Zwar haben die Kanu-Slalom Athleten schon die Olympiaqualifikation im Blick, doch als Formbestimmung auf dem Weg zu den vier Rennen an den beiden kommenden Wochenenden war das Wochenende im Kanupark hochwillkommen. Von den Topleuten fehlten lediglich Sideris Tasiadis und Ricarda Funk, die schon die heimische Augsburger Strecke zum weiteren Training nutzten. Jan Benzien mit den Siegen im Einer- und Doppel-Kanadier wurde erfolgreichster Teilnehmer, Bootspartner Franz Anton mit einem Dritten Platz im Einzel ließ sich nicht lumpen. Lena Stöcklin holte im Einer-Kanadier einen zweiten Platz.
Als heißeste Leipziger Kandidaten für eine erfolgreiche Olympiaqualifikation fuhren als letztes Boot des Tages im Doppel-Kanadier Franz Anton und Jan Benzien die 270 Meter lange Strecke hinunter. Am Ende blieben sie 1,47 Sekunden vor dem Boot, das ihnen noch den Europameistertitel auf gleicher Strecke weggeschnappt hatte, Robert Behling und Thomas Becker. Das Podest vervollständigten die Müller-Brüder Kai und Kevin aus Halle.
„Ich habe im Ziel gedacht, das fühlte sich sogar noch schneller an, schließlich hatten wir eine Berührung weniger als im Halbfinale. Wo wir noch an Feinheiten arbeiten können, werden wir noch in der Analyse sehen“, sagte Franz Anton. Jan Benzien ergänzte: „Wir sind zufrieden mit dem Wochende, haben jeden Lauf im Zweier schnell hingekriegt und bewiesen, dass wir auch im Einer schnell fahren können.“
Gleiches bewies Lena Stöcklin im Halbfinale, was etwas unangenehm wurde. Sie holte ihre Vorstarterin im Kanal ein, musste vorbeimanövrieren. Wo genau sie die fünfzig Strafsekunden für ein falsch befahrenes Tor kassiert haben sollte, war ihr zudem nicht klar. „Mir tut die Wange immer noch weh, weil ich die Stange so erwischt habe.“ Zwei Sekunden hätten aus ihrer Sicht die gerechtfertigte Strafe sein sollen.
Letzlich spielte es nicht die Rolle, sie erwischte mit dem zehnten Platz den letzten Finalplatz und durfte die Zeit vorlegen, da in umgekehrter Reihenfolge gestartet wird. Dabei sprang besagter zweiter Platz heraus, 24 Hundertstelsekunden fehlten zum Sieg. „Ich ärgere mich ein bisschen, im unteren Teil der Strecke so viel Zeit verloren zu haben.“ Zwischen den Toren 18 und 19 blieb sie ein wenig auf dem Kehrwasser hängen. „Das kann aber passieren, blöder ist, dass ich das letzte Aufwärtstor nicht richtig hingekriegt habe.“ Den Vortritt musste sie so knapp Birgit Ohmayer lassen, Dritte wurde Sona Stanovska aus der Slowakei.
Nun geht es am kommenden Wochenende in Augsburg in den olympischen Disziplinen um die Ausgangsposition für die Qualifikation, bevor erneut im Kanupark Markkleeberg in zwei Wochen die Entscheidung fällt.
Die weiteren Platzierungen:
Kajak der Damen: 1. Jasmin Schornberg (GER), 2. Kristina Nevarilova, 3. Natalia Pacierpnik, 5. Cindy Pöschel (GER)
Kajak der Männer: Alexander Grimm (GER), Sebastian Schubert (GER), Antoine Launay (POR) 4. Paul Böckelmann
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