Sachsens Profi-Vereine machen mobil gegen die finanziell fatalen Auswirkungen der Corona-Krise und gründeten eine gemeinsame Initiative. Außerdem will der 1. FC Lok durch einen (Spenden-)Ticketverkauf gegen den „Unsichtbaren Gegner“ einen virtuellen Zuschauerrekord aufstellen und Finanzverluste abmildern. Der SC DHfK musste auf Kurzarbeit umstellen und alle Sport- und Trainingsangebote aussetzen. Und für die Handballerinnen des HC Leipzig ist die Zweitliga-Saison vorzeitig beendet.

Sachsens Profi-Vereine gründen Initiative „Teamsport Sachsen“

Jetzt hält zusammen, was ansonsten gar nicht mal immer so zusammengehörte. Am Donnerstag verkündeten 21 Profi-Vereine des Freistaates „Wir halten zusammen!“ und gaben die Gründung der Initiative „Teamsport Sachsen“ bekannt. Aus Leipzig dabei sind die Fußballer der 1. FC Lok, der BSG Chemie und von Rasenballsport. Die Handballer des SC DHfK und des HC Leipzig sind ebenso mit von der Partie wie die Icefighters Leipzig.

„Da durch die Auswirkungen der Corona-Krise aktuell der gesamte Sportbetrieb in Sachsen auf Eis gelegt ist, stehen die Sportvereine des Freistaates vor großen organisatorischen und wirtschaftlichen Herausforderungen. Um diese bestmöglich meistern zu können, haben sich die Vertreter der sächsischen Topvereine in der Initiative ‚Teamsport Sachsen‘ zusammengeschlossen, um kurzfristig Know-how auszutauschen, die Interessen des Sports effektiv zu bündeln und die Behörden und Entscheidungsträger als Ansprechpartner zu entlasten.“, heißt es in der Pressemitteilung.

Eine Delegation der Vereine, der auch DHfK-Handball-Geschäftsführer Karsten Günther angehörte, traf sich am Donnerstag in der Sächsischen Staatskanzlei in Dresden mit dem Staatsminister für Bundesangelegenheiten und Medien und Chef der Staatskanzlei, Oliver Schenk, sowie Andreas Schumann, Leiter der Stabsstelle Sport im Sächsischen Staatsministerium des Innern (SMI).

„Das war ein sehr konstruktiver Austausch, bei dem unsere Belange sehr ernst genommen wurden. Gleichzeitig konnten wir wichtige Informationen und Denkanstöße liefern, die nun kurzfristig geprüft werden.“, zeigte sich Günther nach dem ersten Treffen zufrieden. Ein Ergebnis war die kurzfristige Bildung einer „Arbeitsgruppe Sport“ durch die Landesregierung. Beide Seiten bleiben nun in regelmäßigem Austausch.

Mehr Infos:
https://www.scdhfk-handball.de/aktuelles/…/teamsport-in-sachsen…

Spenden-Idee: Lok peilt virtuellen Zuschauerrekord an

Mit einer kreativen Spenden-Idee versucht der 1. FC Lok Leipzig die durch die aktuellen Spielausfälle entstehenden Einnahmeverluste etwas abzufedern. Seit Donnerstag bieten die Blau-Gelben über ihren Online-Fanshop imaginäre Tickets für ein virtuelles Spiel gegen den „Unsichbaren Gegner“ an. Unter dem Motto „Leute, macht die Bude voll!“ soll dieses am 8. Mai um 19:30 Uhr stattfinden. Ein Ticket kostet nur 1 Euro und kommt per PDF ins Mailfach geflattert.

Die Resonanz bei den Lok-Fans war bereits am ersten Tag dieser Aktion enorm. Bis Mitternacht gingen 18.210 Tickets weg und spülten damit denselben Betrag in Euro in die Kasse der Probstheidaer. Ein Fußballfreund griff dabei besonders tief in die Tasche und orderte gleich 500 Stück.

Das nächste Zwischenziel in Sachen Ticketverkauf hat der 1. FC Lok bei der Marke 20.000 Zuschauer gesetzt. So viele waren im Mai 1966 ins Bruno-Plache-Stadion gepilgert, als Lok durch einen 4:0-Sieg über IFK Norrköping den Gewinn des Internationalen Fußball-Cups feiern durfte.

Hier gibt’s die Tickets:
https://www.lok-fanshop.com/Besondere-Anlaesse/Tickets…

Kurzarbeit beim SC DHfK nach Einstellung des Sportbetriebs

Seit Dienstag befinden sich alle Mitarbeiter des SC DHfK Leipzig in Kurzarbeit. An diesem Tag wurde in allen 17 Abteilungen des mitgliederstarken Vereins der komplette Sport- und Trainingsbetrieb eingestellt und alle Sportstätten geschlossen. „Der derzeitige wirtschaftliche Verlust beläuft sich aktuell ohne die Berücksichtigung möglicher Kündigungen der Mitgliedschaften auf circa 100.000 Euro pro Monat.“, teilte der Verein mit.

„Wie viele Vereine und Verbände stehen auch wir vor einer ungewissen Zeit und vielen Herausforderungen, auch wirtschaftlicher Art“, wird Präsident Bernd Merbitz zitiert. „Wir wünschen uns, dass wir alle gemeinsam in unserem SC DHfK – damit meine ich alle Mitglieder, Mitarbeiter, Sponsoren, Partner und Freunde des Vereins – in dieser schwierigen Zeit zusammenhalten. Nur mit Solidarität und gegenseitiger Rücksichtnahme können wir die aktuelle Situation meistern. Wir hoffen auf die Treue unserer Mitglieder.“

Mehr Informationen:
https://scdhfk.de

Saisonabbruch für Handball-Frauen

Das war’s. Für die Handballerinnen des HC Leipzig ist neun Spiele vor dem regulären Saisonende vorzeitig Schluss. Am Mittwoch hatte die Handball-Bundesliga-Frauen (HBF) über den Saisonabbruch in der 1. und 2. Bundesliga informiert. „Grund hierfür ist die sich zuspitzende Situation das Corona-Virus betreffend. Sportliche Absteiger aus der 1. und 2. Bundesliga gibt es nicht.“, heißt es in der Mitteilung.

In der Variante, ausstehende Partien ohne Zuschauer auszutragen, sah die Liga keine Option: „Spiele unter Ausschluss der Öffentlichkeit, sogenannte Geisterspiele, würden die HBF-Clubs aufgrund der damit verbundenen Einnahmeverluste im Bereich Ticketing und Sponsoring in unzumutbarer Weise belasten. Schon jetzt stehen die 14 Erst- und 16 Zweitligisten im Hinblick auf die kommende Saison vor enormen, nie dagewesenen wirtschaftlichen Herausforderungen.“

Für den Aufsteiger HC Leipzig bleibt damit die historische erste Saison in der 2. Bundesliga unvollendet. Nach 9 Siegen und 12 Niederlagen lag der HCL zum Zeitpunkt des Abbruchs auf einem beachtlichen 9. Tabellenplatz mit 5 Punkten Luft auf die Abstiegsplätze.

Mehr Infos:
www.hbf-info.de

Sächsischer Fußball-Verband: Noch keine Lösung für die Rest-Saison

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