Im vorletzten Heimspiel der Saison ist es dem SC DHfK gelungen, die Heimspielstärke zu untermauern. Ein knappes 26:25 stand am Donnerstagabend schließlich gegen den HC Erlangen auf der Anzeigetafel. Eine Schwächephase verhinderte dabei eine Pausenführung in einem Spiel, das offensiver geführt wurde als zu erwarten war. So schwächelnd die DHfKler eine Führung verspielten, so stark erkämpften sie sich diese nach der Pause zurück.
Kein Abtasten sahen die 3.797 Zuschauer, sondern zwei Teams, die gleich zu Beginn punkteten. Erst in der achten Minute gelang ein Angriff nicht, Milos Putera konnte sich auszeichnen. Der folgende Angriff endete nach Stürmerfoul durch Niclas Pieczkowski. Wirklichen Zugriff bekam die Leipziger Abwehr ab Minute zehn, in der Folge sammelte der slowakische Nationaltorhüter einige Paraden und hielt auch einen Siebenmeter in der 20. Minute.
Es folgte die angesprochene Schwächephase ohne ein Tor der Sachsen, und die erarbeitete 11:8-Führung glichen die Franken in der 27. Minute aus. Dabei bekam Maciej Gebala ein paar Takte von Andreas Rojewski und Putera zu hören, weil er einem Abpraller in den Kreis entgegenstolperte. Somit konnte er mit beiden Füßen innerhalb der 6-Meter-Linie den Ball nicht aufnehmen. Erlangen erzielte dann doch noch den Treffer.
Auch eine Auszeit der Leipziger half ihnen nicht gleich, den Rhythmus wiederzufinden. Die zwischenzeitlich unsicheren Besucher spielten konsequent und gingen mit einer aus Leipziger Sicht unnötigen 12:14-Führung in die Kabine, da Martin Murawski kurz vor der Sirene noch einmal traf. „Gegen Minden haben wir wirklich eine schlechte erste Halbzeit gespielt, heute war der Rückstand aber einfach unglücklich“, so Lukas Binder nach der Partie. „Es zeugt aber von unserem Selbstvertrauen, dass wir zu Beginn der zweiten Hälfte den Rückstand schnell ausgleichen. In der Hinrunde hätten wir ein solches Spiel eher noch verloren.“
In der Tat glückte der Start nach Wiederanpfiff nicht gleich. Eigene Chancen konnten die Grün-Weißen nicht nutzen und fingen sich weitere Gegentreffer. Den daraus resultierenden Vier-Tore Rückstand holten André Habers Männer in sensationellen sechs Minuten auf. „Ich müsste lügen, wenn ich sagen würde, dass wir in dieser Phase einen taktischen Kniff hatten. Es waren gute Ballgewinne und wir kamen gut ins Tempospiel. Nach drei Treffern in Folge stecken wir so die Halle in Brand, so klappt das eben zu Hause“, sagte André Haber ehrlich bei der Pressekonferenz.
Doch auch Erlangens Keeper Adalsteinn Eyjolfsson konnte mit seinem Team zufrieden sein, das sich anschließend nie hängen ließ. Im Gegenteil, auch die Franken holten zwischenzeitliche Rückstände wieder auf und hielten die Partie mit großem Einsatz offen. Aus Sicht des Isländers machte Milos Putera mit zwei Paraden kurz vor Schluss den Unterschied: „Da sage ich, heute hat er das Spiel für Leipzig gewonnen.“ Allerdings zeigte sich auch Rene Villadsen in guter Form. Für drei Siebenmeter kam er auf die Platte, nur einmal musste er dabei hinter sich greifen. Ein gehaltener und ein Wurf über das Tor ergaben eine gute Quote für ihn.
Die Schlussphase geriet somit wieder zur Zerreißprobe für das Nervenkostüm manches Zuschauers, und auch André Haber ließ der Verlauf des Spiels nicht kalt: „Ich habe mich mittlerweile mit Achterbahnspielen abgefunden, wenn es einen solchen Ausgang nimmt, bin ich natürlich froh.“ Spaß mache ein solch intensives Mitfiebern nicht direkt, aber die Emotionalität der Aufholphasen sei schon mitreißend und für das Publikum sicher interessant, nannte er Vor- und Nachteile.
Als kleinen Ausblick auf die kommende Saison hoffte er, dass die Spieler das Selbstvertrauen behalten und somit das Tal durchschritten sei. Ein Spiel in der Heimfestung bleibt noch, um noch mehr positive Emotionen für die nächste Spielzeit aufzunehmen. Am 9. Juni kommen zum Saisonabschluss die Rhein-Neckar Löwen in die Leipziger Arena. Anwurf ist um 15 Uhr.
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