Da schmecken Brezel und Bier doch gleich viel besser. Pünktlich zum Handball-Oktoberfest am Donnerstagabend (22. September) in der Arena Leipzig, ernteten die Bundesliga-Männer des SC DHfK Leipzig endlich die ersten Punkte in dieser Saison – die vier Spiele zuvor waren allesamt verloren gegangen. Klar, dass nicht nur die knapp 3.200 Zuschauer völlig aus dem Häuschen waren, sondern auch von Mannschaft und Trainer eine große Last abfiel. „Das war heute eine richtige Befreiung“, freute sich Coach André Haber.
Grund zur Freude hatte der 36-Jährige bereits vor der Partie gehabt. Denn wie das Publikum nach dem Einlaufen der Mannschaften vom Hallensprecher erfuhr, hatte Kreisläufer Maciej Gebala seinen ohnehin noch bis 2024 laufenden Vertrag mit dem SC DHfK vorzeitig bis zum Jahr 2028 verlängert. „Ich freue mich sehr, dass Maciej noch so lange in unserem Verein bleibt. Er ist eine absolute Säule unserer Mannschaft geworden. Er spielt bei uns in der Abwehr und im Angriff eine wichtige Rolle und ist ein Spieler, auf den ich mich als Trainer hundert Prozent verlassen kann“, so Haber.
„Es war mir wichtig, jetzt in dieser schwierigen Phase ein Zeichen zu setzen, dass ich fest daran glaube, dass für unsere Mannschaft die besten Zeiten noch vor uns liegen!“, begründet Gebala seine bemerkenswerte Vertragsverlängerung. „Ich fühle mich bereit, zusammen mit dem SC DHfK weitere Schritte zu gehen und kann es kaum erwarten, die DHfK-Geschichte gemeinsam mit dem Team weiterzuschreiben, um möglichst bald auch europäisch zu spielen.“
Doch zunächst galt es erst mal ganz unmittelbar, die ersten Saison-Punkte zu erkämpfen. Und nachdem Maciej Gebala vor vier Tagen die Partie gegen Hamburg wegen Wadenproblemen vorzeitig beenden musste, konnte er nun gegen den HC Erlangen doch wieder mitwirken – und insgesamt fünf Tore beisteuern.
Die Gäste aus Mittelfranken reisten mit breitem Kreuz in Leipzig an, hatten sie doch ihre ersten vier Spiele durchgehend gewinnen können. Entsprechend eng ging es in der ersten Halbzeit dann auf der Platte auch zu. Das schnelle Leipziger 5:2 (5.) aus der Anfangsphase kassierte Erlangen beim 8:8 (13.) wieder ein und legte dann selbst mehrmals vor – zwischen 11:12 (18.) und 15:16 (26.). Ein Hamburg-Déjà-vu deutete sich an. Doch immerhin nahm der SC DHfK diesmal eine Führung (18:17) mit in die Halbzeitpause.
Nach Wiederanpfiff gelang es den Grün-Weißen auch, ihre Führung zu verteidigen – und eindrucksvoll noch einen drauf zu setzen. Denn zwischen der 37. und 42. Minute, gelang den Leipzigern ein furioser 5:0-Lauf – unter anderem mit drei Treffern von Viggo Kristjansson. Von diesem heftigen 7-Tore-Rückstand (26:19) erholte sich der HC Erlangen den Rest der Partie nicht mehr. In der 50. Minute erhöhte sich die Differenz sogar kurzzeitig auf 8 Tore (30:22). Bis zur Schlusssirene schmolz der Leipziger Vorsprung zwar noch ein bisschen zusammen (Endstand 32:29), der erste SC DHfK-Heimsieg geriet aber dennoch nicht in Gefahr.
„Ich bin sehr froh und stolz, auf das, was die Mannschaft heute geschafft hat. Man hat gesehen, wie viel Qualität in ihr steckt, gerade nachdem wir viel Prügel eingesteckt haben für unsere wenigen Tore, die wir in den letzten Spielen gemacht haben“, so das Fazit von Coach André Haber. „Wir haben heute über 30 Tore mit viel Spielfreude und Spielwitz erzielt. Ich denke, dass wir einige Heldenmomente hatten – z. B. haben wir im Rückzug mindestens drei Bälle sauber heraus gefangen oder Mo im Tor (Mohamed El-Tayar/ d.Red.), der uns heute sehr geholfen hat.“
Das gute Gefühl des Siegers gilt es für die Leipziger, nun am Sonntag (25. September) mit nach Lemgo zu nehmen. Dort trifft der SC DHfK um 16:05 Uhr auf den gastgebenden TBV, der bisher auch nur einen einzigen Punkt auf der Haben-Seite verzeichnen kann.
Die Statistik zum Spiel:
https://www.liquimoly-hbl.de/de/import/spiele/saison-2022-2023/bundesliga…
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