Die Leipziger Hürdensprinter Cindy Roleder und Erik Balnuweit lieferten am Samstag beim internationalen Hallen-Länderkampf der Leichtathleten eine starke Leistung ab. Im schottischen Glasgow erliefen sie zusammen 9 von 10 möglichen Punkten. Während Roleder ihr Rennen gewann und dabei sogar Vize-Weltmeisterin Carruthers (USA) bezwang, musste Balnuweit lediglich Europameister Shubenkov (Russland) den Vortritt lassen. Das DLV-Team kam am Ende auf Platz 4 ein.

Ein bisschen schade war es schon für das 17-köpfige DLV-Aufgebot. Nachdem die junge Truppe (Durchschnitt 24,5 Jahre) vor 5.000 enthusiastischen Zuschauern (ausverkauft) zwischenzeitlich sogar die Länderwertung angeführt hatte, wurde sie im allerletzten Wettkampf des Tages doch noch auf den undankbaren 4. Platz verdrängt. Im 60-Meter-Sprint der Männer hatte der Brite Dwain Chambers gesiegt, während der Deutsche Christian Blum mit dem 5. Platz Vorlieb nehmen musste. Damit schoben sich die Gastgeber mit einem einzigen winzigen Punkt an den Deutschen vorbei.
Geknickt sei man im DLV-Team deshalb trotzdem nicht, versicherte Erik Balnuweit auf L-IZ-Nachfrage. “Es war ein sehr junges Team, das sich erst an die großen internationalen Wettkämpfe herantasten muss. Jeder hat sein Bestes gegeben”, so der Leipziger. Dabei kamen auch einige ganz starke Einzelleistungen zustande. Von den 17 Wettbewerben konnten die Deutschen durch Cindy Roleder (60m Hürden), Verena Sailer (60m), Jenny Elbe (Dreisprung) und Corinna Harrer (1.500m) vier gewinnen.

LAZ-Hürdensprinterin Cindy Roleder verwies bei ihrem Sieglauf immerhin die US-amerikanische Vize-Weltmeisterin Danielle Carruthers auf den 2. Platz. Allerdings schien diese auch noch nicht wirklich in der neuen Saison angekommen zu sein. Mit ihrer Zeit von 8,22 Sekunden hätte sie vor einer Woche nicht einmal die sächsischen Landesmeisterschaften gewonnen. Denn dort hatte sich Roleder mit 8,21 Sekunden den Titel geholt, die jetzt in Glasgow schon nach 8,18 Sekunden ins Ziel stürmte. “Ich war schon ziemlich überrascht, hier zu gewinnen”, gestand die Leipzigerin, “wobei die Zeit noch nicht so berauschend war. Aber das ist erstmal egal, denn das Ziel war, so viele Punkte wie möglich für Deutschland zu holen – und es ist die Höchstpunktzahl geworden”. Mit ihrem Sieg heimste sie für die Deutschen fünf Punkte ein.

Respektable vier Punkte ergatterte Erik Balnuweit – ebenfalls über 60m Hürden. Mit seinem zweiten Rang hinter dem amtierenden Europameister Sergey Shubenkov (Russland) war er “im Großen und Ganzen zufrieden”. “Der Start war ganz gut und ich habe lange geführt”, so der LAZ-Athlet, “aber nach hinten raus habe ich wieder ein, zwei Fehler gemacht”. Bereits bei den Landesmeisterschaften letzte Woche hatte er die letzte Hürde wegrasiert, war nun auch in Glasgow wieder zu dicht an den Hindernissen dran. “Ich hätte sogar gewinnen können!”, krämte sich der 24-Jährige dann doch ein wenig. Zufrieden hingegen war er mit seiner Zeit von 7,67 Sekunden. Damit war er nicht nur eine Hundertstel schneller als vorige Woche, sondern bestätigte erneut die Norm (7,68 Sekunden) für die Hallen-EM Anfang März in Göteborg.
Männer, 60m Hürden:
1.) Sergey Shubenkov (Russland) > 7,62 Sekunden
2.) Erik Balnuweit (Deutschland) > 7,67 Sekunden
3.) Jeff Porter (USA) > 7,74 Sekunden
4.) Gianni Frankis (Großbritannien) > 7,78 Sekunden
5.) Shamar Sands (Commonwealth, Bahamas) > 7,83 Sekunden

Frauen, 60m Hürden:
1.) Cindy Roleder (Deutschland) > 8,18 Sekunden
2.) Danielle Carruthers (USA) > 8,22 Sekunden
3.) Serita Solomon (Großbritannien) > 8,26 Sekunden
4.) Tatyana Dektaryeva (Russland) > 8,39 Sekunden
5.) Andrea Bliss (Commonwealth, Jamaika) > 8,42 Sekunden1.) Russland > 58 Punkte
2.) USA > 58 Punkte
3.) Großbritannien > 50 Punkte
4.) Deutschland > 49 Punkte
5.) Commonwealth > 40 Punkte

Alle Resultate im Überblick:
www.leichtathletik.de/results/5469_130126_lk_glasgow.htm

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