Sie gehört seit Jahren zu den besten Hürdensprinterinnen des Landes - jetzt steigt Cindy Roleder auch in den Siebenkampf ein. "Ich wollte neue Reize setzen, Hürdenlauf war mir zu wenig Abwechslung.", begründete die LAZ-Athletin gegenüber der Leipziger Internet Zeitung ihren Entschluss. Davon unabhängig wird die 24-Jährige aber weiterhin auf der 100m-Hürden-Strecke um Edelmetall laufen.
“Manchmal hatte ich keinen Bock mehr, jeden Tag die Hürden zu sehen.”, dürstete es Cindy Roleder nach Abwechslung. Die Option des Siebenkampfes geisterte ihr deshalb bereits seit längerem im Hinterkopf herum. Schon als Jugendliche – vor ihrer Hürdenspezialisierung – hatte sie Erfahrungen in diesem Metier gesammelt. Den Ausschlag hatte nun im Sommer die Teilnahme an der Deutschen Polizeimeisterschaft gegeben. Dort legte die gebürtige Chemnitzerin beim Weitsprung respektable 6,17 Meter in den Sand. Die Konkurrenz war beeindruckt und fragte: “Warum machst du eigentlich nicht Siebenkampf?”.
Cindy Roleder wendete sich an den Siebenkampf-Bundestrainer Wolfgang Kühne und holte sich von verschiedenen Seiten nützliche Tipps ein. Im Oktober stand ihre Eintscheidung fest, es wieder als Siebenkämpferin zu versuchen. Ihr Verein LAZ Leipzig – für den sie auch weiterhin starten wird – gab sein Okay. “Das finde ich durchaus legitim”, kommentierte LAZ-Geschäftsführer Knut Iwan das Ansinnen seiner Hürdensprinterin. Dass unter diesem Ausflug in den Mehrkampf Roleders Hürden-Ergebnisse leiden könnten glaubt Iwan indes nicht: “Sie ist Leistungssportlerin durch und durch und hat 2016 (Olympische Spiele in Rio/ d.Red.) vollkommen im Fokus. Dort will sie hin!”.
Cindy Roleder, die nun vor allem bei Bundestrainer Kühne im benachbarten Halle trainiert, genießt die neue Abwechslung. “Ich mache jetzt viel mehr Umfänge – Tempoläufe und längere Strecken – und kann im Kopf wieder freier rennen. Durch die Vielseitigkeit macht das Training mehr Spaß und ich werde belastungsfähiger”. Für den Siebenkampf sieht sie sich gut gewappnet. “Ich bin sehr vielseitig und koordinativ überall relativ gut.”, schätzt Roleder ein und nennt neben den 100m Hürden, auch Weitsprung und den 200-Meter-Sprint als ihre starken Disziplinen.
Bei einem Lehrgang in Kienbaum fühlte sie sich von den deutschen Siebenkampf-Kolleginnen “super aufgenommen”, ganz ohne Konkurrenzgebahren untereinander. Der erste Mehrkampf-Start steht für Cindy Roleder am 4. Januar in Chemnitz auf dem Programm. Perspektivisch will die 24-Jährige auf ihrem neuen Tätigkeitsfeld nicht nur mitmischen, sondern auch in die deutsche Spitze vorstoßen. Ziel ist es, die 6.000-Punkte-Marke zu knacken und so vielleicht ihr Können auch bei Welt- und Europameisterschaften unter Beweis zu stellen.
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