Die Kanuslalom-Slalom-Strecke in Krakow verläuft genau neben der Weichsel und nutzt auch deren Wasser. Davon gibt es derzeit allerdings zu viel, so dass es von unten in den tiefer gelegenen Abschnitt hineindrückt. Normalerweise hängen die Torstangen durch die Athleten die Boote manövrieren müssen über dem Wasser, hier tauchen sie ordentlich ein. Eine faire Bewertung, ob ein Athlet die Stange berührt hat, oder diese durch die Strömung schwingt, ist so unmöglich. Daher entschied das Organisationskomitee den Beginn vorerst auf Freitag zu verschieben.
Dann sollte nach dem erwarteten Scheitelpunkt am Donnerstag wohl wenigstens ein Training der Sportler möglich sein, unter ihnen auch die Leipziger Jan Benzien, Franz Anton sowie Lena Stöcklin, Cindy Pöschel und Karolin Wagner. Wettkämpfe können wohl erst am Wochenende stattfinden, das ursprüngliche Programm sah die ersten Ausscheidungsläufe schon für Freitag vor, es sind alle Bootsklassen von Streichungen betroffen. Vom Organisationskomitee war zu erfahren, dass zur Not alle Finalrennen auf den Sonntag gelegt werden könnten.
Franz Anton und Jan Benzien ließen sich ihre gute Laune sichtlich nicht trüben, auch wenn sie schrieben: “Es ist auf jeden Fall ein blödes Gefühl, hier zu warten ob der Wettkampf stattfindet und in der Heimat kämpft das nähere Umfeld mit den Wassermassen.” Am Start, wann auch immer er sein wird, sind viele Olympia-Teilnehmer, Medaillen zu erringen könnte sich sogar noch schwieriger gestalten als in London, wo pro Bootklasse nur ein Teilnehmer pro Nation gestattet war.
“Die meisten der Olympiamedaillengewinner sind hier mit dabei, so sind bei der ersten großen internationalen Standortbestimmung in dieser Saison spannende Wettkämpfe garantiert. Im Kampf um die Titel wollen wir natürlich ein Wörtchen mitreden”, sagte DKV-Cheftrainer Michael Trummer dennoch. Bei den letzten Europameisterschafen in Augsburg 2012 gelang das recht gut. Mit drei Gold-, vier Silber- und vier Bronzemedaillen war der Deutsche Kanuverband erfolgreichste Teilnehmernation.
Das DKV-Team bei der EM in Kraków:
Herren, Kajak-Einer: Fabian Dörfler (KS Augsburg), Hannes Aigner (Augsburger KV), Sebastian Schubert (KR Hamm).
Canadier-Einer: Sideris Tasiadis (KS Augsburg), Jan Benzien (Leipziger KC), Franz Anton (Leipziger KC).
Canadier-Zweier: Franz Anton/Jan Benzien (Leipziger KC), Kai Müller/Kevin Müller (BSV Halle/S.), Eric Mendel/Alexander Funk (KSV Bad Kreuznach).
Damen, Kajak-Einer: Claudia Bär (KS Augsburg), Cindy Pöschel (Leipziger KC), Jasmin Schornberg (KR Hamm).
Canadier-Einer: Mira Louen (KC Hilden), Lena Stöcklin (Leipziger KC), Karolin Wagner (Leipziger KC).
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