Mit einer Leipziger Medaille klappte es schließlich doch am Sonntag. Franz Anton und Jan Benzien holten Silber im Zweier-Canadier. Lange hatten sie geführt, wurden dann aber von Robert Behling und Thomas Becker von Platz 1 verdrängt. Auch Ricarda Funk freute sich über Silber in der Kajak-Konkurrenz der Damen. Gute Aussichten für die WM in London im September, bei der die Startplätze für die Nationen für die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro ausgefahren werden.
Zwar mussten die Journalisten etwas auf die Interviewpartner warten, da der MDR kurzerhand beschlossen hatte, sein Live-Interview von der Mixed Zone auf die Terrasse des Kanuparks zu verlegen, was laut Regularien vieler Sportverbände nicht möglich wäre. Dann aber waren auch Gespräche mit den beiden erfolgreichen Zweierbesatzungen möglich. „Wenn man Thomas [Beckers] Vorgeschichte mit der schweren Krankheit betrachtet, dann gönnen wir es den beiden schon“, sagte Jan Benzien. Er und Franz Anton kennen die beiden gut, da sie auch oft in Leipzig trainieren.
Die Leipziger hatten etwas an Tor 20 eingebüßt als sie zu weit abwärts drifteten und sich erst wieder einen längeren Weg zurück paddeln mussten. Ansonsten war auch ihr Lauf sehr rund. Die Sieger büßten an dieser Stelle keine Zeit ein, freuten sich nicht nur für sich persönlich, sondern auch für die Disziplin: „Einen Doppelsieg im C2 gab es schon lange nicht mehr, toll dass es hier in Markkleeberg gelang.“
Silbermedaillen-Gewinnerin Ricarda Funk berührte schon an Tor 4 einmal die Stangen. „Eigentlich wollte ich einen richtig schönen Einstieg finden, der zweite Platz trotz zweier Berührungen ist aber mega!“, freute sie sich nach dem Rennen. Um noch etwas Zeit einzusparen, raste sie bei der Zieldurchfahrt über eines der Hindernisse, die die Wasserströmung regulieren. Boot und Fahrerin blieben bei der gewagten Aktion heil. Alle drei Damen hatten das Finale erreicht.
Melanie Pfeifers Rennen entschied sich schon an Tor 7, wo sie eine 50-Sekunden Strafe kassierte. „Ich bin fast zu gut von Tor fünf auf Tor 6 gefahren und konnte leider meine Bootsspitze nicht mehr kontrollieren. Abgesehen davon war es ein toller Lauf.“ Das bescheinigte ihr auch Bundestrainer Michael Trummer. „Sie hätte ohne die Strafe sicher weit vorne landen können. Aber wir sind mit den Medaillen in den olympischen Disziplinen sehr zufrieden und haben auch unsere Zielvorgabe übererfüllt.“ Lisa Fritsche durfte sich über den sechsten Platz freuen.
Nicht ganz so erfolgreich liefen die Mannschaftswettbewerbe in den beiden Disziplinen. Ricarda Funk, Melanie Pfeifer und Lisa Fritsche verursachten schon in den oberen Toren Berührungen und fanden nicht die richtige Linie um gemeinsam in drei Booten den Kurs zu bewältigen. An Tor sieben blieb Ricarda Funk etwas auf einer Wasserwalze hängen. „Dass wir dadurch kurz mal Autoscooter spielten hat mich nicht gestört und war auch nicht ausschlaggebend.“ Die Zeit sei an anderen Stellen verloren gegangen so Melanie Pfeifer.
Gut im Rennen lag die Mannschaft der C2-Männer. Noch im Ziel wurde eine Zeit eingeblendet, die zum Sieg gereicht hätte. Doch die Torberührung wurde im Nachhinein als falsch befahrenes Tor mit 50 Sekunden geahndet. Canadier-Bundestrainer Sören Kaufmann hatte schon eine Vorahnung in dieser Richtung. Es siegten schließlich die Slowaken vor den Tschechen und den Russen.
Als nächstes Rennen steht vom 19. bis 21. Juni der Weltcup in Prag an. Beim Rennen an der Moldau wird das deutsche Team weiter an der Form arbeiten um im September in London idealerweise die Bestform zu erreichen.
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