Am Wochenende war Leipzig der Austragungsort für die Deutsche Judo-U18-Einzelmeisterschaft. Insgesamt 423 Jungen und Mädchen der Jahrgänge 2002 bis 2004 kämpften in der Sporthalle Brüderstraße um den Titel. Eine dieser begehrten Goldmedaillen pflückte sich Lenny Burk vom Randori Leipzig-West e.V. in der Gewichtsklasse bis 43 Kilogramm. Es war das einzige Edelmetall für die Gastgeber-Stadt.
Für den 14-jährigen Träger des braunen Gürtels war es der bisher längste Wettkampftag überhaupt. Am Samstag war er um 12 Uhr ins Geschehen eingestiegen, hatte gegen 15 Uhr das Halbfinale erfolgreich hinter sich gebracht und musste danach etwa 3,5 Stunden auf sein Finale warten. Gegen 19 Uhr schließlich war er Deutscher U18-Meister.
Eine für ihn aus sportlicher Sicht besonders hohe Hürde hielt das Halbfinale bereit. „Gegen meinen Halbfinalgegner (Abdusamad Abdullaev/ PSV Berlin) hatte ich bisher nur verloren.“, erklärt Burk. „Wir haben aber eine Technik entwickelt, wie ich ihn knacken und seine Angriffe blocken kann. So habe ich schließlich mit drei Shidos gegen ihn gewonnen.“
„Vor dem Finale war ich ziemlich aufgeregt.“, gesteht der 14-Jährige, der auch bei dieser Meisterschaft auf die Unterstützung durch seine Eltern zählen konnte. „Sie sind bei jedem Turnier mit dabei, motivieren mich und geben mir einen schönen Ansporn.“, so der frisch gebackene Champion.
So gelang es Lenny Burk dann auch, das Finale für sich zu entscheiden. Dass ihn sein Gegner Dominik Schumann (RSV Eintracht Stahnsdorf) dabei körperlich etwas überragte, kam dem Leipziger sogar entgegen. „Ich mag es nicht so, gegen Kleinere zu kämpfen.“, erklärt er. „Bei Größeren kann ich zum Beispiel gut mit der Hüfte arbeiten, und Fußwürfe klappen auch sehr gut.“
So endete für einen der Jüngsten im Starterfeld die allererste Teilnahme bei einer Deutschen Einzelmeisterschaft gleich mit dem persönlich bisher größten sportlichen Erfolg. So ganz aus dem Nichts kam der allerdings nicht, immerhin hatte Burk im vergangenen Jahr bereits den Saalepokal in Halle sowie das DJB-Sichtungsturnier in Herne (beides U17) gewinnen können. In zwei Wochen steht für ihn nun das International Masters Bremen (22./23.03.) auf dem Programm.
Knapp an einer Medaille vorbei schrammten zwei andere Leipziger. Viktor Becker vom Judoclub Leipzig (bis 60 kg) und Benjamin Kaiser vom Judo Holzhausen e.V. (bis 73 kg) verloren jeweils ihre Kämpfe um Bronze, was am Ende den 5. Platz bedeutete.
Alle Ergebnisse unter:
https://dokume.net/public/djb/judo_results/…
Die neue Leipziger Zeitung Nr. 64: Kopf hoch oder „Stell dir vor, die Zukunft ist jetzt“
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