Die 2. Handball-Bundesliga der Frauen ist in dieser Saison immer wieder für überraschende Spielausgänge mit stolpernden Favoriten gut. Fast hätte es am Sonntag auch den HC Leipzig erwischt. Gegen den abstiegsbedrohte Neuling aus Mainz-Bretzenheim kamen die Blau-Gelben zwar ins Straucheln, konnten am Ende aber einen hart erkämpften Sieg einfahren.

Vor 414 Zuschauern in der Sporthalle Brüderstraße erwischten die Leipzigerinnen keinen guten Start. Zwei Fehler reichten, um gegen den Aufsteiger nach zwei Minuten mit 0:2 hinten zu liegen. Nach dem ersten Schreck brachten vier Leipziger Treffer in Folge das HCL-Team scheinbar wieder auf Kurs (4:2/ 8.). Doch es wollte keine Sicherheit einkehren. Bretzenheim glich aus (4:4/ 11.) und von da an wechselte die Führung beständig.

In der 24. Minute hatte der HCL mit 13:11 die Nase vorn, doch dann kamen die Fehler wieder. Bis zur Pause gelang kein eigenes Tor mehr. Dafür erzielten die Gäste gleich drei davon. Entsprechend ging Leipzig, das von der Papierform her klar favorisiert war, mit einem 13:14-Rückstand in die Halbzeit.

„Wir hatten uns gewünscht, etwas fehlerfreier in die erste Halbzeit zu starten – und nicht mit einem Rückstand in die Pause zu gehen. Das tat ein bisschen weh, aber das haben wir uns selbst zuzuschreiben. Wir haben viele Fehler gemacht, standen in der Abwehr nicht gut, gerade am Anfang“, so die Einschätzung von Rückraumspielerin Emely Theilig. „Deswegen war es schön, dass wir aus der Pause kamen und direkt den Führungswechsel machen konnten.“

Emely Theilig (10, HC Leipzig) brachte ihr Team durch zwei Treffer direkt nach der Halbzeitpause auf die Siegerstraße. Foto: Jan Kaefer
Emely Theilig (10, HC Leipzig) brachte ihr Team durch zwei Treffer direkt nach der Halbzeitpause auf die Siegerstraße. Foto: Jan Kaefer

An diesem Führungswechsel kurz nach Wiederbeginn hatte die 22-Jährige einen entscheidenden Anteil. Denn sie erzielte diese beiden wichtigen Treffer zum 15:14 (32.). Zwar blieb es weiterhin eng, doch ab diesem Zeitpunkt geriet der HCL nicht mehr ins Hintertreffen. Zehn Minuten vor dem Ende gelang mit dem 21:18 (50.) sogar der bis dahin größte Vorsprung des Spiels. Später stieg dieser sogar kurzzeitig auf plus fünf an (25:20/ 60.), bevor die Partie mit dem Stand von 25:21 endete.

„Zum Ende hin war es aufreibend, weil es bis zum Schluss spannend blieb. Die vier Tore Vorsprung täuschen, es war heute ein Spiel auf Augenhöhe“, resümiert Emely Theilig. „Wir sind froh, dass wir das gewinnen konnten. Die Liga zeigt, dass jeder jeden schlagen kann. Deswegen unterschätzen wir niemanden, auch wenn er hinter uns steht.“

Die Statistik

HC Leipzig:
Elia Garcia Canabate, Anna Kröber, Annabell Krüger; Pauline Uhlmann (1), Lara Seidel (1), Julia Redder (7/5), Julia Weise, Jennifer Hofmann, Emely Theilig (3), Hanna Ferber-Rahnhöfer (6), Sharleen Greschner (2), Joanna Granicka (3/1), Lotta Röpcke, Lilli Röpcke (2). Trainer Fabian Kunze

SG Mainz-Bretzenheim:
Julia Wenselowski, Rixa Hahn; Carina Gangel (3), Kim Quetsch (1), Alissa Katarina Werle, Linda Bach (3), Lea Helle (4), Isa Graebling, Katharina Mack 10/7, Ann-Sophie vom Hagen, Josi Dingeldein, Michelle Köhler. Trainerin Ildiko Barna

Siebenmeter: HCL 6/7; SGB 7/7
Strafminuten: HCL 6; SGB 4

Zuschauer in der Sporthalle Brüderstraße: 414

Mehr Infos zur 2. Bundesliga Frauen:
www.handball-bundesliga-frauen.de/liga/2-bundesliga

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