Enttäuschte Gesichter bei den Handballerinnen des HC Leipzig. Am Samstag kassierte das Team von Trainer Jacob Dietrich vor 407 Zuschauern in der "Brüderhölle" gegen Freiburg eine vermeidbare 23:24 (14:13)-Heimniederlage. "Wir sind mega enttäuscht, weil wir das Potenzial hatten, hier gegen einen Mitaufsteiger zwei Punkte mitzunehmen.", gestand der HCL-Coach.

“Es war uns klar, dass alle erwarten, gegen Freiburg einen Heimsieg zu erringen. Wir wollten die zwei Punkte unbedingt hierbehalten, wodurch der Druck vielleicht ein bisschen größer war als wenn man hier beispielsweise gegen Rosengarten spielt, wo die Erfolgsaussichten von vornherein etwas geringer sind.”, so Dietrich. “Wir haben es nicht geschafft, die notwendige Ruhe an den Tag zu legen, um so ein Spiel heute zu gewinnen.”

Die Nervosität war von Anfang an zu spüren – und zwar auf beiden Seiten. Viele Fehler sorgten für einen torarmen Auftakt. Nach den ersten zehn Spielminuten waren gerade einmal fünf Tore gefallen (2:3), dafür wurden bereits drei Gelbe Karten und zwei Siebenmeter verteilt.

Laura Majer packt sich hier die Freiburgerin Rebecca Dürr. Foto: Jan Kaefer
Laura Majer packt sich hier die Freiburgerin Rebecca Dürr. Foto: Jan Kaefer

Die Leipzigerinnen brauchten bis zur 14. Minute, um durch das 5:4 von Laura Majer erstmals in Führung gehen zu können. Sieben Minuten später hatten sie sich beim 9:6 (21.) sogar mit drei Toren absetzen können. Es sah nun so aus, als hätten die Blau-Gelben die Kontrolle über Spiel und Gegner erlangt.

Der Eindruck täuschte, denn die Gäste kämpften sich wieder heran, glichen zunächst zum 10:10 (26.) aus und gingen wenig später sogar mit 11:12 (28.) in Führung. Immerhin durfte Leipzig einen knappen 14:13-Vorsprung mit in die Halbzeitpause nehmen.

Jaqueline Hummel kommt frei zum Torwurf. Foto: Jan Kaefer
Jaqueline Hummel kommt frei zum Torwurf. Foto: Jan Kaefer

Im zweiten Durchgang schien es erneut, als würde für den HCL nun alles gut werden. Zwei Treffer zum Auftakt (Laura Majer, Emely Theilig) brachten das Drei-Tore-Plus zurück, das bis zur 40. Minute verteidigt werden konnte (18:15). Doch nun schlugen sowohl der Fehlerteufel als auch Freiburg wieder zu. Eine Viertelstunde vor dem Ende stand beim 19:19 daher alles wieder auf Null.

Und nun wehte auch ein deutlich rauerer Wind über die Platte. Innerhalb von sechs Spielminuten schickte das Schiedsrichter-Duo Kilp/ Maier gleich vier Spielerinnen (2x Leipzig, 2x Freiburg) für jeweils zwei Strafminuten auf die Bank. Die Gäste kamen mit den hochschwappenden Emotionen besser zurecht und setzten sich letztlich entscheidend auf 21:23 (56.) ab. Es war die erste Zwei-Tore-Differenz für die Gäste überhaupt.

Stefanie Hummel wird zu Fall gebracht und musste anschließend behandelt werden. Foto: Jan Kaefer
Stefanie Hummel wird zu Fall gebracht und musste anschließend behandelt werden. Foto: Jan Kaefer

Der HCL mühte sich, konnte diesen Rückstand in der verbleibenden Zeit aber nicht mehr wettmachen. So stand am Ende eine knappe 23:24-Niederlage zu Buche. “Wir haben heute nicht konstant genug gespielt.”, resümierte HCL-Trainer Dietrich. “Wir waren zweimal drei Tore vorn und hatten die Chance, den Sack zuzumachen. Das ist uns nicht gelungen. Freiburg hat 60 Minuten dagegengehalten und am Ende auch verdient gewonnen.”

Leipzig kreiselt nach sieben Spielen mit vier Punkten weiterhin gefährlich nah um die Abstiegszone herum. Und die Aufgaben werden nicht leichter, denn nun stehen für die Blau-Gelben drei Auswärtsspiele am Stück an. Gegen den VfL Waiblingen (16.11.), HC Rödertal (20.11.) und TSV Harrislee (30.11.) geht es dabei ausschließlich gegen Teams der oberen Tabellenhälfte.

Alle Infos zur 2. Frauen-Bundesliga:
http://www.hbf-info.de/o.red.r/spielplanhbf2.php

Riesenjubel bei den Freiburgerinnen nach der Schlusssirene. Foto: Jan Kaefer
Riesenjubel bei den Freiburgerinnen nach der Schlusssirene. Foto: Jan Kaefer

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