Zurรผck in die Vergangenheit. Diesmal nur um 20 Jahre. Das wรผnschte sich die AfD-Fraktion im Leipziger Stadtrat mit dem Antrag โEinfรผhrung einer Fachfรถrderrichtlinie zur Beseitigung von Graffiti an privaten baulichen Anlagenโ. Denn damals gab es die letzte groรe Debatte รผber den Umgang mit illegalen Graffiti in Leipzig. Man zog die Zรผgel an und ging rigoros [โฆ]
Der Zug schleicht mit der รผblichen Verspรคtung in den Hauptbahnhof ein. Ein Zweckbau aus den Jahren nach dem Kriege, kalt wie eine Fabrikhalle. Die Einkaufszone im Kopf des Bahnhofes ist nicht zugรคnglich, hier arbeiten hinter Planen und Sichtschutzhรผllen hunderte Bauarbeiter. Sie werkeln an einem neuen Bahnhofsgebรคude, das zugleich das Aushรคngeschild der Stadt werden soll. Eine [โฆ]
Die Ausstellung โSTREETWISE โ Frรผhe Schablonengraffiti an der Universitรคtโ wird um eine Woche, bis 26. Juli 2024, verlรคngert. Am letzten Ausstellungstag, Freitag, 26. Juli, findet eine Finissage statt. Zum Ausstellungsende soll noch einmal an die legendรคre Kunstaktion angeknรผpft werden, die 1991 im Innenhof der Universitรคt stattfand. Wir haben die ehemaligen Teilnehmenden eingeladen, erneut Kunstwerke fรผr [โฆ]
Man muss seine Kunst nicht mรถgen, um sie zu kennen. So gut wie jede/-r mit halbwegs funktionierenden Augen wird seine Tags schon einmal gesehen haben. Groร genug sind viele davon auch fรผr Brillentrรคger mit dicken Glรคsern. Auf Hausdรคchern, an Brรผcken, auf Zรผgen โฆ von waghalsig bis schnell mal im Vorbeigehen hingeschrieben ist alles dabei. Einige [โฆ]
Ob das die Lรถsung ist, was der Stadtrat am 24. Januar zu einer Petition mit dem Titel โUnerlaubtes Graffiti reduzierenโ beschloss? Man darf es bezweifeln. Auch wenn die Stadt in ihrer Stellungnahme zur Petition von Danny Weber meinte, das sei doch lange schon Verwaltungshandeln, und der Petitionsausschuss dem letztlich folgte. Mit einer noch offenen Bitte. [โฆ]
โDer Erich Kรคstner sieht ja total echt ausโ, staunte Clara aus der 3. Klasse. Auch Ausrufe wie โBowโ, โWowโ und โCoolโ hรถrte man diese Woche hรคufig auf dem Schulhof der Erich Kรคstner-Grundschule in Gohlis, angesichts des in nur vier Tagen entstandenen 20 m langes Graffitos. Zusammen mit den Profis vom Graffitiverein Leipzig nahmen auch 30 [โฆ]
Es gibt schon einige eindrucksvolle Fotobรผcher zu Lost Places in Leipzig. Meist zehren sie vom besonderen Zauber der verlassenen Orte und den Bildern der Vergรคnglichkeit. Auch Stefan Topf hat sich von diesem Zauber einfangen lassen. Doch da war noch mehr. In den zumeist stimmungsvollen Schwarz-Weiร-Aufnahmen anderer Fotografen taucht es wie beilรคufig auf. Aber eigentlich ist [โฆ]
Sie sind ja รผberall in Stadtbild zu sehen โ mal als hingekritzelter Tag, mal als groรflรคchiges Bild: Graffiti. In der Diskussion der Stadtgesellschaft oft als Verschandelung des Stadtbildes diskutiert, als โSchmierereiโ und Zerstรถrung fremden Eigentums. Ganze Serien von Polizeimeldungen beschรคftigen sich ja mit der Sachbeschรคdigung durch Graffiti und der meist nรคchtlichen Jagd nach den Tรคtern. [โฆ]
Es ist frustrierend, wenn man an einer nach Schema F gebauten S-Bahn-Station aussteigt und sofort das Gefรผhl hat, dass das ein in Beton gebauter Unort ist, wo man sich gar nicht erst lรคnger aufhalten mรถchte. Nur schnell weg. So geht es vielen S-Bahn-Nutzern, die an der Station โMDRโ aussteigen: alles grau. Hier fehlt Farbe, findet [โฆ]
Seit ein paar Tagen ist es endlich wieder zu sehen: das Schablonengraffito โMadonna mit Kindโ am Gebรคude der Karl-Liebknecht-Straรe 7, das 1991 vom franzรถsischen Kรผnstler Blek Le Rat (bรผrgerlicher Name: Xavier Prou) geschaffen wurde. Jahrelang war es unter immer dickeren Schichten von Plakaten verschwunden. 2012 entdeckte es die Leipziger Kรผnstlerin Maxi Kretzschmar wieder, als das [โฆ]
Wie nennt man das eigentlich, wenn eine Stadtratsanfrage so formuliert ist, dass eine Verwaltung nur trocken feststellen kann, dass ein illegal angebrachtes Graffito nun einmal illegal und ohne stรคdtische Genehmigung angebracht wurde? Erst kรผrzlich hatte die AfD-Fraktion ja so eine Anfrage zu einem Graffito am Bahnhof Plagwitz eingebracht. Jetzt lieร sie eine solche zur Merseburger Straรe 94 folgen.
Da muss man erst mal hinkommen in diese Ecke von Leipzig โ auf den Vorplatz des S-Bahnhofs Plagwitz. Und dann auch noch in die hinterste Ecke, um dort auf dem Dach den Schriftzug ACAB zu lesen. Und dann muss man daraus auch noch einen Skandal machen. Kaum ein Mensch hรคtte diesen rosaroten Buchstaben Aufmerksamkeit geschenkt, wรผrde nicht die Leipziger AfD-Fraktion jaulend davorstehen und das โAnsehen der Stadtโ bedroht sehen. Geht's noch eine Nummer grรถรer?
Anders als bei der letzten Oberbรผrgermeisterwahl werden Graffiti in Leipzig wohl nicht zum Thema fรผr den Bundestagswahlkampf taugen โ eine kontroverse Debatte ist aber stets sicher, wenn sie auf der Tagesordnung des Stadtrates auftauchen. So war es auch am Mittwoch, dem 21. Juli, als sich die Ratsversammlung mit einem Antrag der Linksfraktion auseinandersetzen musste. Dieser zielte in seiner finalen Fassung darauf ab, fรผr eine โstรคrkere Verankerung der nachhaltigen Graffiti-Koordinierung innerhalb der Stadtverwaltungโ zu sorgen. Eine Mehrheit im Stadtrat konnte dem zustimmen.
Nach dem โProjekt 2017 โ Fassadengestaltung Turnhalle der Astrid-Lindgren-Schule Teil1โ am โReweโ-Markt in der Lรถbauer Straรe war vom Schรถnefelder Stadtteilverein Wir fรผr Schรถnefeld e. V. seit dem vergangenen Jahr die Gestaltung weiterer Fassaden dort geplant. โLeider โ oder besser glรผcklicherweise โ hat das Schulamt sich nun doch endlich entschlossen, in den nรคchsten Jahren aus den beiden DDR-Schulen einen neuen Schulcampus mit neuer Turnhalle zu gestaltenโ, freut sich Vereinsvorsitzender Stefan Lรผnse.
Fรผr das mittlerweile berรผhmteste Leipziger Grafitto kรถnnte es demnรคchst vielleicht so etwas wie ein ruhigeres Verhรคltnis mit den Nachbarn geben. Seit einigen Jahren beschรคftigt ein kleines Hase-und-Igel-Rennen zwischen Polizei und nรคchtlichen Sprayern die รffentlichkeit. Kaum hat die Stadt die Lรคrmschutzwand am Basketball-Court am Connewitzer Kreuz weiร getรผncht, taucht รผber Nacht ein neues Grafitto auf, das die Polizei beleidigt. Mit einem Antrag mehrerer Stadtrรคt/-innen im Stadtrat kรถnnte sich das รคndern.
Die Vorgรคnge um all das, was in der Silvesternacht am Connewitzer Kreuz passiert ist oder nicht passiert ist, haben mehrere Ratsfraktionen endgรผltig alarmiert und ihnen klargemacht, dass Stadt und Polizei hier einfach keine Lรถsung finden. Was auch zu erheblichen Teilen an einer Landespolitik liegt, die hier seit Jahren versucht mit dem Schlagwort โLinksextremismusโ Politik zu machen. Auf Kosten der Stadt Leipzig wohlgemerkt. Das Spiel wollen die Fraktionen von Linken, Grรผnen und SPD so nicht mehr mitspielen.
Seit einigen Jahren gibt es in Leipzig einen deftigen Graffiti-Krieg, angeheizt seinerzeit von einer emsigen Ordnungs-Brigade aus Stadt, Hauseigentรผmern und Polizei. Hรถhepunkt war die radikale Stilllegung der โWall of Fameโ am Karl-Heine-Kanal. Seitdem schaukelten sich beide Seiten immer weiter hoch. Erst 2015 richtete die Stadt Leipzig dann eine Koordinierungsstelle Graffiti ein. Die Prรคventionsarbeit kommt eigentlich erst jetzt dazu.
Ob es in Connewitz immer mehr Graffiti gibt und ob diese immer schรถner oder immer hรคsslicher werden, ist Ansichtssache. In jedem Fall scheint das Thema zahlreiche Menschen zu bewegen โ Aktivisten, Kรผnstler, Betroffene, Sympathisanten und Gegner. Um eine Diskussion รผber Sinn und Zweck von Graffiti in Gang zu bringen, lud das Linxxnet am 10. Dezember 2018 zur Diskussion ins UT Connewitz.
VideoAm Connewitzer Kreuz liefern sich Sprayer und Stadtverwaltung seit รผber einem Jahr erbarmungslosen Graffiti-Krieg. Stein des Anstoรes ist die Parole โNo Copsโ an der Rรผckwand des Streetballplatzes. Kaum von der Stadt รผbermalt, ist der Slogan wieder zu sehen. Die Freibeuter-Fraktion wollte am Mittwoch von der Verwaltung wissen, wie lange das illustre Treiben noch weitergehen soll?
Leipzig ist eine Hochburg illegaler Graffiti geworden โ trotz oder gerade wegen einer jahrelangen Politik der harten Hand. Seit Ende 2013 setzt sich zwar die Einsicht durch, dass Prรคvention statt Bestrafung der aussichtsreichere Ansatz ist. Nur mangelt es bislang an finanziellen Mitteln.
Am 2. August verรถffentlichten wir hier einen Beitrag zu einem beschmierten Schild des NuKLA e.V. auf seinen neuen Grundstรผcken an der Elster, quasi direkt gegenรผber der Auwaldstation. NuKLA-Vorsitzender Wolfgang Stoiber war sauer und รคuรerte eine Vermutung, die so nicht zutrifft. Denn das Problem hat er nicht allein. Deswegen gibt es hier eine Richtigstellung fรผr die Auwaldstation. Auch dort hat man Grรผnde zum Sauersein.
Einen haben wir immer noch. So ist das Leben. Natรผrlich hรคtte ich niiiiiiiiiiiiiiiiiiemals vermutet, so ein kleines, lila eingefรคrbtes โisโ kรถnnte tagelang einfach stehenbleiben an einer ordentlichen Hauswand. Ich schรคtze mal: Auch die Graffiti-Schnell-Beseitigungs-Kommandos sind ab und zu kleine Spaรvรถgel. Diesmal unter dem Motto: Der nach uns muss ja auch noch was zu tun haben.
Es ist gut mรถglich, dass die Muggles zugeschlagen haben. Kaum war ich mal nicht im Bรผro, war die Putzkolonne da und hat den Ihnen bekannten Spruch โThere is no progress without struggleโ von der gegenรผberliegenden Hauswand gesprรผht. Die Lauge trocknete noch auf dem Bรผrgersteig, die Putzkolonne war weg. Aber wer hinschaut, staunt und darf ganz morgenlรคndisch verwirrt sein.
Die SPD-Fraktion war die erste, die auf die Vorlage โPrรคventionskonzept โGraffitiโ der Koordinierungsstelle Graffiti Leipzigโ des Ordnungsdezernats reagierte. Denn das hatte reumรผtig zugeben mรผssen, dass die Projektarbeit der Koordinierungsstelle in diesem Jahr finanziell gefรคhrdet ist. Und wirklich belastbare Finanzierungsvorschlรคge konnte das Dezernat nicht vorlegen.
Das Projekt โLZ TVโ (LZ Television) der LZ Medien GmbH wird gefรถrdert durch die Sรคchsische Landesanstalt fรผr privaten Rundfunk und neue Medien. Diese Maรnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf Grundlage des vom Sรคchsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.
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