,6 Millionen Euro für die Sanierung des geschichtsträchtigen Gebäudes und in Leipzig ist ein 78-jähriger Radfahrer bei einem Unfall gestorben. Die LZ fasst zusammen, […]
Die Inhalte des Untergrundarchivs des Warschauer Ghettos und dessen Potentiale für Forschung und Vermittlung stellt Andrea Löw am Donnerstag, 18. April 2024, 17 Uhr im Leibniz-Institut für jüdische Geschichte und Kultur – Simon Dubnow vor. Die Veranstaltung findet im Begleitprogramm der Ausstellung „Der bestimmende Blick. Bilder jüdischen Lebens im Nachkriegspolen“ anlässlich des 81. Jahrestags des […]
Das in Leipzig heimische Simon-Dubnow-Institut beschäftigt sich nicht nur mit jüdischer Geschichte und Kultur, es will auch etwas dafür tun, damit gerade die Jüngeren verstehen, was eigentlich jüdisches Leben ist. Denn der verbreitete Antisemitismus in Deutschland lebt auch davon, dass die meisten Menschen überhaupt nichts wissen über jüdische Geschichte, Alltag und Religion. Sie glauben eher […]
Im Leibniz-Institut für jüdische Geschichte und Kultur – Simon Dubnow sind aktuell in der Ausstellung „Der bestimmende Blick. Bilder jüdischen Lebens im Nachkriegspolen“ Fotografien jüdischen Lebens in Polen unmittelbar nach dem Holocaust zu sehen. Die Ausstellung entstand gemeinsam mit dem Jüdischen Historischen Institut Emanuel Ringelblum in Warschau, das eine der bedeutendsten Sammlungen zur polnisch-jüdischen Geschichte […]
Zwei Anträge zur Erinnerung an jüdisches Leben vor dem Holocaust in Leipzig wurden in der letzten Stadtratssitzung besprochen. Beide waren noch vor dem 7. Oktober eingereicht worden. Die SPD zog ihren Antrag für eine Gedenktafel zum ehemaligen jüdischen Friedhof im Johannistal zurück, da die Errichtung einer Gedenkstele bereits für 2024 geplant ist. Ein Antrag für […]
In Leipzig leben um 1800 ständig 40 bis 50 Juden, 1834 sind es schon 136, und 850 in ganz Sachsen. 1814 wird die Einrichtung des israelitischen Friedhofes im Johannistal erlaubt, 1834 entsteht die „Israelitische Religionsgemeinde zu Leipzig“. Von einer uneingeschränkten Gleichberechtigung der Juden (wie sie das Großherzogtum Baden als erster deutscher Staat 1862 den Juden […]
Es gibt Situationen, da sind Solidarität und Empathie ohne Wenn und Aber geboten – in vollem Wissen darum, dass nichts ohne ein Vorher erklärbar ist. Der in seiner Brutalität unfassbare Überfall der Hamas-Terroristen auf verschiedene Kibbuzim und Ortschaften im Grenzgebiet zum Gaza-Streifen am 7. Oktober 2023 mit über 1.400 Toten und unendlichem Leid ist trauriger […]
Am Mittwoch, den 25. Oktober 2023, 19 Uhr stellt der Autor Uwe von Seltmann im Ariowitsch-Haus, Hinrichsenstr. 14 sein Buch „Wir sind da – 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ vor. Das Buch zum Jubiläumsjahr 2021 zeigt die Vielfältigkeit des gegenwärtigen jüdischen Lebens auf und erzählt die reiche Geschichte des deutschen Judentums von den Anfängen […]
Leipzig trauert um seine Ehrenbürgerin Channa Gildoni. Die gebürtige Leipzigerin, die im Dezember ihren 99. Geburtstag gefeiert hatte, ist in den frühen Morgenstunden des 9. Mai im Kreis ihrer Familie in Israel verstorben, teilt die Stadt mit. 2022 hat sie die Leipziger Ratsversammlung zur ersten Ehrenbürgerin der Stadt gekürt und würdigte damit ihr unermüdliches Engagement […]
Die im November letzten Jahres im Leibniz-Institut für jüdische Geschichte und Kultur – Simon Dubnow eröffnete Ausstellung „Jüdisches Album. Fotografien von Rita Ostrovska“ wird, auch aufgrund der Aktualität der Thematik, bis Herbst nächsten Jahres gezeigt. Sie kann im Rahmen von öffentlichen sowie gebuchten Führungen besichtigt werden. Die Bilder, die in den Räumlichkeiten des Leipziger Forschungsinstituts […]
Jüdische Frauen haben in den letzten 200 Jahren in Leipzig ein vielfältiges Erbe hinterlassen, das über die Stadtgrenzen hinaus bedeutsam und wegweisend ist. Erinnert sei an die Pädagogin und Mitbegründerin der deutschen Frauenbewegung Henriette Goldschmidt (1825-1920), die Frauenrechtlerin Bettina Brenner (1877-1948), die Sozialpolitikerin Edith Mendelssohn Bartholdy (1882-1969), die Stifterin Louise Ariowitsch (1856-1939), die Pädagogin Gertrud […]
Am Sonntag trafen in Leipzig fast zwei Demonstrationen aufeinander, die wenig Sympathie füreinander haben dürften: die einen ziemlich rechts und im „Querdenken“-Spektrum unterwegs, die anderen queer und kapitalismuskritisch. Außerdem: Am Wochenende ging in Leipzig das Internationale Fußballbegegnungsfest, die 100-Jahrfeier der VLW und der 7. Beneflitz über die Bühne. Und die Sanierung der Hauptfeuerwache verteuert sich […]
Mit Saxophon und Klavier wurden die Besucher/-innen am Donnerstag, 7. Juli, im prächtigen Festsaal des Alten Rathauses empfangen. Der Anlass: Eine 30-jährige Tradition, die nach den vorangegangenen Pandemiejahren nun wieder stattfinden konnte. Jüdische Zeitzeug/-innen, die ehemals in Leipzig wohnten, und ihre Nachfahren besuchten die Stadt und wurden zu Beginn des einwöchigen Programms von Oberbürgermeister Burkhard […]
Wer heute vom oder zum Einkaufsbummel in der City über den Richard-Wagner-Platz kam, blieb meist stehen – einige nur kurz, viele länger. Das 8. Internationale Fußballbegegnungsfest startete an diesem Freitag, 8. Juli 2022, mit einem großen Bühnenprogramm, koscherem Essen und Wortbeiträgen zum jüdischen Leben in Deutschland und der Ukraine. Dies wiederum ist unter anderem durch […]
Von einer anerkannten jüdischen Gemeinde in Leipzig kann erst ab Mitte des 19. Jahrhunderts die Rede sein. Doch die Wurzeln reichen viel weiter zurück. Mittelalterliche Quellen deuten schon für das 13. Jahrhundert auf die Existenz einer jüdischen Gemeinschaft in der Stadt hin. Um 1450 wurden die Juden aus Leipzig vertrieben – so die Vermutung, die […]
Küf Kaufmann ist seit 2005 Vorsitzender der Israelitischen Religionsgemeinde zu Leipzig und Präsidiumsmitglied des Landesverbandes der Jüdischen Gemeinde in Sachsen. Im Gespräch mit der Leipziger Zeitung (LZ) redet Kaufmann über die Vergangenheit und Gegenwart der jüdischen Gemeinde zu Leipzig. Dabei spricht er neben Antisemitismus und der Wichtigkeit des Gedenkens vor allem über das bunte und […]
Graue Wolken hängen über Leipzig, es liegt ein Gewitter in der Luft. Das Wetter am 16. Mai 2022 unterstreicht die schwermütige Stimmung, die in der Funkenburgstraße im Westen der Stadt herrscht. Vor der Hausnummer 4 spielt ein Musikerduo Akkordeon und Violine. Sie verstummen, als ein Mann mit Hammer und Meißel sich dem Haus nähert und […]
Die jüdische Gemeinde in Leipzig umfasst heute rund 1.200 Mitglieder. Veranstaltungen werden begangen, Geburten gefeiert, verstorbene Juden und Jüdinnen verabschiedet, der Vergangenheit gedacht. Das jüdische Leben in Leipzig ist bunt und vielseitig. Wir stellen hier die fünf wichtigsten Orte vor, an denen es stattfindet. Brodyer Synagoge Schwerpunkt der Israelitischen Religionsgemeinde zu Leipzig ist die Brodyer […]
Am 8. Mai 1945 endete der Zweite Weltkrieg in Europa durch die Kapitulation der deutschen Wehrmacht. Zum 77. Mal wurde dieses Jahr der Gedenktag der Befreiung vom Nationalsozialismus begangen. Unter den mehr als 60 Millionen Opfern des Zweiten Weltkriegs waren rund 6 Millionen, die aufgrund ihrer jüdischen Herkunft in der Schoah ermordet wurden. Doch der […]
Journalisten lassen sich nicht auf einem Schauwagen eines Fußballclubs herumfahren. Auch wenn sie noch so freundlich dazu eingeladen werden. Das haben viele Leute, die mit großen Kameras dicke tun, vergessen. Sie merken nicht mal mehr, wie käuflich sie sind. Und dass das, was sie da anstellen, mit Journalismus nichts mehr zu tun hat. Erstaunlich, dass […]
Das Leibniz-Institut für jüdische Geschichte und Kultur – Simon Dubnow zeigt unter dem Titel „Jüdisches Album“ ausgewählte Fotografien der Künstlerin Rita Ostrovska, die jüdisches Leben in der Ukraine sowie die massenhafte Auswanderung von Jüdinnen und Juden aus der ehemaligen Sowjetunion dokumentieren. Eine Besichtigung ist im Rahmen von öffentlichen sowie gebuchten Führungen möglich. In der Ausstellung […]
Am Donnerstag, 10. Februar, wird das Buch von Anetta Kahane und Martin Jander „Juden in der DDR“ ab 19:30 Uhr im Literaturhaus Leipzig vorgestellt. In dem Buch werden vorwiegend Juden aus der DDR vorgestellt. Die Autorinnen und Autoren beschäftigen sich mit der Frage, wie sie mit ihrer jüdischen Geschichten und Traditionen in der DDR umgingen. Erlagen sie der Illusion, in der DDR sei mit der Verstaatlichung der Produktionsmittel der Faschismus bereits überwunden gewesen?
Salman Schocken wird 1877 als Sohn einer armen jüdischen Familie in der deutsch-polnischen Grenzregion Posen geboren. Schon früh ist er begeistert von deutscher Literatur, hebräischer Poesie und jüdischer Mystik. Mit 20 Jahren fängt er an, Bücher und Schriften zu sammeln. Zu dieser Zeit gründet er gemeinsam mit seinem Bruder ein Kaufhaus, das schnell zur Grundlage für seinen sozialen Aufstieg wird.
Im Jubiläumsjahr „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ widmet der Notenspur-Verein seine Notenrad-Tour der jüdischen Friedhofs- und Erinnerungskultur. Die Fahrt führt am Sonntag, 15. August, über den Alten bzw. den Neuen Israelitischen Friedhof Leipzig zum Jüdischen Friedhof nach Delitzsch. Auf allen drei Friedhöfen gibt es Führungen.
Noch bis zum 8. August 2021 ist in der Michaeliskirche am Nordplatz die Ausstellung „Ich hatte einst ein schönes Vaterland“ – Jüdisches Leben in Gohlis und der äußeren Nordvorstadt zu sehen – täglich von 15.00 bis 18.00 Uhr.
Seit dem 18. Jahrhundert zählt Leipzig zu den bedeutendsten Messe- und Verlagsstädten in Deutschland. Obwohl nur eine Minderheit in der Buchbranche, waren ab Mitte des 19. Jahrhunderts auch jüdische Verleger, Autor/-innen und Künstler/-innen an diesem Erfolg beteiligt, darunter Henri Hinrichsen (Edition Peters) oder Kurt Wolff. Im Rahmen von „1.700 Jahre Jüdisches Leben in Deutschland“ zeigt eine Sonderausstellung im Böttchergässchen jetzt einen kleinen Blick auf die jüdischen Verleger in Leipzig.
Noch bis zum 29. Oktober ist die Ausstellung „Ich hatte einst ein schönes Vaterland“ – Jüdisches Leben in Gohlis und der äußeren Nordvorstadt – in der Michaeliskirche am Nordplatz täglich von 15 bis 18 Uhr zu sehen.
In der Michaeliskirche am Nordplatz ist die Ausstellung „Ich hatte einst ein schönes Vaterland – Jüdisches Leben in Gohlis und der äußeren Nordvorstadt“ zu sehen. Die Ausstellung von Elisabeth Guhr, die im letzten Jahr als „work in progress“ gezeigt wurde, ist weiter gewachsen und stellt neue Blicke auf jüdisches Leben vor – unter anderem jüdische Frauen im Widerstand, wie Gerda Taro, außerdem die Rauchwarenhändler, die um den Nordplatz herum lebten, wie Chaim Eitingon. Industrielle, Wissenschaftler und Künstler sind weitere Themen.
Das Projekt „LZ TV“ (LZ Television) der LZ Medien GmbH wird gefördert durch die Sächsische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.
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