Vier Jahre musste Leipzig warten, bis der Weltcup-Tross der Flossenschwimmer wieder Station in der Uni-Schwimmhalle machte. Über 400 Sportler aus 18 Nationen glitten am vergangenen Wochenende durch's Wasser, unter ihnen auch 22 Flossis des Gastgebers SC DHfK. Erfolgreichste Leipzigerin war Lisa Kohnert, die zwei Einzel-Siege und einen dritten Platz erkämpfte.
Grund zur Ekstase sah die 19-Jährige dennoch keinen. “Die Platzierungen sind ganz gut, aber bis auf die 50 Meter Finswimming waren die Zeiten etwas langsamer als erhofft”, blieb sie gegenüber L-IZ.de selbstkritisch. Vor allem auf der 100-Meter-Strecke, auf der sie Dritte geworden war, hatte sich im Training ein flotterer Vortrag angedeutet. “Ich wollte 0,4 bis 0,5 Sekunden schneller sein”, verriet Lisa Kohnert. Das hätte dann immerhin zu Silber gereicht.
“Damit klarzukommen, dass ich nicht so schnell schwimme wie ich es mir gewünscht hatte, wurde von Wettkampf zu Wettkampf anstrengender”, ließ sie einen Blick auf ihr Nervenkostüm zu. Auch der Heimbonus schien dagegen wenig zu helfen: “Ich war hier nicht so ruhig wie bei anderen Weltcups, bin die ganze Zeit immer nur herumgelaufen.” Lisa Kohnerts Fazit ihres Weltcup-Wochenendes lautet daher: “Es war cool, aber auch sehr anstrengend.”
Ihr Freund Florian Kritzler schaffte es in seinen drei Wertungsläufen einmal auf’s Podest. Während er über die 400- und die 800-Meter-Strecke mit Platz 4 jeweils nur knapp am Edelmetall vorbei schrammte, klappte es über 200 Meter mit Bronze. “Mit dem Rennen bin ich sehr zufrieden. Mit einer Medaille kann man in einem so starken Feld nicht rechnen, um so schöner wenn es klappt”, freute sich Kritzler.
Seinen besonderen emotionalen Moment erlebte DHfK-Vereinskollege Sven Lützkendorf. Ein einziges Rennen bestritt der 30-Jährige am Wochenende – es war sein Abschiedsrennen nach vielen erfolgreichen Jahren als Finswimmer. Welt- und Europameister war er bereits gewesen und hält den Weltrekord über 1.500 Meter Finswimming. Nun zieht “Lütze” einen Schlussstrich und eröffnet im Sommer eine eigene physiotherapeutsche Praxis in der Wittenberger Straße.
Vielleicht können Sophie Niemann und Tim Nentwig irgendwann einmal in seine Fußstapfen treten. Die beiden DHfK-Jugendlichen des Jahrgangs 1998 waren die erfolgreichsten Leipziger Nachwuchshoffnungen des Weltcup-Wochenendes. Über die Distanzen 50 Meter und 100 Meter im Streckentauchen tauchte Sophie Niemann beide Male auf Platz 1 wieder auf. Tim Nentwig blieb ohne Edelmetall, doch schaffte es über 200, 400 und 800 Meter Finswimming dreimal sicher in die Top 10.
Mit seinen vier Gold- und zwei Silberplaketten kam der SC DHfK am Ende im Medaillenspiegel auf den 3. Platz. Klarer Sieger war das Team aus Kiew (Ukraine) vor dem TSC Rostock. Die nächste Weltcup-Runde findet vom 15. bis 17. Mai in Lignano Sabbiadoro (Italien) statt, bevor vom 6. bis 11. Oktober das Finale in Alexandria (Ägypten) steigt.
Die Top-10-Platzierungen der DHfK-Flossis
Lisa Kohnert:
1. Platz über 50m st
1. Platz über 50m fs
3. Platz über 100m fs
Florian Kritzler:
3. Platz über 200m fs
4. Platz über 400m fs
4. Platz über 800m fs
Sven Lützkendorf:
6. Platz über 800m fs
Erik van de Sand:
7. Platz über 100m bf
9. Platz über 200m bf
4x100m-Staffel fs:
DHfK-Frauen (6. Platz)
DHfK-Männer (8. Platz)
Jugend:
Sophie Niemann:
1. Platz über 50m st
1. Platz über 100m st
Tim Nentwig:
5. Platz über 400m fs
5. Platz über 800m fs
9. Platz über 200m fs
4x100m-Staffel fs:
DHfK-Jungen (4. Platz)
Keine Kommentare bisher