Nach einem 32:32-Unentschieden in der Saisonvorbereitung haben sich die Mannschaften am Sonntagnachmittag erneut mit gleicher Torzahl getrennt. Die letzten zwei Minuten des Nervenkrimis spielten die Hausherren in Unterzahl. Den Ballbesitz vor der Schlusssirene spielten sie clever aus, bei Zeitspiel wenige Sekunden vor Schluss misslang die Aktion zum Tor. Beide Teams leisteten sich viele technische Fehler.

Zuerst taten sich die Hausherren schwer, aus dem Positionsangriff die starke Berliner Abwehr zu überwinden. Vornehmlich Einzelaktionen bestimmten die ersten zehn Minuten, noch boten sich wenige Chancen zu Tempoangriffen. Die ermöglichte danach vor allem der stärkste Leipziger der ersten Hälfte: Christian Saeveras im Tor. Mit streckenweise vier Paraden nacheinander setzte er den Angriff der Hauptstädter kurz außer Kraft. Dem standen allerdings wieder schwache Abschlüsse oder technische Fehler (10 in Halbzeit eins) in dieser Phase entgegen. Davon hatten auch die Gäste reichlich zu bieten.

„Generell haben wir in der ersten Hälfte teils zu schnell den Abschluss gesucht, statt einen bis zwei Pässe mehr für die 100-prozentige Chance zu spielen“, so Lukas Krzikalla.

So erarbeiteten sich die DHfKler die temporäre 9:8-Führung, doch währte diese nicht lang und die Füchse hatten die Disqualifizierung ihres Mitspielers Jacob Tandrup Holm überwunden. Der sah nach einem Foul an Martin Larsen glatt rot, wobei er ihn augenscheinlich versehentlich beim Zurücklaufen und Umdrehen im Gesicht traf. Die Hinausstellung erschien dafür sehr hart.

Weiterhin war auffällig, dass es den Gästen besser gelang, Torgefahr von allen Positionen auszustrahlen. Auf Leipziger Seite gelang es die erste Hälfte überhaupt nicht, über die Kreisläufer Alen Milosevic und Maciej Gebala Tore zu erzielen. Mijailo Marsenic auf Berliner Seite war dagegen mit drei Treffern einer der beiden erfolgreichsten Werfer seines Teams.

Der 10:13-Rückstand war ärgerlich, ohne Fehler und mit besserer Quote bei den Abschlüssen wäre vielleicht eine Führung möglich gewesen.

Alen Milosevic im freien Flug Richtung Wetzlar-Keeper Tibor Ivanisevic. Foto: Jan Kaefer
Spät erfolgreich, stets präsent: Kapitän Alen Milosevic Foto: Jan Kaefer (Archiv)

Viele dieser Mängel stellten die Grün-Weißen mit Beginn der zweiten Hälfte ab und kamen bärenstark aus der Unterbrechung. Schnell hatten sie den Rückstand ausgeglichen, auch mithilfe des ersten Treffers von der Kreisposition durch Kapitän Milosevic. Auf beiden Seiten nahmen die Technischen Fehler ab, Kristian Saeveras blieb ein starker Rückhalt, den auch Krzikalla „als heute sehr wichtig“ ansah.

Für die technischen Fehler hatten beide Trainer direkt nach dem Spiel noch keine Erklärung, Jaron Siewert auf Füchse-Seite schloss Nervosität aus und wie er wies auch André Haber darauf hin, erst das Video des Spiels analysieren zu müssen.

Doch die Aktionen wurden klarer und die weiter sehr gute Abwehr der Berliner besser ausgespielt. Ohne jedoch klar davonziehen zu können, da besonders Lasse Bredekjaer Andersson für die Füchse aufdrehte und einige wichtige Treffer beisteuerte. So entschädigte die zweite Hälfte für ein nicht so hochklassiges Spiel in der ersten Halbzeit.

Das Unentschieden war letztlich leistungsgerecht, da keine der beiden Mannschaften die eigenen Vorteile in Phasen des Spiels entschlossen genug nutzte.

Die 2.041 von 2.100 möglichen Zuschauern hatten wieder ihren Anteil am Heimerfolg. Eine Ausbeute von 5 Punkten aus drei Spielen kann sich sehen lassen. Insofern ist den Verantwortlichen zu wünschen, dass sie mit dem sicher wirkenden Hygiene-Konzept weiter vor dieser Zahl agieren können. Ganz in der Hand hat das Management dies nicht: Bei einer 7-Tage-Inzidenz von 20 Fällen auf 100.000 Einwohner greifen Beschränkungen.

Stand Freitag früh lag diese für Leipzig bei rund 12, nach einem Wert um 6 Anfang des Monats. Zunächst können die Männer von André Haber gegen die Rhein-Neckar-Löwen bestätigen, dass sie mit den großen der Liga mithalten können.

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