„Die beste Mannschaft, die im Lostopf war“, wie es HCL-Trainer Fabian Kunze im Vorfeld formulierte, hat ihrem Ruf alle Ehre gemacht. Gemeint war Erstligist HSG Blomberg-Lippe, der am Sonntag die eine Liga tiefer spielenden Leipzigerinnen aus der 1. Runde des DHB-Pokals warf. Vor 317 Zuschauern in der Brüderhalle geschah das mit 21:39 (13:19) am Ende deutlich klarer als erhofft.
Nur in der Anfangsphase konnte das junge HCL-Team auf Augenhöhe agieren und belohnte sich zum Auftakt mit zweimaliger Führung . Allerdings reichten Blomberg dann zweieinhalb Minuten, um aus einem 1:2-Rückstand eine 5:2-Führung (8.) zu machen. Wenig später standen beim 3:9 (11.) erstmals sechs Tore Differenz zu Buche.
Kampfgeist konnte man den Leipzigerinnen nicht absprechen. Mit drei Toren in Folge schafften sie es so, auf 6:9 (14.) zu verkürzen. Gefährlich werden konnten sie dem Erstligisten aus NRW aber nicht mehr. Bis zur Halbzeit hielt Blomberg zum HCL durchweg einen Sicherheitsabstand von vier bis sechs Toren. In die Pause ging es mit einem Zwischenstand von 13:19.
In der zweiten Hälfte lief in Sachen Torerfolg für die Gastgeberinnen nicht mehr viel zusammen. Fast acht Minuten mussten sie nach Wiederbeginn auf ihren ersten Treffer warten. Da stand es dann aber auch schon 14:23 (38.) – und Blomberg hörte einfach nicht auf mit dem Tore werfen. Als beim Stand von inzwischen 21:39 endlich die Schlusssirene ertönte, war die Stimmung im HCL-Team spürbar geknickt.
„Ich bin sehr unzufrieden, und ich glaube, man konnte mir ansehen, dass ich aufgeregt war. Da hat vieles nicht so geklappt, wie ich es wollte“, fasste Neuzugang Alina Gaubatz die Enttäuschung in Worte. Die 19-Jährige war ausgerechnet von der HSG Blomberg-Lippe nach Leipzig gewechselt und somit in ihrem ersten Pflichtspiel für die Blau-Gelben gleich ihrem Ex-Team begegnet. „Ich hatte jetzt vier Jahre in Blomberg gespielt und dort enge Freundschaften geschlossen. Da war die Aufregung doch schon sehr groß.“
Ein Torerfolg war ihr bei dieser besonderen Premiere nicht vergönnt, ihre drei Würfe verfehlten den Weg in die Maschen. Das wiederum steht stellvertretend für das größte HCL-Problem dieser Partie: die Wurfquote. Nur knapp jeder zweite der 44 Leipziger Würfe schlug ein (48 Prozent), während die Gäste ganze 54 Versuche bekamen und 39 davon im Kasten platzierten. Das entspricht einer Trefferquote von stolzen 72 Prozent.
Am häufigsten jubeln durften auf Leipziger Seite Joanna Granicka und Neuzugang Marlene Tucholke – beide trafen viermal. Die erst 15-jährige Tucholke wurde zudem als beste Leipziger Spielerin der Partie geehrt.
Die Statistik zum Spiel: www.handball-bundesliga-frauen.de/match/…
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