Zum spรคten Heimspielauftakt im nicht mehr neuen Jahr stand fรผr die Leipziger das Nachholspiel gegen Essen an. Dieses fiel im Oktober wegen Corona-Infektionen im Team des SC DHfK aus. Lange blieb offen, wer die zwei Punkte bekommt, auch eine Punkteteilung war nicht ausgeschlossen. Als einen der Schlรผsselpunkte machten beide Trainer das Tempospiel und Rรผckzugsverhalten aus. Wobei sich zeigte, dass diese in der Philosophie beider Coaches eng zusammenhรคngen.

Zu Beginn des Spiels war die Offensive noch nicht immer zwingend, das ein oder andere Anspiel zu ungenau. Was funktionierte, waren Aktionen aus dem Rรผckraum. So reihten sich schnell Martin Larsen, Phillipp Weber und nach Einwechslung auch Niclas Pieczkowski in die Liste der Torschรผtzen ein. Auch der ein oder andere technische Fehler schlich sich ein, sodass die Gรคste aus dem Ruhrpott zwischenzeitlich mit drei Treffern fรผhrten.

โ€žWir haben einfach zu viele Tempo-Gegentore bekommen und in der Halbzeit klar angesprochen, was wir dagegen tun wollenโ€œ, so Philipp Weber nach dem Spiel. Diese Gefahr hatte Andrรฉ Haber auch schon im Vorfeld angesprochen. โ€žVielleicht war aber doch mancher Spieler รผberrascht, wie schnell Essen loslegte.โ€œ

Gregor Remke prรผft TuSEM-Keeper Sebastian Bliss. Foto: Jan Kaefer
Gregor Remke prรผft TuSEM-Keeper Sebastian Bliss. Foto: Jan Kaefer

Doch der Plan, die Gรคste zu stoppen gelang, torรคrmer als die erste Hรคlfte begann es somit nach der Unterbrechung. In den ersten sieben Minuten fielen nur drei Tore, Essen ging wieder in Fรผhrung. Zunรคchst errichteten die Mรคnner von Andrรฉ Haber allerdings ein gutes Bollwerk in der Abwehr.

Gleich nach Ballannahme des Gegners schoben die Grรผn-WeiรŸen zusammen und schlossen die zuvor entstandene Lรผcke. โ€žDen Positionsangriff hatten wir heute ganz gut im Griffโ€œ, die Gรคste zollten spรคter auch ihrem hohen Anfangstempo Tribut. Auch die Essener hatten sich scheinbar vorgenommen, weniger Tore zu kassieren als in der ersten halben Stunde.

DHfK-Keeper Kristian Saeveras trug einen groรŸen Anteil zum Heimsieg bei. Foto: Jan Kaefer
DHfK-Keeper Kristian Saeveras trug einen groรŸen Anteil zum Heimsieg bei. Foto: Jan Kaefer

Nun unterliefen allerdings den Gรคsten technische Fehler, die die erarbeitete Fรผhrung kosteten. Die Leipziger nutzten dies konsequent und zogen ihrerseits mit zwei Treffern davon. Dazu trug auch eine glรผckliche Parade von Kristian Saeveras bei, der in der Seitwรคrtsbewegung den Ball mit dem StandfuรŸ erwischte. In der 44. Minute nahm Gรคste-Trainer Jamal Naji dann seine zweite Auszeit, um seine verunsichert wirkenden Mรคnner wieder auf Kurs zu bringen.

Denn zuvor gelangen den Leipzigern einfache Treffer, wobei sich Lukas Krzikalla wiederum als sicherer Siebenmeter-Schรผtze bewies. Vier Tore Fรผhrung und ein 6-0-Lauf lieรŸen auf zwei Punkte hoffen. Der wieder genesene Luca Witzke spielte รผberzeugend in der Zeit, die er nach langer Verletzung auf der Platte stand.

Maciej Gebala (rechts) will seinen Essener Konkurrenten Dennis Szczesny nicht vorbeiziehen lassen. Foto: Jan Kaefer
Maciej Gebala (rechts) will seinen Essener Konkurrenten Dennis Szczesny nicht vorbeiziehen lassen. Foto: Jan Kaefer

Doch die Essener gaben die Partie nicht verloren und kamen erneut heran. Sie lieรŸen von ihrer mutigen Spielweise nicht ab und verteidigten dichter und erfolgreicher, sodass sich die Hausherren oft nur mit Einzelaktionen zu helfen wussten. โ€žIch bin stolz auf meine Mannschaft, denn in der 58. Minute in Leipzig noch eine Chance auf den Sieg zu haben ist eine tolle Leistungโ€œ, so Jamal Naji.

Dann aber lieรŸen die Leipziger kaum noch etwas zu, Bastian Roscheck verstรคrkte die Abwehr und hatte mit einem geblockten Wurf und einem verhinderten Anspiel gleich einen guten Einstand. Kristian Saeveras hielt sehr erfolgreich, damit legte er das Fundament fรผr den Erfolg in der Schlussphase. Essen verteidigte noch einmal in Manndeckung und setzte die DHfKler unter Druck. Die lieรŸen sich allerdings nicht beeindrucken und spielten auch den letzten eigenen Angriff souverรคn.

Marko Mamic versucht mit einem Kraftakt dem Griff von Tim Zechel zu entkommen. Foto: Jan Kaefer
Marko Mamic versucht mit einem Kraftakt dem Griff von Tim Zechel zu entkommen. Foto: Jan Kaefer

Schon am Sonntag steht gegen den TVB Stuttgart das nรคchste Heimspiel an. โ€žEs war heute gar nicht so leicht, nach 14 Tagen wieder in den Rhythmus zu findenโ€œ, so Philipp Weber. โ€žMit Trainingsreizen haben wir versucht, das ausgefallene Spiel gegen Kiel zu kompensierenโ€œ. Dieses wird nun am 24. Mรคrz nachgeholt, Corona-Fรคlle bei den Nordlichtern lieรŸen die Leipziger noch auf der Fahrt in den Norden umkehren.

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