Am frühen Morgen des 13. Oktober fegten gegen 6.00 Uhr noch Sturmböen mit starkem Regen im Gepäck über Leipzig, was für das Laufevent nichts Gutes verhieß. Zwei Stunden später, gegen 8.00 Uhr, hatten diese sich verzogen und ein großer Teil der Läuferinnen und Läufer war schon am Treffpunkt angekommen, weitere folgten.

Der Mitteldeutsche Marathon, der in diesem Jahr zum 21. Mal stattfand, verbindet symbolisch Leipzig und Halle als die „Hauptstädte“ der Metropolregion und führt durch 15 sächsische und sachsen-anhaltinische Gemeinden. Wie die meisten Großveranstaltungen hatte auch der Mitteldeutsche Marathon seine Schwierigkeiten, während und nach der Corona-Zeit. Wir fragten beim Veranstalter nach dem jetzigen Stand.

„Ich bin Gerald Loß, der Vereinsvorsitzende vom run e.V. und ich freue mich riesig, dass wir dieses Jahr den 21. Mitteldeutschen Marathon veranstalten können. Wieder mit deutlichen Zuwachsraten. Seit der Pandemie haben wir uns jetzt langsam wieder erholt. Die Teilnehmerzahlen sind ungefähr wieder auf demselben Stand wie vor der Pandemie.

Und alles hat super geklappt. Dieser Lauf ist einfach dafür da, dass wir die Städte Leipzig und Halle miteinander verbinden. Wir haben ein ganz großes Miteinander und wir freuen uns, dass es dieses Jahr wieder so gut geklappt hat. Und wir freuen uns auch aufs nächste Jahr.“

Gerald Loß. Foto: Thomas Köhler
Gerald Loß. Foto: Thomas Köhler

Die circa 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmer kamen nicht nur aus Halle und Leipzig, einige waren auch von weit her eingetroffen. Wir trafen vier junge Männer, die aus Kaiserslautern angereist waren. Auf unsere Frage, ob sie die Distanz schon öfter gelaufen sind und was sie nach Mitteldeutschland führt, sagten sie uns: „Wir kommen aus Kaiserslautern und wir machen unsere jährliche Marathonfahrt diesmal an diesem herrlichen Ort, auch wenn das Wetter besser sein könnte. Aber ja, wir machen das jedes Jahr. Es ist uns eine Freude.“

Die Läufergruppe aus Kaiserslautern. Foto: Thomas Köhler
Die Läufergruppe aus Kaiserslautern. Foto: Thomas Köhler

Die Männer vom Laufverein „Königliche Krallen“ aus Hohenweiden/Sachsen-Anhalt meinten: „Wir kommen aus dem Königreich Hohenweiden, sind die namentlichen Königlichen Krallen und dieses ist unser erster Marathon, den wir laufen in unserem Leben und das Ziel ist es zu schaffen. Wir sind nämlich die Königlichen!“

Ein 58-jähriger Mann, der namentlich nicht genannt werden wollte, sah es pragmatisch: „Erster Marathon, einfach mal machen. Einfach mal laufen. Einfach mal probieren, ob man’s kann. Ob der Körper das noch hergibt.“

Die Männer vom Laufverein „Königliche Krallen“. Foto: Thomas Köhler
Die Männer vom Laufverein „Königliche Krallen“. Foto: Thomas Köhler

Trotz Schlangen vor den wenigen Toiletten und bei der Anmeldung war die Stimmung gut und auch die Warnungen vor starken Böen taten dem keinen Abbruch. Um 08:59:50 Uhr zählten die Sportlerinnen und Sportler gemeinsam den Countdown herunter und Punkt 9.00 Uhr ertönte der Startschuss und das Feld setzte sich in Bewegung.

Laut den veröffentlichten inoffiziellen Ergebnissen siegte Lea Rengstorf in dem Wettbewerb der Frauen (alle Altersklassen) in 3:35:50 Stunden. Bei den Männern (alle Altersklassen) gewann Oleg Siebert von Turbine Halle, der hier mit der Startnummer 383 beim Start zu sehen ist, den diesjährigen Lauf in 2:47:04 Stunden.

Man muss selbstverständlich auch den ältesten Siegerinnen und Siegern zu ihren Leistungen beglückwünschen. Bei den Frauen gewann Regina Hellinger, vom ASC Marktrodach, die Altersklasse 65 in 3:44:44 Stunden. Bei den Männern war es Wolfgang Dietzsch, vom SV Braunsbedra, in der Altersklasse 75 in 4:50:08 Stunden. Glückwunsch und Respekt an alle Teilnehmenden!

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