Gegen den Tabellenletzten aus Ludwigshafen haben die Handballer des SC DHfK am Donnerstagabend den Verbleib in der höchsten Spielklasse so gut wie gesichert. Folgerichtig, stieg die Formkurve der Leipziger in der Rückrunde doch beständig. Dabei taten sich die Hausherren gegen die „Eulen“ allerdings lange Zeit schwer, der finale Spielstand von 28:22 spiegelte den Spielverlauf nicht wider. Tore gelangen gegen die zum Schluss verzweifelt anrennenden Gäste durch Tempogegenstöße in der Schlussphase.
Eine Viertelstunde lang traten wieder Schwächen in der Offensive der Sachsen auf, etliche Fehlpässe erleichterten den Gästen die Verteidigung. Offensiv ließ die Mannschaft von Frank Müller zunächst wenig liegen und spielte sich so bald einen Vier-Tore-Vorsprung heraus. Aufgegeben hatten sich die Ludwigshafener im Abstiegskampf offenbar noch nicht. Mit dem fahrigen Auftreten seiner Leipziger war auch André Haber nicht zufrieden und nahm seine erste Auszeit (16.). Nach dem Spiel fand Maximilian Janke klare Worte: „Anfangs waren die Eulen einfach bissiger als wir. Dadurch kamen sie auch zu schnelleren Angriffen.“
Mit dem Wiederanpfiff kamen die Leipziger etwas wacher aus der Kabine. Zeitweise wurden die Offensivbemühungen etwas effizienter, doch hinter der Form der letzten Wochen blieben die Männer in Grün-Weiß weiter zurück, woran auch Variationen beim Personal auf der Platte und ein Torwartwechsel von Milos Putera zu Rene Villadsen nicht viel änderten. Zu wenig Hilfe bekamen beide Leipziger Torhüter von ihren Abwehrkollegen bis hierhin, was sich erst in der Schlussphase spürbar ändern sollte.
Dazu kam streckenweise Pech, wie beim Tor zum 4:5 durch die Beine von Milos Putera. So gelang es kaum, den Rückstand zu verkürzen, ein 14:11 nahmen die „Eulen“ mit in die Gästekabine, wo es dadurch vermutlich ruhiger zuging als bei den DHfKlern.
Und etwas schien André Habers Ansprache bewirkt zu haben, denn die ersten Angriffe trugen die Hausherren energischer und erfolgreich vor. So kam es in der 36. Minute zum ersten Ausgleich seit der Anfangsphase. Doch weiter wehrte sich Abstiegskandidat Ludwigshafen, die erste Führung sprang erst eine knappe Viertelstunde vor Schluss heraus.
Dass die Leipziger diese in der Schlussphase ausbauen konnten, erklärte Philipp Weber nach dem Spiel wie folgt: „Ludwigshafen war in der ersten Halbzeit und bis zur 40. Minute wirklich sehr stark. Wir haben dann aber in der zweiten Hälfte durch einen besseren Verbund von Abwehr und Torhütern eher das Spiel gestalten können, statt hinterherzulaufen. Das hat die Sache vor allem in den letzten zehn Minuten einfacher gemacht.“
In der Tat waren nur acht Gegentore in der zweiten Halbzeit ein Schlüssel zum Sieg, dabei pfiffen die Schiedsrichter nur eine Zeitstrafe gegen die Leipziger. „Ich weiß nicht, ob wir so viel unfairer gedeckt haben“, so Gäste-Trainer Benjamin Matschke, „aber das ärgert mich auch gar nicht. Was mich ärgert sind viele schlecht genutzte Freiwurfsituationen, durch die wir Leipzig zum Tempospiel einluden. Auch dadurch haben wir mit 6 Toren deutlicher verloren, als das nötig war. Der Sieg war aber absolut verdient, und mit einer jungen Mannschaft bei einer solchen Stimmung in der Halle anzutreten ist nicht leicht.“
Durch ein Unentschieden punktete zeitgleich auch Bietigheim und könnte theoretisch noch den Klassenerhalt der Leipziger verhindern, doch einen Punkt aus den verbleibenden sechs Spielen werden die Leipziger sehr wahrscheinlich holen und haben durch eine viel bessere Tordifferenz einen weiteren Bonus.
Die Statistik zum Spiel:
https://www.dkb-handball-bundesliga.de/…
Leipziger Zeitung: Wo ein Wille ist … zwei Wahlen stehen vor der Tür
Leipziger Zeitung: Wo ein Wille ist … zwei Wahlen stehen vor der Tür
Keine Kommentare bisher