Schon zu Beginn packte bei mäßig gutem Leichtathletik-Wetter (15 bis 19 Grad, bewölkt und windig) David Storl gute Stöße aus. Mit 20,50 und 20,85 und schließlich 21,20 Metern übertrumpfte er zwei Mal den ärgsten Rivalen Thomas Majewski aus Polen. Auch Jenny Elbe konnte im Dreisprung der Frauen zufrieden sein. Sie übersprang mit 14,01 Metern eine "magische" Marke. Elf Punkte für den zweiten Platz sprangen hier heraus.

An diesem Wochenende wird in Braunschweig der Individualsport Leichtathletik ausnahmsweise zum Mannschaftswettkampf. Jeweils 12 Punkte für den Sieger einer Disziplin, bis hinunter zu einem Punkt für den Zwölften wurden verteilt. Den ganzen ersten Tag lang hielten sich die deutschen Starter gut. Dabei waren auch einige sächsische Athleten als Leistungsträger.

Zugig und frisch präsentierte sich das Stadion an der Hamburger Straße am ersten Wettkampftag der Team-EM. Keine so guten Bedingungen für die Sprinter am Mittag, als ihre Einzelstarts angesetzt waren. Martin Keller – der einzige Leipziger im DLV-Team – hatte sich auf der 100m-Strecke eine Top 5 Platzierung vorgenommen, Siebter wurde er letztlich. “Ich bin weder mit der Zeit noch mit den Punkten zufrieden. Ich denke, in der Staffel können wir als Medaillensieger bei den letzten Europameisterschaften schon unter die besten Drei laufen, die Briten werden aber nicht zu schlagen sein.”
Die Staffel lief schließlich ohne den Leipziger. Christian Blum, Sven Knipphals. Alexander Kosenkow und Julian Reus liefen in 38,88 Sekunden hinter den Briten in 38,58 Sekunden auf Platz zwei. Sowohl Zeit als auch Platzierung waren in Ordnung bei einem besseren ersten Wechsel wäre wohl auch der Sieg in der Disziplin noch möglich gewesen.

Kugelstoßer David Storl dagegen konnte sich sehr über seine 12 Punkte für Deutschland freuen, auch wenn er noch weiter hinaus wollte. “21,50 waren für heute schon angedacht, die sind aber auch nur eine Frage der Zeit”, sagte der Chemnitzer der wartenden Journalistentraube. “Immerhin reichte das beim Einwerfen, um über die Aufwärmanlage hinauszustoßen, der Gehweg war da schon eine Motivation als Ziel.”

Im Dreisprung der Frauen ließ Jenny Elbe vom Dresdner SC das wohlgesonnene Publikum erst einmal mit einem ungültigen zweiten Versuch zittern und setzte sich bei nur drei zur Verfügung stehenden Versuchen selbst unter Druck. Denn 13,64 Meter aus dem ersten Versuch hätten für die Zielsetzung Platz fünf noch nicht gereicht. Mit ihrem zweiten Sprung landete sie allerdings bei 14,01 Metern und Saisonbestleistung.

“Für Zürich soll es schon noch ein bisschen mehr werden, aber der Wind heute war undankbar. Erst waren es zwei Meter pro Sekunde von vorne, dann von hinten, da ist es schwer den Absprung zu treffen.” Wenigstens war ihr Wettkampf beendet, bevor es mit dem niedersächsischen Regen noch so richtig ungemütlich wurde. Immerhin 11 Punkte gingen für ihre Leistung in die Wertung ein.
Den Höhepunkt setzte allerdings kein Sachse. Routinier Arne Gabius (Tübingen) peitschten die rund 12.000 Zuschauer auf der Zielgerade in einem Kopf an Kopf-Rennen über 5.000 Meter noch nach vorne. Elf Hundertstelsekunden betrug der Vorsprung auf der längsten ausgetragenen Distanz. Minutenlanger Jubel begleitete Gabius auf der verdienten Ehrenrunde, für die er sogleich wieder Kraft fand.

Insgesamt liegt die deutsche Mannschaft damit zur Halbzeit hinter den Russen auf dem Silberrang. Nur vier Punkte fehlen auf die Führenden und am zweiten Tag hat der Deutsche Leichtathletik Verband mit Betty Heidler, Robert Harting und Nadine Hildebrandt im Hammerwerfen, Diskus und über 100m Hürden noch heiße Eisen im Feuer.

Die Wettkampfergebnisse der Team-EM:
www.leichtathletik.de/ergebnisse/wettkampf-resultate/…

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