Sie wollen diesen Virus flächendeckend verbreiten. Dafür wurde sogar extra ein neuer Verein gegründet. „Wir müssen alle infizieren!“, bringt es der Bundestagsabgeordnete Jens Lehmann (CDU) auf den Punkt. Doch diese „Pandemie“ soll alle begeistern. Mit dem „GOLD for Leipzig e.V.“ wurde der Startschuss für eine breitangelegte Bewegung gegeben, die vor allem einem Traum folgt: Olympische Spiele in Leipzig!
Am Freitag, 4. April, stellte der achtköpfige Vorstand des Vereins die neue Initiative vor. Gemeinsam mit Mitgliedern und Sympathisanten wurde in diesem Rahmen auf der Festwiese am Stadion auch feierlich das dazugehörige Logo enthüllt. Neben dem Vereinsnamen „GOLD for Leipzig“ strebt darauf eine stilisierte Laufbahn in die Höhe und bildet dabei die charakteristische Form des Uni-Riesen nach.
Im Vorstand des Vereins agieren Leipzigerinnen und Leipziger aus Wirtschaft, Politik und Sport. Einige von ihnen können bereits Olympia-Erfahrung vorweisen. So brachte es der heutige Politiker Jens Lehmann auf zwei Olympiasiege im Bahnradsport (1992, 2000). Ebenfalls zwei Olympia-Teilnahmen durfte Stadthafen-Geschäftsführer Jan Benzien erleben, der als Slalom-Kanute 2008 und 2016 am Start war.
Die Unternehmerin und Rechtsanwältin Anette Ehlers hatte ihre olympischen Momente hingegen auf organisatorischer Ebene gesammelt. Sie gehörte dem Planungsstab der Stadt Leipzig an, der die Olympischen Sommerspiele 2012 an die Pleiße holen wollte. Der Traum platzte damals allerdings bereits im Mai 2004, als das IOC Leipzig nicht in den Kreis der offiziellen Kandidatenstädte aufnahm. Für Ehlers ein tief emotionaler, tränenreicher Moment, wie sie berichtete.
An genau diese Emotionen, dieses Feuer, welches damals die ganze Stadt mitgerissen hatte, erinnerte auch Karsten Günther, Geschäftsführer der SC DHfK-Handballer, mit einem T-Shirt der Kampagne für 2012. Die symbolische olympische Flamme auf diesem Shirt will der Verein „GOLD for Leipzig“ mit Blick auf die Spiele 2040 jetzt auch wieder in den Herzen der Menschen entfachen.

„Was wir hier machen, ist eine gute Sache, die wichtige Werte verbindet“, versichert der Vorstandsvorsitzende des Vereins Markus Otto, der in der Leitung der European Air Transport Leipzig GmbH tätig ist. Was für eine Sportbegeisterung Olympische Spiele in einer Stadt auslösen können, hatte Otto erst letzten Sommer hautnah erleben dürfen, als er geschäftlich im Gastgeberland Frankreich unterwegs war. Das soll nun auch für Leipzig gemeinsam ins Rollen gebracht werden.
Damit keine Missverständnisse aufkommen: Mit der Olympiabewerbung als solches hat „GOLD for Leipzig“ nichts zu tun, denn diese muss die Stadtverwaltung auf den Weg bringen. Dem Verein geht es aber darum, die Stadtgesellschaft wieder vom olympischen Gedanken zu begeistern und damit den Boden für eine möglichst erfolgversprechende Olympiabewerbung 2040 zu bereiten.

Daher setzt er sich für die Förderung des Sports und der Gesellschaft in Leipzig, Sachsen und ganz Deutschland ein. Der besondere Fokus liegt dabei auf der nächsten Generation, denn aus dieser werden ja auch die Olympioniken von morgen entstehen. Dabei hat er sich die fünf Werte Partizipation, Nachhaltigkeit, Transparenz, Vielfalt und Frieden auf die Fahnen geschrieben.
„Unser Ziel ist ein inklusives, weltoffenes Leipzig, das den olympischen Geist lebt und ihn in Deutschland verankert. Sportliche Großereignisse setzen Impulse für die wirtschaftliche, kulturelle und soziale Entwicklung der Region und schaffen langfristige positive Effekte für Leipzig und den Standort Mitteldeutschland“, heißt es im Leitbild des Vereins.
Wer dieses Ansinnen aktiv unterstützen möchte, kann Mitglied im „GOLD for Leipzig e.V.“ werden. Der Jahresbeitrag für natürlich Personen liegt bei 100 Euro, Unternehmen zahlen 500 Euro. Alternativ ist auch eine Fördermitgliedschaft für 50 Euro im Jahr möglich.
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