Zum zehnten Mal trafen sich am Donnerstagabend internationale Top-Leichtathleten zum Meeting unterm Düsseldorfer Hallendach. Vor 2.000 begeisterten Zuschauern im ausverkauften Arena-Sportpark, hatten vor allem zwei der vier teilnehmenden Leipziger LAZ-Athleten Grund zur Freude. Cindy Roleder (8,04 Sekunden) und Erik Balnuweit (7,64 Sekunden) knackten jeweils über 60m-Hürden die Norm für die Anfang März in Prag stattfindende Hallen-EM.
Schon im Hürden-Vorlauf der Männer ließ Erik Balnuweit nichts anbrennen. Er gewann in 7,65 Sekunden. Diese Zeit hatte gleich mehrfache Bedeutung: Erstens war sie die schnellste Vorlaufzeit überhaupt, zweitens stellte sie eine neue Saisonbestleistung für den Leipziger dar – und drittens war es die gewünschte EM-Norm, die auf 7,68 Sekunden angesetzt ist.
Im Finale legte Balnuweit sogar noch eine kleine Schippe drauf und verbesserte seine Saisonbestleistung auf 7,64 Sekunden. Damit musste er sich im Kampf um den Meeting-Sieg um Haaresbreite nur dem Briten Lawrence Clarke geschlagen geben, der nach 7,63 Sekunden die Ziellinie überflog.
“Wahnsinn, bei der Weltklasse-Konkurrenz Zweiter zu werden!”, freute sich Erik Balnuweit über einen gelungenen Abend. “Ich habe Hallen-Weltmeister und Olympiasieger geschlagen, das war echt schon sehr gut.” Eine kleine Träne hatte der 26-Jährige dennoch im Knopfloch: “Ich hätte gewinnen können, wenn ich den Fehler an der ersten Hürde nicht mache”.
Nicht ins Hürdenfinale geschafft hatte es Alexander John. Im Vorlauf blieb der 28-Jährige an der letzten Hürde hängen und geriet ins Straucheln. Trotzdem konnte sich John ohne Sturz ins Ziel retten, wo die Zeit für ihn aber erst bei 7,95 Sekunden stehen blieb.
Cindy Roleder: “Das war ein super Einstieg!”
Die jetzige Mehrkämpferin Cindy Roleder bewies einmal mehr, dass sie in ihrer “alten” Spezialdisziplin nichts verlernt hat. Den Vorlauf gewann sie souverän – und wie es schien, noch nicht mal auf Anschlag laufend – in 8,05 Sekunden. Das war Saisonbestleistung und die Hallen-EM-Norm. Schneller war im zweiten Vorlauf nur die Weißrussin Alina Talay (8,03 Sekunden), die als Weltjahresbeste (8,00 Sekunden) nach Düsseldorf gereist war.
Talay galt als Favoritin auf den Meeting-Sieg und wurde dieser Erwartung mehr als gerecht. In 7,96 Sekunden verbesserte sie ihre eigene Weltjahresbestleistung gleich um vier Hundertstel und ließ im Ziel eine deutliche Lücke zur Zweiplatzierten klaffen. Es war Cindy Roleder, die hinter der Weißrussin als Nächste die Linie überquerte, und mit 8,04 Sekunden noch ein bisschen an ihrer Saisonbestleistung schraubte. “Das war ein super Einstieg, und ich freue mich auf Karlsruhe!”, so ihre erste Reaktion gegenüber L-IZ.de. “Es waren noch ein paar technische Fehler dabei, aber die bekomme ich hin”.
Auch auf der flachen 60m-Sprintstrecke war ein Leipziger am Start. In einem starken Teilnehmerfeld war für Roy Schmidt allerdings nach dem Vorlauf Schluss. In 6,80 Sekunden hatte er immerhin seine Saisonbestzeit bestätigen können. “Heute war ein wesentlich besserer Lauf als am Sonntag, vor allem auf den ersten 30 Metern.”, schätzte der 23-Jährige ein. “Es ist aber für mich schwer – vor allem am Anfang der Saison – in so einem Wettklassefeld zu laufen. Insgesamt war es okay, aber 6,80 Sekunden sind natürlich nicht die Zeiten, die ich laufen will. Aber in den nächsten Wochen wird es schneller werden.”
Für ihn geht es voraussichtlich am Dienstag in Erfurt weiter, die Hürdencracks müssen bereits am Samstag, 31. Januar, in Karlsruhe wieder auf die Bahn. Beim IAAF World Indoor Meeting sind in der Karlsruher Messehalle ab 18 Uhr schnelle Beine gefragt.
Keine Kommentare bisher