Die Judo-Männer des JC Leipzig haben es als Tabellenvierter der Liga Süd ins Playoff-Viertelfinale der 1. Bundesliga geschafft. Am Samstag besiegten sie in der Ernst-Grube-Halle den Abstiegskandidaten vom JSV Speyer sicher mit 10:4. Jetzt soll eine Medaille her, gab René Kirsten im L-IZ-Interview als Saisonziel vor. Der 30-Jährige hatte mit zwei Ippons zuvor für klare Verhältnisse gesorgt.
Interview mit JCL-Judoka René Kirsten
Dass ihr heute gewinnt, kam sicher nicht ganz unerwartet, aber wie erleichtert seid ihr, dass dieser wichtige Sieg jetzt tatsächlich geschaffte wurde?
Wir sind sehr erleichtert. Es war zwar vom Gegner her ein bisschen einfacher als sonst, aber wenn du in der Favoritenrolle bist, ist das zu Hause oft schwierig umzusetzen. Denn die Leute wollen etwas geboten kriegen und du selbst hast auch Erwartungen. Aber im Judo braucht es nur eine falsche Bewegung und du liegst auf dem Rücken. Doch wir haben zum Glück den Sack zugemacht.
Gab es Kritikpunkte am heutigen Kampf?
Die Kampfrichterleistung war mir heute ziemlich suspekt. Zum Beispiel habe ich in meinem letzten Kampf innerhalb zum Wurf angesetzt, aber der Kampfrichter gibt außerhalb. Zum Glück haben wir die Gegner sauber und sicher auf den Rücken geworfen, damit konnte er gar nicht anders als die Punkte zu geben. Aber es waren ein paar schwierige Entscheidungen dabei.
Du hast mit zwei Ippons das Beste rausgeholt, bist du selbst mit dir zufrieden?
Ja. Ich habe seit April einen Leistenbruch, den ich immer wieder vor mir her schiebe. Da gehe ich schon immer mit dem Gefühl rein, nicht die hundertprozentige Leistung bringen zu können. Aber ich trainiere zu Hause wie ein Stier, und deshalb ist es schön, sich hier die Belohnung für dieses Training abholen zu können.
Welche Ziele gelten nun für die Playoffs?
Unsere Erwartung ist auf jeden Fall, dass wir Hamburg (Nord-Liga-Meister/ d. Red.) weghauen. Denn wir sind jetzt so weit gekommen, da wollen wir uns auch die Medaille umhängen. Hamburg zu Hause und auswärts zu schlagen ist machbar. Sicherlich spielen da noch einige Faktoren eine Rolle, zum Beispiel wie es dann gesundheitlich mit meiner Leiste aussieht. Aber wenn es soweit kommt, reißen wir uns auf alle Fälle nochmal voll den Arsch auf – auf Deutsch gesagt – und versuchen, die Medaille zu holen.
Der erste Durchgang
ohne Bild:
7. Kampf, bis 100 kg: Daniel Herbst (JCL) bekommt kampflos den Sieg gegen den angeschlagenen Nico Zimmermann (Speyer) zugesprochen. (Gesamtstand 5:2).
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