Was waren das für heftige Wochen für die Handballer des SC DHfK. Fünf Spiele in Folge mussten die Grün-Weißen gegen die absoluten Top-Teams der Liga ran. Gleich dreimal - gegen Magdeburg, die Rhein-Neckar Löwen und Kiel - fehlte den Leipzigern dabei nur ein einziges Tor zum Punktgewinn. In Melsungen hingegen gab es einen überraschenden 3-Tore-Sieg, den die DHfK-Männer nun auch im Heimspiel gegen Hannover-Burgdorf einfahren konnten.

Dass es für die Leipziger gegen das Überraschungsteam der Liga unterm Strich eine so klare Sache werden würde, hätte wohl kaum einer der 4.425 Zuschauer in der Arena vermutet. Gerade einmal 76 Sekunden hatten die Gastgeber während des gesamten Spiels in Rückstand gelegen – nämlich ganz am Anfang, als Hannover mal 1:2 führte. Wenig später hatten die DHfK-Handballer die Partie komplett im Griff und bauten den Vorsprung langsam aber kontinuierlich aus. Als Lukas Binder in der 21. Minute zum 13:8 traf, waren es erstmals fünf Tore plus. Zur Halbzeit führte Leipzig immerhin noch mit 15:11.

“Es war spürbar, wie sehr das die Jungs heute wollten.”, freute sich DHfK-Trainer André Haber über die souveräne Vorstellung. “Uns sind immer wieder Lösungen eingefallen – egal ob gegen eine 6-0-Abwehr oder gegen eine 5-1-Abwehr. Und wie wir die Zwei-gegen-zwei-Situationen in der Deckung verteidigt haben, die Hannover in der Liga wahrscheinlich mit am besten spielt, war für uns heute ein Schlüssel zum Erfolg.”

Die Paraden von Joel Birlehm waren das Fundament für den Sieg des SC DHfK Leipzig. Foto: Jan Kaefer
Die Paraden von Joel Birlehm waren das Fundament für den Sieg des SC DHfK Leipzig. Foto: Jan Kaefer

Das setzte sich auch in der 2. Halbzeit fort – und der Vorsprung wuchs. Großen Anteil daran hatte auch DHfK-Keeper Joel Birlehm, der rund ein Drittel aller Torwürfe parierte. Der 22-Jährige hatte am Ende zehn Paraden aufzuweisen, was genau doppelt so viele waren, wie beide Hannoveraner Torhüter zusammen in die Statistik einbrachten. Und vorn tobte sich vor allem Franz Semper aus, der mit 13 Torwürfen genauso die Liste anführte wie mit den daraus resultierenden neun Toren.

Allerdings war es Luca Witzke, der die Leipziger in der 50. Spielminute mit seinem 28:19 sogar kurzzeitig mit neun Toren in Front warf. Offenbar wähnten die Grün-Weißen ihr Torpolster damit derart komfortabel aufgepustet, dass sie es die verbleibenden zehn Minuten etwas ruhiger angehen ließen. Die Folge war ein 2:8-Lauf von Hannover-Burgdorf, was den klaren Vorsprung auf ein überschaubares Endergebnis von 30:27 einschmolz.

Die begehrten drei Punkte gab Leipzig allerdings nicht mehr her, stabilisierte damit seinen 8. Tabellenplatz und darf nun wieder heimlich aus dem Augenwinkel auf die EHF-Cup-Plätze schielen, die aktuell nur zwei Punkte entfernt sind.

Franz Semper (SC DHfK) war von den Gästen kaum zu stoppen. Foto: Jan Kaefer
Handball, 1. Bundesliga, Saison 2019/ 2020, 15. Spieltag: SC DHfK Leipzig vs. TSV Hannover-Burgdorf am 01.12.19 in der Quarterback Immobilien Arena Franz Semper (SC DHfK) war von den Gästen kaum zu stoppen. Foto: Jan Kaefer

“Ich bin heute sehr glücklich, weil wir 50 Minuten lang unglaublich gut umgesetzt haben, was wir uns die Woche über vorgenommen haben.”, zeigte sich DHfK-Coach Haber auf der anschließenden Pressekonferenz erleichtert. “Natürlich hätte ich die letzten zehn Minuten auch gerne noch gewonnen, aber die Art uns Weise, wie wir uns den Sieg erkämpft und erarbeitet haben, freut mich einfach sehr.”

Als nächster Gegner wartet am 8. Dezember um 16 Uhr der HC Erlangen auf die Leipziger. Die Gastgeber stehen momentan “nur” auf Tabellenplatz 13. Doch leichtes Spiel wird der SC DHfK in Franken ganz bestimmt nicht haben…

Die Statistik zum Spiel:
https://www.liquimoly-hbl.de/de/import/spiele/saison-2019-2020/bundesliga…

Geschafft. Der Sieg ist eingefahren. Foto: Jan Kaefer
Geschafft. Der Sieg ist eingefahren. Foto: Jan Kaefer

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