Für FreikäuferLEIPZIGER ZEITUNG/Auszug Ausgabe 69, seit 19. Juli im HandelAm Wochenende 13./14. Juli hatten die Looping Lux Leipzig zum 2. Leipziger „Wildlynx Cup“ geladen. Rund 200 Spieler/-innen aus Deutschland und Europa machten das Gelände des LSV Südwest in Kleinzschocher zum Quidditch-Mekka. Ein guter Anlass, den Leipziger Trainer und Nationalspieler Jan Kohler zum Turnier und den aktuellen Entwicklungen rund um den Quidditch-Sport zu befragen.
Herr Kohler, wie lief das Quidditch-Turnier am vergangenen Wochenende?
Das Turnier lief an den zwei Tagen sehr unterschiedlich gut. Am Samstag konnten wir bei bestem Wetter spielen, sodass wir eine Vielzahl an guten Spielen und auch einige Zuschauer hatten. Viele unserer neuen Leute haben spielen können, gute Leistungen gezeigt und wichtige Erfahrungen sammeln können.
Nach dem sintflutartigen Starkregen am Samstagabend konnten wir das Turnier jedoch am Sonntag nicht weiterführen, was natürlich für uns alle eine große Enttäuschung war. Nichtsdestotrotz würde ich sagen, dass das Turnier ein Erfolg war, wir vielen Leuten in Leipzig unseren Sport näherbringen konnten und besonders auch unseren Gästen, die extra angereist waren, ein zwar kurzes aber schönes Turnier geboten haben.
Wir hatten vor zwei Jahren schon einmal über Quidditch und die Looping Lux berichtet. Wie hat sich der Sport in Leipzig und Deutschland seitdem entwickelt?
Seit 2017 hat sich das Leipziger Team zu einer festen Größe im deutschen Wettbewerb entwickelt, den dritten Platz bei der deutschen Meisterschaft im letzten Jahr konnte das Team in diesem Jahr mit einem vierten Platz bestätigen. In diesem Jahr hat das Team mit der 2. Division des European Quidditch Cup, für den sie sich durch die Leistungen im letzten Jahr qualifiziert haben, erstmals an einem internationalen Wettbewerb teilgenommen und auch sofort den zweiten Platz belegt.
2017 haben wir erstmals Nationalspieler/-innen gestellt und stellen seitdem auch in jedem Jahr welche. Grundsätzlich kann man also sagen, dass sich das Leipziger Team sehr weiterentwickelt hat in den letzten Jahren. Trotzdem haben wir weiterhin den Wunsch zu wachsen und einen noch größeren Kader zu haben.
In Deutschland hat sich die Anzahl an Teams seit 2017 weiterhin stark vergrößert. Derzeit sind über vierzig Teams sowie über 1.000 Spieler/-innen beim Deutschen Quidditchbund gemeldet. Besonders auffallend ist jedoch nicht nur die steigende Anzahl an Teams, sondern auch die sich angleichenden Leistungen.
Gab es vor ein paar Jahren noch etwa vier Teams, die als relativ unschlagbar galten, hat sich die Menge der Teams, in der sich alle gegenseitig besiegen können, auf etwa zehn vergrößert. Wir haben also ein qualitatives und quantitatives Wachstum in Deutschland.
Das zeigt sich nicht zuletzt daran, dass die deutsche Nationalmannschaft mit dem diesjährigen 4. Platz bei der Europameisterschaft die bisher beste Platzierung erreicht hat.
Wann und wie kann man die Looping Lux wiedersehen und ggf. auch mal mitmachen? Können auch Kinder und Jugendliche mittrainieren?
Die Looping Lux kann man bereits am 20. Juli wiedersehen. Da findet der Spieltag der Ostliga in Leipzig statt, zu dem Teams aus Halle, Jena, Berlin und Dresden kommen. Mitmachen kann man auf jeden Fall auch, wir trainieren jeden Dienstag ab 18:30 Uhr und Sonntag um 17 Uhr beim LSV Südwest in Kleinzschocher und freuen uns jedes Mal, wenn Leute unseren Sport ausprobieren wollen.
An offiziellen Spielen darf man nach den Regeln des Deutschen Quidditchbundes ab 16 Jahren teilnehmen, aus dem einfachen Grund, dass es eben ein Vollkontaktsport ist. Daran müssen auch wir uns halten, wobei wir dabei natürlich eine Übergangszeit nutzen können, in der Jugendliche, die innerhalb des nächsten Jahres 16 werden, mittrainieren, jedoch nicht an Tackletrainings teilnehmen.
Grundsätzlich hätten wir auch großes Interesse daran, ein sogenanntes Kidditch-Team aufzubauen, wie es das in Hamburg oder Zossen bereits gibt. Kidditch ist Quidditch für Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren mit leicht abgeänderten Regeln. Derzeit fehlt es uns hierfür jedoch an qualifizierten Leuten, die im Idealfall auch Erfahrung mit Körperkontaktsport mit Jugendlichen haben.
Mehr Informationen:
www.facebook.com/leipzigerquidditch
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Leipziger Zeitung Nr. 69, seit Freitag, 19. Juli 2019 im Handel: Frei nach Schiller: Die Gedanken sind nicht frei, wenn Einer nicht den Mut zur Freiheit hat
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