Die Hallen-Europameisterschaft der Leichtathleten ist zwar noch voll im Gang, doch die drei Leipziger Starter haben ihre Wettkämpfe bereits mit Bravour bestanden. Für Kugelstoßer David Storl vom SC DHfK wurde Prag auch ganz persönlich zur "goldenen Stadt", während die beiden LAZ-Hürdensprinter Cindy Roleder und Erik Balnuweit mit respektablen Zeiten jeweils den vierten Platz erkämpften.
Kugelstoßen:
David Storl (SC DHfK Leipzig) > GOLD mit 21,23 Meter (Quali: 21,23 m)
Bereits in der Qualifikation am Donnerstag unterstrich David Storl seine Favoritenrolle. Gleich im ersten Durchgang schickte er die Kugel 21,23 Meter weit. Damit hatte er nicht nur die geforderte Qualifikationsweite von 20,55 Meter locker übertroffen, sondern legte auch eine Weite vor, die keiner der 32 anderen Konkurrenten jemals in seiner bisherigen Karriere erreichte.
Am Freitag im Finale benötigte der Leipziger ein klein wenig mehr Geduld, bis der lang ersehnte erste internationale Hallentitel gebucht war. Denn nach den ersten beiden Versuchen fand sich David Storl mit 20,56 Meter vorerst “nur” auf Rang 2 wieder. Der nächste Stoß schaffte endlich Klarheit: 21,12 Meter. Und als ihm die Goldmedaille faktisch schon um den Hals hing, erhöhte er im letzten Durchgang auf 21,23 Meter – ein Quali-Dejavu.
“Mein nächster Titel. Da waren es nur noch 2 die fehlen, um alles zu gewinnen was die Leichtathletik-Welt hergibt!”, jubelte der neue Hallen-Europameister auf seiner offiziellen Facebook-Seite. Nun fehlen ihm in der goldenen Plaketten-Sammlung nur noch der Hallen-WM-Titel sowie ein Olympiasieg.
60 Meter Hürden, Frauen:
Cindy Roleder (LAZ Leipzig) > 4. Platz (VL: 8,07 sek./ HF: 7,98 sek. (SB)/ F: 7,93 sek. (PB))
Cindy Roleder beendete ihren Hürdenwettkampf am Freitagabend mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Das lachende Auge hat die gelaufenen Zeiten im Blick. Nachdem die Leipzigerin im Halbfinale zunächst ihre Saisonbestzeit auf 7,98 Sekunden verbesserte, ließ sie im Finale mit 7,93 Sekunden gar eine neue persönliche Bestzeit folgen.
So weit, so gut – wenn da nicht noch das weinende Auge wäre. Das nämlich blickt auf das Zielfoto des Finales. Zeitgleich war Cindy Roleder mit der Britin Serita Solomon über den Zielstrich gejagt, dennoch hatten die Kampfrichter auf dem Foto Solomon vorn gesehen, die sich damit über Bronze freuen durfte.
“Laut Zielfoto bin ich Vierte”, teilte Cindy Roleder auf L-IZ-Anfrage mit, “aber ich erkenne ehrlich gesagt Nichts!”. Genossen hatte sie den Endlauf dennoch: “Das Finale war trotzdem geil, aber es ist halt schade, wenn es so knapp ist”.
60 Meter Hürden, Männer:
Erik Balnuweit (LAZ Leipzig) > 4. Platz (VL: 7,62 sek./ HF: 7,59 (SB)/ F: 7,59 sek. (=SB))
Im Hürdenfinale der Männer war – im Gegensatz zu dem der Frauen – auch ohne Zielfoto deutlich zu sehen, wer den 4. Platz belegte. In diesem Fall war es Erik Balnuweit, der erneut eine sehr konstante Leistung bot und zudem seine Saisonbestzeit verbesserte.
Nach den Vorläufen standen die vom Leipziger gezeigten 7,62 Sekunden als drittbeste Zeit auf dem Tableau. Da durfte noch von Bronze geträumt werden. Trotz einer Steigerung Balnuweits im Halbfinale (7,59 Sekunden) kristallisierte sich nun aber das unglaublich starke französische Trio als Top-Favorit auf den kompletten Medaillensatz heraus.
Diese Vermutung bestätigten die drei Franzosen im Finale eindrucksvoll und teilten sich die Medaillen untereinander auf. Direkt hinter ihnen tauchte Erik Balnuweit als Vierter ins Ziel, erneut nach 7,59 Sekunden. “Ich bin sehr zufrieden. Mehr war nicht drin, dazu waren die Franzosen einfach zu gut. Vielleicht hätte ich noch schneller laufen können, aber 7,52 Sekunden für Bronze ist schon fett.”, kommentierte der 26-Jährige gegenüber L-IZ.de seinen gelungenen EM-Auftritt.
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