Es läuft, springt und wirft wieder. In Chemnitz trafen sich am Wochenende die sächsischen Leichtathleten zu ihren Landesmeisterschaften. Für viele von ihnen war das der Einstieg in die Hallensaison 2013. Dabei ernteten die Leipziger Vereine 7 Titel bei den Erwachsenen sowie 7 Titel in den U18-Wettkämpfen. Für die herausragende Leistung sorgte LAZ-Hürdensprinter Erik Balnuweit. Ihm gelang im 60m-Hürdenfinale mit 7,68 Sekunden gleich die Norm für die Hallen-EM in Göteborg.

Sogar DLV-Cheftrainer Idriss Gonschinska hatte es sich nicht nehmen lassen, persönlich im Chemnitzer Sportforum vorbeizuschauen. Den vormaligen Hürden-Coach des LAZ Leipzig wird der starke Auftritt von Erik Balnuweit deshalb ganz besonders gefreut haben. Im Vorlauf über 60m Hürden hatte diesem noch eine winzige hundertstel Sekunde an der EM-Norm gefehlt. Im Finale allerdings war er genau um diesen Wimpernschlag schneller und erreichte exakt die geforderte Zeitvorgabe. Eine Woche vor seinem Start beim Länderkampf in Glasgow war Balnuweit deshalb auch schon recht zufrieden mit sich. “Es war ungefähr das, was ich mir vorgenommen hatte. Das war ganz okay”, so der 24-Jährige. Dass es bei ihm auch noch schneller hätte gehen können, zeigt die Tatsache, dass er in seinem Finallauf die letzte Hürde umriss und im Auslauf ins Stolpern geriet. “Es waren eben auch zwei Läufe, die noch nicht so sehr rund waren”, stellte er fest und sah vor allem in seinem Startverhalten Reserven. Am Samstag in Glasgow soll das schon ein bisschen besser klappen. Dort möchte Erik Balnuweit eine Zeit zwischen 7,65 und 7,63 Sekunden laufen.
LAZ-Kollegin Cindy Roleder wird ihn auf die Insel begleiten und die deutschen Farben über 60m Hürden der Frauen vertreten. Auch sie war bei den Landesmeisterschaften am Start und holte sich erwartungsgemäß den Titel. Bis zur Hallen-EM-Norm (8,08 Sekunden) ist es für die 23-Jährige allerdings noch ein ganzes Stück Arbeit. In Chemnitz lieferte sie eine 8,21 ab, was sie sich selbst gerade noch so durchgehen lassen konnte. “Ich hatte auf eine Zeit um die 8,15 Sekunden gehofft. 8,21 ist okay aber nächste Woche muss ich ein ganzes Stück drauf packen”. Im Moment fühlt sich die amtierende deutsche Hallen-Meisterin noch etwas müde, hatte erst zwei Tage vor dem Wettkampf ihre Ausbildung bei der Bundespolizei abgeschlossen – inklusive Dienstführerschein für den Polizeiwagen. “Das war ziemlich aufwändig und anstrengend. Doch jetzt kann ich mich wieder voll auf den Sport konzentrieren und dann kommt die Form auch wieder”, ist sich Cindy Roleder sicher.

Verdammt schnell unterwegs war auch LAZ-Sprinter Martin Keller. Der Ex-Chemnitzer gewann an alter Wirkungsstätte die 60m in 6,72 Sekunden und lief damit schon knapp an die Hallen-EM-Norm heran, die bei “teuflischen” 6,66 Sekunden liegt. Dabei hatte Keller nach dem Vorlauf noch mit sich gehadert. “Der Vorlauf war ganz einfach schlecht und technisch gar nicht das, was ich mir im Training erarbeitet habe”, kommentierte er seine anfänglichen 6,86 Sekunden. Dass es im Finale besser lief, war offenbar der Anwesenheit eines starken Konkurrenten zu verdanken. “Da mit Alex Pschera ein gleichwertiger Konkurrent am Start war, wollte ich auf keinen Fall verlieren und stand entsprechend unter Strom”, verriet Keller. “Mit 6,72s hätte ich nicht gerechnet und bin daher auch erstmal zufrieden. Damit sehe ich mich auch auf einem guten Weg, bei den Deutschen Meisterschaften eine Medaille zu holen und die Hallen-EM-Norm zu knacken”.

Gold für Leipzig erkämpften sich am Wochenende außerdem Hochspringerin Luisa Pasold (LAZ), 800m-Läuferin Josefine Röhner (MoGoNo), 1.500m-Läuferin Sophia Peukert (LAZ) sowie Stabhochspringerin Karen Eltzschig (MoGoNo). Letztere war erst frisch aus dem Altenburger Land nach Gohlis gewechselt und hätte ihren Sachsen-Titel fast noch mit einem neuen Landesrekord dekorieren können. Die dafür erforderlichen 3,82 Meter erwiesen sich aber auch für sie an diesem Tag als zu hoch.
Den von den Erwachsenen vorgelegten Leistungen wollten auch die U18-Athleten nicht nachstehen, deren Meisterschaften gleich mit ausgetragen wurden. Auch hier durften Leipzigs Athleten sieben Titel bejubeln. Herausragende Akteurin war Emma Stähr von der SG Motor Gohlis Nord. Auf das Konto der erst kürzlich in den D/C-Kader des DLV aufgenommenen 16-Jährigen gingen gleich drei Einzeltitel – 200m, 400m und 60m Hürden. Außerdem war sie Bestandteil der Gohliser 4x200m-Staffel, die ebenfalls zu Gold lief. Den Sieges-Reigen komplettierten die LAZ-Talente Antonia Meyert (Stabhochsprung), Robin Wilhelm (60m) und Marcus Hinneburg (60m Hürden).
Männer:
60m: Martin Keller/ LAZ Leipzig (6,72 Sekunden)
60m Hürden: Erik Balnuweit/ LAZ Leipzig (7,68 Sekunden)

Frauen:
800m: Josefine Röhner/ MoGoNo (2:20,54 Minuten)
1.500m: Sophia Peukert/ LAZ Leipzig (5:03,60 Minuten)
60m Hürden: Cindy Roleder/ LAZ Leipzig (8,21 Sekunden)
Hochsprung: Luisa Pasold/ LAZ Leipzig (1,75 Meter)
Stabhochsprung: Karen Eltzschig/ MoGoNo (3,70 Meter)

U18-Jungen:
60m: Robin Wilhelm/ LAZ Leipzig (7,12 Sekunden)
60m Hürden: Marcus Hinneburg/ LAZ Leipzig (8,43 Sekunden)

U18-Mädchen:
200m: Emma Stähr/ MoGoNo (26,06 Sekunden)
400m: Emma Stähr/ MoGoNo (58,08 Sekunden)
60m Hürden: Emma Stähr/ MoGoNo (9,05 Sekunden)
4x200m: MoGoNo mit Stähr, Kunzemann, Tschernikl, Streubel (1:46,72 Minuten)
Stabhochsprung: Antonia Meyert/ LAZ Leipzig (3,00 Meter)

Mehr Informationen:
www.leichtathletik.de/results/5452_lm_sachsen_1901.pdf

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