Trotz des teils heftigen Windes, der auch zu Rennabsagen führte, gewann Jan Benzien am Sonntag im Kanupark Markkleeberg die Konkurrenz im Einer-Kanadier und konnte sich zudem mit Bootspartner Franz Anton (beide Kanuclub Leipzig) über einen zweiten Platz freuen.
Zwar sind die Kanuten auch mal widriges Wetter gewöhnt und können auch bei Wind noch den Kanal befahren, die Krux liegt aber bei den Toren: “Auch wenn man ein Tor auf der Ideallinie angesteuert hat und eigentlich sicher und ohne Berührung durchkommen sollte, kam oft eine Windböe, die einem die Torstange an den Körper oder das Boot geschlagen hat”, verdeutlicht Jan Benzien das Problem. Und das bedeutet jedesmal Strafsekunden. Es hätte also viel am Glück und weniger am Können der Sportler gelegen.
So fand die Entscheidung einiger Rennabsagen am Samstag dann auch das Gefallen von Bundestrainer Michael Trummer: “Es war eine Entscheidung im Sinne der Athleten.” Die freilich für Jan Benzien eine Häufung von Läufen am Sonntag bedeutete. Inklusive der Rennen im Doppel-Kanadier steuerte er sechs Mal ein Boot durch den Kanupark Markkleeberg, doch für die guten Ergebnisse nimmt man solche Belastung schon mal in Kauf. Denn auch im Doppel-Kanadier reichte es für einen zweiten Platz, wobei das Duo keine Weltranglistenpunkte bekommt, da sie nur für das Einladungsrennen gemeldet hatten. Da die Olympia-Qualifikation allerdings innerhalb des Deutschen Kanu Verbandes ausgefahren wird, spielt das keine Rolle.
Auch bei den Damen gab es gute Plätze. Die Leipzigerin Lena Stöcklin ließ in der nicht-olympischen Bootsklasse Einer-Kanadier nur Mira Louen den Vortritt auf dem Siegerpodest und belegte Platz zwei, bei den Kajak-Fahrerinnen siegten die DKV-Sportlerinnen Melanie Pfeifer vor Jasmin Schornberg und der Russin Ekaterina Perova. Im Kajak der Herren ließ Hannes Aigner (Augsburg) Sebastian Schubert (Hamm) und den Slowaken Martin Halcin hinter sich.
In vier Wochen fällt im Kanupark Markkleeberg die Entscheidung über die deutschen Olympiateilnehmer im Kanu-Slalom. Dann finden hier die Rennen drei und vier der nationalen Ausscheidung statt. Die ersten beiden Rennen werden eine Woche zuvor in Augsburg ausgetragen. Pro Bootskategorie ist nur ein deutsches Boot für den Saisonhöhepunkt in London startberechtigt. Die olympischen Kanu-Slalom-Wettbewerbe finden im Lee Valley White Water Centre nördlich von London statt, einer künstlich angelegten Strecke ähnlich dem Kanupark am Markkleeberger See.
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