Für FreikäuferLEIPZIGER ZEITUNG/Auszug Ausgabe 74, ab Freitag, 20. Dezember 2019 im HandelPaulina Kayßer ist 19 Jahre jung und hierzulande eines der größten Talente über die langen Laufstrecken. Die Liste ihrer Erfolge in diesem Jahr beeindruckt: Bronze bei der Jugend-Hallen-DM U20 über 3.000 Meter, Silber bei der Cross-DM U20 über 4.100 Meter, Bronze bei der Langstrecken-DM U20 über 5.000 Meter, Teilnahme und 5. Platz bei der U20-Europameisterschaft in Schweden – inklusive neuer persönlicher Bestzeit von 16:25,72 Minuten über 5.000 Meter – und schließlich Gold bei der U20-DM über 3.000 Meter.

Auch dort verbesserte Kayßer mit 9:44,37 Minuten ihre Bestzeit. Beim SC DHfK trainiert die Studentin bei Daniel Fleckenstein und wird sich künftig neben den 5.000 auch an die 10.000 Meter wagen.

Paulina, wie hat es für dich mit dem Sport ursprünglich angefangen?

Ich habe lange Zeit Handball gespielt und 2013 parallel dazu mit dem Laufen begonnen. Irgendwann haben sich dann die Trainingszeiten überschnitten, sodass ich mich für eins entscheiden musste. Das war das Laufen. Es hat mir einfach Spaß gemacht. Außerdem hatte ich schon ein paar kleinere Wettkämpfe mitgemacht, bei denen ich auf Landesebene erste Erfolge hatte.

Das hat mich motiviert weiterzumachen und irgendwie mehr gereizt als Handball. Seit 2015 mache ich Leistungssport und habe mich mehr spezialisiert. Im selben Jahr habe ich über 3.000 Meter meinen ersten deutschen Meistertitel gewonnen. Es folgten noch ein paar Medaillen bei nationalen Titelkämpfen, und dieses Jahr als Krönung die Teilnahme an der U20-Europameisterschaft.

Seit diesem Monat trägst du nun offiziell das Trikot des SC DHfK. Aber ganz neu in Leipzig bist du trotzdem nicht, oder?

Ich wohne seit Mai in Leipzig und war mit der Leipziger Trainingsgruppe auch schon im Trainingslager. Ich hatte also bereits hier trainiert, bin aber noch für meinen alten Verein SC Itzehoe gestartet. Das liegt in Schleswig-Holstein, wo ich auch herstamme.

Das Titelblatt der letzten LZ für 2019. Leipziger Träume zum Jahresschluss. Foto: Screen LZ
Das Titelblatt der letzten LZ für 2019. Leipziger Träume zum Jahresschluss. Foto: Screen LZ

Was hat dich denn nach Leipzig gelockt?

Mein U20-Bundestrainer Andreas Michallek (aus Leipzig/ d.Red.) hatte mich nach meinem Abitur gefragt, wie ich mir meinen weiteren Werdegang vorstelle. Dann habe ich mir überlegt, Sportwissenschaften zu studieren und habe mir schon ein paar Universitäten rausgesucht. Er hat dann vorgeschlagen, mir mal Leipzig anzuschauen, weil es da auch eine super Trainingsgruppe gäbe und man außerdem prima Sport studieren könne.

So bin ich nach einer Leistungsdiagnostik, die ja immer hier im IAT stattfindet, noch ein paar Tage länger in Leipzig geblieben und habe mir das Ganze mal angeschaut. Das gefiel mir wirklich super, und ich hatte das Glück, direkt mit einer aus meiner Trainingsgruppe zusammenziehen zu können, weil sie gerade eine neue Mitbewohnerin gesucht hatte. Es hat alles gepasst, und so bin ich hierher gezogen, denn so eine super Trainingsgruppe findet man nicht oft.

Studierst du jetzt hier tatsächlich Sportwissenschaften?

Nein, ich habe mich noch umentschieden und studiere jetzt Kommunikations- und Medienwissenschaften. Denn da ich oftmals schon zweimal am Tag trainiere, wäre es zu viel gewesen, wenn ich in dem Sportstudium zusätzlich noch viel Praxis machen und für die Sportprüfungen trainieren müsste. Um meinen Körper damit nicht noch mehr zu belasten, habe ich daher nach einer Alternative gesucht.

Apropos körperliche Belastung: Du musst momentan auf das Laufen verzichten, warum?

Ich habe schon seit Ende August eine Knieverletzung und kann momentan nur Training auf dem Cross-Trainer, im Wasser oder auf dem Rad machen. Eigentlich ist das keine so schlimme Verletzung wie ein Bruch oder Riss, es ist eher eine Fehlstellung, die Schmerzen verursacht. Aber das Problem ist, dass das länger zum Verheilen braucht als ein Bruch oder Riss. Daher kann ich noch nicht laufen und keine Wettkämpfe machen. Ich bin zwar auf dem Weg der Besserung, aber mit der Cross- und Hallen-Saison wird es leider noch nichts.

Was sind jetzt mittelfristige deine sportlichen Ziele?

Natürlich möchte ich überhaupt erst mal wieder laufen können. Aber ich denke, das wird bald wieder möglich sein. Nächste Saison möchte ich meine Bestzeit verbessern, weil für mich da keine größeren Meisterschaften anstehen. Die nächsten Jahre habe ich das Ziel, den Sprung zu den Erwachsenen zu schaffen und dort auch international an den Start gehen zu können.

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