Freude und Leid liegen im Leben wohl kaum enger beieinander als im Sport. Bei den Deutschen Jugend-Hallenmeisterschaften der Leichtathleten hielt der erste Wettkampftag aus Leipziger Sicht beides bereit. In der Sporthalle Brandberge - im benachbarten Halle/Saale - jubelte die 4x200m-Staffel des LAZ über eine tolle Zeit und den Finaleinzug. Bei MoGoNo-Kugelstoßerin Anne Lobenstein hingegen flossen die Tränen - sie hatte sich schon beim Aufwärmen eine Leistenzerrung zugezogen.
Gleich der erste Wettkampf des Tages hielt für die Leipziger Farben Erfreuliches bereit. Mit einer starken Zeit von 1:41,98 Minuten, gewann die 4x200m-Staffel des LAZ Leipzig ihren Vorlauf und qualifizierte sich als Gesamt-Siebente für das Finale am Sonntag. Neben Colette Gutte, Lena Gersdorf und Isabell Freymond gehörte auch Anne-Cathrin Hoppe-Herfurth zum LAZ-Express. “Wir sind sehr zufrieden, damit hätten wir nicht gerechnet”, freute sich diese im L-IZ-Interview. “Finale war das Ziel, die gute Zeit war das Sahnehäubchen drauf!”. Am Sonntag im Endlauf wollen die vier jungen Damen dann noch einen Tic schneller im Ziel ankommen. “Wir sind motiviert, auf jeden Fall noch mal eine Schippe drauf zu legen, und so wie ich meine Mannschaft kenne, glaube ich, dass wir das schaffen!”, ist Hoppe-Herfurth optimistisch.
Auch im 200m-Einzel ging die 17-Jährige an den Start. Das Ergebnis von 25,19 Sekunden sieht Anne-Cathrin Hoppe-Herfurth allerdings mit gemischten Gefühlen. Zum einen durfte sie sich über eine neue Bestzeit freuen, zum anderen hätte es aus ihrer Sicht durchaus noch ein bisschen schneller gehen können. Vielleicht wäre dann sogar das Finale drin gewesen, das sie als Zehnte trotz Startverzichts einer eigentlich qualifizierten Läuferin nun knapp verfehlte.
Ähnlich erging es Emma Stähr von der SG Motor Gohlis Nord (MoGoNo). Über ihre Paradedisziplin 800 Meter wurde sie mit 2:12,64 Minuten nur Neunte und wird somit im Finale fehlen. “Das Problem war, dass ich in der letzten Kurve ein bisschen gestolpert bin und fast gestürzt wäre”, erklärt die 16-Jährige. Zudem hatte sie schon in den letzten Wochen einige Ausfälle und Problemchen verkraften müssen. “Wenn die anderen besser sind, kann ich die ja auch nicht von der Bahn schubsen”, bringt sie es auf den Punkt und freut sich nun auf die Sommersaison.
Stährs Teamkollegin Anne Lobenstein erwischte es sogar noch schlimmer. Eigentlich wollte sie im Kugelstoßen eine Weite von 14 Metern anpeilen, was durchaus drin gewesen wäre, da sie dieses Jahr bisher ohne Verletzungssorgen angehen konnte. Doch unmittelbar vor dem Wettkampf – beim Einstoßen – zog sich Anne Lobenstein eine Leistenzerrung zu. Mit Schmerzen trat sie dennoch an, konnte allerdings nur einen einzigen gültigen Versuch landen. Ihre 13,43 Meter reichten nicht für das Finale, bedeuteten Rang 10. Unter Tränen humpelte die 17-Jährige schließlich aus der Arena. Damit fällt auch die Teilnahme am morgigen Diskuswerfen flach. Ihre im letzten Jahr errungene Silbermedaille kann Lobenstein dadurch nicht verteidigen. “Das ist heute nicht unser Tag”, schüttelte auch MoGoNo-Trainer Tasso Hanke den Kopf.
Einen kleinen Lichtblick gab es aus Gohliser Sicht aber trotzdem. U18-Diskuswerferin Thea Brehme landete mit 37,74 Metern auf dem 8.Platz. Zwar blieb sie damit knapp anderthalb Meter hinter ihrer Meldeleistung, was in Anbetracht ihrer verkorksten Saisonvorbereitung dennoch ein gutes Resultat darstellt. “Ich hatte nur 3 Wochen Vorbereitung, war davor krank. Deshalb bin ich damit eigentlich total zufrieden”, so Brehme gegenüber L-IZ.de. Im Sommer will sie die 40 Meter knacken – bei einer aktuellen Meldeleistung von 39,11 Meter ein verständlicher Wunsch.
Ein bisschen zwischen Baum und Borke hing LAZ-Hochspringerin Luisa Pasold fest. Sie hatte es in der laufenden Saison bereits zweimal über 1,75 Meter gebracht und richtet den Blick deshalb ganz allmählich auf 1,80 Meter. Der Wettkampf in Halle lief aber nicht wirklich optimal – 1,72 Meter reichten lediglich für Platz 11. “Von der Technik her lief es gar nicht”, gestand Pasold. “Ich hatte nicht viele gute Sprünge, keine Ahnung warum. Dass es wenigstens 1,72 Meter geworden sind ist okay, aber ich habe mir viel mehr erhofft”. Nach absolviertem Sportgymnasium war die jetzt 18-Jährige letzten Sommer vom SV Lindenau ins LAZ gewechselt, bei dem sie vorher bereits regelmäßig mittrainiert hatte.
Die Leipziger Jungs waren am ersten Meisterschafts-Tag nur spärlich vertreten. Leo Finsterbusch (LAZ) war im U18-Diskus nur Außenseiter und hatte mit dem Ausgang des Wettkampfes nichts zu tun. Mit 45,24 Metern belegte er Platz 12. Die Weite gelang ihm bereits mit dem ersten Versuch, danach war die Luft raus. Im zweiten Durchgang reichte es nur noch zu 38,33 Meter, der dritte Versuch war ungültig.
Am Sonntag im Finale noch mal ran darf 800-Meter-Läufer Felix Rüger. Der LAZ-Athlet wurde im schnellsten von drei Vorläufen zwar nur Dritter – und ärgerte sich mächtig darüber – zog am Ende mit 1:56,87 Minuten als Fünftschnellster aber sicher ins Finale ein. Kann sich die “Kampfsau” (O-Ton seines Trainers Mathias Kummich) dort sogar eine Medaille erwühlen?
10:00 Uhr (60 Meter, Vorläufe): Colette Gutte, Anne-Cathrin Hoppe-Herfurth
11:00 Uhr (Kugelstoßen): Roy Glavanitz, Sebastian Remke, Florian Gruner
12:05 Uhr (800 Meter, Finale): Felix Rüger
13:30 Uhr (Speerwerfen): Christine Winkler
14:40 Uhr (4×200 Meter, Finale): LAZ Leipzig
(alle LAZ Leipzig)
Die Ergebnisse vom Samstag:
http://dlv.cktu.de/index.php?ver=130216DEHAL
Keine Kommentare bisher