Mit einem begeisternden Auftritt gegen den amtierenden Deutschen Meister und aktuell verlustpunktfreien Tabellenführer aus Flensburg haben sich die Handballer des SC DHfK in die Herzen der Leipziger Handballfans (zurück-)gespielt. Punkte allerdings konnten die Grün-Weißen am Sonntagnachmittag wieder nicht verbuchen und verbleiben mit bisher drei Zählern auf dem drittletzten Tabellenrang.
Die Partie in der Arena Leipzig war von der Papierform her eine glasklare Sache. Denn dass sich der Spitzenreiter beim Tabellen-16. schadlos halten würde, schien außer Frage zu stehen. Die Wetten standen 80 Prozent gegen den SC DHfK, der noch immer auf seinen zweiten Saisonsieg wartet.
Dass den Gastgebern mit Patrick Wiesmach (Knie) und Lukas Binder (Bauchmuskel) nun auch noch die beiden Außenspieler verletzungsbedingt fehlten, machte die Sache nicht einfacher. Aus dem U23-Team kam somit Marc Esche auf Linksaußen zu seinem Bundesliga-Debüt.
Und es dauerte auch gar nicht lange, bis Flensburg vor 4.109 Zuschauern mit 1:4 (7.) in Führung lag. Es drohte eine einseitige Partie. Doch die Leipziger zeigten Charakter und läuteten umgehend ihre stärkste Phase des Spiels ein. Mit unglaublichen acht (!) Treffern in Folge stellten sie die Anzeigetafel auf 9:4 (21.) und blieben ganze 14 Minuten lang ohne Gegentor.
„Nachdem wir gut ins Spiel gekommen sind und 4:1 in Führung lagen, haben wir das Handballspielen nahezu eingestellt. Im Angriff haben wir wahnsinnig viele einfache Fehler gemacht.”, würde Flensburg-Trainer Maik Machulla später auf der anschließenden Pressekonferenz diese denkwürdige Phase beschreiben. Doch auch wenn sich der Meister nun ein wenig straffte, ging der SC DHfK immerhin noch mit einer 11:9-Führung in die Halbzeitpause.
Der zweite Durchgang entwickelte sich nun folgerichtig zu einem Kopf-an-Kopf-Rennen, das die Zuschauer von den Sitzen riss. Vom 11:11 (34.) bis zum 15:15 (43.) wurde jedes Unentschieden mitgenommen, bis sich Leipzig sogar auf 17:15 (49.) absetzen konnte. Die Sensation schien greifbar, aber der Gegner war eben auch der Deutsche Meister.
Und der bestrafte in der verbleibenden Zeit die sich einschleichenden kleinen DHfK-Fehler knallhart. In der 54. Minute brachte Magnus Jondal sein Team mit 19:20 in Führung. Es war die erste Flensburger Führung seit dem 4:3 (11.) – und sie ließen sich diese nun nicht mehr nehmen. Beim Stand von 20:21 vergab Philipp Weber per Freiwurf die letzte Möglichkeit auf den Ausgleich.
Apropos Weber und 20-21: Im Anschluss an die Partie wurde bekannt gegeben, dass der Torjäger – er war mit neun Treffer auch erfolgreichster Werfer der Partie – seinen Vertrag beim SC DHfK bis zum Jahr 2021 verlängert hat.
„Ich habe mir die nötige Zeit genommen, um über meine Zukunft zu entscheiden und abzuwägen, ob vielleicht auch ein Wechsel ins Ausland der richtige Schritt für meine persönliche Entwicklung wäre. Die Entscheidung für Leipzig ist mir aber letztendlich sehr leichtgefallen, denn ich glaube, wenn wir in den nächsten Jahren gemeinsam weiter hart arbeiten, kann der Sprung nach Europa auch mit dieser Mannschaft möglich sein. Außerdem fühle ich mich beim SC DHfK nicht nur sportlich unheimlich wohl, sondern habe auch abseits des Profisports meinen Lebensmittelpunkt in Leipzig, sodass ich sehr glücklich bin, zwei weitere Jahre hier zu bleiben”, wird der 26-jährige Nationalspieler in einer Pressemitteilung zitiert.
Für sein Team geht es nach der anstehenden Länderspielpause nun am 4. November um 16 Uhr mit einem Heimspiel gegen Frisch Auf Göppingen weiter. Gegen den Tabellen-10. muss dann endlich wieder ein Sieg her.
Die Statistik zum Spiel:
https://www.dkb-handball-bundesliga.de/de/import/spiele/saison-2018-2019/…
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