Nur zwei Tage nach dem Leichtathletik-Meeting in Düsseldorf, ging es für die Leipziger Hürdencracks am Samstag schon wieder unterm Karlsruher Hallendach zur Sache. Dabei siegte Cindy Roleder im Finale über 60m-Hürden und verbesserte ihre noch frische Saisonbestzeit auf 8,03 Sekunden. Erik Balnuweit musste aufgrund muskulärer Probleme auf den Finallauf verzichten. Im Vorlauf machte er mit 7,64 Sekunden genau da weiter, wo er in Düsseldorf aufgehört hatte.
Vor 4.600 Zuschauern in der ausverkauften Karslruher Messehalle bekam es Erik Balnuweit im Vorlauf unter anderem mit dem U20-Weltrekordler Wilhelm Belocian (Frankreich) zu tun. Der Leipziger gewann seinen Lauf trotzdem und bestätigte mit 7,64 Sekunden seine erst zwei Tage alte Bestmarke. “Der Vorlauf war eigentlich nicht gut, ich habe schon beim Einlaufen die muskulären Probleme gehabt.”, so Balnuweit auf L-IZ-Anfrage. “Aber umso besser, dass die Zeit dennoch so gut war”.
Das Finale musste sich der 26-Jährige trotzdem von der Tribüne aus ansehen. “Ich wäre den Endlauf gern gelaufen, weil die Bahn schnell ist und ich eine neue Saisonbestzeit hätte erreichen können. Aber ich wollte nicht die ganze Saison riskieren. Die Belastung ist dann eben auch enorm beim dritten Wettkampf in einer Woche”. Seine Muskelprobleme schätzt der Leipziger als nicht sonderlich schwerwiegend ein, sie sollten mit ein wenig Regeneration bald wieder behoben sein.
So konnte der LAZ-Athlet immerhin in Ruhe genießen, wie der Franzose Dimitri Bascou im Finale in 7,53 Sekunden zu einer neuen Jahresweltbestleistung stürmte. Dieses Spektakel musste sich mit Alexander John auch der zweite Leipziger Hürdensprinter aus der Ferne ansehen. Er hatte – wie schon in Düsseldorf – in seinem Vorlauf Probleme mit der letzten Hürde und benötigte 7,89 Sekunden.
Neue Saisonbestleistung für Cindy Roleder
Die Vorläufe über 60m-Hürden gingen bei den Frauen noch in einigermaßen gemäßigtem Tempo über die Bühne. Es war Cindy Roleder, die mit 8,11 Sekunden die beste Vorlaufzeit anbot. Im Finale drückte die Leipzigerin dann noch einmal ordentlich auf die Tube. Nach 8,03 Sekunden kam sie als Erste ins Ziel, erreichte eine neue Saisonbestzeit und unterbot bereits zum dritten Mal die EM-Norm von 8,08 Sekunden.
“Der Start war etwas besser als in Düsseldorf, aber noch nicht optimal.”, fand sie gegenüber L-IZ.de dennoch Verbesserungspotenzial. “Aber die Saison ist ja noch jung, und anonsten war das Meeting super geil!”.
Aus deutscher Sicht zudem bemerkenswert war das Comeback von Carolin Dietrich (Mannheim) – bekannter unter ihrem Mädchennamen Nytra. Nach zweijähriger Verletzungspause griff die Hallen-Europameisterin von 2011 wieder ins Geschehen ein und erreicht sogar den Endlauf, den sie als Siebente (8,34 Sekunden) abschloss.
Roy Schmidt so schnell wie noch nie
Da beim Meeting in Karlsruhe der 60m-Sprint für die Männer nicht auf dem Programm stand, entschied sich LAZ-Sprinter Roy Schmidt spontan für einen Abstecher nach Chemnitz. Die Reise hat sich für ihn gelohnt, denn in einem Einlagelauf im Rahmen der Mitteldeutschen Jugend-Hallenmeisterschaft verbesserte er seine persönliche Bestleistung über die Kurzstrecke auf 6,71 Sekunden. Da fehlen nur noch fünf Hundertstel bis zur Hallen-EM-Norm.
Die Norm in der Tasche hat jetzt bereits Rebekka Haase (LV 90 Erzgebirge). Die 22-Jährige erzielte über die 60 Meter ebenfalls eine neue persönliche Bestzeit. Mit 7,24 Sekunden unterbot sie die EM-Norm (7,28 Sekunden) deutlich. Nach Verena Sailer (Mannheim) ist sie erst die zweite deutsche Sprinterin, die sich für einen Start in Prag qualifiziert hat.
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