Glänzender Auftakt für die Leipziger Leichtathleten bei der Jugend-Hallenmeisterschaft in Neubrandenburg. Am Samstag holte die Wurf-Abteilung zweimal Silber. Den Anfang machte der kurzfristig nachgemeldete LAZ-Speerwerfer Roman Klem mit einer Edelmetall-Weite von 62,96 Metern. Diskus-Kollege Tobias Köhler zog mit 52,56 Metern nach. Am Sonntag stehen die Vorzeichen für eine weitere Medaille gut, denn 800m-Läufer Maximilian Grupen (LC Taucha) legte die beste Vorlaufzeit auf die Bahn.
Speerwurf-U20, männlich:
Roman Klem (LAZ), SILBER mit 62,96 Metern (PB)
Eigentlich schien für Roman Klem die Deutsche Jugendmeisterschaft bereits gelaufen zu sein, bevor sie überhaupt begonnen hat. Ein Meniskusriss setzte ihn die vergangenen Monate außer Gefecht. Wenn es nach seinem Arzt gegangen wäre, hätte sich der LAZ-Athlet die Wettkämpfe nur am Livestream anschauen sollen. “Mein Chirurg meinte dann aber: Du kannst an der Deutschen Meisterschaft teilnehmen.”, verriet Roman Klem im L-IZ-Interview. “Die letzte Woche habe ich nochmal ordentlich trainiert und mich vorbereitet. Am Mittwoch haben wir entschieden, dass ich hier mitmache.”
Schon im zweiten Versuch schickte er seinen Speer mit neuer persönlicher Bestleistung auf die Silberweite und schaffte auch im vorletzten Wurf noch einmal die 60-Meter-Marke. “Im letzten Versuch wollte ich nochmal richtig einen raushauen, habe das aber leider verrissen und bin auch noch umgeknickt.”, so der Leipziger. Eine weitere Verletzung hat er sich dabei aber nicht zugezogen.
Nun blickt Roman Klem auf den 28. Februar, denn da will er im französischen Lyon am internationalen Länderkampf teilnehmen. Damit das möglich wird, verschiebt er sogar seine anstehende Knie-Operation, die ursprünglich für kommende Woche eingeplant war.
Diskuswurf-U18, männlich:
Tobias Köhler (LAZ), SILBER mit 52,56 Metern
Martin Drechsler (LAZ), 51,39 Metern > 4. Platz
Wurftrainerin Katja Schreiber hatte sich eine Medaille gewünscht – und sie hat diese auch bekommen. Tobias Köhler zwirbelte den Diskus auf 52,56 Meter, was für ihn nicht nur Silber bedeutete, sondern auch eine neue persönliche Bestleistung.
Neben der Freude über diesen gelungenen Auftritt ihres Schützlings hatte Katja Schreiber dennoch eine kleine Träne im Knopfloch. “Ich bin zufrieden, habe gerade aber auch ein weinendes Auge, wegen des vierten Platzes von Martin Drechsler. Aber es muss eben auch einen Vierten geben.”
Martin Drechsler warf 51,39 Meter und sah lange Zeit wie der sicher Bronzemedaillen-Gewinner aus. Doch im allerletzten Versuch übertraf ihn der Neubrandenburger Lokalmatador Tim Ader um einen halben Meter und schnappte dem LAZ-Werfer das Edelmetall vor der Nase weg.
400 Meter, Vorlauf, männlich:
Maximilian Grupen (LC Taucha), 48,94 Sekunden > für Finale qualifiziert
Maximilian Grupen ist auf Medaillenkurs. Im Vorlauf über 400 Meter blieb er als einziger Teilnehmer unter 49 Sekunden. Dennoch war er mit seinem Rennen nicht so richtig zufrieden. “Ich bin viel zu schnell angegangen. Soweit ich das gesehen habe, war es Bestzeit über 200 Meter. Doch dann noch mal 200 Meter hinten dran war heftig.”
Im A-Finale am Sonntag streitet er mit drei weiteren Kandidaten um den Platz an der Sonne. Sein Ziel: “Ich will deutlich schneller laufen, am liebsten eine kleine 48er-Zeit, und natürlich gern eine Medaille.” Von Gold mag er noch nicht sprechen, denn “man hat heute ja gesehen, dass die anderen auch nicht weit weg waren. Es kann jeder einen guten Tag erwischen.”
1.500 Meter, Vorlauf, weiblich:
Luise Thate (LAZ), 4:43,64 Minuten (PB) > für Finale qualifiziert
Anna Kristin Fischer (LAZ), 4:45,31 Minuten (PB) > für Finale qualifiziert
Lydia Kummich (LAZ), 4:54,86 Minuten > 21. Platz
Marie Zedler (LAZ), 5:03,13 Minuten > 25. Platz
Gleich vier junge Leipzigerinnen tummelten sich in den Vorläufen des 1.500-Meter-Wettbewerbs. Zwei von ihnen schafften den Sprung in den sonntäglichen Endlauf. Erwartungsgemäß bot Luise Thate mit 4:43,64 Minuten die beste Zeit des Quartetts an. Mit ihr steht zudem Anna Kristin Fischer im Finale, die den langen Kanten in 4:45,31 Minuten abriss.
Diskuswurf-U18, weiblich:
Sophie-Christin Wust (LAZ), 36,77 Meter > 10. Platz
Als klar war, dass es Sophie-Christin Wust nicht in die Finaldurchgänge geschafft hatte, flossen Tränen der Enttäuschung. Vorwürfe muss sich die 15-Jährige trotzdem nicht machen. “Sophie hat das gut gemacht. Das war ihre erste Deutsche Meisterschaft und sie war sehr aufgeregt.”, sagte ihre Trainerin Katja Schreiber. “Es muss ja mal ein Anfang gemacht werden, da kann im Sommer schon noch mal ein bisschen was rumkommen.”
60 Meter Hürden, U20-Vorlauf, männlich:
Marcus Hinneburg (LAZ), 8:42 Sekunden > 13. Platz
Benjamin Carow (MoGoNo), wegen Fehlstarts disqualifiziert
Im Hürdenwald kam Marcus Hinneburg vom LAZ Leipzig mit einer ordentlichen Zeit von 8,42 Sekunden auf dem 13. Platz raus. Eigentlich lautete seine Zielvorgabe, den Vorlauf zu überstehen und dann im Zwischenlauf noch mal Gas zu geben. Doch der Hürdenwettbewerb wurde eingeschrumpft, so dass es nach drei Vorläufen gleich ins Finale ging. Diese Trauben allerdings hingen für den Messestädter etwas zu hoch. Um das Ticket für den Endlauf zu lösen, war an diesem Tag eine Zeit von mindestens 8,29 Sekunden nötig gewesen.
Ganz und gar unverrichteter Dinge musste MoGoNo-Hürdensprinter Benjamin Carow die Segel streichen. Im ersten Vorlauf fiel er zu zeitig aus dem Startblock, sah die rote Karte und war damit für den Wettbewerb disqualifiziert.
800 Meter-U20, männlich:
Constantin König (MoGoNo), 1:56,90 Minuten > 10. Platz
Überhaupt war es nicht der Tag der nur zwei Athleten umfassenden Gohliser Leichtathletik-Delegation. Auf der 800-Meter-Strecke konnte sich Constantin König den heimlichen Traum von einer Finalteilnahme nicht erfüllen. Mit 1:56,90 Minuten landete er letztlich auf dem 10. Platz.
Dabei war er mit seiner Zeit sogar schneller als das gesamte Teilnehmerfeld des 2. Vorlaufes. Und ursprünglich war er auch einem Vorlauf zugeordnet gewesen, den er nach Einschätzung seines Trainers Tasso Hanke wahrscheinlich gewonnen hätte und sich damit – unabhängig von der Zeit – sofort für das Finale qualifiziert hätte.
Kurzfristig würfelte die Wettkampfleitung die Ansetzungen aber noch einmal kräftig durcheinander, was Constantin König in einen Vorlauf mit zwei Top-Läufern spülte. Tasso Hanke war bedient. Für ihn und seine beiden Leichtathleten endete der Ausflug zur Deutschen Jugendmeisterschaft schon nach dem ersten Tag.
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