Franz Anton und Jan Benzien erpaddelten sich eine gute Ausgangsposition für das Ticket nach Rio. Denn bei der Olympiaqualifikation der Slalom-Kanuten entscheiden die wenigsten Punkte über den Platz in der jeweiligen Bootsklasse. Mit ihren Platzierungen erreichten sie insgesamt zwei Punkte, haben aber als Weltmeister 2015 einen Bonus von zwei Punkten. Am kommenden Wochenende in Markkleeberg wollen beide die Teilnahme sichern.
Eine Berührung an Tor 17 kostete am Sonntag die entscheidenden Sekunden. Nur 1,09 Sekunden betrug der Rückstand letztlich auf das Duo David Schröder und Nico Bettge. Die reine Fahrtzeit gerechnet, waren Anton/Franz wiederum schneller. Die Tagessieger erklärten ihren Erfolg gegenüber der L-IZ: „Es lief an den Toren 1 und 2 einfach rund, so konnten wir im Streckenverlauf das Boot laufen lassen und mussten nicht aufholen. Das heißt, wir konnten die ein oder andere Stelle kontrollierter und sauberer fahren.“ Noch am Vortag seien sie diejenigen gewesen, die Strafen kassiert hätten. Am Samstag konnten Franz Anton/Jan Benzien die Spitzenposition erringen und liegen dadurch in der Zwischenwertung vorn.
Zwei ebenfalls sehr runde Finalläufe erwischte Sideris Tasiadis (Kanuschwaben Augsburg). Er holte sich an beiden Tagen ohne Torberührung den Sieg im Einer-Kanadier und schaffte somit die optimale Ausgangsposition für die beiden Rennen in Markkleeberg. „Ich muss nun einfach die Nerven behalten und möchte die Rennen dort natürlich genauso erfolgreich gestalten.“ Auf der Strecke habe er bisher nur eine Woche trainiert, das Hin- und Herfahren sei nicht nach seinem Geschmack gewesen. Der Augsburger nutzte auch das vergangene Wochenende zum Training auf der Heimstrecke.
In den anderen olympischen Einzel-Booten fuhren ebenfalls Augsburger an die Spitze der Zwischenwertung. Melanie Pfeifer verlor das zweite Rennen zwar gegen Lisa Fritsche (Böllberger Sportverein), die beiden tauschten dadurch die Plätze vom Vortag. Somit liegt Pfeifer einen Punkt vor der Konkurrentin, da ihre WM-Bronzemedaille ihr diesen Bonus beschert. Die Tagessiegerin war über ihren Erfolg sehr zufrieden: „Ich war ziemlich nervös heute, weil ich seit gestern wusste, dass ich es kann. Ich habe versucht, mich noch mal runterzufahren, meine Linie zu paddeln und dass es für den ersten Platz gereicht hat, freut mich ungemein. Ich will mir für nächste Woche nicht allzu große Hoffnung machen und genauso fokussiert herangehen, wie in dieser Woche. Auch in Leipzig kann alles passieren“, meinte Lisa Fritsche.
Im Kajak der Männer liegt Hannes Aigner (Kanuschwaben Augsburg) mit zwei Siegen in der Wertung vorn. Dahinter liegen die Konkurrenten dicht an dicht, doch schon ein zweiter Platz und eine Platzierung besser als Platz sechs würde ihm in Markkleeberg reichen um nach Rio de Janeiro fliegen zu dürfen. Alexander Grimm hätte dann durch seinen sechsten Platz im ersten Rennen das Nachsehen.
Im nicht olympischen Canadier-Einer der Damen holte Junioren-Weltmeisterin Andrea Herzog (Leipzig) im Rennen um die EM-Tickets ihren zweiten Tagessieg. Sie gewann vor Kira Kubbe (Luhdorf-Roydorf) und ihrer Vereinskollegin Lena Stöcklin. „Der Lauf war jetzt zwar nicht optimal, aber ich bin zufrieden, dass es im Endeffekt dann doch zum Sieg gereicht hat. Jetzt habe ich ein Polster für Markkleeberg.“ In dieser Bootsklasse geht es allerdings um die Qualifikation für die Europameisterschaften, den Weltcup und die internationalen Nachwuchshöhepunkte.
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