Schon um 12:45 Uhr stand mit Hannes Aigner der erste Rio-Teilnehmer fest. Nach zwei Siegen in Augsburg gewann Aigner auch das dritte Rennen in Markkleeberg und kann das Resultat am Sonntag aus der Wertung streichen lassen. Das morgige vierte Rennen hat in der Bootsklasse K1 der Männer keine Auswirkungen mehr auf den Punktestand. Spannend bleibt es im Zweier-Kanadier der Männer. Franz Anton und Jan Benzien erreichten einen dritten Platz. Die Müller-Zwillinge aus Halle siegten und wahren so ebenfalls eine Chance auf das Olympia-Ticket. Sideris Tasiadis wird im Einer-Canadier den Deutschen Kanu-Verband (DKV) vertreten.
Nach einem Halbfinallauf mit einer Berührung an Tor 20 gingen die beiden LKC-Athleten mit einem eher ungeliebten Startplatz 6 ins Finale. Robert Behling und Thomas Becker paddelten als einziges Boot fehlerfrei den Kanal hinunter und hatten so noch 3,18 Sekunden Vorsprung vor Anton und Benzien. Damit konnten sie als Letzte im Finale starten und kannten so die Zeiten der vor ihnen gestarteten Konkurrenz.
Allgemein hing der Kurs schwierig für die Zweier-Canadier, da es einige sehr eng hintereinanderhängende Tore gab. Benzien und Anton fuhren sicher und ohne Berührung, die Konkurrenten leisteten sich eine Berührung, waren aber durch ein höheres Risiko während ihrer Fahrt schneller. Die Entscheidung im Zweier-Kanadier ist somit auf den Sonntag vertagt, da auch die Müller-Zwillinge noch eine Chance haben, sich mit einem weiteren Sieg zu qualifizieren. „Wir müssen einfach noch mal Vollgas geben, ein Sieg sichert uns auf jeden Fall die Teilnahme.“ Dies wäre sogar mit einem zweiten Platz noch sicher der Fall.
Souverän heimste Hannes Aigner das erste Olympia-Ticket ein. Sebastian Schubert fuhr zwar exakt die gleiche Zeit, doch die schlechteren Platzierungen aus den beiden Rennen in Augsburg sorgten für Aigners Gesamtsieg. Gegenüber den Journalisten sagte Hannes Aigner: „Ich freue mich irre, bei Olympia wieder dabei sein zu können. Seit acht Jahren ist niemand mehr zwei Mal dabei gewesen. Es lief die letzten vier Jahre nicht alles rund, 2014 bin ich eine sehr schlechte Qualifikation gefahren und war nicht in der Nationalmannschaft. Jetzt habe ich offenbar alles richtig gemacht.“ Zu Hause wird er bis zum August nun nicht sehr oft anzutreffen sein. Drei internationale Trainingsblöcke gibt es auf der Strecke von Deodoro, die die Athleten des DKV auch nutzen werden.
Dabei wird auch Sideris Tasiadis Fahrten auf der Olympia-Strecke absolvieren. Auch er löste bereits das Ticket mit seinem dritten Sieg. „Ich bin erleichtert, mich nicht noch einmal voll konzentrieren zu müssen. Heute Abend wird ein bisschen gefeiert, aber auch morgen werde ich den Wettkampf noch mal annehmen. Ich hätte nicht gedacht, dass ich dieses Jahr so stark bin. Schließlich trainieren vor den Olympischen Spielen alle Athleten sehr hart.“ Er habe nach der Zieldurchfahrt an seine verstorbene Lebensgefährtin Claudia Bär denken müssen. Auf die Plätze in der Gesamtwertung verwies Tasiadis die Leipziger Franz Anton und Jan Benzien.
Am spannendsten bleibt die Qualifikation im Einer-Kajak der Damen, noch vier Sportlerinnen haben hier morgen die Chance sich durchzusetzen. Die bisherigen Führenden – Melanie Pfeifer und Lisa Fritsche – erhielten beide im Finale einmal 50 Strafsekunden und fuhren mit dem siebten und achten Platz ihre Streichergebnisse ein. Mit ihrem Sieg bewahrte Jasmin Schornberg eine Chance. Außerdem liegt noch Ricarda Funk als Tageszweite in aussichtsreicher Position.
Pech hatte die Leipzigerin Lena Stöcklin im Einer-Kanadier der Damen. Gleich zwei Tore erwischte sie im Finale nach einem guten Halbfinallauf nicht und wurde so abgeschlagen Achte. Auch im Rennen um die EM- und Weltcupstartplätze in dieser nicht-olympischen Bootsklasse ist noch nichts entschieden. Erst morgen Nachmittag herrscht also Klarheit.
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