Der zweite und damit letzte Tag der Deutschen Jugend-Hallenmeisterschaft hielt für die Leipziger Athleten einige Enttäuschungen bereit. Für positive Momente sorgte Kugelstoßer Sebastian Remke, der sich nach langer Pause mit perönlicher Bestweite zurückmeldete. Ganz nah an einer Medaille war zudem 800m-Läufer Felix Rüger, der im Finale Vierter wurde.
Am Sonntag-Morgen mussten die 60m-Sprinterinnen als erstes ran. Mit Anne-Cathrin Hoppe-Herfurth und Colette Gutte hatte das LAZ Leipzig zwei Teilnehmerinnen im großen 43er Starterfeld dabei. Hoppe-Herfurth, die ja Samstag bereits zwei Starts über 200 Meter hinter sich gebracht hatte, mischte gleich im ersten Lauf mit. Dieser wurde angeführt von der Titelverteidigerin Alexandra Burghardt (München), die auch direkt die beste Vorlaufzeit (7,58 Sekunden) hinlegte und in ihrem Sog alle sieben weiteren Starterinnen in den Zwischenlauf zog. Anne-Cathrin Hoppe-Herfurth wurde in diesem Lauf mit 7,92 Sekunden Fünfte. Damit knackte sie zwar nicht ihre perönliche Bestzeit (7,86 Sekunden), qualifizierte sich aber als Gesamt-Vorlauf-19. dennoch für den Zwischenlauf. Für ihre Mannschaftskameradin Colette Gutte war nach dem Vorlauf (8,07 Sekunden) hingegen Schluss.
Im Zwischenlauf hatte es Hoppe-Herfurth dann erneut mit der Münchner Favoritin Burghardt zu tun. Während diese sicher gewann – und sich anschließend auch den Titel holte – konnte sich die Leipzigerin immerhin auf 7,87 Sekunden verbessern. Wirklich zufrieden war sie trotzdem nicht, denn das Ziel, persönliche Bestzeit zu laufen, konnte sie nicht erreichen – es fehlte eine hundertstel Sekunde. Im Gesamtklassement fand sich Anne-Cathrin Hoppe-Herfurth auf Platz 17 wieder.
Dicht dran an einer Medaille war 800-Meter-Läufer Felix Rüger. Im Finale kam der junge Mann vom LAZ auf dem 4. Platz (1:56,66 Minuten) ein. Damit lag er eigentlich voll im Soll, hatte einen Platz zwischen 3 und 5 angestrebt. Ein bisschen ärgerte er sich dennoch. “Es ist schade, denn eigentlich ist mehr drin gewesen”, sagte Rüger gegenüber L-IZ.de, “mir fehlt es auf der dritten Runde, so bei 400 bis 600 Meter, noch ein bisschen – das muss ich bis zum Sommer noch rauskriegen”.
Gleich drei Leipziger stellten sich der Konkurrenz im Kugelstoßen. Während für Florian Gruner mit seinen 13,77 Metern nur der 19 und letzte Platz zu haben war, ordneten sich seine beiden LAZ-Kollegen Sebastian Remke auf Platz 5 (16,44 Meter) und Roy Glavanitz auf Platz 8 (16,30 Meter) ein. Für Remke war es der Wiedereinstieg nach einem Jahr Verletzungspause. Er meldete sich in Halle mit einer neuen persönlichen Bestweite zurück, packte auf die alte Marke fast einen halben Meter drauf. “Ich bin sehr zufrieden!”, lautete folgerichtig sein Urteil. Mehr Zufriedenheit als die seine war am Sonntag aus Leipziger Sicht nicht drin. Das emotionale Kontrastprogramm leitete mit Roy Glavanitz der dritte LAZ-Kugelstoßer im Bunde ein. Seinen Auftritt empfand er selbst als “extrem schlecht” und “weit weg von der Leistung, die ich eigentlich bringen kann”.
Nach Fassung rang auch Speerwerferin Christine Winkler (LAZ). Im letzten Jahr triumphierte sie in der U18-Konkurrenz, bei den U20-Jährigen sprang diesmal nur der 6. Platz heraus. Trotz gerade erst überstandener Schulterprobleme, trieb ihr die erzielte Weite von nur 44,18 Meter die Tränen in die Augen. “Was soll ich dazu sagen”, schüttelte sie den Kopf. “ich habe mehr erwartet”. Dabei grämte sie nicht einmal so sehr das verpasste Edelmetall, sondern die Kürze ihrer Würfe – sie hatte mit Werten um die 47 Meter geliebäugelt.
Mit Tränen ging auch der letzte Wettkampf mit Leipziger Beteiligung zu Ende. Am Samstag hatte sich die 4x200m-Staffel des LAZ Selbstvertrauen angelaufen. Am Sonntag wollten die vier Mädels das B-Finale “rocken”, wie Anne-Cathrin Hoppe-Herfurth versprach. Doch als die Schlussläuferin ins Rennen gehen konnte, waren die Eulen längst verflogen. Schon der erste Wechsel beendete den Traum von einer noch tolleren Zeit als der des Vortages. Startläuferin Colette Gutte hatte den Staffelstab zu spät an Lena Gersdorf weitergeben können. Diese realisierte das Dilemma, wollte zunächst abbrechen. Ihre Teamkollegin hingegen trieb sie zum Weiterlaufen an. “Die Staffel wird zu Ende gelaufen – egal was passiert!”, hatte Trainer Knut Iwan vorher als Marschroute ausgegeben. Die Staffel lief weiter, doch die Konkurrentinnen waren bereits enteilt. Hinterher kam es, wie es kommen musste: Die LAZ-Staffel wurde wegen des Wechselfehlers disqualifiziert.
Gar nicht mehr vor Ort war am Sonntag die Abordnung der SG MoGoNo. Die ursprünglich für den Diskuswurf eingeplante Anne Lobenstein hatte sich am Tag zuvor beim Kugelstoßen eine Leistenzerrung eingefangen – und die eigentlich sehr starke 800m-Läuferin Emma Stähr wurde im Vorlauf durch einen Stolperer nur Neunte und war somit um einen Platz an der Final-Qualifikation vorbei geschrammt. Ironie des Schicksals: Am Sonntag-Vormittag wurde bekannt, dass die Vorlauf-Schnellsten auf einen Start im Finale verzichtet. Somit wäre Emma Stähr als Nachrückerin startberechtigt gewesen. Doch daraus wurde aus logistischen Gründen nichts. “Ich habe leider zu spät davon erfahren”, bedauerte MoGoNo-Coach Tasso Hanke, der den entscheidenden Telefonanruf erst 50 Minuten vor dem Start des Endlaufes erhielt.
Die Ergebnisse vom Sonntag:
http://dlv.cktu.de/index.php?ver=130216DEHAL
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