Vizeweltmeisterin und Lokalmatadorin, diese Prädikate werden wohl dafür sorgen, dass Cindy Roleder mit besonderem Zuspruch der Zuschauer rechnen darf, wenn am Samstag um 16:15 Uhr der Startschuss für die 60m Hürden-Vorläufe fällt. „Es sind Freunde und Verwandte in der Halle, die haben rechtzeitig ihre Karten geholt.“ Denn seit knapp zwei Wochen ist die Arena mit 3.500 Karten an beiden Tagen komplett ausverkauft. Auch das dürfte für gute Stimmung bei den Deutschen Meisterschaften der Leichtathleten sorgen.
Auch das Ziel für das Wochenende steht fest, die bisherige persönliche Bestzeit von 7,93 Sekunden soll fallen. „Ich fühle mich gut, die Spritzigkeit ist da, wir haben aber auch im Training ein bisschen den Umfang reduziert.“ Die Siegerzeit von 7,96 Sekunden beim Hallen-ISTAF in Berlin und 8,03 Sekunden beim Meeting in Glasgow zeigen, dass die Bestzeit in Reichweite ist. Der Samstag wird insgesamt der Tag der Leipziger Leichtathleten auch über die 60 m flache Strecke und die 60 m Hürden sind mit Robert Hering, Roy Schmidt und Niels Giese, sowie Erik Balnuweit, Maximilian Bayer und Alexander John Leipziger Teilnehmer am Start. Erik Balnuweit hofft dabei auf einen Dreifach-Triumph mit ihm an der Spitze (siehe Link unten).
„Ich denke, durch so einige Leipziger Starter wird die Stimmung schon sehr gut, auch wenn nicht so viele Leute da sind, wie beim ISTAF“, ist sich Roleder sicher. Ob sie ebenfalls am Sonntag über die 200 Meter startet, will sie erst am Samstagabend entscheiden. „Ich muss sehen, wie ich mich nach den beiden Läufen über die Hürden fühle.“
Auch DLV-Cheftrainer Idriss Gonschinska attestierte ihr eine gute Form und gab einen Ausblick auf andere zu erwartende Höhepunkte: „Ich denke, Raphael Holzdeppe möchte gern auch einen Meistertitel in der Halle gewinnen, Malte Mohr sucht noch ein wenig seine Form, ist aber auch immer für tolle Sprünge gut“, beschreibt er den Stabhochsprung der Männer. Insgesamt seien sieben deutsche Athleten unter den Top 3 der Welt eine tolle Ausgangsbasis in der Olympiavorbereitung. Zu diesen gehört natürlich auch Kugelstoßer David Storl, der aber wie seine sächsische Kollegin Christina Schwanitz noch Blessuren schont. Er wird aber am Sonntag in der Halle sein und auch Fans Gelegenheit bei einer Autogrammstunde geben.
Die Olympiavorbereitung ist aber auch der Grund, weshalb viele Athleten die Hallen-WM in Portland in den USA auslassen. „Zu dieser Fraktion gehöre auch ich. Mein Trainer und ich haben entschieden, dass es zeitlich nicht passt, ich werde eher das Freiluft-Sprint-Trainingslager in Florida mitmachen. Außerdem habe ich Ende Mai einen Siebenkampf in Götzis vor, das braucht einiges an Vorbereitung.“ Nach Rio wird sie wohl dennoch nur den Hürdensprint bringen. „Selbst wenn ich die Norm schaffen sollte, was durchaus ein Ziel ist, zu den Top 3 gehöre ich dann national wohl noch nicht.“ Sollte aber das Siebenkampf-Training weiter so positive Einflüsse auf die Hürdenstrecke haben, könnte auch in diesem Jahr so einiges möglich werden für die Polizeimeisterin.
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