Die Leipziger Degenfechter erkämpften sich am Samstag bei ihrem Meisterschafts-Heimspiel in der Ernst-Grube-Halle zwei Silbermedaillen. Monika Sozanska musste sich im Finale der Hallenserin Imke Duplitzer geschlagen geben. Das Finale der Männer fiel flach, weil Jörg Fiedler wegen einer Verletzung sicherheitshalber verzichtete und damit Constantin Böhm aus Heidenheim kampflos den Titel überließ.
Die Verletzung hatte sich der Leipziger Titelfavorit unmittelbar zuvor im Halbfinale eingefangen. “Das Problem war, dass ich kurz vor Schluss einen Treffer auf’s Schienbein bekommen habe, das relativ schnell stark angeschwollen ist.”, erklärte Fiedler gegenüber L-IZ.de. “Ich wollte nicht riskieren, dass vielleicht noch eine Entzündung reinkommt und ich Rio und die anderen wichtigen Turniere nicht fechten kann. Sicherheit geht vor. Es ist wirklich reine Vorsicht und ich hoffe, dass es richtig war.”
Auf seinem Weg ins Finale hatte Jörg Fiedler die Gegner Reiss (15:7), Spautz (15:12), Bellmann (15:8) und Steinberger (15:14) bezwungen. “Dafür, dass wir den Fokus auf der Quali für die Olympischen Spiele haben, war der Tag okay. Mit der Art und Weise wie ich gefochten habe, bin ich nicht ganz zufrieden, aber das Ergebnis war in Ordnung.”
Für seine Leipziger Teamkollegin Monika Sozanska war nach dem Finale der Frauen hingegen nichts in Ordnung. Bereits unmittelbar nach ihrere Niederlage gegen Imke Duplitzer redete sie aufgebracht auf ihren Vereinspräsidenten Bernd Brock ein – und während bei der Siegerehrung die Nationalhymne lief, rannen ihr die Tränen über’s Gesicht.
“Ich bin enttäuscht, weil ich gar keine Pause hatte, wurde direkt von der Toilette gerufen.”, richtete Sozanska Kritik an die Veranstalter. “Ich kenne kein Turnier, wo man für das Finale keinen Zeitplan hat, an den man sich hält, damit der Athlet zwischen den Gefechten richtig Pause hat. Das war hier den ganzen Tag unklar, ich bin von Gefecht zu Gefecht gehetzt. Aber Pausen sind wichtig, damit die Kämpfe auf dem Niveau stattfinden können, auf das sie gehören.”
Der Tag hatte für die 32-Jährige bereits schmerzhaft begonnen. In ihrem ersten Gefecht gegen Vereinskollegin Annett Crustewitz bekam sie einen Treffer ans Knie, ging zu Boden und musste behandelt werden. Doch Sozanska konnte den Kampf fortsetzen und gewann 15:6. “Ich hoffe, dass es bei einem blauen Fleck oder einer kleinen Prellung bleibt. Denn am Dienstag geht es zum Weltcup nach Rio, da sollte es wieder funktionieren.”
Anschließend besiegte die Leipzigerin noch Riedmüller (15:12), Werner (15:12), Schünke (15:6) und Hugas Mallorqui (15:11). Im Finale wurde sie dann von Imke Duplitzer mit 11:5 ausgebremst. Duplitzer gewann damit bereits ihren neunten Einzeltitel.
Die Ergebnisse der Degen-DM in Leipzig
Platzierung Männer:
1. Constantin Böhm (Heidenheimer SB)
2. Jörg Fiedler (FC Leipzig)
3. Christoph Kneip (TSV Bayer Leverkusen)
3. Raphael Steinberger (WMTV Solingen)
Halbfinals:
Christoph Kneip vs. Constantin Böhm 6:15
Raphael Steinberger vs. Jörg Fiedler 14:15
Finale:
Constantin Böhm vs. Jörg Fiedler
Böhm gewinnt kampflos wegen Verletzung Fiedler
Platzierung Frauen:
1. Imke Duplitzer (TSG Halle-Neustadt)
2. Monika Sozanska (FC Leipzig)
3. Maria Hugas Mallorqui (Heidelberger FC/ TSG Rohrbach)
3. Alexandra Ehler (Heidenheimer SB)
Halbfinals:
Alexandra Ehler vs. Imke Duplitzer 13:15
Monika Sozanska vs. Maria Hugas Mallorqui 15:11
Finale:
Imke Duplitzer vs. Monika Sozanska 11:5
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