Sie waren im Vorfeld hoch gehandelt worden und haben ihre Favoritenrolle bestätigt. Nic Ihlow siegte bei seiner Marathonpremiere (!) beim Leipzig Marathon über die volle Distanz (2:24:49 h) vor Vorjahres-Sieger Gabriel Svajda und Marc Werner. Vincent Hoyer (1:10:59 h) und Sandra Boitz (1:22:51 h) gelang die Titelverteidigung auf der Halbmarathon-Strecke.
Der entscheidende Tipp kam vom Drittplatzierten Marc Werner vor wenigen Wochen: „Nic Ihlow ist für mich Favorit. Wer einen Halbmarathon in 01:05 h stehen kann, der schafft auch einen Marathon.“ Der Mann sollte Recht behalten. Ihlow distanzierte den Vorjahres-Sieger Gabriel Svajda (Slowakei) um fast acht (!) Minuten, Marc Werner sogar um deren 12. Welten im Laufsport und ein absolutes Ausrufezeichen des jungen Mannes in der Laufszene.
Von den teils unangenehmen Bedingungen, Nieselregen, Temperaturen unter 10 Grad, sehr nasses und auch glattes Straßenpflaster, ließ sich Ihlow nicht beirren. Auch dass bei seiner Marathon-Premiere deutlich weniger Publikum die Strecke säumte als in den Vorjahren, bei denen das Wetter brillierte, machte dem DHfK-Läufer augenscheinlich nichts aus.
Doch so leicht wie es von außen wirkte, fiel Ihlow dieser Erfolg nicht. „Ich war auf Schmerzen eingestellt, aber damit, dass sie so intensiv sind, habe ich nicht gerechnet. Meine Beine waren auf einmal doppelt so schwer wie sonst – kein runder Schritt, gar nichts mehr.“, sagte der 23-Jährige im Ziel. „Bei 38 km habe ich gemerkt, die Zielzeit von 2:22 h wird heute nichts. Denn ich habe viel gefroren, was beim Rennen wirklich selten ist. Dann wollte ich es einfach nur noch durchbringen und hier mit einem Erfolgserlebnis rausgehen.“ Das ist ihm überzeugend gelungen.
12:45 Uhr, als Ihlow schon 20 Minuten im Ziel war, machten sich die Halbmarathonis auf dem Weg. Und auf der halben Distanz ging es deutlich enger zu. Vincent Hoyer mit der Startnummer 20001 kam nur 15 Sekunden vor seinem Verfolger Sebastian Nitsche ins Ziel, Patrick König folgte eine Minute nach Nitsche. Bei den Frauen wiederholte Sandra Boitz von der SC DHfK ihren Vorjahres-Erfolg und kam 97 Sekunden vor Teamkollegin Anna Kristin Fischer ins Ziel an der Arena Leipzig. Den Marathon der Frauen gewann die Niederländerin Yvonne van Vlerken in 2:47:53.
Drei Fragen an Vincent Hoyer:
Glückwunsch zum Sieg, Herr Hoyer. Sind Sie zufrieden mit Ihrer Zeit? Gab es während des Rennens schwierige Passagen für Sie, und inwieweit war das Wetter heute ein Faktor?
Danke. Für mich war der Beginn des Laufes richtig schwer, weil ich bis Kilometer 8 physisch und psychisch nicht wirklich beim Rennen war. Als ich merkte, dass Sebastian eine Schwächephase hatte, wusste ich, dass ich den Lauf gewinnen kann und war auf einmal voll dabei und hatte richtig viel Freude. Das Wetter hat heute nicht gestört. Zumindest nicht für die Läufer. Als Zuschauer ist es bei solchen Bedingungen natürlich schwer, was wir leider auf der Strecke mitbekommen haben.
Alle Infos und Ergebnisse zum Leipzig Marathon:
www.leipzigmarathon.de
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