Paralympics-Sieger Martin Schulz vom SC DHfK Leipzig war im Rahmen des am Sonntag (24. Juli) veranstalteten 39. Leipziger Triathlon der prominenteste Teilnehmer. Der mehrmalige Welt- und Europameister im Paratriathlon, ließ es bei der traditionellen Veranstaltung am Kulkwitzer See aber etwas kürzer angehen und startete nicht über die olympische Distanz, sondern beim Fitnesstriathlon. Dort hatten er und die über 620 weiteren Teilnehmer/-innen 590 Meter zu schwimmen, 21 Kilometer Rad zu fahren und 5 Kilometer zu laufen.
Nach dem Schwimmen stieg Schulz hinter seinen Vereinskollegen Jakob von Müller, Roman Kobylinski und Neel Martius noch als Vierter aus dem Wasser. Doch auf der Radstrecke erkämpfte sich der 32-Jährige die Führung, die er auch beim Laufen nicht mehr hergab und nach 55:42 Minuten deutlich vor Jakob von Müller die Ziellinie überquerte. Dort bat ihn die Leipziger Zeitung (LZ) zum Siegerinterview.
Den Triathlon über die olympische Strecke – also 1.590 Meter Schwimmen, 42 Kilometer Radfahren und 10 Kilometer Laufen – hatten bei den Männern Rico Bogen (SC DHfK Leipzig / Team Berlin) und bei den Frauen Caroline Pohle (TRIStars Markkleeberg) gewonnen. Den Fitnesstriathlon der Frauen gewann Kathrin Bogen (SC DHfK Leipzig).
Martin Schulz, warum haben Sie eigentlich am Fitnesstriathlon teilgenommen?
Es ist immer schön, wenn man als Leipziger in Leipzig beim Triathlon starten kann. Das lässt sich aufgrund des internationalen Rennkalenders nicht immer vereinbaren, aber diesmal wollte ich es machen. Ich starte nächste Woche in Dresden beim Halb-Ironman, deshalb wollte ich heute nicht die komplette Olympische Distanz machen.
Es war ein ganz guter Formtest und hat auf jeden Fall Spaß gemacht, gegen die jungen Wilden aus meiner Trainingsgruppe. Die haben es mir am Anfang nicht leicht gemacht, aber mir war eigentlich klar, dass ich mit dem Rad und beim Laufen schon schneller bin. Vor allem, wenn es so heiß ist wie heute, zahlt sich die Erfahrung schon aus.
Was lief heute besonders gut und welche Besonderheiten gab es auf der Strecke für Sie?
Ich glaube, es war das Gesamte, das heute ganz gut lief. Rad war okay, denke ich. Ab der zweiten Runde, wenn die Strecke sehr voll ist, muss man schon etwas vorsichtiger fahren, weil viele Leute auf der Strecke sind, die schnell mal ausscheren. Da muss man immer mal nach vorne schauen und nicht nur auf den Boden, um die Aeroposition zu halten.
Zum Teil ist die Straße auch ein bisschen holprig, da muss man aufpassen, dass man nicht in ein Schlagloch fährt. Am Ende lief es beim Laufen richtig gut, obwohl es doch heiß heute ist. Da musste ich mich am Anfang ein bisschen zurückhalten, aber das hat heute gut funktioniert.
Spielte die Zeit heute eine Rolle oder ging es einfach um die Vorbereitung auf Dresden?
Zeit ist immer relativ, es kommt auf die Außenbedingungen an. So schnell unterwegs gewesen zu sein, obwohl es heute sehr warm ist, ist natürlich ganz gut. Ich weiß aber nicht, was die Zeit wert ist, jedenfalls war es deutlich vor dem Zweiten. Mir war es wichtig, dass ich gewinnen kann.
Trainieren Sie auch hier am Kulkwitzer See immer mal?
Ja, im Sommer schwimme ich ab und zu hier im Kulki. Meistens trainieren wir zwar im Becken, aber wenn wir im Freiwasser trainieren, dann hier. Das ist zum Schwimmen mein Lieblingssee in Leipzig. Das Wasser ist super, es macht einfach Spaß.
Sie haben den Halb-Ironman in Dresden nächste Woche schon angesprochen. Was reizt Sie daran?
Ich wollte schon immer mal eine längere Distanz machen. Wahrscheinlich machen das alle Triathleten, wenn sie im fortgeschrittenen Triathlon-Alter sind. Die letzten Jahre hatte es aber irgendwie nie gepasst. Dresden ist jetzt auf jeden Fall reizvoll und liegt ja auch nicht so weit weg.
Da ich in diesem Jahr erst Ende November die Weltmeisterschaft habe, hatte ich mir etwas für den Sommer gesucht, und das war perfekt für mich. Neuland für mich wird sein, dass es statt einer Stunde Laufen rund vier Stunden sein werden. Mal sehen, was da am Ende rauskommt.
Ist der Wettbewerb für Sie eine Art Wundertüte oder haben Sie spezielle Ziele dafür?
Natürlich möchte ich alles erst mal gut durchstehen, ohne am Ende extrem einzubrechen. Ich möchte mich auch nicht unter Wert verkaufen und denke, dass ich dort auch den einen oder anderen Profi ärgern kann. Mal sehen, wie das funktioniert. Es wird bestimmt auch wieder heiß werden, und es wird wichtig für mich sein, dass ich die erste Stunde nicht überzocke.
Alle Ergebnisse vom Leipziger Triathlon:
https://www.leipziger-triathlon.de/ergebnisse/leipziger-triathlon/
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