"Wir haben mit einer Medaille geliebäugelt", gab Tasso Hanke - Chef der MoGoNo-Leichtathleten - zu, doch mit Gold hatte selbst er nicht gerechnet. Seine vier jungen Teilnehmerinnen belehrten ihn eines Besseren, standen als beste deutsche Mannschaft im U18-Siebenkampf am Ende ganz oben.

Hannover war am vergangenen Wochenende Austragungsort der Deutschen Mehrkampfmeisterschaften. Zum Programm gehörte unter anderem der Siebenkampf der weiblichen Jugend U18. Mit Emma Stähr, Josefine Röhner, Anne Lobenstein und Friedericke Hennig hatte die SG Motor Gohlis Nord (MoGoNo) gleich vier Eisen im Feuer. Erklärtes Ziel war es, in der Mannschaftswertung Edelmetall zu ergattern – immerhin waren die Leipzigerinnen mit der drittbesten Vorleistung angereist.

Als dann am ersten Wettkampftag vor allem die Favoriten des LAC Quelle Fürth schwächelten, fanden sich die MoGoNo-Athleten plötzlich bereits zur Halbzeit auf Platz 1 wieder und waren fortan die Gejagten. Eine Situation, die die 16- und 17-jährigen Mädchen förmlich überrumpelte. “Sie waren ein bisschen erschrocken”, verriet Tasso Hanke, der nun bei seinen Sportlerinnen die Angst vor der eigenen Courage zu verscheuchen versuchte.
Dennoch war der zweite Tag ein Tanz auf Messers Schneide. Starke Beschwerden an Beuger und Strecker machten Josefine Röhner und Emma Stähr schon beim anfänglichen Weitspringen zu schaffen. Mit Ach und Krach – sowie ständiger physiotherapeutischer Betreuung – überstanden beide sowohl diese Disziplin mit gültigen Versuchen als auch das Speerwerfen. Die Gesamtführung hatten die Gohliser unterdessen allerdings verloren. Vor dem abschließenden 800m-Lauf hatte sich ein Rückstand von 300 Punkten auf die führenden Fürther gebildet. Jetzt mussten die Beine der schnellen Röhner und Stähr halten. Immerhin hatte Emma Stähr bei der Jugend-DM vor einem Monat über die 800m die Bronzemedaille gewinnen können.

Alles wurde gut. Der blaue MoGoNo-Express war nicht zu stoppen. So liefen die Lobenstein, Röhner und Stähr dem LAC Quelle Fürth die 300 Punkte Vorsprung deutlich ab und parkten letztlich mit insgesamt 13.706 Punkten im Siegerbahnhof. Damit hatten sie ihr eigenes Qualifikationsergebnis um 400 Punkte verbessert. “Sie haben hart dafür gearbeitet und einige Entbehrungen auf sich genommen”, war Tasso Hanke stolz auf seine Sportlerinnen und verordnete ihnen direkt eine Regenerationspause. Für eine rauschende Meisterfeier war bisher noch gar keine Zeit, doch Hanke versprach: “Wir werden das noch gebührend auswerten”.
Unter den sechs besten Teams wollten die U18-Zehnkämpfer des LAZ Leipzig einkommen. Der Plan ging auf. Paul Ehlert, Max-Philipp Zürner und Roman Klem landeten mit 17.046 Punkten auf einem guten 5. Platz. “Mit diesem Resultat sind wir natürlich überaus zufrieden”, vermeldete ihr Trainer Harro Schwuchow auf der Homepage des Vereins.
Siebenkampf – Weibliche Jugend U18
Einzelwertung:
1. Anika Biehl (LC Jena), 5.279 Punkte
(…)
6. Emma Stähr (MoGoNo), 4.850
16. Josefine Röhner (MoGoNo), 4.663
38. Theresa Sturm (LAZ Leipzig), 4.350
45. Anne Lobenstein (MoGoNo), 4.193
65. Friedericke Hennig (MoGoNo), 3.606

Mannschaftswertung:
1. Motor Gohlis Nord, 13.706 Punkte
2. LAC Quelle Fürth, 13.611
3. Bayer Leverkusen, 13.443

Zehnkampf – Männliche Jugend U18
Einzelwertung:
1. Tim Nowack (LG Hohenlohe), 7.572 Punkte
(…)
15. Paul Ehlert (LAZ Leipzig), 6.356
29. Max-Philipp Zürner (LAZ Leipzig), 5.524
31. Roman Klem (LAZ Leipzig), 5.166

Mannschaftswertung:
1. LG Kindelsberg Kreuztal, 20.558 Punkte
(…)
5. LAZ Leipzig, 17.046

Mehr Informationen:
Die Ergebnisse auf leichtathletik.de

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